Für die Gemeinde geschrieben -- Band 2

Kapitel 42

Ratschlag bezüglich einer Mischehe

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Wir gehören einer Bruderschaft an, die uns verpflichtet, jederzeit in Verantwortung vor Gott entschlossen und ehrenhaft zu handeln, was immer das auch für Folgen nach sich ziehen könnte. Wir halten an der christlichen Überzeugung fest, daß alle Menschen gleichwertig sind und das Recht auf Freiheit haben -- seien sie schwarz oder weiß. Diesen Standpunkt dürfen wir nirgends und vor niemandem verleugnen. Unser Glaube verpflichtet uns dazu, einem Farbigen mit der gleichen Achtung zu begegnen wie einem Weißen. Solch konsequentes Verhalten könnte Vorbildwirkung für andere haben.

Allerdings habe ich Bedenken, wenn es eine Ehe zwischen Weißen und Farbigen betrifft. Niemand hat das Recht, seinen Nachkommen Belastungen aufzubürden, die ihnen das Leben schwer machen und sie ständigen Demütigungen aussetzen. Kinder aus Mischehen empfinden ihr Los häufig als bitteres Erbe und fühlen sich Verhältnissen ausgeliefert, für die sie selber nichts können. Selbst wenn es keine anderen Bedenken gäbe, wäre das schon Grund genug, solche Mischehen nicht einzugehen. Manuskript 7, 1896.

Antwort auf eine Anfrage

Lieber Freund! Im Blick auf die Frage, ob Ehen zwischen christlichen Jungen Menschen weißer und schwarzer Hautfarbe zu befürworten sind, will ich Dir mitteilen, daß ich danach schon häufig gefragt worden bin. Nach der mir vom Herrn geschenkten Erkenntnis möchte ich davon abraten, weil die Gefahr von Zerwürfnissen besonders groß ist. Ich habe immer geraten, innerhalb der Gemeinde niemanden zu solch einer Ehe zu ermutigen. Ein farbiger Bruder sollte sich auch eine gläubige farbige Frau suchen. Wenn sich eine weiße Glaubensschwester mit dem Gedanken trägt, einen farbigen Bruder zu heiraten, dann sollte man sie in dieser Absicht nicht bestärken, denn das ist nicht Gottes Weg für sie.

Es geht zuviel an kostbarer Zeit und Kraft verloren, wenn Prediger und Gemeinde später ständig Auseinandersetzungen schlichten und Konflikte lösen müssen, die sich erfahrungsgemäß ergeben. Das kann dem Fortschritt des Werkes Gottes nur hinderlich sein. Brief 36, 1912.

Gott liebt alle seine Geschöpfe, ob sie nun eine weiße oder schwarze Hautfarbe haben. Für ihn ist es nicht wichtig, zu welcher Rasse jemand gehört. "Gott hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen ..." Und zu seinen Jüngern sagte der Herr: "Ihr seid alle Brüder." Weil Gott unser aller Vater ist, sind wir auch alle Brüder und füreinander verantwortlich. The Review and Herald, 21. Januar 1896.