Für die Gemeinde geschrieben -- Band 2

Kapitel 45

Ein Aufruf zum Leben auf dem Land

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Nach einer Abendveranstaltung lag ich bis zwei Uhr früh wach. Ich hatte mit einigen Familien gesprochen und sie ermutigt, um ihrer Kinder willen aufs Land zu ziehen. Einige zögerten und wollten in dieser Hinsicht nichts unternehmen.

In der Bibel wird berichtet, daß Gottes Engel Lot und seine Familie regelrecht aus Sodom hinausdrängen mußten, damit sie vor der Vernichtung bewahrt blieben. Hätte Lot sich beeilt, wie es der Herr befohlen hatte, wäre seine Frau sicher gerettet worden, aber er zögerte.

Wir sollten uns anders verhalten. Die gleiche Stimme, die Lot aus Sodom herausrief, gebietet auch uns: "Darum gehet aus von ihr und sondert euch ab ... und rührt nichts Unreines an." 2.Korinther 6,17. Wer auf Gottes Warnung achtet, wird eine sichere Zuflucht finden. Wenn ein Hausvater um das Wohl seiner Familie besorgt ist und zu ihrem Heil alles tun möchte, was ihm möglich ist, wird Gott ihm zeigen, was richtig ist, und ihn Schritt für Schritt führen.

Achtet auf die Stimme des Herrn, der durch den Apostel Paulus spricht: "Schaffet, daß ihr selig werden mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen." Philipper 2,12.13. Lot folgte dem Befehl Gottes nur widerwillig und zögernd. Er hatte zu lange mit Sündern zusammengelebt, so daß er die heraufziehende Gefahr nicht erkannte. Dieses Zaudern kostete seine Frau das Leben. The Review and Herald, 11. Dezember 1900.

Unsere Großstädte sind reif für Gottes Gerichte; deshalb sollten wir unsere Kinder nicht länger deren Versuchungen aussetzen. Der Herr rät uns, den Städten den Rücken zu kehren und dort nichts mehr zu investieren. Liebe Väter und Mütter, geht es euch noch um das Heil eurer Kinder? Denkt ihr daran, daß ihr sie auf ein Leben im Reich Gottes vorbereiten sollt? Schließlich gehören sie zur großen Familie des himmlischen Königs! "Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden?" Markus 8,36. Was die Städte an Möglichkeiten, Komfort und Bequemlichkeit zu bieten haben, läßt sich doch nicht gegen das Seelenheil unserer Kinder aufwiegen. Manuskript 76, 1905.

Zuflucht in ländlichen Gebieten

Eltern sollten nicht übersehen, daß die richtige Erziehung einen bedeutenden Beitrag für das Heil der Kinder leisten kann. In ländlichen Gegenden sind die Möglichkeiten größer, Kinder zu sinnvollem Verhalten und nützlicher Tätigkeit anzuleiten. Das kann der körperlichen, charakterlichen und geistigen Entwicklung nur dienlich sein. Wenn es um Fragen der Erziehung geht, lautet mein dringender Rat: Verlaßt die Großstädte und zieht aufs Land!

Als Gott unsere Ureltern lehrte, den Acker zu bestellen und den Garten Eden zu pflegen, war das ein wichtiges Stück Erziehung. Leider zog durch den Ungehorsam allzu bald die Sünde in ihren Lebensraum ein. Die Arbeit stand weiterhin unter Gottes Segen, wenn sie auch fortan mit Mühe und Belastungen verbunden war.

Satan möchte, daß sich möglichst viele Menschen in großen Städten zusammendrängen. Er macht ihnen vor, daß das Leben dort viel bequemer wäre und man leichten Zugang zu Unterhaltung und Vergnügen habe. So sieht es in den Großstädten von heute nicht viel anders aus als in den verderbten Städten der vorsintflutlichen Zeit ...

Wer wird sich warnen lassen? Deshalb sage ich es noch einmal ganz deutlich: Verlaßt die großen Städte! Seht das Leben in den Bergen oder auf dem Land nicht als lästigen Verzicht an, sondern als Möglichkeit, ungestörter zu erfahren, was Gott von euch will ...

Ich möchte unseren Geschwistern vor allem eins einschärfen: Sucht nach geistlichen Erfahrungen! Jesus wird bald wiederkommen, deshalb solltet ihr euch nicht dagegen sträuben, die große Städte zu verlassen. Gott hat denen, die seinen Weisungen folgen, reichen Segen zugesagt, ihr müßt ihn nur in Anspruch nehmen. Wer mitten in Gottes wunderbarer Schöpfung lebt, wird in der Beziehung zu seinem Schöpfer unmerklich in Gottes Bild verwandelt werden. Manuskript 85, 1908.

Erwartet nicht, daß Gott die Folgen eurer falschen Lebensweise ungeschehen macht

Blumen sind für mich eine Erinnerung an den Garten Eden und ein Vorgeschmack der himmlischen Herrlichkeit zugleich. Auf jeden Fall sehe ich darin Gottes Liebe. Wir sollen uns an der Schönheit seiner Schöpfung erfreuen und daran erkennen, wie gut er es mit uns meint. Deshalb möchte der Herr auch, daß wir dort leben, wo von seinen Werken noch etwas zu sehen ist und wo wir genügend Raum zur Entfaltung haben. Deshalb sollten Gottes Kinder sich nicht in den Großstädten zusammendrängen. Auf dem Land kann man sich auf das zukünftige Leben in Gottes Reich besser vorbereiten als im Gewimmel der Städte. Ich glaube, daß die Zeit bald kommen wird, wo die Gläubigen die Städte schon deshalb verlassen werden, weil Bosheit und Gewalt das erträgliche Maß bei weitem übersteigen. Man wird erkennen, daß Satan dort sein Unwesen treibt; er beherrscht die Menschen und treibt sie dazu, alles sinnlos zu zerstören oder andere umzubringen, einfach weil sie Freude am Töten haben ...

Wer sich bewußt solchen Gefahren und Einflüssen aussetzt, sollte nicht damit rechnen, daß Gott die Folgen solcher Uneinsichtigkeit ungeschehen macht. Das wird er ganz gewiß nicht tun! Verlaßt also die Großstädte, wo immer euch das möglich ist. Kauft euch ein Stück Land und legt darauf einen Garten an, damit eure Kinder die Blumen wachsen sehen und von der Schöpfung Reinheit und Schlichtheit lernen können. General Conference Bulletin, 30. März 1903.

Grundstücke auf dem Land für unsere Institutionen

Die Anweisung gilt immer noch: "Verlaßt die Städte. Baut Krankenhäuser und Verwaltungsgebäude nicht unmittelbar in den Ballungszentren." Heute denken viele anders, aber ich sehe die Zeit kommen, wo der Lärm, die Belastungen und die Unsicherheit in den Städten so groß werden, daß die Menschen wenn irgend möglich aufs Land ziehen. Sünde und Bosheit werden so zunehmen, daß es für Gläubige kaum noch möglich ist, in solch einer Atmosphäre zu leben. Brief 26, 1907.

Gott hat immer wieder darauf hingewiesen, daß unsere Schulen, Verlagshäuser und Krankenanstalten außerhalb großer Städte errichtet werden sollten. Dort sollen unsere jungen Leute in der bestmöglichen Weise ausgebildet werden. Laßt nicht zu, daß die "Zeugnisse" so verdreht und umgedeutet werden, daß sie die Errichtung von Betrieben in Großstädten rechtfertigen. Wir müssen bei dem bleiben, was Gott uns in dieser Beziehung mitgeteilt hat. Ich weiß, daß manche dem nicht folgen wollen und Gottes Empfehlungen mit zweifelhaften Argumenten unterlaufen möchten. Wir sollten dann aber auch danach fragen, wohin das führen würde. Die Zeit, in der man Firmen und Betriebe in großen Städten ansiedelte und junge Frauen und Männer als Arbeitskräfte vom Land in die Stadt holte, muß endgültig vorbei sein. Die Lebensbedingungen werden für Gläubige in den Großstädten zunehmend unerträglicher. Deshalb wäre es ein unverzeihlicher Fehler, Geld für Geschäftsunternehmen in Großstädten zu investieren. Manuskript 76, 1905.

Strategie für die Arbeit in Großstädten

Wenn irgend möglich sollten wir unsere Institutionen außerhalb der Städte errichten. Das hat seine Gründe. Jeder Betrieb braucht Arbeitskräfte. Liegen die Institutionen in der Großstadt, müssen die Mitarbeiter und ihre Familien auch zwangsläufig dort wohnen. Gott möchte aber nicht, daß seine Nachfolger sich im Lärm und Gedränge der großen Städte ansiedeln. Vor allem die Kinder sollten nicht der Hektik und dem Lärm einer Großstadt ausgesetzt werden, weil darunter ihre Gesundheit leiden würde.

Der Herr empfiehlt deshalb den Gläubigen, aufs Land zu ziehen, wo sie auf eigenem Boden gesunde Nahrung anbauen können und wo die Kinder noch eine unmittelbare Beziehung zu den Werken der Schöpfung haben. Ich kann euch nichts anderes raten, als was mich Gott hat wissen lassen, ob ihr das nun hören wollt oder nicht. Da die Großstädte voller Versuchungen und Verderbnis sind, sollten wir unsere jungen Leute möglichst von ihnen fernhalten.

Das bedeutet nicht, daß wir für die Menschen in den Städten nicht tätig sein sollten. Aber um sie vor dem zu warnen, was kommt, müssen wir nicht unbedingt dort leben. Wir können diese Aufgabe auch von außen her tun. Brief 182, 1902.

Gemeindehäuser, aber nicht Institutionen in den Großstädten

Wiederholt hat mich der Herr darauf hingewiesen, daß wir von den Vororten aus in die großen Städte hineinwirken sollen. Wir brauchen in den Städten Anbetungsstätten, in denen der lebendige Gott verkündigt wird, aber Verlage, Krankenhäuser und Predigerseminare sollten außerhalb der Städte bleiben. Das würde unsere jungen Leute vor vielen Versuchungen des städtischen Lebens bewahren. Entsprechend dieser Hinweise haben wir beispielsweise in Washington und Nashville Versammlungshäuser errichtet, während die Verlags- und Krankenhäuser außerhalb der Großstädte gebaut wurden, sozusagen als Außenposten. Teilweise war es auch so, daß Verlage und Krankenhäuser in ländliche Gebiete verlegt wurden, um dem Willen Gottes zu entsprechen. Ähnlich handelte man in Großbritannien mit dem Verlagshaus und der Schule in London. Der Herr schenkt uns im Augenblick viele offene Türen und versetzt damit unsere leitenden Brüder in die Lage, sein Werk auf sicheren Grund zu stellen und in seinem Sinne weiterzuführen. Special Testimonies, Serie B XIII, 7.8 (1907).

Wir sollten jede Möglichkeit nutzen, um in ländlichen Gebieten billig Grundstücke zu erwerben, die für Institutionen der Gemeinschaft geeignet sind. Dabei sollten wir uns zwar klug, immer aber auch redlich und ohne Falsch verhalten. Special Testimonies, Serie B XIII, 7 (1902).

Vorbereitung auf drohende Sonntagsgesetze

Wir sollten uns möglichst nicht in enger Nachbarschaft von Leuten ansiedeln, die Gott verachten ... Bald wird es Auseinandersetzungen in bezug auf die Sonntagsfeier geben. Die Sonntagsverfechter rüsten sich, um ihre Ziele durchzusetzen. Das wird für alle, die den Sabbat heiligen wollen, große Schwierigkeiten mit sich bringen. Deshalb sollten wir uns möglichst dort niederlassen, wo uns die Heiligung des Sabbats möglich ist. "Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun", sagt der Herr, "aber am siebenten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes, da sollst du keine Arbeit tun." 2.Mose 20,9.10. Niemand sollte sich ohne Not dort ansässig machen, wo für ihn und seine Kinder von vornherein damit zu rechnen ist, daß sich im Blick auf die Sabbatheiligung Schwierigkeiten einstellen werden. Wo Gott uns die Möglichkeit schenkt, außerhalb der Städte wohnen zu können, da sollten wir das nutzen; denn wir haben mit trübseligen Zeiten zu rechnen. Manuskript 99, 1908.

Wenn Macht zum Guten eingesetzt wird, dann geschieht das immer dort, wo die verantwortlichen Leute sich unter die Herrschaft Gottes gestellt haben. Wenn sich allerdings Macht und Bosheit miteinander verbünden, dann sind dämonische Kräfte am Werk, um die Gläubigen zu vernichten. Die protestantische Welt hat den biblischen Sabbat zugunsten eines falschen Sabbats verworfen und ist damit in die Fußtapfen des Papsttums getreten. Das ist auch ein Grund, uns möglichst in den ländlichen Gebieten anzusiedeln, wo wir den Boden selbst bearbeiten können. Auch unseren Kindern täte es gut, dort aufzuwachsen, wo einfache und gesunde Lebensweise noch möglich ist. Wir dürfen keine Zeit mehr vergeuden, um uns auf die kommenden Auseinandersetzungen vorzubereiten. Brief 90, 1897.