Für die Gemeinde geschrieben -- Band 2

Anhang 3

***

[AUDIO]

Vor Gott sind alle gleich

Christus kennt keine Unterschiede

Für Christus war es nicht wichtig, zu welchem Volk ein Mensch gehörte, was er in der Welt galt oder woran jemand glaubte ... Er war vielmehr gekommen, solche und andere Trennwände niederzureißen. Seine Gnade und Liebe war für alle da, ähnlich wie die Luft und das Licht.

Jesus begründete mit seinem Leben und seiner Lehre eine Gemeinschaft, der Kastendenken fremd war. Juden und Heiden, Freie und Sklaven sollten hinfort als vor Gott gleichberechtigt in einer christlichen Bruderschaft zusammenleben. Jesus ließ sich nicht von politischen Beweggründen bestimmen, und er fragte auch nicht danach, ob jemand Freund oder Feind war. Ihm kam es einzig darauf an, den seelischen Durst der Menschen mit seinem lebendigen Wasser zu stillen ...

Jesus wollte auch denen Mut machen, die von anderen als hoffnungslose Fälle angesehen wurden. Sie sollten wissen, daß Gott auch sie zu seinen Kindern machen und völlig umwandeln konnte, wenn sie ihm dazu nur die Gelegenheit geben würden. The Ministry of Healing 25.26.

Eine neue Bruderschaft

Jesus brachte für uns Menschen eine Botschaft der Gnade und Vergebung. Er schuf eine Gemeinschaft, in der es keine Bedeutung hat, ob jemand Jude oder Heide, schwarz oder weiß, Knecht oder Herr ist. Alle sollten wissen, daß Gott in dieser Beziehung keine Unterschiede macht, weil er alle unterschiedslos liebt. Gott sieht den Menschen nicht nur so, wie er ist, sondern wie er sein kann. Weil Christus sein Leben für alle in die Waagschale geworfen hat, besteht für jeden Menschen Hoffnung. Wenn jemand sich ihm zuwendet, wird es in seinem Leben zu erstaunlichen Veränderungen kommen, und er wird die Führung durch den Heiligen Geist verspüren. Testimonies for the Church VII, 225.

Eine Familie durch Schöpfung und Erlösung

Weil alle Menschen Gottes Geschöpfe sind, wird ihr Wert nicht dadurch bestimmt, welchem Volk, welcher Rasse oder welcher gesellschaftlichen Schicht sie angehören. Die Schöpfung macht uns zu Mitgliedern der irdischen Familie Gottes; durch die Erlösung werden wir zu Kindern Gottes in der himmlischen Familie. Jesus wurde Mensch, um alles Trennende wegzuräumen und uns wieder freien Zugang zum Vater zu verschaffen ... Durch das Blut Jesu sind wir aus der Gottesferne in die Gottesnähe versetzt worden. Christ's Object Lessons 386.

Gott hat großes Mitgefühl mit den versklavten Schwarzen. Der Herr will, daß wir uns dafür einsetzen, daß den Sklaven endlich das Recht auf Freiheit zugestanden wird. Im Blick auf die Schöpfung und Erlösung hat keiner dem anderen etwas voraus. Testimonies for the Church VII, 223.

Die Bibel macht keine Unterschiede

Die Bibel stützt nicht die von Menschen gemachten Wertunterschiede nach Hautfarbe, Besitz oder sozialer Stellung. Vor Gott sind alle gleich. Der Wert des Menschen hängt von seinem Charakter ab, nicht von seinem Besitz. Unsere Aufgabe ist es, den Geist Christi dort zu erkennen, wo er sich offenbart. Testimonies for the Church IX, 223.

Auf diese Weise suchte Christus die Jünger mit der Wahrheit vertraut zu machen, daß es im Reiche Gottes keine territorialen Grenzen, keine Gesellschaftsklassen und keine Oberschicht gibt und daß sie zu allen Völkern gehen und ihnen die Botschaft von der Liebe des Heilandes verkündigen sollten. Das Wirken der Apostel 19.

Liebe macht Vorurteile unmöglich

Sobald das Herz des Menschen vom echten missionarischen Geist erfaßt wird, stürzen die Mauern des Sektierertums, des Klassendenkens und der Rassenvorurteile ein. Die Liebe Gottes verträgt sich nicht mit der Abwertung anderer Menschen. The Review and Herald, 21. Januar 1896; The Southern Work 55 (1966).

Die Menschen haben zwischen Schwarzen und Weißen willkürlich Mauern errichtet. Sie werden wie die Mauern Jerichos fallen, wenn wir Christen endlich beginnen, dem Wort Gottes zu gehorchen. Dieses Wort ruft zur uneingeschränkten Liebe zu Gott und den Menschen auf. Review and Herald 17. Dezember 1895; zitiert in The Southern Work 43 (1966).

Wenn der Heilige Geist ausgegossen und das Verlangen stark wird, allen Menschen die Botschaft von der Erlösung zu bringen, werden die Gläubigen alle Vorurteile über Bord werfen. Wir werden dann anfangen, so zu denken, wie Gott denkt, und wir werden so lieben, wie Christus liebt. Dann wird auch die Trennung nach Rasse und Hautfarbe ganz anders gesehen werden, als es heute der Fall ist. Zu lieben, wie Christus liebt, bedeutet, daß unser Denken reiner, selbstloser und mehr auf Gott hin orientiert sein wird. Testimonies for the Church IX, 209.

Gott in Eintracht und Brüderlichkeit zugewandt leben

Wenn der Heilige Geist unser Denken bestimmt, dann werden alle Schwierigkeiten im menschlichen Miteinander bedeutungslos. Wo es in den Herzen bislang dunkel war, wird es durch die Sonne der Gerechtigkeit hell werden. In unseren Gottesdiensten wird es keine Unterschiede mehr geben zwischen reich und arm, schwarz und weiß; alle Vorurteile werden dahinschmelzen wie Schnee in der Sonne.

Wenn wir uns Gott zuwenden, dann laßt es uns gemeinsam tun. Wir sind unterschiedslos Pilger und Fremdlinge und allesamt unterwegs zum gleichen Ziel, dem Reich Gottes. Dort haben Stolz, Rechthaberei und Selbstüberschätzung für immer ein Ende. Jede fromme Maske ist abgelegt, und wir werden "ihn sehen, wie er ist"... The Review and Herald, 24. Oktober 1899.

Auszüge aus einem Aufruf vom 20. März 1891

Jesus wurde Mensch, um allen das Heil anzubieten. Das heißt: Sein Sühnetod gilt Farbigen und Weißen gleichermaßen. Er wollte, daß es überall auf der Welt und in den Herzen aller Menschen hell wird. Deshalb stellte er gleich zu Beginn seiner Wirksamkeit fest: "Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, daß sie frei sein sollen, und den Blinden, daß sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn."

Der Apostel Paulus fragte einmal: "Wer erlaubt dir Unterschiede zu machen?" Der Gott der Weißen ist auch der Gott der Farbigen, und er liebt die einen wie die anderen -- mehr als eine Mutter ihre Kinder lieben kann ...

Wenn ein Sünder umkehrt, macht ihn der Heilige Geist zu einem Kind Gottes. Er gehört hinfort zur Gemeinschaft der Erlösten und ist Miterbe Christi. Und wenn es darum geht, einen Menschen in seine göttliche Familie aufzunehmen, dann fragt Gott nicht danach, ob jemand unwissend oder hochgelehrt, reich oder arm, frei oder geknechtet, schwarz oder weiß ist. Schließlich hat Jesus Christus für alle das Lösegeld bezahlt. Wichtig ist nur, daß ein Mensch dieses Angebot annimmt und Jesu Blut für sich sprechen läßt. Im Buch des Lebens steht der Name eines Weißen neben dem Namen eines Schwarzen. Der Wert eines Menschen darf nicht von seiner Geburt, seinem Rang, seiner Volkszugehörigkeit oder seiner Hautfarbe abgeleitet werden. Gott fragt niemanden: Bist du ein Indianer, ein Chinese oder ein Afrikaner? Entscheidend ist allein, daß der Mensch ihm sein Herz übergibt und seinen Willen tut. Christus sieht dann in ihm einen geliebten Bruder.

Wir Menschen haben mit zwei Arten von Vorurteilen zu tun: Die eine scheint uns angeboren zu sein, die andere ist Produkt der jeweiligen Erziehung. Zu schaffen machen uns beide, es sei denn die Liebe Jesu erfüllt unser Herz so stark, daß Vorurteile keinen Platz mehr haben. Wenn das geschieht, werden wir uns nicht mehr angegriffen fühlen, wenn sich ein Farbiger neben uns setzt, und wir werden nicht geringschätzig auf ihn herabschauen. Wir sind doch alle auf dem gleichen Weg und haben dasselbe Ziel. Beim großen Festmahl im Reich Gottes wird es keine separaten Plätze für Farbige und Weiße geben. Wie dürften wir jemanden verachten, in dessen Herz der gleiche Herr wohnt, den auch wir im Herzen haben? -- Veröffentlicht in The Southern Work 9-14 (1966).