Ein Tempel des Heiligen Geistes

Kapitel 5

Mildere Rauschmittel

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Bedeutung der Konsequenz im Maßhalten -- Fallbeispiele aus dem Alten und Neuen Testament

Als der Herr Simson zum Befreier seines Volkes erziehen wollte, schärfte er seiner Mutter schon vor seiner Geburt die richtigen Lebensgewohnheiten ein. Dieselben Einschränkungen sollten dem Kind von Anfang an auferlegt werden, denn Simson sollte Gott von Geburt an als ein Nasiräer geweiht werden.

Der Engel Gottes erschien der Frau des Manoah und sagte ihr, daß sie einen Sohn bekommen würde. Im Hinblick darauf gab er ihr die bedeutsame Anweisung: "So hüte dich nun, Wein oder starkes Getränk zu trinken und Unreines zu essen." Richter 13,4.14.

Gott hatte eine wichtige Aufgabe für das verheißene Kind Manoahs vorgesehen. Damit es zu diesem Werk fähig wurde, mußten die Lebensgewohnheiten der Mutter und des Kindes sorgfältig geregelt sein. "Sie soll keinen Wein oder starkes Getränk trinken", lautete die Anweisung des Engels an Manoahs Frau, "und nichts Unreines essen; alles, was ich ihr geboten habe, soll sie halten." Das Kind wird durch die Gewohnheiten der Mutter positiv oder negativ beeinflußt. Sie selbst muß sich von Grundsätzen leiten lassen sowie Selbstbeherrschung und Verzicht praktizieren, wenn es ihrem Kind später gut gehen soll.

Im Neuen Testament finden wir ein anderes Beispiel, das nicht weniger eindrucksvoll zeigt, wie wichtig Mäßigkeit in den Lebensgewohnheiten ist.

Johannes der Täufer war ein Reformer. Ihm war eine große Aufgabe anvertraut: Er sollte sein Volk auf den Messias vorbereiten. Damit er für diese Aufgabe gut gerüstet war, wurden seine Lebensgewohnheiten sorgfältig geordnet, und das bereits von Geburt an. Der Engel Gabriel wurde vom Himmel gesandt, um die Eltern des Johannes in den Grundsätzen der Gesundheitsreform zu unterweisen. "Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken", sagte der himmlische Bote, "und er wird schon von Mutterleib an erfüllt werden mit dem heiligen Geist." Lukas 1,15.

Johannes zog sich von seinen Freunden zurück, verzichtete auf die Annehmlichkeiten des Lebens und wohnte allein in der Wüste. Er ernährte sich rein pflanzlich.1 Seine schlichte Kleidung -- ein Gewand, das aus Kamelhaar gewebt war -- wirkte als Tadel auf die extravagante und pompöse Art, wie sich die Menschen seiner Generation und insbesondere die Priester kleideten. Auch seine Kost, die aus Heuschrecken (oder Johannisbrot) und wildem Honig bestand, war ein Vorwurf gegen die Schwelgerei, die zu jener Zeit überall herrschte.

Das Werk des Johannes wurde vom Propheten Maleachi vorhergesagt: "Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern." Maleachi 3,23.24.

Johannes der Täufer ging im Geist des Elia voran, um dem Herrn den Weg zu bereiten und das Volk zur "Weisheit der Gerechten" zu bringen, also zu einer besonnenen Einstellung, so daß sie das Gute schätzten. Er war ein Vorbild für alle, die in der letzten Zeit leben und denen Gott heilige Wahrheiten anvertraut hat, um sie den Leuten nahezubringen, damit der Weg für die Wiederkunft Christi vorbereitet wird. Und alle, die die Welt hinsichtlich der Wiederkunft des Menschensohns warnen sollen, müssen nach den gleichen Lebensgrundsätzen leben wie Johannes. Gott hat den Menschen zu seinem Ebenbild geschaffen, und er erwartet, daß der Mensch die Kräfte, die ihm der Schöpfer zum Dienst für ihn verliehen hat, vor Schaden bewahrt. Sollten wir deshalb nicht auf seinen Rat hören und versuchen, jede Fähigkeit im allerbesten Zustand zu erhalten, damit wir ihm recht dienen können? Wenn wir Gott das Allerbeste geben, ist es immer noch wenig genug.

Warum gibt es in der heutigen Welt so viel Elend? Liegt es etwa daran, daß Gott sich freut, wenn seine Geschöpfe leiden? Aber nein! Es kommt daher, daß die Menschen durch unmoralische Gewohnheiten geschwächt sind. Wir trauern über Adams Ungehorsam und scheinen zu denken, daß unsere Ureltern sehr willensschwach gewesen sein müssen, weil sie der Versuchung nachgaben.

Wäre Adams Übertretung jedoch das einzige Übel, mit dem wir uns auseinandersetzen müßten, dann würde es in der Welt weit besser aussehen. Seit der Zeit Adams reißt die Kette der Sündenfälle nicht ab. Christian Temperance and Bible Hygiene 37-39.

Eine Warnung vor der Wirkung des Weines

Die Geschichte von Nadab und Abihu ist uns Menschen als Warnung überliefert, die zeigt, daß der Wein den Verstand verwirrt. Und diesen Einfluß wird er immer auf alle haben, die ihn trinken. Deshalb verbietet Gott ausdrücklich den Konsum von Wein und starkem Getränk. The Signs of the Times, 8. Juli 1880.

Nadab und Abihu hätten ihre verhängnisvolle Sünde niemals begangen, wären sie nicht durch den bedenkenlosen Genuß von Wein etwas berauscht gewesen. Sie wußten, daß sie nicht ohne die sorgfältigste und ernsteste Vorbereitung im Heiligtum erscheinen durften, wo sich Gottes Gegenwart offenbarte. Aber ihre Unmäßigkeit machte sie für den heiligen Dienst untauglich.

Ihre Sinne verwirrten sich, und ihre sittlichen Vorstellungen waren getrübt; deshalb wußten sie zwischen Heiligem und Alltäglichem nicht mehr zu unterscheiden. Patriarchen und Propheten 339.

Die psychologische Wirkung milder Genußgifte -- Ererbte Neigungen werden durch Wein und vergorenem Most aktiviert

Wenn jemand die Neigung zu Aufputschmitteln oder Alkohol geerbt hat, ist es sehr gefährlich, Wein oder Most im Haus zu haben, denn Satan versucht ständig, diese Leute zu verführen. Wenn sie seinen Versuchungen nachgeben, dann wissen sie nicht, wann sie aufhören müssen; sie sind süchtig nach dem Reizstoff, und sie nehmen sogar den eigenen Untergang in Kauf, um diese Sucht zu befriedigen.

Das Gehirn wird umnebelt, die Vernunft gibt zugunsten der Lust die Zügel aus der Hand. Die Zügellosigkeit nimmt überhand, und Laster fast jeder Art werden praktiziert -- all dies folgt, wenn man der Lust auf Wein oder vergorenem Most nachgibt. Christian Temperance and Bible Hygiene 32-33.

Man kann nicht im Glauben wachsen und reifen

Wer diese Aufputschmittel liebt und sich an ihren Konsum gewöhnt, kann in seiner Beziehung zu Gott nicht vorankommen. Er wird prahlerisch und sinnlich; die animalischen Leidenschaften kontrollieren die höheren Fähigkeiten seines Verstandes und Gemüts; Tugend wird nicht mehr geschätzt. Christian Temperance and Bible Hygiene 33.

Das Denken wird auch durch milde Rauschmittel negativ beeinflußt

Satan lenkt langsam und unauffällig von den Grundsätzen der Mäßigkeit ab. Ganz allmählich üben Wein und vergorener Most ihren Einfluß auf den Geschmack aus, so daß die Straße der Trunksucht fast unmerklich betreten wird. Der Geschmack für Reizstoffe wird kultiviert; das Nervensystem gerät durcheinander, und Satan hält den Menschen in fieberhafter Unrast.

Das arme Opfer, das sich sicher wähnt, macht immer weiter, bis jede Schranke niedergebrochen, jeder Grundsatz geopfert ist. Alle guten Vorsätze nützen nichts, und die Gedanken an das ewige Heil sind zu schwach, um den verdorbenen Appetit zur Vernunft zu bringen. Einige sind niemals völlig betrunken, aber sie stehen ständig unter dem Einfluß milder Rauschmittel.

Sie sind rastlos, psychisch und geistig labil, noch nicht im Delirium, aber sehr unausgeglichen, weil ihre psychischen Kräfte falsch orientiert sind. Christian Temperance and Bible Hygiene 33.

Unvergorener Wein und Saft

Der reine, unfermentierte Traubensaft ist ein gesundes Getränk. Manuskript 126, 1903.

Apfelmost und Süßwein können, frisch gekeltert, eine Zeitlang frisch gehalten werden. Wenn man sie unvergoren genießt, dann werden sie die Vernunft keinesfalls entthronen. The Review and Herald, 25. März 1884.

Süßmost

Wissen wir, woraus dieser leckere Apfelmost besteht? Die Hersteller und Händler achten nicht besonders auf den Zustand der verwendeten Früchte.

In vielen Fällen werden auch verfaulte Äpfel mitgepreßt. Menschen, die nie daran denken würden, giftige, verrottete Äpfel zu essen, trinken aber den Apfelmost, der daraus gekeltert wurde, und bezeichnen das als Genuß. Doch das Mikroskop würde zeigen, daß dieses beliebte Getränk häufig für den menschlichen Magen ungenießbar ist, auch wenn es direkt frisch aus der Presse kommt.

Wenn es allerdings abgekocht wird und wenn man darauf achtet, alle Verunreinigungen zu entfernen, dann ist es weniger schädlich.

Ich habe oft gehört, daß Leute meinten: "Das ist ja nur Most, der ist völlig harmlos und sogar gesund!" So werden einige Liter mit nach Hause genommen. Einige Tage lang ist der Most noch süß, dann aber setzt die Gärung ein. Der scharfe Geschmack macht den Apfelwein für einige Gaumen noch attraktiver.

Wer den Most verteidigt, muß doch zugeben, daß sein Lieblingsgetränk nach einiger Zeit gärt und sauer wird. The Review and Herald, 25. März 1884.

Der einzig sichere Weg

Wer die Vorliebe für unnatürliche Reizstoffe geerbt hat, sollte auf keinen Fall Wein, Bier oder Apfelwein in greifbarer Nähe haben, denn dies wäre eine ständige Versuchung für ihn. The Ministry of Healing 331.

Wenn die Menschen in allen Dingen mäßig wären, wenn sie weder schwarzen Tee, Bohnenkaffee, Tabak, Wein, Opium noch scharfe alkoholische Getränke berühren oder kosten würden, also nichts damit zu tun hätten, dann könnte die Vernunft die Zügel in der Hand behalten und die Vorlieben und Leidenschaften beherrschen. Durch den Appetit beherrscht Satan das Gemüt und den ganzen Menschen. Tausende sind ins Grab gesunken, die noch hätten leben können. Sie waren körperliche, geistige und moralische Wracks, weil sie all ihre Fähigkeiten der Befriedigung ihrer Gelüste geopfert haben. Christian Temperance and Bible Hygiene 37.

Die berauschende Wirkung von Wein und vergorenem Most

Man kann von Wein und Apfelwein genauso berauscht werden wie von stärkeren Getränken. Der schlimmste Rausch wird von diesen sogenannten milderen Getränken verursacht. Die Triebe werden noch perverser, die Persönlichkeitsveränderung ist krasser und hartnäckiger. Einige Viertel Apfelwein oder Süßwein können die Lust auf stärkere Getränke wecken; bei vielen Alkoholikern wurde dadurch die Grundlage für ihre Trunksucht gelegt. The Review and Herald, 25. März 1884.

Eine mögliche Einstiegsdroge zur Trunksucht

Ein einziges Glas Wein kann der Versuchung die Tür öffnen, die zur Trunksucht führt. Testimonies for the Church IV, 578.

Kränkliche Konstitution, durch vergorenen Most verursacht

Die Neigung zu verschiedenen Krankheiten wie Wassersucht, Leberschwellung, Nervenzittern und Blutandrang im Kopf entsteht durch gewohnheitsmäßiges Mosttrinken. Viele Menschen werden dadurch chronisch krank. Einige sterben an Auszehrung, andere erleiden allein deshalb einen Schlaganfall oder haben Verdauungsstörungen. Die Lebensfunktionen versagen nach und nach, und der Arzt spricht von einem Leberleiden. Dabei könnten sie durchaus wieder zu Kräften kommen, wenn sie nie mehr der Versuchung zum Apfelweintrinken nachgeben würden. The Review and Herald, 25. März 1884.

Auswirkungen des Weintrinkens nach der Sintflut

Die Welt war zur Zeit Noahs deshalb so verdorben, weil jeder nur seiner Lust und seinen niederen Trieben nachgab. Darum vernichtete Gott die Bewohner der Erde durch die Sintflut. Und als sich die Menschen auf der Erde wieder vermehrten, gaben sie erneut der Lust auf Wein nach und berauschten sich. Dadurch wurden ihre Sinne pervertiert, und dies wiederum bereitete den Weg für einen übermäßigen Fleischkonsum und stärkte die negativen Leidenschaften.

Die Menschen erhoben sich gegen den Gott des Himmels und nutzten ihre Fähigkeiten und Gaben zur Selbstverherrlichung, statt ihren Schöpfer zu ehren. Redemption; or the Temptation of Christ in the Wilderness 21-22.

Es führt zum Konsum stärkerer Getränke

Mosttrinken führt zum Konsum stärkerer Getränke. Der Magen büßt seine natürliche Vitalität ein, und man braucht etwas Stärkeres, um ihn zur Tätigkeit anzuregen.

Auf einer Reise mußten mein Mann und ich mehrere Stunden auf den Zug warten. Auf der Bahnstation kam ein rotgesichtiger, aufgedunsener Bauer in das Restaurant und fragte laut und mit rauher Stimme: "Haben Sie erstklassigen Brandy?" Man bejahte seine Frage, und er bestellte einen halben Becher. "Haben Sie Pfeffersauce?" "Ja", lautete die Antwort. "Gut, dann geben Sie bitte zwei Eßlöffel hinein."

Als nächstes ordnete er an, daß zwei Löffel Schnaps dazugeschüttet wurden und beschloß seine Bestellung mit "einer guten Prise Schwarzpfeffer". Der Barmixer fragte ihn: "Was wollen Sie mit diesem Gebräu anfangen?" Er gab zurück: "Ich denke, das wird es tun," setzte das volle Glas an die Lippen und trank das scharfe Zeug in einem Zug hinunter. Mein Mann sagte: "Dieser Mann hat so viele Stimulanzien benutzt, daß er schließlich seine zarte Magenschleimhaut zerstört hat. Wahrscheinlich ist sie inzwischen so unempfindlich wie ein verbrannter Stiefel."

Viele lachen vielleicht darüber und nehmen diese Warnung nicht ernst. Sie sagen. "Das bißchen Wein oder Apfelwein, das ich zu mir nehme, kann mir nicht schaden." Satan hat diese Leute als seine Beute markiert; er führt sie Schritt für Schritt, und sie merken es nicht, bis die Ketten der Sucht und der Lust zu stark sind, um gesprengt werden zu können.

Wir sehen, welche Macht diese Lust auf starke Getränke über Menschen hat. Männer aus allen Berufen und mit großer Verantwortung, begabte Männer in hohen Positionen, die Großes leisten könnten, Männer mit starken Nerven und großem Geist, die edel und fein und gefühlsstark sind, geben all dies auf, um ihre Genußsucht zu befriedigen, bis sie total verrohen. In vielen Fällen begann ihre Abwärtsspirale mit dem Konsum von Wein oder Apfelwein. Weil ich dies weiß, bin ich entschieden gegen die Herstellung von Wein oder Apfelwein ...

Wären alle auf der Hut und würde jeder konsequent darauf achten, der Sucht durch den mäßigen Genuß der sogenannten harmlosen Getränke Wein und Apfelwein keine Hintertür zu öffnen, dann würde die Straße zur Trunksucht total gesperrt. The Review and Herald, 25. März 1884.

Wein in der Bibel -- Der Wein in Kana war unvergoren

Nirgendwo in der Bibel wird die Verwendung von vergorenem Wein gut geheißen. Der Wein, den Christus beim Hochzeitsfest in Kana aus Wasser herstellte, war reiner Traubensaft. Das ist der "neue Wein ... der in der Traube gefunden wird", von dem die Schrift sagt: "Verdirb es nicht, denn es ist ein Segen darin." Jesaja 65,8.

Es war ja Christus selbst, der im Alten Testament die Israeliten gewarnt hatte: "Wein macht Spötter, und starkes Getränk macht wild, wer davon taumelt, wird niemals weise." Sprüche 20,1.

Er persönlich hat nie ein solches Getränk zubereitet. Satan versucht die Menschen zum Gebrauch von Dingen zu verführen, die ihren Verstand benebeln und die geistliche Wahrnehmungsfähigkeit betäuben. Doch Christus lehrt uns, unsere natürlichen Triebe zu beherrschen. Niemals würde er den Menschen etwas vorsetzen, was ihnen eine Versuchung wäre.

Sein ganzes Leben war ein Vorbild an Selbstverleugnung. Um die Macht der Eßlust zu brechen, fastete er 40 Tage lang in der Wüste. Er durchlitt um unseretwillen die härteste Prüfung, die ein Mensch ertragen konnte. Es war Christus, der anordnete, daß Johannes der Täufer weder Wein noch starkes Getränk zu sich nehmen sollte. Er war es auch, der dieselbe Abstinenz von der Frau des Manoah forderte. Christus widersprach seinen eigenen Lehren nicht!

Der unvergorene Wein, den er für die Hochzeitsgäste herstellte, war ein gesundes und erfrischendes Getränk. Einen solchen Wein verwendete der Heiland mit seinen Jüngern auch beim ersten Abendmahl, und ein solcher Wein sollte immer beim Abendmahl benutzt werden, denn er symbolisiert das Blut des Erlösers. Diese heilige Handlung sollte eigentlich eine Erfrischung für die Seele sein, die neues Leben schenkt. Damit darf man nichts verbinden, was irgendwie dem Bösen dienen könnte. The Ministry of Healing 333-334.

Der in der Bibel empfohlene Wein hatte keine berauschende Wirkung

Die Bibel lehrt nirgendwo, daß berauschender Wein verwendet werden sollte, weder als Getränk noch als Symbol für das Blut Christi. Schon der gesunde Menschenverstand sagt uns, daß das Blut Christi besser durch den reinen, unverdorbenen Traubensaft dargestellt wird, als durch einen vergorenen und berauschenden Wein ...

Wir drängen darauf, letzteres niemals auf den Abendmahlstisch zu stellen ... Wir protestieren gegen die Vorstellung, Christus hätte berauschenden Wein hergestellt; ein solcher Akt hätte allem widersprochen, was er lehrte und auslebte ... Der Wein, den Christus durch ein Wunder seiner göttlichen Kraft aus Wasser schuf, war reiner Traubensaft. The Signs of the Times, 29. August 1878.

Wie stehen Christen zur Herstellung von alkoholischen Produkten? -- Hopfenanbau und Herstellung von Wein

Viele, die zögern, ihrem Nachbarn alkoholische Getränke anzubieten, bauen andererseits aber Hopfen an und stellen sich mit ihrem Einfluß dadurch gegen die Mäßigkeitsbewegung.

Ich kann nicht begreifen, wie Christen, die das Gesetz Gottes kennen, sich bewußt mit Hopfenanbau oder der Herstellung von Wein und Apfelwein befassen und solche Produkte am Markt verkaufen können. Christian Temperance and Bible Hygiene 32.

Meidet allen bösen Schein!

Wenn intelligente Männer und Frauen, die sich Christen nennen, behaupten, die Herstellung von Wein oder Most für den Verkauf sei harmlos, weil diese Getränke im unvergorenen Zustand noch nicht berauschen, dann wird mir das Herz schwer, weil ich weiß, daß dieses Thema auch eine andere Seite hat, die sie aber nicht sehen wollen, denn aus Egoismus schließen sie ihre Augen vor den schrecklichen Übeln, die aus dem Konsum dieser Genußmittel erwachsen können. Ich verstehe nicht, wie unsere Brüder glauben können, daß sie allen bösen Schein meiden, obwohl sie sich am Anbau von Hopfen beteiligen, während sie doch genau wissen, wozu dieser Hopfen verwendet wird.

Wer mithilft, diese Getränke herzustellen, die den Appetit auf stärkere Stimulanzien wecken und verstärken, wird ernten, was er sät. Er bricht das Gesetz Gottes und wird nicht nur für die Sünden bestraft werden, die er selbst begeht, sondern auch für solche, zu denen er andere veranlaßt hat, weil er ihnen entsprechende Versuchungen in den Weg stellte.

Alle, die sich zur Wahrheit für diese Zeit bekennen und Reformer sein wollen, sollten ihren Glauben auch richtig ausleben. Wenn einer, dessen Name in der Gemeindeliste steht, Wein oder Apfelwein für den Verkauf herstellt, dann sollte man eindringlich mit ihm sprechen. Wenn er sich uneinsichtig zeigt, dann sollte er unter Gemeindezucht gestellt werden. Alle, die nicht damit aufhören, sind unwürdig, einen Platz und einen Namen im Volk Gottes zu haben.

Wir sollen Christus nachfolgen und uns von ganzem Herzen mit unserem Einfluß gegen jede üble Praxis stellen. Wie würden wir uns am Gerichtstag Gottes fühlen, wenn wir Menschen begegneten, die durch unseren Einfluß zu Trinkern geworden sind? Wir leben in der Zeit des großen Versöhnungstages, und unsere Fälle werden bald vor Gott gebracht und untersucht. Wie werden wir vor dem himmlischen Gerichtshof dastehen, wenn wir durch unsere Tätigkeit den Konsum von Stimulanzien gefördert haben, die den Verstand blockieren und die Tugend, die Reinheit und die Liebe zu Gott zerstören? Testimonies for the Church V, 358-359.

Die Liebe zum Geld darf nicht in die Irre führen

Ich besitze ein paar Morgen Land, die schon beim Kauf mit Weintrauben bepflanzt waren, aber ich werde nicht ein einziges Pfund dieser Trauben an einen Winzer verkaufen. Das Geld, das ich dafür bekäme, würde zwar mein Einkommen erhöhen, aber lieber würde ich die Trauben am Weinstock vertrocknen lassen, als zuzulassen, daß die Unmäßigkeit dadurch gefördert wird, daß sie in Wein verwandelt werden ...

Die Liebe zum Geld treibt die Menschen dazu, gegen ihr Gewissen zu handeln. Vielleicht wird genau dieses Geld dann in die Schatzkammer Gottes gebracht, doch wird er ein solches Opfer nicht annehmen, denn es ist eine Beleidigung! Es wurde verdient, indem man sein Gesetz übertrat, das fordert, daß ein Mensch seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst.

Es ist keine Entschuldigung, wenn der Übertreter anführt, wenn nicht er den Wein oder Apfelwein herstellen würde, dann täte es eben ein anderer, und sein Nächster wäre ohnehin zum Trinker geworden. Dürfen Christen ihre Kleider mit dem Blut anderer beflecken, weil es Leute gibt, die ihrem Nächsten die Flasche an die Lippen halten? Sollten sie den Fluch auf sich ziehen, der alle trifft, die diese Versuchung verführbaren Menschen in den Weg stellen? Jesus ruft seine Nachfolger auf, sich unter seiner Fahne zu sammeln und ihm zu helfen, die Werke des Teufels zu zerstören.

Der Erlöser der Welt, der den Zustand der Gesellschaft in diesen letzten Tagen sehr genau kennt, hält Fressen und Saufen für die Sünden, die heute zu unserer Verdammung führen. Er sagt uns, daß es wie zur Zeit Noahs sein wird, wenn der Menschensohn offenbart wird: "Sie aßen, sie tranken, sie freiten und ließen sich freien bis an den Tag, da Noah in die Arche hineinging, und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin."

Genau dieser Zustand wird während der letzten Tage dieser Erde zu beobachten sein. Und alle, die diese Warnungen ernst nehmen, werden äußerst vorsichtig sein, um nicht einen Kurs einzuschlagen, der sie unter dieses Urteil bringen könnte. The Review and Herald, 25. März 1884.

Im Licht der Bibel, der Natur und des gesunden Menschenverstandes

Wenn wir überdenken, was die Bibel, die Natur und der gesunde Menschenverstand über den Konsum von Rauschmitteln lehren, wie können Christen dann Hopfen anbauen, der zur Bierherstellung verwendet wird? Wie bringen sie es fertig, Wein oder Apfelwein für den Markt herzustellen? Wenn sie ihren Nächsten lieben wie sich selbst, wie können sie ihm dann eine solche Falle stellen? The Ministry of Healing 334.

Brüder, laßt uns diese Angelegenheit von der Bibel her betrachten und einen entschiedenen Einfluß zugunsten der Mäßigkeit in allen Dinge ausüben. Äpfel und Trauben sind Gaben Gottes. Sie können als gesunde Nahrungsmittel verwendet werden. Sie können aber auch mißbraucht und zum Bösen benutzt werden. Gott hat bereits die Trauben- und Apfelernte verringert, weil die Menschen diese Früchte dermaßen mißbrauchen.

Wir gelten vor der Welt als Reformer, und wir sollten den Ungläubigen oder Noch-nicht-Gläubigen keine Gelegenheit einräumen, unseren Glauben zu verachten. Christus sagte: "Ihr seid das Salz der Erde." Wir sollten zeigen, daß unsere Herzen und unser Gewissen unter dem verändernden Einfluß der Gnade Gottes stehen und daß unser Leben von den reinen Prinzipien des Gesetzes Gottes regiert wird, auch wenn diese Grundsätze bedeuten, daß man auf finanzielle Vorteile verzichten muß. Testimonies for the Church V, 361.

Mäßigkeit und totale Abstinenz -- Reines Wasser

Wenn man einen Durstlöscher braucht, dann entspricht reines Wasser, kurze Zeit vor oder nach der Mahlzeit getrunken, den natürlichen Bedürfnissen des Körpers vollkommen. Nehmt niemals Schwarztee, Bohnenkaffee, Bier, Wein oder alkoholische Getränke zu euch. Wasser ist die beste Flüssigkeit, um das Gewebe zu reinigen. The Review and Herald, 29. Juli 1884.

Die Lektion, die uns von Daniel und seinen Freunden vermittelt wird, sollten wir gut überdenken. Heute ist nicht der Mangel gefährlich, sondern der Überfluß. Wir stehen ständig in der Versuchung zur Maßlosigkeit. Wer seine Kräfte uneingeschränkt für den Dienst Gottes erhalten möchte, muß beim Genuß seiner guten Gaben konsequent mäßig sein, und gleichzeitig total auf alles Gefährliche oder Erniedrigende verzichten.

Die Generation, die jetzt heranwächst, ist umgeben von Versuchungen, die auf den Appetit und das Lustgefühl ausgerichtet sind. Besonders in den Großstädten wird jede Form von Lustgewinn leicht gemacht und attraktiv dargestellt. Wer sich wie Daniel weigert, sich selbst zu verunreinigen, wird für seinen besonnenen und mäßigen Lebensstil belohnt. Er hat mehr Körperkraft und Ausdauer und dadurch ein gut gefülltes "Konto" zur Verfügung, von dem er im Notfall jederzeit "abheben" kann. Christian Temperance and Bible Hygiene 27-28.

Oft wird darauf gedrängt, daß wir die Jugendlichen, um sie von sensationell aufgemachter oder wertloser Literatur abzuhalten, mit einer besseren Art von Romanen versorgen sollten. Das ist genauso, als würde man den Trinker zu heilen versuchen, indem man ihm statt Whisky oder Brandy ein milderes Rauschmittel verabreicht wie Wein, Bier oder Apfelwein. Doch auch in dieser Hinsicht würde der regelmäßige Konsum den Appetit nach stärkeren Reizmitteln fördern.

Die einzige Sicherheit für den Süchtigen -- und auch die einzige Sicherheit für den selbstbeherrschten Menschen -- ist totale Abstinenz. The Ministry of Healing 446.