Die Engel

Kapitel 12

Engel von der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft bis zu der Zeit Johannes des Täufers

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Daniel und seine drei Freunde

Daniel liebte und fürchtete Gott, und er übte und nutzte alle seine Begabungen, um auf diese Weise die liebevolle Fürsorge seines großen Lehrers zu erwidern. Er war sich seiner Abhängigkeit von Gott voll bewußt. Diese vier hebräischen Jugendlichen wollten nicht, daß selbstsüchtige Motive und Vergnügungssucht die wichtigen Dinge dieses Lebens verdrängten. Sie arbeiteten mit willigem Herzen und wachem Verstand. Das waren keine höheren Ziele als jene, die sich jeder Christ setzen kann. Gott erwartet von jedem christlichen Schüler, daß er die Gaben oder Talente, die er ihm gegeben hat, vermehrt. Ihr seid ein "Schauspiel für die Welt, für Engel und Menschen". Fundamentals of Christian Education 192.

Wer sich so verhält, wie Daniel und seine Freunde, kann sicher sein, daß er von Gott und den Engeln unterstützt wird. Manuscript Releases IV, 125.

Nebukadnezars Feuerofen

Wie in den Tagen Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos wird der Herr auch vor Abschluß der Weltgeschichte mächtig für die wirken, die fest für das Recht eintreten. Er, der mit den heldenmütigen Hebräern im Feuerofen weilte, wird bei seinen Nachfolgern sein, wo immer sie sich befinden. Seine ständige Gegenwart wird sie trösten und aufrichten. Mitten in der Zeit der Not -- einer Not, wie nie zuvor, seitdem es Völker gibt -- werden seine Auserwählten unerschütterlich standhalten. Mit all seinem bösen Heer kann Satan nicht einmal die Schwächsten der Heiligen Gottes verderben. Engel, starke Helden, werden sie schützen, und um ihretwillen wird sich der Herr als "Gott aller Götter" offenbaren, der diejenigen, die sich ihm anvertraut haben, wirklich retten kann. Propheten und Könige 359.

Belsazars Festmahl

In dieser Nacht, mitten in ihrer götzendienerischen Ausgelassenheit, wurde der König plötzlich blaß, und es schien, als sei er gelähmt vor Angst, denn plötzlich erschien eine gespenstische, blasse Hand an der Wand ihm gegenüber. Als die ausgelassenen Zecher die seltsame und für sie unverständliche Handschrift an der Wand sahen, verebbte ihr lautes Gegröle und eine bedrückende Stille breitete sich aus.

Der König dachte an seine Worte und die Knie zitterten ihm. Und er rief laut, "daß man die Weisen, Gelehrten und Wahrsager herbeiholen solle ... Und er ließ den Weisen von Babel sagen: Welcher Mensch diese Schrift lesen kann und mir sagt, was sie bedeutet, der soll mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um den Hals tragen und der Dritte in meinem Königreich sein." Daniel 5,7.

Aber diese Männer waren genauso wenig in der Lage, diese Schrift, die ein Engel an die Wand geschrieben hatte, zu entziffern, wie sie in der Lage waren, den Traum Nebukadnezars zu deuten. The Review and Herald, 8. Februar 1881.

Es gab einen Zeugen bei Belsazars Fest, ... nämlich den Engel, der die Buchstaben an die Wand des Palastes schrieb. The Ellen G. White 1888 Materials 517.

Daniel in der Löwengrube

Daniel betete dreimal täglich zu seinem Gott. Satan war zornig über diese ernsthaften Gebete, weil er wußte, daß er dadurch Verluste erleiden würde.

Daniel war beliebt in Regierungskreisen und bei den Prinzen, weil er einen hervorragenden Geist verbreitete. Die gefallenen Engel befürchteten, daß sie durch ihn ihren Einfluß auf die führenden Persönlichkeiten des Königreiches verlieren könnten ...

Die satanischen Ankläger, die bösen Engel, stachelten die hohen Beamten und die Prinzen zu Neid und Mißgunst auf, und sie beobachteten Daniel ganz genau, um einen Anlaß zu finden, weswegen sie ihn beim König hätten verklagen können.

Aber sie fanden nichts; denn Satans Engel hatten die Absicht, ihn aufgrund seiner Treue zu Gott zu zerstören. Sie konstruierten die Pläne, und ihre menschlichen Helfer führten sie willig aus. Der König wußte nichts von den hinterhältigen Intrigen, die gegen Daniel angezettelt wurden.

Obwohl Daniel den Erlaß des Königs genau kannte, beugte er (Daniel) sich nach wie vor vor seinem Gott, bei geöffnetem Fenster.

Es ist ihm so wichtig, Gott zu gehorchen, daß er bereit ist, dafür sein Leben aufs Spiel zu setzen. Und weil er zu seinem Gott betete, wurde er schließlich in die Löwengrube geworfen. Soweit hatten die bösen Engel ihr Ziel erreicht. Aber Daniel betete weiter, sogar in der Löwengrube ...

Hatte Gott ihn dort vergessen? Natürlich nicht!

Jesus, der mächtige Befehlshaber des himmlischen Heeres, sandte seine Engel, damit diese den hungrigen Löwen das Maul zuhielten, so daß sie dem betenden Mann Gottes kein Leid zufügen konnten. Es ging sehr friedlich zu in dieser Löwengrube. Der König wurde Zeuge dieser wunderbaren Errettung, holte Daniel heraus und ehrte ihn.

Satan und seine Engel waren bezwungen und wütend. Ihre menschlichen Gehilfen wurden zum Tode verurteilt und mußten genau auf die Weise sterben, die sie Daniel zugedacht hatten. Spiritual Gifts IVb, 85.86.

Gabriel wird gesandt, um die Vision in Daniel 8 zu erklären

Als Daniel kurz vor dem Fall Babylons über diese Weissagungen nachdachte und Gott um Einsicht in diese Zeitangaben bat, wurde ihm eine Reihe von Gesichten über den Aufstieg und Niedergang von Königreichen geschenkt. Zu dem ersten Gesicht, das im siebten Kapitel des Buches Daniel überliefert ist, wurde ihm auch eine Deutung gegeben, doch wurde dem Propheten nicht alles erklärt. Über sein damaliges Erlebnis schrieb er: "Ich, Daniel, wurde sehr beunruhigt in meinen Gedanken, und jede Farbe war aus meinem Antlitz gewichen; doch behielt ich die Rede in meinem Herzen." Daniel 7,28.

Eine weitere Vision warf noch mehr Licht auf die Ereignisse der Zukunft, und ein anderer sprach zu dem, der da redete: "Wie lange gilt dieses Gesicht?" Die Antwort, die gegeben wurde, erfüllte Daniel mit Ratlosigkeit: "Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen vergangen sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden." Daniel 8,13.14. Mit allem Ernst forschte er nach der Bedeutung dieses Gesichts. Er konnte nicht verstehen, welche Beziehung zwischen den siebzig Jahren Gefangenschaft, die Jeremia vorausgesagt hatte, und den zweitausenddreihundert Jahren bestand. Diese sollten vergehen, hatte er den himmlischen Besucher im Gesicht sagen hören, ehe das Heiligtum Gottes "wieder geweiht" werde. Der Engel Gabriel deutete ihm das Gesicht teilweise. Doch als der Prophet die Worte hörte: "Es ist noch eine lange Zeit bis dahin", wurde er ohnmächtig ...

Weil Daniel sich Israels wegen immer noch bedrückt fühlte, studierte er nochmals die Weissagungen Jeremias. Sie waren sehr klar ...

Mit einem Glauben, der sich auf das sichere Wort der Prophetie gründete, flehte Daniel den Herrn um die rasche Erfüllung dieser Verheißungen an. Propheten und Könige 388.389.

Als Daniel nicht aufhörte zu beten, kam der Engel Gabriel aus dem Himmel geflogen und teilte ihm mit, daß seine Gebete gehört und erhört worden seien. Dieser mächtige Engel hatte den Auftrag, Daniel die Fähigkeit und das Verständnis zu vermitteln, damit ihm die Geheimnisse zukünftiger Zeiten offenbart werden konnten. Weil er so ernsthaft danach trachtete, die Wahrheit zu verstehen, wurde ihm die Beziehung zu diesem Boten des Himmels ermöglicht. The Review and Herald, 8. Februar 1881.

Noch bevor Daniel mit seiner Bitte an Gott zu Ende gekommen war, erschien ihm der Engel Gabriel erneut und erinnerte ihn an die Vision, die er vor dem Niedergang Babylons beim Tode Belsazars gesehen hatte. Der Engel erläuterte ihm dann die Zeit der siebzig Wochen in Einzelheiten. The Review and Herald, 21. März 1907.

Der Kampf um den Einfluß auf den König von Persien

Die himmlischen Boten müssen sich mit Hindernissen auseinandersetzen, bevor die Absichten Gottes zur gegebenen Zeit verwirklicht werden können. Der König von Persien wurde vom höchsten aller bösen Engel beherrscht. Wie Pharao weigerte er sich, dem Wort des Herrn zu gehorchen. Gabriel berichtet, daß er (Satan) ihm einundzwanzig Tage lang mit seinen Anschuldigungen gegen die Juden widerstand. Dann aber kam ihm Michael zu Hilfe, blieb beim persischen König, hielt die Stellung gegen die bösen Mächte und gab guten Rat gegen schlechten Rat. The S.D.A. Bible Commentary IV, 1173.

Darius (Cyrus), der persische König, hatte sich drei Wochen lang dem Eindruck des Geistes Gottes verweigert, während Daniel betete und fastete. Aber der Prinz des Himmels, der Erzengel Michael, wurde gesandt, um das Herz des störrischen Königs zu beeinflussen, damit er die entscheidenden Schritte unternahm, die die Antwort auf Daniels Gebete waren. The Review and Herald, 8. Februar 1881.

Kein Geringerer als der Sohn Gottes war Daniel erschienen. Die Beschreibung seiner Person ähnelt der des Johannes, wenn er berichtet, wie ihm auf der Insel Patmos Christus geoffenbart wurde. Unser Herr erschien Daniel nun in Begleitung eines anderen himmlischen Boten, der Daniel erklären sollte, was in späteren Zeiten geschehen würde. The Review and Herald, 8. Februar 1881.

Daniel ... konnte dem Engel nicht ins Gesicht sehen, und er war total kraftlos. Also nahm ihn der Engel und setzte ihn vor sich auf seine Knie. Aber auch da konnte er ihn nicht ansehen, und so kam der Engel dann in der Gestalt eines Menschen, damit Daniel seinen Anblick ertragen konnte. Manuscript Releases II, 348.

Letztendlich wurde der Sieg errungen, und das Heer des Feindes konnte in Schach gehalten werden, so lange Darius (Cyrus) lebte. Er regierte sieben Jahre, und während der Regierungszeit seines Sohnes Ahasveros, der siebeneinhalb Jahre regierte, war es ebenso. The Review and Herald, 5. Dezember 1907.

Der zweite Tempel

Der zweite Tempel konnte sich nicht mit der Großartigkeit des ersten messen. Er wurde auch nicht durch jene sichtbaren Zeichen der göttlichen Gegenwart geheiligt, die dem ersten Tempel eigen waren. Keine Bekundung übernatürlicher Kraft zeichnete seine Einweihung aus. Man sah keine Wolke der Herrlichkeit das neu errichtete Heiligtum erfüllen. Kein Feuer fiel vom Himmel, um das Opfer auf seinem Altar zu verzehren. Die Herrlichkeit Gottes wohnte nicht länger zwischen den Cherubim im Allerheiligsten; die Bundeslade, der Gnadenstuhl und die Tafeln des Zeugnisses wurden dort nicht mehr gefunden. Kein Zeichen vom Himmel tat dem fragenden Priester den Willen des Herrn kund. Propheten und Könige 418.

Esra

Die Kinder der Verbannung, die mit Esra zurückgekehrt waren, "opferten Brandopfer dem Gott Israels" -- als Sündopfer und als Zeichen ihrer Dankbarkeit für den Schutz heiliger Engel auf der Reise. Propheten und Könige 434.

Nehemia

Vier Monate wartete Nehemia auf eine günstige Gelegenheit, seine Bitte dem König vorzutragen. Obwohl sein Herz vor Kummer niedergedrückt war, versuchte er während dieser Zeit in des Königs Gegenwart heiter zu wirken; denn in den Hallen des Luxus und des Glanzes mußten alle fröhlich und glücklich erscheinen. Keines königlichen Dieners Gesicht durfte von Kummer überschattet sein. Doch Nehemias Stunden der Zurückgezogenheit -- verborgen vor menschlichen Blicken -- waren reich an Gebeten, Bekenntnissen und Tränen, gehört und gesehen nur von Gott und den Engeln. Propheten und Könige 442.

Sacharjas Visionen

"Und ich hob meine Augen auf und sah und siehe, ein Mann hatte eine Meßschnur in der Hand. Und ich sprach. Wo gehst du hin? Er sprach zu mir: Jerusalem auszumessen und zu sehen, wie lang und breit es werden soll.

Und siehe, der Engel, der mit mir redete, stand da, und ein anderer Engel ging heraus, ihm entgegen und sprach zu ihm: Lauf hin und sage diesem jungen Mann: Jerusalem soll ohne Mauern bewohnt werden wegen der großen Menge der Menschen und des Viehs, die darin sein wird. Doch ich will, spricht der Herr, eine feurige Mauer rings um sie her sein und will mich herrlich darin erweisen." Sacharja 2,5-9. The Review and Herald, 26. Dezember 1907.

Die Vision von Jeschua und dem Engel

Es wurde dem Propheten gezeigt, wie Satan anklagte. Er sagt: "Und er ließ mich sehen den Hohenpriester Jeschua, wie er vor dem Engel des Herrn stand, und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn zu verklagen." Sacharja 3,1. The Review and Herald, 22. August 1893.

In einem äußerst treffenden und eindrucksvollen Bilde beschreibt die Weissagung Sacharjas das Wirken Satans, aber auch das Wirken Christi und seine Macht, den Verkläger seines Volkes zu überwinden. In heiligem Gesicht schaut der Prophet den Hohenpriester Josua, wie er in unreinen Kleidern vor dem Engel des Herrn steht und Gott um Gnade für sein Volk anfleht, das sich in großer Trübsal befindet. Satan steht zu seiner Rechten, ihm zu widerstehen. Weil Israel erwählt worden war, die Erkenntnis Gottes auf Erden zu erhalten, ist es vom Anfang seiner nationalen Existenz an das besondere Ziel der Feindschaft Satans gewesen, der entschlossen war, dieses Volk zu vernichten.

Solange die Israeliten Gott gehorchten, konnte Satan ihnen keinen Schaden zufügen; deshalb wandte er all seine Macht und List an, um sie zur Sünde zu verleiten. Durch seine Versuchungen verstrickt, hatten sie Gottes Gesetz übertreten und sich dadurch von der Quelle der Kraft getrennt; nun wurden sie eine Beute ihrer heidnischen Feinde. Sie wurden als Gefangene nach Babylon geführt und mußten dort viele Jahre bleiben. Doch hatte der Herr sie nicht verlassen. Er sandte ihnen seine Propheten mit Zurechtweisungen und Warnungen. Das Volk wurde wachgerüttelt und erkannte seine Schuld; sie demütigten sich vor Gott und kehrten in echter Reue zu ihm zurück. Dann sandte der Herr ihnen Botschaften zur Ermutigung und erklärte, daß er sie aus der Gefangenschaft befreien und wieder in Gnaden annehmen wolle. Gerade das wollte Satan entschieden verhindern. Die übrigen von Israel waren bereits in die Heimat zurückgekehrt; nun suchte Satan die heidnischen Völker, die ja seine Werkzeuge waren, zu bewegen, sie gänzlich zu vernichten ...

Der Hohepriester (Josua) kann sich und sein Volk gegen die Anklagen Satans nicht verteidigen. Er behauptet nicht, daß Israel schuldlos sei. In seinen unreinen Kleidern, dem Symbol für die Sünden des Volkes, die er als ihr Vertreter trägt, steht er vor dem Engel; er bekennt ihre Schuld, weist aber auch auf ihre demütige Reue hin. Er baut auf die Gnade und Vergebung des Erlösers und beruft sich im Glauben auf die Zusagen Gottes.

Dann bringt der Engel -- dieser Engel ist Christus selbst, der Sünderheiland -- den Verkläger seines Volkes zum Schweigen und spricht: "Der Herr schelte dich, du Satan! Ja, der Herr schelte dich, der Jerusalem erwählt hat! Ist dieser nicht ein Brand, der aus dem Feuer errettet ist?" Sacharja 3,2. Israel war lange im Ofen der Trübsal gewesen. Die von Satan und seinen Dienern zu ihrer Vernichtung geschürten Flammen hatten sie um ihrer Sünden willen fast verzehrt; doch nun hatte Gott seine Hand ausgestreckt, um sie herauszuführen. Wo sein Volk Reue und Demut zeigt, wird es der Heiland in seinem Erbarmen nicht der grausamen Gewalt der Heiden überlassen ...

Als die Fürbitte Josuas angenommen ist, ergeht der Befehl: "Tut die unreinen Kleider von ihm!" Und zu Josua spricht der Engel: "Siehe, ich habe deine Sünde von dir genommen und habe dich mit Feierkleidern bekleidet, mit der Gerechtigkeit Christi, die ihnen zugerechnet wurde." Der Hut, der auf Josuas Haupt gesetzt wurde, war ein Hut, wie die Priester ihn trugen, und zeigte die Inschrift "Heilig dem Herrn". Damit war ausgedrückt, daß er jetzt trotz seiner früheren Übertretungen für würdig befunden wurde, vor Gott in seinem Heiligtum zu dienen.

Nachdem der Engel ihm auf diese feierliche Weise die Würde des Priestertums verliehen hatte, sprach er: "So spricht der Herr Zebaoth: Wirst du in meinen Wegen wandeln und meines Dienstes warten, so sollst du regieren mein Haus und meine Höfe bewahren; und ich will dir geben von diesen, die hier stehen, daß sie dich geleiten sollen" (Vers 7). Er sollte als Richter oder Oberster des Tempels und des Tempeldienstes geehrt werden; er sollte selbst in diesem Leben unter dienstbaren Engeln wandeln und schließlich zu der verherrlichten Schar um den Thron Gottes gehören. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 151-153.

Diese Zusicherung ist allen gegeben, die auf Gott vertrauen: "So spricht der Herr Zebaoth: Wirst du in meinen Wegen wandeln und meinen Dienst recht versehen, so sollst du mein Haus regieren und meine Vorhöfe bewahren. Und ich will dir Zugang zu mir geben mit diesen, die hier stehen."

Wer sind "diese, die hier stehen"? Das Heer der Helfer des Feindes, die versuchen, das Volk Gottes bei ihm in Mißkredit zu bringen, und die Mitarbeiter Gottes, zehntausendmal zehntausend Engel, die über das Volk Gottes in der Versuchung wachen und es bewahren, aufbauen und stärken. Das sind "diese, die hier stehen". Und Gott sagt zu seinen Gläubigen: "Ihr sollt unter ihnen wandeln. Ihr werdet von der Macht der Finsternis nicht überwältigt werden. Ihr sollt vor mir stehen, in der Gegenwart der heiligen Engel, die ausgesandt werden, um den Erben der Erlösung zu dienen." The Review and Herald, 30. April 1901.

Die Vision von den goldenen Leuchtern und den zwei Ölbäumen

Unmittelbar im Anschluß an die Vision über Jeschua und den Engel, die dem Hohenpriester zur Ermutigung und auch dem gesamten Volk zur Ermutigung gegeben wurde, erhielt der Prophet ein persönliches Zeugnis bezüglich der Aufgabe Serubabels. "Und der Engel, der mit mir redete", berichtet Sacharja, "weckte mich abermals auf, wie man vom Schlaf erweckt wird, und sprach zu mir: Was siehst du? Ich aber sprach: Ich sehe, und siehe, da steht ein Leuchter, ganz aus Gold, mit einer Schale oben darauf, auf der sieben Lampen sind und sieben Schnauzen an jeder Lampe, und zwei Ölbäume dabei, einer zu seiner Rechten, der andere zu seiner Linken." Sacharja 4,1-3. The Review and Herald, 16. Januar 1908.

"Und ich hob an und sprach zu ihm: Was sind die zwei Ölbäume zur Rechten und zur Linken des Leuchters? Und ich sprach weiter zu ihm: Was sind die beiden Zweige der Ölbäume bei den zwei goldenen Röhren, aus denen das goldene Öl herabfließt? Und er sprach: ... Es sind die zwei Gesalbten, die vor dem Herrscher aller Lande stehen." Sacharja 4,11-14.

Die "zwei Gesalbten, die vor dem Herrscher aller Lande stehen", nehmen die Position ein, die einst Satan hatte, als er noch ein Cherub war.

Durch die heiligen Wesen, die sich rund um seinen Thron aufhalten, hält der Herr ständigen Kontakt mit den Bewohnern der Erde. The Review and Herald, 20. Juli 1897.

Engel in der Zeit Esters

Des Königs (Ahasversos) Entscheid gegen die Juden wurde durch Vorwände und eine falsche Darstellung dieses eigenartigen Volkes erreicht. Satan stiftete den Plan an, um die Welt von denen zu säubern, die die Erkenntnis des lebendigen Gottes bewahrten. Aber sein Anschlag wurde von einer Macht vereitelt, die unter den Menschenkindern herrscht. Starke Engel wurden beauftragt, das Volk Gottes zu schützen, und die Anschläge ihrer Gegner fielen auf deren eigenes Haupt zurück. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 131.

An dem für ihre Vernichtung festgesetzten Tag "versammelten sich die Juden in ihren Städten in allen Ländern des Königs Ahasveros, um Hand anzulegen an die, die ihnen übelwollten. Und niemand konnte ihnen widerstehen; denn die Furcht vor ihnen war über alle Völker gekommen." Ester 9,2. Engel, die sich durch ihre Stärke auszeichneten, waren von Gott beauftragt worden, sein Volk zu beschützen, während es sein Leben verteidigte. Propheten und Könige 423.

Der Vater Johannes des Täufers

Zacharias wohnte "auf dem ... Gebirge Judäas", aber er war nach Jerusalem hinaufgegangen, um eine Woche lang im Tempel zu dienen. Die Priester jeder Ordnung waren verpflichtet, dies zweimal im Jahr zu tun ...

Er stand vor dem goldenen Altar im Heiligen, der ersten Abteilung des Heiligtums ... Plötzlich wurde er sich der Gegenwart eines göttlichen Wesens bewußt. Ein Engel des Herrn "stand zur rechten Hand am Räucheraltar". Lukas 1,11. Die Stellung des Engels war ein Zeichen der Gunst, doch Zacharias nahm dies gar nicht wahr. Seit vielen Jahren hatte er um das Kommen des Erlösers gebetet; nun endlich sandte Gott einen Boten mit der Nachricht, daß seine Gebete Erhörung finden sollten. Aber diese Gnade schien Zacharias zu groß, um an sie glauben zu könne; Furcht und Selbstanklagen erfüllten ihn. Ihm wurde die frohe Versicherung zugerufen: "Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet ist erhört, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, des Namen sollst du Johannes heißen ... Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt, und mein Weib ist betagt." Lukas 1,13.18 ...

Auf die Frage des Zacharias erwiderte der Engel: "Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen." Lukas 1,9. Fünfhundert Jahre früher hatte Gabriel Daniel den prophetischen Zeitabschnitt angegeben, der bis zum Kommen Christi reichen sollte. Das Bewußtsein, daß das Ende dieses Zeitabschnitts bevorstand, hatte Zacharias veranlaßt, um die Ankunft des Messias zu beten. Und jetzt gerade war der Bote, der die Prophezeiung ausgesprochen hatte, gekommen, um deren Erfüllung anzukündigen.

Die Worte des Engels: "Ich bin Gabriel, der vor Gott steht" zeigen, daß er in den himmlischen Höfen eine hohe Stellung innehat. Als er mit einer Botschaft zu Daniel kam, sagte er: "Es ist keiner, der mir hilft gegen jene, außer eurem Engelfürsten Michael [Christus]." Daniel 10,21.

Von Gabriel spricht der Heiland in der Offenbarung, indem er sagt: "Er [Christus] hat sie durch einen Engel gesandt und gedeutet seinem Knecht Johannes." Offenbarung 1,1. Und Johannes gegenüber erklärte der Engel: "Ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der Propheten." Offenbarung 22,9. Welch ein wunderbarer Gedanke -- der Engel, der dem Sohn Gottes am nächsten steht, ist es, der berufen wurde, Gottes Absichten sündhaften Menschen zu offenbaren! Das Leben Jesu, 79-81.

Der Engel Gabriel gab den Eltern des Johannes besondere Anweisungen bezüglich seiner Ernährung. Damit erteilte ein hoher Engel vom Thron des Himmels auch uns eine Lektion in der Gesundheitsreform. The Spirit of Prophecy II, 43.

Johannes der Täufer wurde von Gott herangezogen als Bote, der dem Herrn den Weg bereiten sollte. Er war dazu auserwählt, der Welt ein unerschütterliches Zeugnis zu geben, die Sünde anzuprangern und zur Buße aufzurufen. Als der Engel die Aufgabe des Johannes ankündigte, sagte er: "Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft Elias, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem Herrn ein Volk, das wohl vorbereitet ist." Lukas 1,17. The Review and Herald, 2. August 1898.