Die Engel

Kapitel 9

Das Wirken der Engel in der Zeit vom Sinai bis zur Einnahme Jerichos

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Engel bei der Wüstenwanderung der Israeliten

Christus selbst war der Engel, der von Gott beauftragt wurde, mit Mose in die Wüste zu ziehen und das Volk Israel auf seinem Weg ins Land Kanaan zu begleiten. The Review and Herald, 6. Mai 1875.

Solange Gott die Israeliten anführte, fanden sie immer Wasser, um ihren Durst zu stillen, und Brot vom Himmel, um satt zu werden. Unter dem Schatten der Wolke bei Tag und der feurigen Säule bei Nacht fanden sie Frieden und Schutz. Engel behüteten sie, wenn ihr Weg über steile Berghänge führte, und leiteten sie über steinige Wüstenpfade. The Signs of the Times, 21. Oktober 1880.

Gott bewies seinem Volk seine große Liebe, indem er ihnen Brot vom Himmel gab. Die Menschen bekamen "Engelsnahrung". Sie aßen Nahrung, die von Engeln für sie bereitet wurde. The Spirit of Prophecy I, 226.

Das Volk Israel am Sinai

Und nun ragte das Sinaimassiv in Ehrfurcht gebietender Majestät vor ihnen auf. Die Wolkensäule ruhte auf seinem Gipfel, und das Volk schlug unterhalb im Tal seine Zelte auf. Fast ein Jahr lang sollten sie hier wohnen. Des Nachts war ihnen die Feuersäule Gewißheit des göttlichen Schutzes, und während sie schliefen, fiel das Himmelsbrot leise auf das Lager ...

Bald nachdem sich das Volk am Sinai gelagert hatte, wurde Mose auf den Berg gerufen, um Gott zu begegnen. Allein stieg er den zerklüfteten Pfad hinauf und näherte sich der Wolke, die Jahwes Gegenwart bezeichnete. Israel sollte jetzt in eine besonders enge Verbindung zum Allerhöchsten kommen, um eine Gemeinde und eine Nation unter Gottes Herrschaft zu verkörpern ...

Dann hörte man die Stimme Gottes aus der dichten Finsternis, die ihn verhüllte. Vom Berge, umgeben von einer Engelschar, verkündete er sein Gesetz ... Nun wurde die Einsetzung des erwählten Volkes unter Jahwe als seinem König vorbereitet. Patriarchen und Propheten 276-279.287.

"Sie sollen mir ein Heiligtum machen"

Auf dem Berge erhielt Mose Anweisungen für den Bau eines Heiligtums, in dem sich Gottes Gegenwart auf besondere Weise offenbaren sollte. "Sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich unter ihnen wohne" (2.Mose 25,8), hieß der Befehl Gottes. Patriarchen und Propheten 288.

Ein kostbarer, schöner Vorhang teilte die Hütte in zwei Räume; er hing an vergoldeten Säulen. Ein ähnlicher Vorhang verschloß den Eingang zur ersten Abteilung. Diese und die inneren Teppiche trugen, schön angeordnet, die wunderbarsten Farben: blau, purpurn und scharlach. Aus Gold- und Silberfäden eingewebte Cherubim stellten die Engelschar dar, die im himmlischen Heiligtum dienen und auch für das Volk Gottes auf Erden dienstbare Geister sind. Patriarchen und Propheten 324.

Nachdem die Stiftshütte fertiggestellt war, inspizierte Mose alles, was gebaut worden war und verglich es mit den Vorlagen und den Anweisungen, die er von Gott erhalten hatte. Er stellte fest, daß alles mit den Vorgaben übereinstimmte; und er segnete das Volk.

Gott hatte Mose einen Plan gegeben mit der genauen Anweisung, wie die Stiftshütte zu erbauen sei. Die zwei steinernen Tafeln, auf die Gott eigenhändig die zehn Gebote geschrieben hatte, sollten in die Bundeslade gelegt werden. Es handelte sich um eine Truhe, die ganz mit Gold überzogen und verziert war. Auf dem Deckel war sie mit Goldkronen geschmückt.

Der Deckel dieser heiligen Truhe war der Gnadenthron, der aus purem Gold bestand. Auf jeder Seite des Gnadenthrons befand sich ein Cherub aus Gold. Sie waren einander zugewandt und blickten ehrerbietig nach unten auf den Gnadenthron. Das war ein Sinnbild dafür, daß alle himmlischen Engel mit großem Interesse und Ehrerbietung auf das Gesetz blicken, das Gott in die himmlische Bundeslade gelegt hat. Diese Cherubim hatten Flügel, davon wies einer nach oben in den Himmel, der andere bedeckte sie.

Die Bundeslade auf der Erde war das Abbild der Bundeslade im Himmel. Dort stehen lebendige Engel auf beiden Seiten der Lade; mit dem einem Flügel, der nach oben weist, bedecken sie den Gnadenstuhl, mit dem anderen bedecken sie sich selbst, als Zeichen ihrer Ehrfurcht und Demut. The Spirit of Prophecy I, 272.

In der Schechina über dem Gnadenstuhl offenbarte Gott seine Gegenwart; inmitten der Cherubim tat Gott seinen Willen kund. Hin und wieder wurden dem Hohenpriester göttliche Botschaften durch eine Stimme aus der Wolke mitgeteilt. Manchmal fiel ein Licht auf den Engel zur Rechten zum Zeichen der Billigung und Annahme, oder es ruhte ein Schatten auf dem Engel zur Linken, um Mißfallen oder Verwerfung auszudrücken. Patriarchen und Propheten 326.

Wenn der Herr nicht antwortete, indem er mit ihnen redete, ließ er als Zeichen seiner Zustimmung das heilige Licht seiner Herrlichkeit auf den Cherub zur Rechten der Lade scheinen. Wenn ihre Anfrage verworfen wurde, ruhte eine Wolke auf dem linken Cherub. The Spirit of Prophecy I, 399.

Durch Christus sollte der Vorsatz zur Ausführung gebracht werden, den die Stiftshütte versinnbildlichte. In jenem prächtigen Zeltbau spiegelten die goldgleißenden Wände die Vorhänge mit den eingewirkten Cherubim in Regenbogenfarben wider, während der Duft ständig brennenden Weihrauchs das Ganze durchzog. In makelloses Weiß waren die Priester gekleidet, und im tiefen Geheimnis des innersten Raumes thronte über dem Gnadenstuhl, zwischen den Figuren der gebeugten anbetenden Engel, die Herrlichkeit des allerheiligsten Wesens. Gott wünschte, daß sein Volk aus alledem sein Vorhaben mit der Menschenseele herauslesen sollte. Es handelte sich um dieselbe Absicht, die lange danach durch den Apostel Paulus aufgezeigt wurde, als dieser sagte: "Wissest ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?" 1.Korinther 3,16. Erziehung 31.32.

Schon am Sinai fing Satan an, sein Vorhaben zur Vernichtung der göttlichen Gesetze zu verwirklichen und das Werk fortzusetzen, das er im Himmel begonnen hatte. In den 40 Tagen, als Mose auf dem Berge bei Gott war bemühte er sich eifrig, Zweifel, Abfall und Empörung zu erregen. Während Gott sein Gesetz niederschrieb, um es der gewissenhaften Obhut seines Bundesvolkes anzuvertrauen, versagten die Israeliten Jahwe die Treue und forderten goldene Götter ... Das ganze Weltall war Zeuge der Ereignisse am Sinai gewesen. Hier sah man die Auswirkungen der Gegensätze zwischen der Herrschaft Gottes und der Satans. Und wieder zeigten sich für die sündlosen Bewohner anderer Welten die Folgen von Satans Abfall und die Art der Regierung, die er im Himmel errichtet hätte, wenn er darauf Einfluß gehabt hätte. Patriarchen und Propheten 309.310.

Ist es verwunderlich, daß die Herrlichkeit der Allmacht Gottes so stark von Moses Gesicht widerstrahlte, daß das Volk ihn nicht ansehen konnte? Der Einfluß der Gegenwart Gottes war so stark, daß es schien, als sei er ein Engel vom Thron Gottes. Testimonies for the Church IV, 533.

Bei jeder Schwierigkeit und in allen Prüfungen beschuldigten die Israeliten sogleich Mose, er habe sie aus Ägypten geführt, als ob Gott damit nichts zu tun habe gehabt hätte. Während der Jahre der Wanderung hatte Mose ihnen wiederholt gesagt, wenn sie sich über die Beschwerlichkeiten unterwegs beklagten und gegen ihre Leiter murrten: "Euer Murren richtet sich gegen Gott. Nicht ich, sondern Gott hat eure Befreiung bewirkt." Aber seine voreiligen Worte vor dem Felsen: "Werden wir euch wohl Wasser hervorbringen können?" (4.Mose 20,10) klangen wie ein Zugeständnis auf ihre Angriffe. Das konnte sie in ihrem Unglauben bestärken und ihr Klagen rechtfertigen. Diesen Eindruck wollte der Herr für immer bei dem Volk beseitigen, darum durfte Mose das verheißene Land nicht betreten. Das war andererseits ein unmißverständlicher Beweis, daß nicht Mose ihr Führer war, sondern der mächtige Engel, von dem der Herr gesagt hatte: "Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe. Hüte dich vor ihm und gehorche seiner Stimme, ... weil mein Name in ihm ist." 2.Mose 23,20.21. Patriarchen und Propheten 399.

Der Tod und die Auferstehung des Mose

Dann wandte er sich schweigend von der Versammlung ab und nahm allein seinen Weg hinauf zum Gipfel des Berges. Er stieg "auf den Berg Nebo, den Gipfel des Gebirges Pisga". 5.Mose 34,1. Auf dieser einsamen Höhe stand er und überschaute mit ungetrübten Augen aufmerksam das Landschaftsbild, das sich vor ihm ausbreitete. Patriarchen und Propheten 453.

Gott wollte nicht, daß jemand mit Mose auf das Gebirge Pisga stieg. Er stand dort oben auf einem hohen Gipfel in der Gegenwart Gottes und himmlischer Engel. Spiritual Gifts IVa, 57.

Die Engel offenbarten Mose, der traurig war, daß er gesündigt hatte und nun nicht mit in das gelobte Land gehen konnte, und der glaubte, daß er das Volk Israel zur Sünde veranlaßt hatte, daß es trotzdem die Sünde des Volkes war. Es lag an ihrem unzufriedenen, murrenden Geist, daß Mose vom rechten Weg abkam und eine Sünde beging, die ihn vom gelobten Land fern hielt. Die Engel sagten ihm, daß nicht er am meisten litt, und nicht er die ganze Tiefe ihrer Sünde in seinem Herzen verspüre, sondern Christus, der ihr unsichtbarer Führer war. Gegen ihn hatten sie gesündigt ...

Die himmlischen Boten machten Mose auch auf die Opferrituale aufmerksam, die die Kreuzigung Christi symbolisierten, und sie zeigten Mose, was in der Zukunft geschehen würde ... Wie mag Mose auf dem Gipfel des Gebirges Pisga empfunden haben, als er die Kreuzigung voraussah! ... Er sah vor sich, wie der Engel, der Israel durch die Wüste von Ägypten nach Kanaan geführt und geleitet hatte, leiden mußte ... Wie aber veränderte sich sein Gesichtsausdruck, als er sah, daß Christus in den Himmel auffuhr und er einer der Helfer war, der ihm die ewigen Tore des Himmels öffnen durfte! ... Er sah, daß die Erde durch Feuer gereinigt und jede Spur von Sünde und jedes Zeichen des Fluches ausgemerzt wurde. Er sah, daß sie neu erschaffen wurde und die Heiligen sie für immer und ewig besitzen sollten ... Als Mose das sah, ging ein Strahlen der Freude über sein Gesicht. Jetzt konnte er die große Macht der Engel verstehen, und er nahm das, was ihm da gezeigt wurde, tief in sich auf. Manuscript Releases X, 151.152.154.155.158.159.

Nachdem er Kanaan ausführlich betrachtet hatte, legte er sich wie ein müder Krieger zur Ruhe. Er schlief ruhig ein, aber es war der Todesschlaf, in den er fiel. Engel nahmen seinen Körper und beerdigten ihn in einem Tal. Die Israeliten konnten sein Grab niemals finden ...

Satan freute sich, daß es ihm gelungen war, Mose zur Sünde gegen Gott zu veranlassen. Für diese Übertretung unterlag Mose der Herrschaft des Todes. Wenn er treu geblieben wäre und nicht versäumt hätte, Gott die Ehre zu geben, als er Wasser aus dem Felsen schlug, und diese eine Sünde nicht sein Leben verdorben hätte, wäre er mit in das gelobte Land gegangen und schließlich verwandelt und in den Himmel aufgenommen worden, ohne zu sterben.

Michael oder Christus kam mit den Engeln, die Mose beerdigt hatten, vom Himmel herab, und nach einem kurzen Aufenthalt im Grab ließen sie ihn auferstehen. Spiritual Gifts IVa, 57.58.

Die Macht des Todes war bis dahin niemals gebrochen worden, und so beanspruchte Satan alle, die in den Gräbern lagen, als seine Gefangenen; nie und nimmer würden sie aus seinem dunklen Kerker freikommen.

Zum ersten Mal wollte Christus einem Toten neues Leben schenken. Als sich der Lebensfürst und die Engel dem Grabe näherten, geriet Satan wegen seiner Vorherrschaft in Unruhe. Mit den bösen Engeln war er zur Stelle, jeden Eingriff in das Gebiet streitig zu machen, das er für sich beanspruchte. Patriarchen und Propheten 458.459.

Als Christus und die Engel sich dem Grab näherten, kamen auch Satan und seine Engel, um den Leichnam Moses zu bewachen, damit er nicht weggeholt würde. Als Christus und seine Engel kamen, versuchte Satan sich dem Angriff zu widersetzen, wurde aber von der Herrlichkeit und der Kraft Christi und seiner Engel zurückgedrängt.

Satan beanspruchte den Leichnam Moses wegen seiner einzigen Übertretung (von Gottes Geboten); Christus verwies ihn jedoch bescheiden auf seinen Vater und sagte: "Der Herr strafe dich!" Dann berichtete er Satan, daß er wußte, daß Mose seine Sünde demütig bereut hatte, sein Charakter keine dunkle Stelle mehr aufwies und sein Name jetzt in den himmlischen Büchern frei von jeder Schuld niedergeschrieben war. Dann rief Christus Mose aus dem Grab. Spiritual Gifts IVa, 58.

Bileam, ein Prophet auf Abwegen

Gott sprach in der Nacht durch einen Engel mit Bileam und fragte bei ihm an, was das für Leute seien, die er bei sich beherbergte. Bileam antwortete dem Herrn: "Balak, der Sohn des Zippor, der König von Moab, hat nach mir gesandt und mich dazu aufgefordert, dieses Volk, das da aus Ägypten gekommen ist, zu verfluchen." Und Gott antwortete ihm: "Du sollst nicht mit ihnen ziehen und du sollst dieses Volk nicht verfluchen, denn dies ist ein gesegnetes Volk." Der Engel berichtete Bileam, daß das Volk unter dem besonderen Schutz Gottes stünde und ihm gehöre, und daß kein Fluch eines Menschen es aufhalten könne.

Am Morgen stand Bileam auf und sagte den Leuten zögernd, daß sie ohne ihn zu Balak zurückkehren müßten, weil der Herr es nicht zuließe, daß er mit ihnen zöge. Da sandte Balak andere von seinen adeligen Staatsbeamten, die noch höhere Positionen bekleideten als die ersten Boten. Und diesmal war die Bitte Balaks noch dringender: "Laß dich bitte durch nichts aufhalten, unverzüglich zu mir zu kommen! Ich werde dich mit großen Ehren überschütten!" Und Bileam antwortete ihnen, daß er nicht kommen könne, selbst wenn Balak ihm ein ganzes Haus voll Gold und Silber dafür böte, denn er könne nicht gegen das ausdrückliche Wort Gottes handeln, weder für wenig, noch für viel. Spiritual Gifts IVa, 44.

Zum zweiten Mal kam Bileam in Versuchung. Aber auf das Begehren der Gesandten versicherte er sehr gewissenhaft und ehrlich, daß kein noch so hoher Betrag an Gold und Silber ihn dazu verleiten könne, etwas gegen den Willen Gottes zu tun. Trotzdem verlangte es ihn danach, des Königs Bitte zu erfüllen. Obgleich ihm Gottes Wille ganz eindeutig klar gemacht worden war, drängte er die Boten zum Bleiben, damit er Gott weiter befragen könne; als ob der Unendliche ein Mensch wäre, der sich überreden ließe. Patriarchen und Propheten 422.

Ein Engel wurde zu Bileam gesandt, um ihm zu sagen: "Sind die Männer gekommen, um dich zu rufen, so mach dich auf und zieh mit ihnen; doch nur was ich dir sagen werde, sollst du tun." 4.Mose 22,20. The Spirit of Prophecy I, 321.

Bileam hatte nun die Erlaubnis erhalten, Moabs Gesandte zu begleiten, wenn sie ihn am andern Morgen aufsuchen würden. Aber verärgert über sein Zögern und weil sie wieder eine Absage befürchteten, waren sie ohne weitere Beratung mit ihm heimgezogen. Damit erübrigte sich jeder Entschuldigungsgrund, der Bitte Balaks nachzukommen. Aber Bileam wollte sich unbedingt die Belohnung verschaffen; und so machte er sich mit seinem gewohnten Reittier auf den Weg. Er fürchtete, Gott könne seine Einwilligung zurückziehen; deshalb drängte er ungeduldig vorwärts, damit ihm der begehrte Lohn nicht doch noch entginge. Patriarchen und Propheten 423.

Gottes Zorn gegen Bileam entzündete sich an dessen herausfordernder Haltung gegenüber dem Himmel. Der Engel des Herrn stellte sich ihm in den Weg, um ihn aufzuhalten. Das Tier, das im Gegensatz zu seinem Herrn den himmlischen Boten sehen konnte, wich von der Straße ab in ein Feld. Mit groben Schlägen brachte Bileam das Tier zurück auf den Weg; aber an einer Stelle, die durch Mauern eingeengt war, erschien der Engel noch einmal, und das Tier, das dieser Angst einflößenden Erscheinung aus dem Weg gehen wollte, drückte Bileams Fuß gegen die Mauer. The Signs of the Times, 25. November 1880.

Da packte Bileam grenzenlose Wut, und er schlug das Tier mit seinem Stecken noch grausamer. Jetzt öffnete Gott diesem den Mund und "das stumme lastbare Tier redete mit Menschenstimme und wehrte des Propheten Torheit". 2.Petrus 2,16. "Was hab ich dir getan", fragte es, "daß du mich nun dreimal geschlagen hast?" 4.Mose 22,28.

Wütend über den Aufenthalt bei seiner Reise, antwortete Bileam dem Tier, als hätte er ein vernunftbegabtes Wesen vor sich: "Weil du Mutwillen mit mir treibst! Ach daß ich jetzt ein Schwert in der Hand hätte, ich wollte dich töten!" 4.Mose 22,29.

Nun wurden Bileams Augen geöffnet, und er erblickte den Engel mit dem bloßen Schwert in der Hand, bereit, ihn zu verderben. Voll Schrecken neigte er sich "und fiel nieder auf sein Angesicht". 4.Mose 22,31.

Der Engel sprach: "Warum hast du deine Eselin nun dreimal geschlagen? Siehe, ich habe mich aufgemacht, um dir zu widerstehen; denn dein Weg ist verkehrt in meinen Augen. Und die Eselin hat mich gesehen und ist mir dreimal ausgewichen. Sonst, wenn sie mir nicht ausgewichen wäre, so hätte ich dich jetzt getötet, aber die Eselin am Leben gelassen." 4.Mose 22,32.33 ...

Als Bileam den Boten Gottes erblickte, rief er erschrocken: "Ich habe gesündigt; ich hab's ja nicht gewußt, daß du mir entgegenstandest auf dem Weg. Und nun, wenn dir's nicht gefällt, will ich wieder umkehren." 4.Mose 22,34. Patriarchen und Propheten 424-425.

Nachdem der Engel Bileam ausdrücklich davor gewarnt hatte, den Moabitern zu Diensten zu sein, erlaubte er ihm, weiterzuziehen ...

Balak ging Bileam entgegen und fragte ihn, warum es so lange gedauert habe, bis er gekommen sei, nachdem er nach ihm gesandt habe. Bileam antwortete ihm: "Siehe, ich bin doch gekommen!" Und er sagte ihm auch, daß es nicht in seiner Macht stünde, etwas anderes zu sagen, als das, was Gott ihm eingeben würde. Bileam forderte Opferhandlungen, die dem ortsüblichen religiösen Brauch entsprachen.

Gott sandte einen Engel zu Bileam, der ihm die Worte, die er äußern sollte, eingab, wie er es auch bei anderen Gelegenheiten getan hatte, als Bileam ein aufrichtiger Diener Gottes war. "Und der Herr gab das Wort dem Bileam in den Mund ... Da hob Bileam an mit seinem Spruch und sprach: Aus Aram hat mich Balak, der König der Moabiter, holen lassen ... Komm, verfluche mir Jakob! Komm, verwünsche Israel! Wie soll ich fluchen, dem Gott nicht flucht? Wie soll ich verwünschen, den der Herr nicht verwünscht?" 4.Mose 23,5-8 ...

Balak war enttäuscht und ärgerlich. Er rief aus: "Was tust du mir an? Ich habe dich holen lassen, um meinen Feinden zu fluchen, und siehe, du segnest!" 4.Mose 23,11. Balak dachte, es sei der großartige Anblick der Israeliten in ihren Zelten, der Bileam davon abhielt, dem Volk zu fluchen.

Deshalb ließ er ihn an einen Ort bringen, wo dieser Vorteil für das Volk nicht bestand. Und wieder, in Zophir, richtete Bileam Brandopferaltäre auf und ging dann, um allein zu sein und um sich mit dem Engel Gottes in Verbindung zu setzen. Und der Engel teilte ihm mit, was er sagen sollte. The Spirit of Prophecy I, 322-324.

Josua führt Israel nach Kanaan

Die Israeliten trauerten aufrichtig um den Heimgegangenen; dreißig Tage dauerten die besonderen Feiern zu seinem Gedenken ... Nun war Josua der anerkannte Führer Israels ...

Nun erließ Josua Befehl, sich zum Vormarsch bereitzuhalten ... So verließ das Riesenheer das Lager im Akazienhain von Schittim und stieg zum Jordanufer hinab. Patriarchen und Propheten 463.465.

Vier himmlische Engel gingen immer neben der Bundeslade her, auf all ihren Wegen. Sie schützten sie vor Gefahren und führten alles aus, was im Zusammenhang mit ihr geschehen sollte. Jesus, der Sohn Gottes, gefolgt von himmlischen Engeln, ging der Bundeslade voraus, als sie an den Jordan kamen; und das Wasser teilte sich vor ihnen. Christus und die Engel standen bei der Lade und den Priestern im Flußbett, bis alle Israeliten hindurchgegangen waren. The Spirit of Prophecy I, 399.

Wären Josua die Augen geöffnet worden ... und er hätte diesen Anblick ertragen können, hätte er gesehen, daß sich die Engel des Herrn um die Kinder Israel herum niedergelassen hatten; denn die Armee des Himmels war angetreten, um für das Volk Gottes zu kämpfen. Und der Herr als ihr Anführer gab die Befehle. The Review and Herald, 19. Juli 1892.

Als sich Josua vom Heer der Israeliten zurückzog, um nachzudenken und um Gottes besonderen Beistand zu beten, sah er einen stattlichen Mann, der gekleidet war wie ein Krieger, mit dem Schwert in der Hand ...

Dies war nicht ein einfacher Engel. Es war der Herr Jesus Christus, der die Hebräer durch die Wildnis begleitet hatte, bei Nacht in der Feuersäule und am Tag in der Wolkensäule.

Der Ort wurde durch seine Gegenwart geheiligt, und deshalb wurde Josua aufgefordert, seine Schuhe auszuziehen. Spiritual Gifts IVa, 61.

Von Ehrfurcht ergriffen, warf sich Josua nieder und betete an. Da hörte er die Zusicherung: "Ich habe Jericho samt seinem König und seinen Kriegsleuten in deine Hand gegeben." Josua 6,2. Dann erhielt er Anweisungen für die Einnahme der Stadt. Patriarchen und Propheten 470.

Der Anführer des Heers des Herrn offenbarte sich nicht dem ganzen Volk. Er nahm nur zu Josua Kontakt auf, der den Hebräern dann berichtete.

Danach war es ihre Entscheidung, ob sie den Worten Josuas Glauben schenkten und seinen Anweisungen, die er im Namen des Herrn des himmlischen Heeres erteilte, Folge leisteten; oder ob sie seine Autorität anzweifelten und gegen seine Befehle rebellierten. Sie konnten das Heer der Engel, das vom Sohn Gottes angeführt wurde, nicht sehen. Testimonies for the Church IV, 162.163.

Die Einnahme Jerichos

Der Anführer des Heeres des Herrn kam vom Himmel, um den Angriff auf die Stadt zu leiten. Engel Gottes legten Hand an die dicken Mauern und brachten sie zu Fall. Testimonies for the Church III, 264.

Christus und die Engel nahmen an der Umrundung von Jericho mit der Bundeslade teil und ließen schließlich die dicken Mauern dieser Stadt einstürzen. Sie lieferten Jericho an die Israeliten aus. The Spirit of Prophecy I, 399.

Bei der Einnahme Jerichos berührte keine menschliche Hand die Stadtmauern, denn es waren Engel des Herrn, die die Mauern überwanden und in die Befestigung des Feindes eindrangen. Es waren nicht die Israeliten, sondern der Anführer des Heeres des Herrn, der Jericho einnahm.

Aber die Israeliten mußten ihr Teil dazu beitragen und ihren Glauben an die Erlösung durch den Herrn unter Beweis stellen. The Review and Herald, 19. Juli 1892.

Wenn auch nur ein israelitischer Krieger einen Angriff auf die Mauer unternommen hätte, wäre die Ehre Gottes geschmälert worden und sein Wille (zu helfen) hätte nachgelassen. Aber sie haben die Arbeit dem Allmächtigen überlassen, und wenn das Kampfgeschehen vom Mittelpunkt der Erde bis in den Himmel gereicht hätte, wäre das Ergebnis immer gleich gewesen, denn der Herr der himmlischen Heerscharen führte seine Legionen zum Angriff. The Signs of the Times, 14. April 1881.