Die Engel

Kapitel 21

Engel in der Ewigkeit

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Wie es im Himmel sein wird

Danach sah ich eine große Anzahl Engel, die aus der Stadt herrliche Kronen brachten, für jeden Heiligen eine Krone, mit seinem Namen darauf geschrieben. Als Jesus nach den Kronen verlangte, überreichten sie ihm die Engel. Mit seiner eigenen rechten Hand setzte der teure Jesus die Kronen auf die Häupter der Heiligen. Die Engel brachten auch Harfen hervor. Jesus überreichte sie ebenfalls den Heiligen. Der befehlende Engel schlug zuerst den Ton an. Dann erhoben sich alle Stimmen in dankerfülltem, freudigem Lobgesang. Jede Hand strich geschickt über die Saiten der Harfe und spielte melodische Musik in herrlichen, vollkommenen Tönen. Dann sah ich, wie Jesus die erlöste Schar zum Tor der Stadt führte. Er nahm das Tor, schwang es in seinen glänzenden Angeln zurück und bat die Völker, die die Wahrheit gehalten hatten, einzutreten. Frühe Schriften von Ellen G. White 275.

Aus dem Munde des Königs der Herrlichkeit werden sie den Segen hören, und es wird wie Musik in ihren Ohren klingen: "Kommt her zu mir, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das für euch bereit ist seit Anbeginn der Welt." So werden die Erlösten willkommen geheißen in den Wohnungen, die Jesus für sie vorbereitet. Sie werden sich nicht mehr in schlechter, weltlicher Gesellschaft befinden, sondern umgeben sein von Menschen, die mit göttlicher Hilfe einen vollkommenen Charakter entwickelt haben. Jede sündhafte Neigung, jede Unvollkommenheit wurde von ihnen genommen durch das Blut Christi, und seine Vollkommenheit und der Glanz seiner Herrlichkeit, die heller leuchtet als die Sonne zur Mittagszeit, wird ihnen dafür gegeben. Die Reinheit und Vollkommenheit seines Wesens wird durch sie erstrahlen, und das alles ist viel mehr Wert als äußerliche Pracht. Sie stehen ohne Sünde vor dem großen weißen Thron und haben nun den gleichen Rang und die gleichen Vorzüge wie die Engel. The Southern Watchman, 31. März 1908.

Die Erlösten werden dann auch jene treffen und kennenlernen, deren Aufmerksamkeit sie auf den Erlöser gerichtet haben. Das werden gesegnete Gespräche sein! Einer wird sagen: "Ich war ein Sünder ohne Gott und ohne Hoffnung in der Welt, und dann kamst du und hast in mir das Interesse für unseren wunderbaren Heiland geweckt, der meine einzige Hoffnung wurde ..." Andere werden sagen: "Ich war ein Heide in einem heidnischen Land. Du hast dein bequemes Zuhause verlassen, bist gekommen und hast mich gelehrt, Jesus zu finden und an ihn zu glauben als den einzig wahren Gott. Ich habe meine Götzen vernichtet und Gott angebetet, und jetzt darf ich ihn sehen von Angesicht zu Angesicht, für immer, denn ich bin errettet, errettet für die Ewigkeit und darf hier sein, wo der ist, den ich liebe ..."

Wieder andere werden denen danken, die den Hungernden zu Essen gaben und die Nackten kleideten. "Als die Verzweiflung meine Seele in Unglauben gefangen hielt, sandte dich der Herr zu mir," werden sie sagen, "und du hast mich getröstet und mir Hoffnung gegeben. Du hast dich um meine körperlichen Bedürfnisse gekümmert und mir Essen gebracht; und du hast mir den Zugang zum Wort Gottes ermöglicht, hast mein geistliches Interesse geweckt. Du bist mir wie ein Bruder begegnet. Du hast mir in meinem Elend Mitgefühl gezeigt und meine verletzte Seele geheilt, so daß ich die Hand Christi, die er mir entgegenstreckte, um mich zu erlösen, ergreifen konnte. Ich wußte nichts, aber du hast mich geduldig gelehrt, daß ich einen Vater im Himmel hatte, der sich um mich sorgte. Du hast mir die wunderbaren Hoffnungsangebote des Wortes Gottes vorgelesen. Du hast mir den Glauben vermittelt, daß er mich erlösen werde. Mein Herz wurde besänftigt, demütig und unendlich traurig, als ich begriff, welches Opfer Christus für mich gebracht hatte ... Jetzt bin ich hier, gerettet für alle Ewigkeit. Ich darf für immer in seiner Gegenwart leben und den loben und preisen, der sein Leben für mich gab."

Welch eine Freude wird da herrschen, wenn die Erlösten jene Menschen wiedersehen und begrüßen, die sich so um sie bemüht haben! The Review and Herald, 5. Januar 1905.

Wenn sie [die Jugendlichen] Christus annehmen und an ihn glauben, werden sie in eine enge Beziehung zu ihm geführt. Er gibt ihnen Macht, Söhne (Kinder) Gottes zu werden und Kontakt zu haben mit den höchsten Würdenträgern des Himmels, mit Gabriel, mit Cherubim und Seraphim, mit Engeln und Erzengeln. "Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes; mitten auf dem Platz und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Und es wird nichts Verfluchtes mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen und sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit." Offenbarung 22,1-5. Spalding and Magan Collection 52.

Erst wenn wir das Walten Gottes im Lichte der Ewigkeit betrachten, werden wir begreifen, was wir der Fürsorge und dem Eingreifen seiner Engel zu verdanken haben. Himmlische Wesen haben tätigen Anteil an den Angelegenheiten der Menschen genommen. Erziehung 278.

In unserem zukünftigen Leben werden wir Dinge begreifen, die uns hier aufs Äußerste verwunderten. Dort werden wir erfahren, welch einen starken Helfer wir hatten, und wie oft Gott uns seine Engel sandte, wenn wir uns an die Empfehlungen des Wortes Gottes hielten. The Signs of the Times, 3. Januar 1906.

In der zukünftigen Welt wird Christus die Erlösten an den Strom des Lebens führen und ihnen wunderbare Erkenntnisse vermitteln. Er wird ihnen die Geheimnisse der Natur öffnen. Sie werden erkennen, daß es seine Herrscherhand ist, die die Welten in ihrer Position hält. Sie werden sehen, wie begabt der große Maler den Blumen des Feldes ihre Farben gibt, und sie werden die guten Absichten des gnädigen Vaters begreifen, von dem alles Licht ausgeht. Gemeinsam mit den Engeln werden die Erlösten einstimmen in dankbare Lobgesänge für die unendliche Liebe, die Gott einer undankbaren Welt entgegengebracht hat.

Dann wird man verstehen, was es bedeutet, daß Gott die Welt so geliebt hat, "daß er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben". The Review and Herald, 3. Januar 1907.

Wenn der Sohn Gottes auf die Erben der Gnade schaut, "schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu heißen". Hebräer 2,11. Ihr Verhältnis zu Gott ist geheiligter als das der Engel, die nie gefallen sind. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 304.

Durch die Macht seiner Liebe und durch Gehorsam wird der gefallene Mensch, der vorher wie ein Wurm im Staub war, umgewandelt, damit er ein Mitglied der himmlischen Familie werden und ewige Zeiten mit Gott, Christus und den heiligen Engeln leben kann. Der Himmel triumphiert, weil die Lücken, die durch Satan und seine gefallenen Engel entstanden sind, wieder gefüllt werden durch die Erlösten des Herrn. The Upward Look 61.

Gott erschuf den Menschen zu seiner eigenen Verherrlichung, damit das Menschengeschlecht nach Prüfung und Versuchung sich mit der himmlischen Familie vereinen kann. Es war die Absicht Gottes, den Himmel mit den Menschen, die sein Wort genau befolgen, wieder zu bevölkern. Adam wurde daraufhin geprüft, ob er gehorsam sein würde wie die heiligen Engel oder ungehorsam. The S.D.A. Bible Commentary I, 1082.

Die Gefühle der Liebe und der Teilnahme, die Gott selbst in die Seele gepflanzt hat, werden sich dort in der edelsten und lieblichsten Weise betätigen. Der reine Umgang mit heiligen Wesen, das ungetrübte gesellige Leben mit den erhabenen Engeln und den Gottgetreuen aller Zeitalter, die ihre Kleider gewaschen und hell gemacht haben im Blut des Lammes, das heilige Band, das "alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden" (Epheser 3,15), miteinander verbindet, wird zum Glück der Erlösten beitragen. Der große Kampf 676.

Das Gericht während des tausendjährigen Reichs

Während der tausend Jahre zwischen der ersten und der zweiten Auferstehung findet das Gericht über die Gottlosen statt. Daniel berichtet: "Bis der, der alt an Tagen war, kam und das Gericht den Heiligen des Höchsten gegeben wurde ..." Daniel 7,22. Zu dieser Zeit regieren die Gerechten als Könige und Priester vor Gott. Johannes sagt in der Offenbarung: "Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben ... Sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre." Offenbarung 20,4.6.

Das ist die Zeit von der Paulus vorhersagte, daß die Gerechten die Welt regieren werden. Gemeinsam mit Christus werden sie über die Gottlosen zu Gericht sitzen, ihre Lebensweise mit dem Gesetzbuch, der Bibel, vergleichen und dann über jeden Fall entscheiden, entsprechend der Taten, die zu Lebzeiten begangen wurden. Auch über Satan und seine Engel wird Christus gemeinsam mit seinem Volk richten. The Southern Watchman, 14. März 1905.

Das dritte Kommen Jesu

Am Ende der tausend Jahre kommt Christus wiederum auf die Erde. Die Schar der Erlösten und ein Gefolge von Engeln begleiten ihn. Während er in schreckenerregender Majestät herniedersteigt, befiehlt er den gottlosen Toten, aufzuerstehen, um ihr Urteil zu empfangen. Sie kommen hervor, eine mächtige Schar, zahllos wie der Sand am Meer. Welch ein Gegensatz zu denen, die bei der ersten Auferstehung erweckt wurden! Die Gerechten waren mit unsterblicher Jugend und Schönheit bekleidet; die Gottlosen aber tragen die Spuren der Krankheit und des Todes.

Jedes Auge in dieser ungeheuer großen Menge erblickt die Herrlichkeit des Sohnes Gottes, und einstimmig rufen diese gottlosen Scharen aus: "Gesegnet ist, der da kommt im Namen des Herrn!" Es ist nicht die Liebe zu Jesus, die sie diese Worte ausrufen läßt; die Kraft der Wahrheit nötigt die Worte ihren unwilligen Lippen ab. Wie die Gottlosen in ihre Gräber gingen, so kommen sie heraus, mit derselben Feindseligkeit gegen Christus, mit demselben Geist der Empörung. Ihnen wird keine neue Gnadenzeit zuteil, in der sie die Fehler ihres vergangenen Lebens wiedergutmachen können. Dadurch würde nichts gewonnen werden. Ein Leben voll Übertretungen hat ihre Herzen nicht gelöst, und sie brächten eine zweite Gnadenzeit, falls sie ihnen gewährt würde, wie die erste zu, indem sie Gottes Gebote mißachteten und zur Empörung gegen ihn anstifteten.

Christus kommt auf den Ölberg hernieder, von wo er nach seiner Auferstehung gen Himmel fuhr, und wo die Engel die Verheißung seiner Rückkehr wiederholten. Der Prophet sagt: "Da wird dann kommen der Herr, mein Gott, und alle Heiligen mir dir." "Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberge, der vor Jerusalem liegt gegen Morgen. Und der Ölberg wird sich mitten entzwei spalten ... sehr weit voneinander ... Und der Herr wird König sein über alle Lande. Zu der Zeit wird der Herr nur einer sein und sein Name nur einer." Sacharja 14,5.4.9. Der große Kampf 661.662.

Als wir nach oben blickten, sahen wir eine große, schöne Stadt auf zwölf Grundmauern und mit zwölf Toren, auf jeder Seite drei. An jedem Tor befand sich ein Engel. Wir riefen aus: "Die Stadt, die herrliche Stadt! Die Stadt Gottes kommt aus dem Himmel!" Und sie kam herab in all ihrer Pracht und Herrlichkeit und ließ sich nieder auf der großen Fläche, die Jesus für sie vorbereitet hatte. Spiritual Gifts I, 213.

Nun bereitet sich Satan auf den letzten mächtigen Kampf um die Oberherrschaft vor. Seiner Macht beraubt und von seinem Werk der Täuschung abgeschnitten, war der Fürst des Bösen elend und niedergeschlagen; sind jedoch die gottlosen Toten auferweckt und sieht er die ungeheuer große Schar auf seiner Seite, kehrt seine Hoffnung zurück, und er ist entschlossen, den großen Kampf nicht aufzugeben ... Die Gottlosen sind Satans Gefangene ... Sie sind bereit, seinen Vorschlägen zu folgen und seine Befehle auszuführen. Seiner früheren Arglist getreu, gibt er sich jedoch nicht für Satan aus. Er behauptet, der Fürst, der rechtmäßige Eigentümer der Welt zu sein, dem das Erbe auf unrechtmäßige Weise entrissen wurde. Er stellt sich seinen betörten Untertanen als Erlöser vor und versichert ihnen, seine Macht habe sie aus ihren Gräbern hervorgebracht und er sei jetzt im Begriff, sie von der grausamsten Gewaltherrschaft zu befreien ... Er schlägt vor, sie gegen das Lager der Heiligen zu führen und die Stadt Gottes einzunehmen ...

Unter jener großen Menge befinden sich viele von dem langlebigen Geschlecht aus den Tagen vor der Sintflut ... Darunter sind Könige und Feldherrn, die Völker besiegten, tapfere Männer, die nie eine Schlacht verloren haben ...

Satan berät sich mit seinen Engeln und dann mit diesen Königen, Eroberern und mächtigen Männern. Sie betrachten die zahlenmäßige Stärke ihrer Seite und erklären, daß das Heer innerhalb der Stadt, verglichen mit dem ihren, klein sei und daß es überwunden werden könne. Sie arbeiten Pläne aus, um die Reichtümer und Herrlichkeiten des neuen Jerusalem zu gewinnen. Sofort beginnen alle, sich auf den Kampf vorzubereiten. Geschickte Handwerker stellen Kriegsgeräte her. Militärische Führer, einst berühmt wegen ihres Erfolges, ordnen die Scharen kriegstüchtiger Männer in Bataillone und Regimenter ...

Schließlich wird der Befehl zum Vorrücken gegeben, und die gewaltige Schar bewegt sich vorwärts ... Satan, der mächtigste der Krieger, führt die Vorhut, und seine Engel sammeln ihre Heere zu diesem letzten Kampf. Der große Kampf 662.663.

Nun erscheint Christus wiederum angesichts der Feinde. Hoch über der Stadt auf einem Fundament aus schimmerndem Gold ist ein hehrer und erhabener Thron zu sehen. Auf diesem Thron sitzt der Sohn Gottes, umgeben von den Untertanen seines Reiches. Der große Kampf 663.

In Gegenwart der versammelten Bewohner der Erde und des Himmels findet die endgültige Krönung des Sohnes Gottes statt ... Er (Satan) hat gesehen, daß die Hand eines Engels von erhabener Gestalt und majestätischem Aussehen die Krone auf das Haupt Christi setzte, und er weiß, daß das hohe Amt dieses Engels sein Amt hätte sein können. Der große Kampf 664.668.

Das letzte Gericht

Mit höchster Majestät und Macht angetan, spricht dann der König der Könige das Urteil über die Empörer gegen seine Regierung und übt Gerechtigkeit an denen, die sein Gesetz übertreten und sein Volk unterdrückt haben ...

Sobald die Bücher geöffnet werden und Jesu Auge auf die Gottlosen schaut, sind sie sich jeder Sünde bewußt, die sie jemals begangen haben. Sie sehen dann, wo ihr Fuß vom Pfade der Reinheit und Heiligkeit abwich, wie weit Stolz und Empörung sie zur Übertretung des Gesetzes Gottes geführt haben ...

Über dem Thron wird das Kreuz sichtbar; und wie in einem Panorama erscheinen die Szenen der Versuchung und des Sündenfalls Adams sowie die aufeinanderfolgenden Schritte in dem großen Erlösungsplan. Des Heilands Geburt in Niedrigkeit, die Einfachheit und der Gehorsam seiner Jugend; seine Taufe im Jordan; ... sein öffentliches Lehramt; ... sein Verratenwerden in die Hände des mörderischen Haufens; ... der Sohn Gottes, von frohlockenden Menschen vor Hannas geführt, im Palast des Hohenpriesters vor Gericht gestellt, im Richthause des Pilatus und vor dem feigen und grausamen Herodes verhöhnt, geschmäht, gegeißelt, und schließlich zum Tode verurteilt -- alles ist lebendig dargestellt ... Und dann werden der zitternden Menge die letzten Ereignisse offenbart: der stille Dulder auf dem Weg nach Golgatha, der Fürst des Himmels am Kreuz ...

Das schreckliche Schauspiel erscheint vor ihren Augen, wie es einst geschah. Satan, seine Engel und seine Untertanen haben keine Macht, sich von der Darstellung ihres eigenen Wirkens abzuwenden. Jeder Beteiligte erinnert sich dessen, was er ausgeführt hat. Der große Kampf 664-666.

Es wird die Zeit kommen, in der sich alle verantworten müssen, vor den Engeln und vor ihren Mitmenschen. Es wird offenbar werden, wie sie wirklich waren. So wie ein Künstler ein menschliches Gesicht auf eine polierte Platte gravieren kann, wird ihr Charakter in den himmlischen Büchern festgehalten ... Im Gericht wird jeder genau so gesehen werden, wie er ist -- entweder als Gottes Ebenbild oder gezeichnet von Abgötterei, Selbstsucht und Begehrlichkeit. Manuscript Releases XVII, 288.

An dem Tag, an dem jeder das erhält, was ihm nach seinen Werken zusteht, werden auch die Übertreter einen kurzen Abriß ihres Lebens zu sehen bekommen. Es wird so sein, wie sie es selbst wollten. Was werden sie da wohl über sich denken? ...

Am Tage des Gerichts werden die Menschen sehen, was sie durch die Kraft Christi hätten werden können ... Sie kannten die Forderungen Gottes, aber sie weigerten sich die Bedingungen anzunehmen, die er in seinem Wort festgelegt hat. Sie haben sich selbst auf eine Beziehung mit den Dämonen eingelassen ...

Am Tag des Gerichts werden diese unbußfertigen Menschen dies alles erkennen. Eine Szene ihres Lebens nach der anderen wird vor ihnen ablaufen. So deutlich wie in der hellen Mittagssonne werden sie sehen, was aus ihnen hätte werden können, wenn sie sich für Gott statt gegen ihn entschieden hätten. An diesen Bildern kann man nichts mehr ändern. Ihr Fall ist für immer abgeschlossen ...

Und die gefallenen Engel, die über eine höhere Intelligenz verfügen als die Menschen, müssen erkennen, was sie angerichtet haben, indem sie ihre Macht dazu mißbrauchten, Menschen dazu zu verführen, sich für Betrug und Unrecht zu entscheiden. The Upward Look 203.

Aber nun ist die Zeit gekommen, da der Aufstand endgültig besiegt und die Geschichte und das Wesen Satans enthüllt werden sollen. Bei diesem letzten großen Bemühen, Christus zu entthronen, sein Volk zu vernichten und die Stadt Gottes einzunehmen, ist der Erzbetrüger völlig entlarvt worden. Alle, die sich mit ihm verbunden haben, erkennen das vollständige Mißlingen seiner Sache. Die Nachfolger Jesu Christi und die getreuen Engel begreifen den vollen Umfang seiner teuflischen Anschläge gegen die Herrschaft Gottes, und Satan ist das Ziel allgemeinen Abscheus.

Satan sieht, daß seine freiwillige Empörung ihn für den Himmel untauglich gemacht hat. Er hat seine Kräfte geschult, um Krieg gegen Gott zu führen; die Reinheit, der Friede und die Eintracht des Himmels würden ihm höchste Qual sein. Seine Anklagen gegen die Gnade und Gerechtigkeit Gottes sind verstummt. Der Vorwurf, den er dem Allmächtigen zu machen suchte, fällt völlig auf ihn selbst zurück. Und nun beugt Satan sich vor Gott und bekennt die Gerechtigkeit seiner Verurteilung ...

Jede Frage über Wahrheit und Irrtum in dem lang anhaltenden Kampf ist nun klargestellt worden ...

Obgleich Satan gezwungen worden ist, Gottes Gerechtigkeit anzuerkennen und sich vor der Gewalt Christi zu beugen, bleibt sein Charakter doch unverändert. Der Geist der Empörung bricht abermals gleich einem mächtigen Sturm hervor. Rasend vor Zorn, entschließt er sich, den großen Streit nicht aufzugeben. Die Zeit für das letzte verzweifelte Ringen mit dem König des Himmels ist gekommen. Er stürzt sich mitten unter seine Untertanen, versucht sie mit seiner eigenen Wut zu begeistern und zum sofortigen Kampf anzufeuern. Aber unter all den zahllosen Millionen, die er zur Empörung verführt hat, erkennt jetzt keiner seine Oberherrschaft an. Seine Macht ist zu Ende. Wohl sind die Bösen von dem gleichen Haß gegen Gott erfüllt wie Satan; aber sie sehen, daß ihre Lage hoffnungslos ist, daß sie über Gott nicht die Oberhand gewinnen können. Ihr Zorn entbrennt gegen Satan und alle jene, die bei den Betrügereien seine Werkzeuge gewesen sind, und mit der Wut von Dämonen wenden sie sich gegen diese ...

Feuer fällt vom Himmel hernieder. Die Erde spaltet sich ... Die Oberfläche der Erde scheint eine geschmolzene Masse zu sein ...

Sie werden "Stroh sein, und der künftige Tag wird sie anzünden, spricht der Herr Zebaoth". Maleachi 3,19. Manche werden wie in einem Augenblick vertilgt, während andere tagelang leiden. Alle werden "nach ihren Werken" gestraft. Da die Sünden der Gerechten auf Satan gelegt wurden, muß er nicht nur für seine eigene Empörung leiden, sondern für alle Sünden, zu denen er das Volk Gottes verführt hat. Seine Strafe wird weit größer sein als die Strafe derer, die er getäuscht hat. Nachdem alle, die er betört hat, vernichtet sind, muß er noch weiter leben und leiden. In den reinigenden Flammen werden die Gottlosen ausgetilgt. Der große Kampf 669-672.

Durch ein Leben der Empörung stellten sich Satan und seine Verbündeten so völlig außerhalb der Übereinstimmung mit Gott, daß allein dessen heilige Gegenwart für sie ein verzehrend Feuer ist. Das Leben Jesu 766.

Das ganze Weltall wird Zeuge des Wesens und der Folgen der Sünde geworden sein, und ihre gänzliche Ausrottung, die, wäre sie gleich am Anfang geschehen, die Engel in Furcht versetzt und Gott Schande gebracht hätte, wird nun seine Liebe rechtfertigen und seine Ehre vor allen Geschöpfen des Weltalls erheben, deren größte Freude es ist, seinen Willen zu tun, und in deren Herzen sein Gesetz geschrieben steht. Der große Kampf 507.

Das Feuer, das die Gottlosen verzehrt, reinigt die Erde. Jede Spur des Fluches ist beseitigt. Keine ewig brennende Hölle wird den Erlösten die schrecklichen Folgen der Sünde vor Augen führen.

Nur ein Erinnerungszeichen bleibt bestehen: Unser Heiland wird stets die Male seiner Kreuzigung tragen. An seinem verwundeten Haupt, seinen Händen und Füßen zeigen sich die einzigen Spuren des grausamen Werkes, das die Sünde gewirkt hat. Der große Kampf 672.673.

Die Sünde ist eine geheimnisvolle, unerklärbare Sache. Es gibt keine Begründung für ihre Existenz, und wenn man versuchen wollte, sie zu erklären, käme das einer Rechtfertigung gleich. Die Sünde kam in ein vollkommenes Universum. Und sie erwies sich als äußerst unrecht und unentschuldbar. Ihr Ursprung oder ihre Entstehung ist unerklärlich und wird auch nicht erklärt werden können, nicht einmal am Jüngsten Tag, wenn das Gericht tagt und die Bücher geöffnet werden ... An diesem Tag wird für alle offensichtlich werden, daß es keinen Grund für die Sünde gibt und noch nie gegeben hat. Wenn Satan und seine Engel und alle Menschen, die erwiesenermaßen Übertreter des Gesetzes Gottes sind, endgültig abgeurteilt werden, wird niemand mehr etwas zu sagen wissen. Wenn die Heerscharen der Rebellion, vom ersten und größten Rebellen bis zum letzten Übertreter, gefragt werden, warum sie das Gesetz Gottes gebrochen haben, werden alle sprachlos ein. Es wird keine Antwort geben, keine Begründung, die wirklich Gewicht haben könnte. The Signs of the Times, 28. April 1890.

Die Bewohner aller Welten werden überzeugt sein von der Gerechtigkeit des Gesetzes, der Beendigung der Rebellion und der endgültigen Abschaffung der Sünde ... Die Art und Weise, wie der Erlösungsplan aufgebaut ist, offenbart nicht nur den Menschen, sondern auch den Engeln das Wesen Gottes; und in alle Ewigkeit wird man den bösartigen Charakter der Sünde verstehen, aufgrund des Preises, den Vater und Sohn für die Erlösung der sündigen Menschheit bezahlt haben. In Christus, dem Lamm Gottes seit der Grundlegung der Welt, werden alle Welten von den Zeichen dieses Fluches wissen, und sowohl die Engel als auch die Menschen werden dem Erlöser Ehre und Anbetung darbringen, denn durch ihn werden sie alle vor (erneuter) Abtrünnigkeit bewahrt.

Die Wirksamkeit des Kreuzes bewahrt die erlösten Menschen vor der Gefahr eines weiteren Sündenfalls. Das Leben Christi und sein Tod entschleiern die Täuschungen Satans auf eine sehr wirkungsvolle Weise und widerlegen seine Ansprüche. Das Opfer, das Christus für eine gefallene Welt gebracht hat, macht ihn nicht nur für die Menschen anziehend, sondern auch für die Engel, und es entsteht eine unauflösliche Bindung. Durch den Erlösungsplan werden die Gerechtigkeit und die Gnade Gottes voll gerechtfertigt, und in alle Ewigkeit wird das Universum Gottes nie wieder angegriffen werden, es wird nie wieder eine Rebellion entstehen. The Messenger, 7. Juni 1893.

Die neue Erde

Wenn Gott diese Erde reinigt, wird sie wie ein unendlicher Feuersee aussehen. Und so wie Gott die Arche bewahrte, weil sich acht gerechte Menschen in ihr befanden, wird er das neue Jerusalem, in dem sich die treuen Gläubigen aller Zeitalter aufhalten, bewahren ... Obwohl sich die ganze Erde, mit Ausnahme des Teils, auf dem die Stadt steht, in einem Inferno flüssigen Feuers befindet, wird die Stadt, so wie die Arche, durch ein Wunder der Allmacht Gottes bewahrt. Inmitten der tobenden Elemente steht sie unversehrt. Spiritual Gifts III, 87.

Die neue Erde und unser ewiges Erbe

Er [Mose] sah die Erde, gereinigt durch Feuer und frei von jedem Makel der Sünde, jedem Zeichen des Fluches, völlig erneuert und für alle Ewigkeit in den Besitz der Gläubigen übergegangen. Manuscript Releases X, 158.

Der Erlösungsplan wird selbst dann nicht völlig verstanden werden, wenn die Erlösten sehen, wie sie gesehen, und erkennen, wie sie erkannt werden; sondern durch alle Ewigkeit hindurch werden dem staunenden und entzückten Gemüt stets neue Wahrheiten offenbart werden. Der große Kampf 650.

Im Erlösungsplan gibt es Höhen und Tiefen, die unser Geist in aller Ewigkeit niemals voll durchdringen kann -- Wunder, die die Engel zu schauen gelüstet. Von allen erschaffenen Wesen haben nur die Erlösten den Kampf mit der Sünde tatsächlich aus eigener Erfahrung kennengelernt. Sie haben mit Christus vereint gewirkt und sind -- was selbst die Engel nicht vermochten -- in die Gemeinschaft seiner Leiden eingegangen. Werden sie da etwa nichts über die Urgründe der Erlösung auszusagen haben -- nichts, was ungefallenen Wesen von Wert sein könnte? Erziehung 281.

Im Erlösungsplan gibt es Geheimnisse, über die die Engel im Himmel unablässig staunen ... Als der Apostel Petrus von den Offenbarungen sprach, die den Propheten über "die Leiden" Christi "und die Herrlichkeit darnach" gegeben wurden, sagte er, daß dies Dinge sind, "die auch die Engel gelüstet zu schauen". 1.Petrus 1,11.12. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 277.278.

Die Erlösten werden eine Welt nach der anderen besuchen und viel Zeit damit verbringen, die Geheimnisse der Erlösung zu erforschen. Und durch alle Ewigkeit hindurch werden sie immer ein wenig mehr Einblick gewinnen. The Review and Herald, 9. März 1886.

Das Wissen um die Erlösung ist die Wissenschaft aller Wissenschaften, die zum Studium der Engel und aller Geisteswesen der ungefallenen Welten wird. Es ist die Wissenschaft, der die Aufmerksamkeit unseres Herrn und Heilandes gilt, die in den Ratschluß eindringt, der dem Geiste des Ewigen entsprang ... Es handelt sich um jene Wissenschaft, die endlose Zeitalter hindurch das Denken der Erlösten Gottes beschäftigen wird. Erziehung 115.116.

Gottes wunderbares Gnadenziel, das Geheimnis seiner erlösenden Liebe, ist das Thema, "das auch die Engel gelüstet zu schauen" (1.Petrus 1,12), und sie werden sich damit die ganze Ewigkeit hindurch beschäftigen. Die Erlösten wie auch die sündlosen Wesen werden in dem Kreuz Christi den Hauptgegenstand ihres Forschens und Preisens sehen. Dann werden sie erkennen, daß die Herrlichkeit, die vom Antlitz Jesu widerstrahlt, der Abglanz seiner aufopfernden Liebe ist. Im Lichte Golgathas wird es deutlich, daß das Gesetz der entsagenden Liebe das auf Erden und im Himmel gültige Lebensgesetz ist; daß die Liebe, die "nicht das Ihre" sucht (1.Korinther 13,5) dem Herzen Gottes entspringt, und daß in dem, der "sanftmütig und von Herzen demütig" war (Matthäus 11,29), sich das Wesen dessen zeigt, "der da wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann". 1.Timotheus 6,16. Das Leben Jesu 9.10.

Und die dahingehenden Jahre der Ewigkeit werden ihnen reichere und immer herrlichere Offenbarungen Gottes und Christi bringen. Mit wachsender Erkenntnis wird auch die Liebe, Ehrfurcht und Glückseligkeit zunehmen. Je mehr die Menschen von Gott lernen, desto größer wird ihre Bewunderung seines Wesens sein. Und wenn Jesus ihnen die Reichtümer der Erlösung und die erstaunlichen Großtaten in dem erbitterten Kampf mit Satan erschließt, werden die Herzen der Erlösten immer mehr in Liebe erglühen; mit stürmischer Wonne greifen sie in ihre goldenen Harfen, und Tausende und aber Tausende von Stimmen vereinigen sich zu einem mächtigen Lobgesang.

"Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im Meer, und alles, was darinnen ist, hörte ich sagen: Dem der auf dem Stuhl sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!" Offenbarung 5,13.

Der große Kampf ist beendet. Sünde und Sünder sind nicht mehr. Das ganze Weltall ist rein. Eintracht und Freude herrschen in der ganzen unermeßlichen Schöpfung. Von dem, der alles erschuf, fließt Leben, Licht und Freude über alle Gebiete des grenzenlosen Raumes. Vom kleinsten Atom bis zum größten Weltenkörper erklärt alle lebende und unbelebte Natur in ungetrübter Schönheit und vollkommener Freude: Gott ist die Liebe. Der große Kampf 677.