Ein Tempel des Heiligen Geistes

Kapitel 6

Grundsätze für einen neuen Lebensstil

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Das ganze Leben muß verändert werden -- Der Charakter wird umgeformt

Unser Einsatz für Menschen, die ständig Versuchungen ausgesetzt oder süchtig sind, kann nur dann wirklich Erfolg haben, wenn die Gnade Christi den Charakter umformt und der Mensch eine lebendige Beziehung zum ewigen Gott findet. Das ist das eigentliche Ziel jedes echten Mäßigkeitsprojekts. Testimonies for the Church VI, 111.

Christus wirkt von innen heraus

Die Menschen werden niemals wirklich selbstbeherrscht und mäßig leben können, bevor nicht die Gnade Christi zum tragenden Prinzip ihres Lebens geworden ist ... Die äußeren Umstände können keine Reform bewirken. Das Christentum bietet eine Reformation des Herzens an. Was Christus im Innern verändert hat, wird im Leben praktiziert. Der bekehrte Verstand übernimmt die Kontrollfunktion. Die Vorstellung, man könne von außen beginnen und versuchen, nach innen zu arbeiten, ist stets gescheitert und wird auch in Zukunft fehlschlagen. Counsels on Diet and Foods 35.

Die Kraft zur Selbstbeherrschung muß zurückgewonnen werden

Eine der verhängnisvollsten Auswirkungen des Sündenfalls in Eden war der Verlust der Fähigkeit des Menschen, sich selbst zu beherrschen. Nur wenn diese Kraft wieder zurückgewonnen wird, kann es echten Fortschritt geben.

Der Körper ist das einzige Medium, durch das Verstand und Seele entwickelt und der Charakter geformt wird. Deshalb zielt der Feind der Menschen mit seinen Versuchungen darauf ab, die körperlichen Kräfte herabzusetzen und zu schwächen. Wenn er auf diesem Gebiet Erfolg hat, dann hat er den ganzen Menschen. Wenn unsere natürlichen Neigungen nicht unter der Herrschaft einer höheren Macht stehen, streben sie unausweichlich auf Untergang und Tod zu.

Der Körper muß den höheren Kräften des Menschen unterworfen werden. Die natürlichen Neigungen sollen vom Willen kontrolliert werden, der seinerseits von Gott gelenkt werden muß. Die königliche Kraft der Vernunft, die durch Gottes Gnade auf ihn ausgerichtet und geheiligt wurde, muß in unserem Leben den Ton angeben. The Ministry of Healing 129-130.

Es klappt nicht, allmählich damit aufzuhören

Wie kommt es, daß Menschen, die viele gute Chancen hatten, über viel wertvolle Erkenntnis verfügen und die gebildet sind, behaupten, sie könnten diese ungesunden Gewohnheiten nicht lassen? Warum schließen diese hochintelligenten Menschen nicht von der Ursache auf die Wirkung? Warum engagieren sie sich nicht für einen neuen Lebensstil, und bekennen sich entschlossen zu dem Grundsatz, keinen Alkohol und keinen Tabak mehr zu konsumieren?

Diese Stoffe sind giftig, und wenn man sie verwendet, übertritt man Gottes Gesetz. Manche argumentieren, wenn man sie darauf aufmerksam macht, daß sie nach und nach damit aufhören könnten. Satan lacht über solche Vorsätze. Er sagt: "Die habe ich fest in der Hand; um sie brauche ich mich nicht mehr groß zu kümmern."

Doch er weiß, daß er keine Macht über einen Menschen besitzt, der in der Versuchung die sittliche Kraft hat, klar und deutlich "Nein!" zu sagen. Denn damit schafft er Abstand zwischen sich und dem Teufel, und so lange er sich an Jesus Christus hält, ist er geborgen. Er steht dort, wo himmlische Engel mit ihm Verbindung pflegen können und ihm die sittliche Kraft zum Überwinden schenken. Manuskript 86, 1897.

Ein schwerer Kampf, doch Gott wird helfen

Gebrauchst du Tabak oder berauschende Getränke? Trenne dich davon, denn diese Dinge beeinträchtigen deine Fähigkeiten. Es wird einen harten Kampf kosten, dies aufzugeben, aber Gott wird dir dabei helfen. Bitte ihn um die Gnade, zu überwinden, und dann glaube daran, daß er sie dir gibt, weil er dich liebt. Laß nicht zu, daß dich weltliche Freunde von deiner Treue zu Christus abbringen. Verzichte lieber auf sie und wende dich zu Christus. Sag ihnen, daß du nach dem himmlischen Schatz suchst.

Du gehörst nicht dir selbst, du wurdest für einen hohen Preis freigekauft, nämlich mit dem Leben des Sohnes Gottes, und jetzt sollst du Gott mit deinem Körper und deinem Geist Ehre machen, denn sie gehören ihm. Brief 226, 1903.

Suche Hilfe bei Gott und bei gläubigen Menschen

Ich habe eine Botschaft von Gott an alle, die versucht und angefochten sind und unter der Herrschaft Satans leben, aber unbedingt frei werden möchten. Geht zum Herrn und bittet ihn um Hilfe.

Geht zu Menschen, von denen ihr wißt, daß sie Gott lieben und ernst nehmen und sagt: "Bitte, nehmt euch meiner an, denn Satan versucht mich ganz fürchterlich. Ich selbst habe nicht die Kraft, seiner Falle zu entkommen. Bitte laßt mich keinen Augenblick allein, bis ich fähiger bin, der Versuchung zu widerstehen." Brief 166, 1903.

Persönliche Beziehung zu Gott

Bringt eure Wünsche, eure Freuden und euren Kummer, eure Sorgen und eure Ängste immer wieder vor Gott ... Der Herr ist sehr mitfühlend und barmherzig. Sein liebevolles Herz wird von unseren Sorgen bewegt, und wenn wir mit ihm darüber sprechen, dann geht ihm das nahe ...

Nichts, was in irgendeiner Weise unseren Frieden stört, ist so klein, daß er nicht darauf achtete. Es gibt in unserer Lebensgeschichte kein Kapitel, das so dunkel ist, daß er es nicht lesen wollte, und es gibt kein Problem, das er nicht lösen könnte.

Keine Katastrophe kann über das Geringste seiner Kinder hereinbrechen, keine Angst die Seele jagen, keine Freude sie aufheitern, und kein aufrichtiges Gebet kommt von unseren Lippen, ohne daß unser himmlischer Vater dies bemerkt und sich sofort dafür interessiert. "Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden."

Die Beziehung zwischen Gott und jedem einzelnen Menschen ist so intensiv, als wäre dieser Mensch der einzige, für den er seinen geliebten Sohn hingegeben hat. Steps to Christ 104-105.

Bekehrung ist das Geheimnis des Sieges -- Nachgiebigkeit ist Sünde

Wenn man unnatürlichen Gelüsten nach Tee, Kaffee, Tabak oder Alkohol nachgibt, verstößt man gegen das Prinzip der Mäßigkeit und bricht die Gesetze des Lebens und der Gesundheit. Durch den Gebrauch dieser verbotenen Stoffe wird im Körper ein Zustand hervorgerufen, den der Schöpfer nie so gewollt hat. Durch eine derartige Nachgiebigkeit versündigt sich der Mensch ...

Leiden, Krankheiten und Tod sind die unausweichlichen Folgen dieser Nachgiebigkeit. Evangelism 266.

Wenn der Heilige Geist unter uns wirkt

Der allererste und wichtigste Schritt besteht darin, die Seele zu besänftigen und unterzuordnen, und sie unserem Herrn Jesus Christus, dem Erlöser, der die Sünde trägt und vergibt, zu übergeben. Das Evangelium sollte so klar wie möglich dargestellt werden. Wenn der Heilige Geist unter uns wirkt, ... werden Menschen, die bisher noch nicht auf seine Wiederkunft vorbereitet waren, überzeugt ...

Die Tabakliebhaber geben ihren Götzen auf, die Alkoholtrinker ihren Schnaps. Sie könnten das nicht, wenn sie nicht im Glauben die Verheißungen Gottes ergriffen hätten, der ihnen Sündenvergebung zusichert. Evangelism 264.

Das größte Bedürfnis der Menschen

Christus gab sein Leben dahin, um den Sünder freizukaufen. Der Erlöser der Welt wußte, daß die Genußsucht körperliche Schwäche verursacht und daß die Sensibilität dadurch abgestumpft wird, so daß heilige und ewige Dinge nicht mehr von anderen unterschieden werden können.

Er wußte, daß die sittlichen Kräfte durch ein Leben nach dem Lustprinzip pervertiert werden, und daß der Mensch eins am nötigsten hat: die Umkehr des Herzens, des Verstandes und der Seele, weg von einem Leben nach dem Lustprinzip, hin zu einem opferbereiten und hingebungsvollen Lebensstil. Medical Ministry 264.

Es gelingt nicht aus eigener Kraft

Das Rauchen ... benebelt so viele. Warum gebt ihr diese Gewohnheit nicht auf? Warum steht ihr nicht auf und sagt: "Jetzt will ich der Sünde und dem Teufel nicht länger dienen!"? Sagt einfach: "Ich will die Finger von dieser giftigen Droge lassen." Man kann das aber nie und nimmer aus eigener Kraft schaffen. Christus sagt dir: "Ich stehe dir zur Seite und helfe dir." Manuskript 9, 1893.

Warum so viele scheitern

Versuchungen, die auf den Appetit und den Lustgewinn abzielen, haben eine Macht, die nur durch Gottes Hilfe überwunden werden kann. Wir haben aber das Versprechen Gottes, daß er uns aus jeder Versuchung einen Fluchtweg weisen wird.

Warum lassen sich dann so viele besiegen? Weil sie ihr Vertrauen nicht auf Gott setzen. Sie besorgen sich nicht die Hilfsmittel, die zu ihrer Sicherheit bereitgestellt wurden. Deshalb haben die Ausflüchte, die man vorbringt, um die Befriedigung ungesunder Gelüste zu entschuldigen, bei Gott überhaupt kein Gewicht. Christian Temperance and Bible Hygiene 22.

Das einzige Heilmittel

Jeder Seele, die darum kämpft, von einem Leben der Sünde zu einem reinen Lebensstil zu finden, steht eine große Kraftquelle zur Verfügung: "Jesus und sonst keiner kann die Rettung bringen. Auf der ganzen Welt hat Gott keinen anderen Namen bekanntgemacht, durch den wir gerettet werden könnten." Apostelgeschichte 4,12 (GN). "Wer durstig ist", wer sich nach Frieden und Hoffnung sehnt, wer von sündigen Neigungen befreit werden möchte, zu dem sagt Christus, er solle zu ihm kommen und trinken. (Vgl. Johannes 7,37.) Das einzige Heilmittel gegen jedes Laster ist die Gnade und Kraft Christi.

Gute Vorsätze, die der Mensch aus eigener Kraft faßt, werden nichts bringen. Alle Versprechen und Schwüre der Welt können die Macht der schlechten Gewohnheit nicht brechen. Die Menschen werden niemals in allen Dingen Mäßigkeit praktizieren können ohne die Erneuerung des Herzens durch Gottes Gnade. Wir können uns nicht einen Moment lang selbst vor der Sünde schützen, sondern wir sind in jedem Augenblick von Gott abhängig ...

Christus führte sein Leben in totalem Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes, und dadurch gab er ein Beispiel für alle Menschen. So wie er in dieser Welt gelebt hat, sollen auch wir leben -- durch seine Kraft und unter seiner Anleitung.

Vollkommener Gehorsam wird gefordert

Wenn wir uns für gefallene Menschen einsetzen, dann müssen wir diesen Menschen die Ansprüche, die Gottes Gesetz stellt, und die Notwendigkeit, Gott gegenüber treu und loyal zu sein, ins Herz und in den Verstand einprägen. Wir dürfen niemals versäumen, deutlich auf den Unterschied aufmerksam zu machen, der zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient, besteht.

Gott ist Liebe, doch er kann eine bewußte Mißachtung seiner Gebote nicht entschuldigen. Seine Verordnungen sind so gestaltet, daß die Menschen die Konsequenzen ihrer Untreue auch tragen müssen. Er kann nur die ehren, die ihn auch ehren. Wie sich der Mensch in dieser Welt verhält, das entscheidet über sein ewiges Geschick. Was er sät, das muß er ernten. Jeder Ursache folgt die Wirkung.

Gott erwartet von uns nicht weniger als vollkommenen Gehorsam. Er hat uns über seine Maßstäbe nicht im unklaren gelassen. Er verlangt nur das, was unbedingt nötig ist, damit die Menschen mit ihm ins reine kommen. Wir sollen Sünder auf Gottes Vorstellung von einem vorbildlichen Charakter hinweisen und sie zu Christus führen, denn nur durch seine Gnade können sie dieses Ideal erreichen.

Durch Christi sündloses Leben können wir siegen

Der Heiland nahm die Schwächen der Menschheit auf sich und lebte ein Leben ohne Sünde, damit die Menschen nicht befürchten, sie könnten wegen ihrer menschlichen Schwachheit nicht überwinden. Christus kam, damit wir Teilhaber der göttlichen Natur werden können. Sein Leben zeigt, daß Menschen, die sich eng mit Gott verbünden, nicht zu sündigen brauchen.

Der Heiland siegte, um dem Menschen zu zeigen, wie auch er siegen kann. Christus schmetterte alle Versuchungen Satans mit dem Wort Gottes ab. Weil er Gottes Verheißungen vertraute, bekam er die Kraft, seinen Geboten zu gehorchen; der Versucher konnte nicht gewinnen. Auf jede Versuchung antwortete er mit "Es steht geschrieben". Deshalb hat uns Gott sein Wort gegeben; wir können damit dem Bösen widerstehen. Unüberbietbare und kostbare Verheißungen sind uns geschenkt, damit wir durch sie Anteil bekommen, "an der göttlichen Natur", die wir der "verderblichen Begierde in der Welt" entronnen sind. (Vgl. 2.Petrus 1,4.)

Macht die Menschen, die in Versuchung geraten sind, darauf aufmerksam, daß sie nicht auf die Umstände und nicht auf die eigene Schwäche oder auf die Macht der Versuchung blicken, sondern allein auf die Macht des göttlichen Wortes. All seine Kraft gehört uns. Der Psalmist sagt: "Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige." "Im Treiben der Menschen bewahre mich vor gewaltsamen Wegen durch das Wort deiner Lippen." Psalm 119,11; Psalm 17,4.

Mit Christus durch das Gebet verbunden

Sprecht den Menschen Mut zu, bringt sie im Gebet vor Gott. Viele, die von der Versuchung überwältigt wurden, fühlen sich gedemütigt, weil sie versagt haben; sie meinen, es hätte keinen Sinn, wenn sie sich Gott nahen wollten. Doch dieser Gedanke wurde ihnen vom Feind eingeflüstert. Wenn sie gesündigt haben und denken, sie könnten nicht beten, dann sagt ihnen, daß sie genau in diesem Augenblick beten sollen, wie beschämt und gedemütigt sie auch gerade sein mögen. Und wenn sie ihre Sünden bekennen, dann wird er, der treu und gerecht ist, ihnen die Sünden vergeben und sie von aller Ungerechtigkeit reinigen.

Niemand wirkt so hilflos und ist doch so unbesiegbar wie ein Mensch, der sich seiner Unwürdigkeit bewußt geworden ist und sich voll und ganz auf die Verdienste seines Erlösers verläßt. Wenn er betet, wenn er Gottes Wort studiert, wenn er daran glaubt, daß Christus bei ihm ist und bei ihm bleibt, dann kann auch der schwächste Mensch in enger Verbindung mit dem lebendigen Christus bleiben; der wird ihn mit einer starken Hand halten, die niemanden fallen läßt. The Ministry of Healing 179-182.

Gesundheit und Kraft für den Überwinder

Menschen, die sich bisher schlechten Gewohnheiten und sündigen Praktiken hingegeben haben, sich nun aber der Macht Gottes und seiner Wahrheit unterwerfen, werden durch die praktische Anwendung dieser Wahrheit auf das persönliche Leben neue moralische Kräfte entwickeln, die bis dahin gelähmt waren.

Wer diese Kräfte empfängt, hat dann einen stärkeren und klareren Verstand als zu der Zeit, bevor er seine Seele an Christus, dem ewigen Felsen, festgemacht hat. Wenn ihm erst einmal bewußt wird, daß er in Christus geborgen ist, wird er auch körperlich gesunden. Der besondere Segen Gottes, der auf ihm ruht, birgt Gesundheit und Kraft in sich. Christian Temperance and Bible Hygiene 13.

Kraft zum Sieg in Christus allein

Die Menschen haben den Tempel ihrer Seele verunreinigt. Gott ruft ihnen zu: "Wacht endlich auf! Kämpft mit aller Kraft darum, eure von Gott geschenkte Charakterstärke wieder zurückzugewinnen!"

Nichts anderes als die Gnade Gottes kann das Herz überzeugen und bekehren. Von ihm allein kann der Sklave der Sucht genügend Kraft bekommen, um die Ketten zu zerreißen, die ihn binden. Der Mensch kann unmöglich seinen Körper als ein lebendiges Opfer hingeben, das heilig und vor Gott akzeptabel ist, während er weiterhin Gewohnheiten frönt, die ihn seiner körperlichen, geistigen und sittlichen Kraft berauben. Dazu sagt der Apostel: "Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene." Römer 12,2. Christian Temperance and Bible Hygiene 10-11.

In der Kraft Christi

Christus kämpfte den Kampf gegen die Eßlust und siegte. Auch wir können überwinden, indem wir die Kraft in Anspruch nehmen, die er uns anbietet. Wer wird durch die Tore in die heilige Stadt einziehen? Auf keinen Fall solche, die behaupten, sie könnten gegen ihre Eßlust nichts machen.

Christus widerstand der Macht dessen, der uns darin gefangen hält. Obwohl er durch sein vierzigtägiges Fasten geschwächt war, überwand er die Versuchung und bewies durch seine Tat, daß auch unser Fall nicht hoffnungslos ist. Ich weiß, daß wir aus eigener Kraft nicht siegen können; wie dankbar dürfen wir dafür sein, daß wir einen lebendigen Erlöser haben, der uns gerne und bereitwillig hilft.

Ich erinnere mich an einen Mann, der einmal in einem meiner Vorträge saß. Durch Trinken und Rauchen war er zu einem körperlichen und geistigen Wrack geworden. Durch sein ausschweifendes Leben war er ziemlich heruntergekommen, und seine abgerissene Kleidung spiegelte diesen chaotischen Zustand wider. Es sah so aus, als wäre er zu weit gegangen, um je wieder zurückgewonnen werden zu können. Doch als ich ihn aufrief, der Versuchung in der Kraft des auferstandenen Erlösers zu widerstehen, erhob er sich zitternd von seinem Platz und sagte: "Ihnen liegt etwas an mir, deshalb wird mir jetzt auch etwas an mir liegen."

Sechs Monate später besuchte er mich. Ich erkannte ihn nicht wieder. Sein Gesicht strahlte vor Freude, die Tränen liefen ihm über die Wangen, er griff nach meiner Hand und sagte: "Sie erkennen mich nicht mehr, aber vielleicht erinnern Sie sich noch an jenen Mann in dem alten, blauen Mantel, der in Ihrer Versammlung aufstand und sagte, er würde ein neues Leben beginnen?"

Ich staunte. Da stand er aufrecht vor mir und sah aus, als wäre er zehn Jahre jünger geworden. Er war damals von der Versammlung nach Hause gegangen und hatte viele Stunden der Nacht im Gebet und im inneren Ringen verbracht, bis die Sonne aufging. Es war eine Nacht des Kampfes gewesen, doch durch die Hilfe Gottes ging er als Sieger daraus hervor.

Dieser Mann konnte eine traurige Geschichte über die Bindung an schlechte Gewohnheiten erzählen. Er wußte, wie man die Jugend vor der Gefahr der "Ansteckung" warnte, und er konnte alle, die wie er selbst in der Sucht gefangen waren, auf Christus hinweisen, der die einzige Quelle ist, aus der Hilfe kommt. Christian Temperance and Bible Hygiene 19-20.

Keine echte Lebensänderung ohne Christus

Unabhängig von der Macht Gottes kann keine echte Lebensänderung bewirkt werden. Die menschlichen Widerstände gegen natürliche und kultivierte Neigungen sind wie eine Sandbank, die sich der Flut nicht entgegenstemmen kann. Erst wenn das Leben Christi zur vitalisierenden Macht in unserem Leben wird, können wir den Versuchungen widerstehen, die uns von innen und von außen bedrängen.

Christus kam in diese Welt und lebte das Gesetz Gottes aus, damit der Mensch die völlige Kontrolle über die natürlichen Neigungen haben kann, die die Seele verderben. Als Arzt für Seele und Körper verleiht er den Sieg über die widerstreitenden Lüste. Er stellt alles zur Verfügung, was der Mensch braucht, um einen vollendeten Charakter zu besitzen.

Wenn man sich Christus ausliefert, dann werden Seele und Geist unter die Herrschaft des Gesetzes gebracht, und dies ist ein königliches Gesetz, das allen Gefangenen Freiheit verspricht. Wenn ein Mensch sich mit Christus vereinigt, wird er befreit. Wer sich dem Willen Christi unterordnet, in dem wird das Ebenbild Gottes vollkommen wiederhergestellt.

Wer Gott gehorcht, ist frei von den Bindungen der Sünde, wird nicht mehr versklavt von menschlichen Leidenschaften und plötzlichen Impulsen. Dann kann der Mensch sich selbst und seine Wünsche besiegen und auch "Mächtige und Gewaltige", die "Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen mit den bösen Geistern unter dem Himmel", überwinden. (Vgl. Epheser 6,12.) The Ministry of Healing, 130. 131

Der Wille -- Schlüssel zum Erfolg -- Eine sehr konkrete Auseinandersetzung

Wenn Menschen sich damit zufriedengeben, nur für diese Welt zu leben, werden sich ihre Herzenswünsche mit den Vorschlägen des Feindes verbinden, und sie werden tun, was er ihnen eingibt. Doch wenn sie versuchen, das schwarze Banner dieser finsteren Macht zu verlassen und sich unter die blutbefleckte Fahne des Fürsten Immanuel einzureihen, beginnt der Kampf, und diese Schlacht wird vor den Augen des ganzen Universums geschlagen.

Jeder, der auf der Seite des Rechts kämpft, muß mit dem Feind einen persönlichen Zweikampf ausfechten. Damit er den "listigen Anschlägen des Teufels" widerstehen kann, muß er die komplette Waffenrüstung Gottes anlegen. Manuskript 47, 1896.

Der Mensch muß seinen Teil erfüllen

Gott kann den Menschen nicht gegen seinen Willen aus den geschickt ausgelegten Schlingen Satans befreien. Der Mensch muß sich bemühen, um jeden Preis zu widerstehen und zu siegen, so weit es in seiner Macht steht, und Christus wird ihn mit seiner göttlichen Kraft unterstützen.

Kurz gesagt, der Mensch muß überwinden, wie Christus überwunden hat. Dann kann er durch den Sieg, den er durch den allmächtigen Namen Jesu erringen darf, ein Erbe Gottes und ein Miterbe Christi werden.

Das wäre nicht so, wenn Christus allein den Sieg erkämpfen würde. Der Mensch muß seinen Teil dazu beitragen. Er muß durch die Kraft und die Gnade, die Jesus ihm gibt, einen ganz persönlichen Sieg erringen. Er muß sich bemühen, gemeinsam mit Christus zu überwinden; dann wird er auch an Christi Ehre und Herrlichkeit Anteil haben. The Review and Herald, 21. November 1882.

"Zeig, daß du ein Mann bist!"

Die Opfer der Sucht müssen von der Notwendigkeit überzeugt werden, daß sie sich selbst bemühen müssen. Andere werden sich intensiv für sie engagieren; die Gnade Gottes wird ihnen kostenlos angeboten, Christus wird eingreifen, seine Engel werden mithelfen. Doch dies alles nützt nichts, wenn sie nicht dazu aufgerüttelt werden, ganz persönlich zu kämpfen.

Die letzten Worte Davids an seinen Sohn Salomo, der damals noch jung war und schon bald darauf zum König Israels gekrönt werden sollte, lauteten: "Sei getrost und sei ein Mann!" Diese inspirierten Worte gelten jedem Menschen, jedem Anwärter auf die Krone des Lebens: "Sei getrost und sei ein Mann!"

Diese schwachen, abhängigen Menschen müssen zu der Einsicht geführt werden, daß sie eine tiefgreifende moralische Erneuerung dringend nötig haben, damit sie stark werden. Gott ruft sie auf, sich zusammenzureißen. Nur so können sie, in der Kraft Christi ihre von Gott geschenkte Charakterstärke zurückerobern, die ihrer falschen Nachgiebigkeit zum Opfer fiel.

Er kann, er muß dem Bösen widerstehen!

So mancher Mensch erkennt die schreckliche Macht und den Sog der Sucht und schreit verzweifelt auf: "Ich kann dem Bösen nicht widerstehen!" Sagt ihm, daß er widerstehen kann, ja sogar muß! Vielleicht hat er sich immer wieder besiegen lassen, aber so muß es nicht bleiben. Er ist schwach, er hat kein "Rückgrat", er wird von seinen falschen, sündigen Gewohnheiten beherrscht.

Seine Versprechen und guten Vorsätze sind ein schwacher Halt. Und das Bewußtsein, daß er sie immer wieder gebrochen und preisgegeben hat, läßt ihn allmählich daran zweifeln, ob er es denn wirklich ernst meint. Er denkt, Gott könne ihn nicht mehr annehmen, nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten. Doch er braucht nicht zu verzweifeln.

Wer sein Vertrauen auf Christus setzt, braucht nicht von irgendeiner ererbten oder selbst erworbenen Gewohnheit oder Sucht versklavt zu bleiben. Wir müssen nicht Gefangene unserer eigenen Triebhaftigkeit sein, sondern sollen unsere Wünsche zügeln und lernen, unsere Leidenschaften zu beherrschen. Gott läßt uns im Kampf gegen das Böse nicht mit unserer eigenen, begrenzten Kraft allein. Wir können überwinden -- durch die Kraft, die er uns gerne schenken möchte, auch wenn wir noch so viele Neigungen zum Bösen geerbt oder erworben haben.

Die Macht des Willens

Der in Versuchung geratene Mensch muß lernen, die wahre Kraft des Willens richtig einzuschätzen. Der Wille ist die herrschende Kraft im Menschen, die Fähigkeit zur Entscheidung, zur Wahl. Alles hängt vom richtigen Einsatz des Willens ab. Die Sehnsucht nach dem Guten und nach Reinheit ist eine gute Sache, aber wenn wir uns damit zufriedengeben, erreichen wir gar nichts.

Viele steuern direkt in den Untergang, während sie immer noch hoffen und sich danach sehnen, ihre schlechten Eigenschaften zu überwinden. Aber sie liefern ihren Willen nicht an Gott aus. Sie entscheiden sich nicht dafür, ihm zu dienen.

Wir müssen uns bewußt dafür entscheiden

Gott hat uns die Fähigkeit gegeben, Entscheidungen zu treffen und zu wählen; es ist unsere Aufgabe, diese Fähigkeit auch einzusetzen. Wir können unser Herz nicht ändern, wir können unsere Gedanken, unsere Impulse und Vorlieben nicht beherrschen, und wir können uns nicht selbst reinigen und zubereiten für den Dienst Gottes. Aber wir können uns dafür entscheiden, Gott zu dienen. Wir können ihm unseren Willen ausliefern. Dann wird er in uns bewirken, daß wir das wollen und tun, was ihm gefällt. Dadurch wird unser ganzes Wesen unter die Herrschaft Christi gebracht.

Durch den richtigen Einsatz des Willens kann das ganze Leben verändert werden. Indem wir unseren Willen Christus hingeben, verbünden wir uns mit der Kraft Gottes. Wir empfangen Kraft von oben, die uns standhaft macht. Ein reines und edles Leben, ein Leben des Sieges über Genußsucht und negative Neigungen ist jedem möglich, der seinen schwachen, schwankenden Willen mit dem allmächtigen und unerschütterlichen Willen Gottes verbündet. The Ministry of Healing 174-176.

Wenn der Wille richtig eingesetzt wird

Der Wille ist die regierende Macht im Wesen des Menschen. Wenn er einen festen Willen hat, wird der ganze Mensch davon bestimmt. Der Wille hat nichts mit Geschmack oder Wunsch zu tun, sondern mit Entscheidungsfähigkeit, dieser königlichen Macht, mit deren Hilfe die Menschen selbst bestimmen, ob sie Gott gehorchen oder ihm ungehorsam sein wollen.

Du wirst ständig in Gefahr schweben, bis du die Macht des Willens wirklich begreifst. Du glaubst und versprichst alles Mögliche, doch deine Versprechen und dein Glaube haben nicht viel Sinn, so lange du deinen Willen nicht auf das Richtige ausrichtest. Wenn du im Kampf des Glaubens deine Willenskraft einsetzt, dann wirst du ohne Frage siegen.

Wenn wir unseren Willen für Christus einsetzen

Deine Aufgabe besteht darin, dich mit deinem Willen auf die Seite Christi zu stellen. Wenn du ihm deinen Willen übergibst, dann ergreift er sofort Besitz von dir und bewirkt in dir, das zu wollen und zu tun, was ihm gefällt. Dein ganzes Wesen wird unter die Herrschaft seines Geistes gestellt. Sogar deine Gedanken sind ihm dann untergeordnet.

Wenn du deine Impulse und deine Emotionen nicht so beherrschen kannst, wie du es dir wünschst, dann kannst du doch lernen, deinen Willen zu beherrschen, und dadurch wird sich dein ganzes Leben verändern.

Wenn du deinen Willen dem Willen Christi unterordnest, wird dein Leben mit Christus in Gott geborgen sein. Du erhältst Kraft von Gott, die dich festhält und stärkt, und ein neues Leben, ein Leben aus dem Glauben, kann dir gelingen.

Du wirst niemals Erfolg darin haben, dich selbst zu bessern, wenn du nicht ganz bewußt deinen Willen Christus unterstellst und bereit bist, mit dem Geist Gottes zusammenzuarbeiten. Glaube nicht, daß du das nicht könntest. Sag lieber: "Ich kann und ich will!" Gott hat dir zugesagt, daß dir sein Heiliger Geist in jeder entschiedenen Anstrengung beistehen wird.

Auch der schwächste Hilferuf wird erhört

Jeder darf wissen, daß es eine Kraft gibt, die mit unseren Bemühungen um den Sieg zusammenwirkt. Warum nehmen die Menschen die Hilfe, die bereitsteht, damit sie vorankommen und veredelt werden, nicht in Anspruch? Warum entwürdigen sie sich selbst, indem sie ihrem irregeleiteten Appetit nachgeben? Warum raffen sie sich nicht in der Kraft Jesu auf und siegen in seinem Namen?

Jesus hört auch das allerschwächste Gebet. Er hat Mitleid mit den Schwächen eines jeden Menschen und er hat die Macht, jedem zu helfen und jeden zu erretten. Ich verweise dich auf Jesus Christus, den Erlöser der Sünder, der dir allein die Kraft geben kann, in jedem Bereich zu überwinden.

Kronen für alle, die überwinden

Der Himmel ist für uns das Allerwichtigste. Wir sollten hier kein Risiko eingehen. Wir sollten nicht damit herumspielen. Wir müssen wissen, daß der Herr Jesus die Schritte zur Überwindung vorgezeichnet hat. Möge Gott uns bei dieser schwierigen Aufgabe helfen!

Er hat Kronen für alle Sieger und weiße Kleider für die Gerechten bereitgelegt. Er hat eine ewige Welt der Herrlichkeit vorbereitet für alle, die diese Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit anstreben. Jeder, der die Stadt Gottes betritt, wird dort als Sieger hineingehen. Er wird sich nicht als verurteilter Verbrecher hineinschleichen, sondern als Kind Gottes eintreten. Und jeder wird mit der Einladung begrüßt werden: "Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!" Matthäus 25,34.

Ich würde so gerne solche Worte sagen, die den schwankenden Menschen dazu dienen, im Glauben an den mächtigen Helfer fester zuzupacken, damit sie einen Charakter entwickeln, der Gott gefallen kann.

Der Himmel lädt sie alle ein und bietet ihnen seine größten Segnungen an, und sie bekommen alles, was sie brauchen, um ihr Wesen zur Reife und Vollkommenheit zu entwickeln, doch dies wird alles vergeblich bleiben, wenn sie nicht bereit sind, sich selbst zu helfen. Sie müssen ihre eigenen Kräfte mobilisieren, die ihnen Gott gegeben hat. Sonst werden sie immer tiefer sinken und nicht mehr für etwas Gutes zu gebrauchen sein, weder in diesem Leben noch in der Ewigkeit. Christian Temperance and Bible Hygiene 147-149.

Dauerhafter Sieg -- Die Bedeutung einer gesunden Lebensweise

Alle, die gegen die Macht der Eßlust kämpfen, sollten über die Prinzipien eines gesunden Lebensstils informiert werden. Man sollte ihnen zeigen, daß durch die Übertretung der Gesundheitsgesetze ungesunde Zustände und unnatürliche Gelüste hervorgerufen werden, die den Grund für die Trunksucht legen.

Nur wenn sie den Gesundheitsprinzipien gehorchen, können sie erwarten, von der Gier nach unnatürlichen Aufputschmitteln frei zu werden. Sie sind von Gottes Kraft abhängig, wenn es darum geht, die Bindungen der Eßlust zu zerreißen, und sie müssen mit ihm zusammenarbeiten, indem sie sich körperlich und seelisch nach seinen Geboten ausrichten.

Beschäftigung und Selbstversorgung

Alle, die sich darum bemühen, ihren Lebensstil zu ändern, sollten beschäftigt werden. Keiner, der arbeitsfähig ist, darf erwarten, kostenlos ernährt, gekleidet und untergebracht zu werden. Um ihretwillen und auch um der anderen willen sollte man überlegen, wie sie für das, was sie empfangen, eine Gegenleistung erbringen können. Das wird ihre Selbstachtung stärken und ihnen ein gutes Gefühl der Unabhängigkeit vermitteln.

Wenn Kopf und Hände mit nützlicher Arbeit beschäftigt sind, wirkt das als Schutz gegen Versuchungen.

Enttäuschungen und Gefahren

Wer sich für gefallene Menschen einsetzt, wird oft enttäuscht, denn viele versprechen alles mögliche, aber sie ändern sich nicht oder nur sehr oberflächlich. Sie lassen sich von Gefühlen leiten. Es mag eine kurze Zeit so aussehen, als hätten sie sich geändert, doch dieser Wandel kam nicht von innen heraus. Sie sind immer noch in sich selbst verliebt, sie hungern immer noch nach denselben unnützen Vergnügungen, haben die gleiche Sehnsucht, ihren Trieben einfach nachzugeben. Sie wissen nicht, was es heißt, an sich zu arbeiten; sie sind unzuverlässig, weil sie sich nicht von Prinzipien leiten lassen.

Geistig und geistlich sind sie kraftlos, weil sie ihrer Genußsucht und ihren Leidenschaften einfach nachgeben. Das macht sie schwach. Sie sind unausgeglichen und launisch. Sie neigen zur Triebhaftigkeit. Diese Menschen sind oft eine Gefahrenquelle für andere. Weil man meint, sie hätten ihren Lebensstil verändert, betraut man sie mit Verantwortung, und sie werden an Positionen gesetzt, wo ihr Einfluß die Unschuldigen verdirbt.

Totale Abhängigkeit von Christus ist die einzige Lösung

Auch solche, die aufrichtig nach Veränderung streben, sind nicht vor der Gefahr des Rückfalls gefeit. Sie müssen sehr besonnen und einfühlsam behandelt werden. So mancher geht daran zugrunde, daß man ihm schmeichelt und ihn als Star behandelt, weil er aus der Gosse gerettet wurde. Sowohl die Sprecher wie auch die Hörer geraten in Gefahr, wenn man solche ehemals gefallenen Männer und Frauen auffordert, öffentlich über ihre kriminelle Vergangenheit zu sprechen.

Der Geist und die Seele werden verdorben, wenn man sich ausführlich mit solch schlimmen Szenen beschäftigt. Das Scheinwerferlicht schadet diesen geretteten Menschen nur. Viele lassen sich dadurch zu dem Gedanken verführen, ihre sündige Vergangenheit mache sie zu etwas ganz Besonderem. Dadurch wachsen Geltungsdrang und Selbstzufriedenheit -- Züge, die sich verhängnisvoll auswirken. Solche Menschen können nur dann standhaft bleiben, wenn sie sich selbst mißtrauen, sich aber statt dessen voll und ganz auf die Gnade Christi verlassen.

Wer befreit wurde, soll anderen helfen

Alle, bei denen eine echte Bekehrung erkennbar ist, sollten ermutigt werden, sich für andere einzusetzen. Man darf keinen Menschen zurückweisen, der Satans Dienste verläßt, um von jetzt an Christus zu dienen. Wenn jemand durch sein Leben zeigt, daß der Geist Gottes mit ihm zusammen kämpft, dann sollte er mit allen Mitteln dazu ermutigt werden, in den Dienst des Herrn zu treten. "Und erbarmt euch derer, die zweifeln." Judas 22.

Wer von Gott dazu ausgerüstet wurde, der wird Menschen erkennen, die unbedingt Hilfe brauchen, weil sie zwar aufrichtig bereut haben, aber ohne Ermutigung und Beistand kaum zu hoffen wagen. Der Herr wird es seinen Dienern ans Herz legen, daß sie diese ängstlichen, reumütigen Menschen liebevoll in ihre Gemeinschaft aufnehmen.

Wenn sie zerknirscht zu Christus kommen, dann nimmt er sie an, was sie auch immer an Sünden begangen haben mögen, wie tief sie auch gefallen sind. Dann gebt ihnen etwas für Ihn zu tun. Wenn sie sich gerne dafür einsetzen möchten, andere aus dem schrecklichen Loch herauszuholen, aus dem auch sie gerettet wurden, dann gebt ihnen dazu Gelegenheit. Bringt sie mit erfahrenen Christen zusammen, damit sie geistlich gestärkt werden. Füllt ihre Herzen und ihre Hände mit Arbeit für den Meister.

Manche Menschen, von denen man meint, sie hätten sich völlig der Sünde ergeben, werden mit Erfolg auf andere einwirken, die die gleichen Sünder sind, wie sie es vorher waren, wenn das Licht des Glaubens in ihre Seele dringt.

Durch den Glauben an Christus werden einige hohe Stellungen im Dienste Gottes erlangen und man wird ihnen in der Arbeit der Seelenrettung große Verantwortung übertragen. Sie erkennen ihre eigene Schwäche, wissen um die Verdorbenheit ihres Wesens. Sie kennen die Kraft der Sünde und die Macht der Sucht. Sie sind sich bewußt, daß sie ohne die Hilfe Christi unfähig wären, zu überwinden, und ihr ständiger Hilfeschrei lautet: "Ich werfe meine hilflose Seele auf dich!"

Diese Menschen können anderen helfen. Wer versucht und angefochten wurde, wer schon keine Hoffnung mehr hatte und dann doch gerettet wurde, weil er eine Botschaft der Liebe hörte, kennt das Geheimnis der Seelenrettung. Sein Herz ist voller Liebe zu Christus, weil er selbst vom Heiland gesucht und zur Herde zurückgebracht wurde. Und er weiß, wie man Verlorene sucht. Er kann die Sünder auf das Lamm Gottes hinweisen. Er hat sich rückhaltlos Gott ergeben und wurde "in dem Geliebten", in Christus, angenommen. Die Hand, die er in seiner Schwachheit ausstreckte, wurde ergriffen.

Durch den Dienst solcher Menschen werden viele verlorene Söhne zum Vater zurückgebracht. The Ministry of Healing 176-179.

Wer anderen hilft, hilft dadurch auch sich selbst

Wenn jemand schwach geworden und durch sündhafte Nachgiebigkeit völlig heruntergekommen ist, so kann er doch ein Kind Gottes werden. Es liegt in seiner Macht, ständig anderen Gutes zu tun und ihnen zu helfen, Versuchungen zu überwinden. Davon wird er selbst den größten Gewinn haben.

Er kann als ein helles Licht in der Welt scheinen und darf schließlich aus dem Mund des Königs aller Herrlichkeit den Segensspruch hören: "Gut gemacht, du treuer und zuverlässiger Knecht." Christian Temperance and Bible Hygiene 149.

Vom Standpunkt des Christen dargestellt

In Australien traf ich einen Mann, von dem man annahm, daß er von aller Unmäßigkeit frei war -- abgesehen von einer einzigen Gewohnheit. Er rauchte noch. Er kam zum Versammlungszelt, um uns zu hören. Eines Abends auf dem Heimweg, so erzählte er uns später, kämpfte er gegen die Gewohnheit des Rauchens und siegte tatsächlich. Jemand aus seiner Verwandtschaft hatte ihm vorher schon einmal 50 Pfund angeboten, wenn er seinen Tabak wegwerfen würde.

Er wollte es nicht. "Doch als ihr die Grundsätze der Mäßigkeit dargelegt hattet, konnte ich mich dem nicht entziehen", erzählte er. "Ihr habt uns die Selbstverleugnung des Einen vor Augen gemalt, der sein Leben für uns hingab. Ich kenne ihn noch nicht, aber ich möchte ihn gerne kennenlernen. Ich habe noch nie zu Hause gebetet. Ich habe meinen Tabak weggeworfen, aber weiter bin ich noch nicht gekommen."

Wir beteten mit ihm, und nach unserer Abreise schrieben wir ihm und besuchten ihn später noch einmal. Er kam schließlich dahin, sich ganz Gott zu übergeben. Inzwischen ist er an seinem Wohnort zu einer Säule der Gemeinde geworden. Er setzt sich von ganzem Herzen dafür ein, daß seine Verwandten die Wahrheit kennenlernen. Evangelism 531-532.

Ein Fischer erringt den Sieg

An diesem Ort hat sich kürzlich ein Fischer zur Wahrheit bekehrt. Obwohl er vorher vom Giftkraut Tabak regelrecht abhängig war, entschloß er sich -- durch die Gnade Gottes motiviert --, es künftig zu lassen. Man fragte ihn: "Fiel es dir sehr schwer, das Rauchen aufzugeben?"

"Das kannst du mir glauben!" antwortete er. "Aber ich habe die Wahrheit erkannt, die mir vor Augen gestellt wurde. Ich erfuhr, daß Tabak ungesund ist. Ich bat den Herrn, er möge mir helfen, ihn aufzugeben, und er hat mir sehr deutlich dabei geholfen. Doch ich habe mich noch nicht dazu entschlossen, meine Tasse schwarzen Tee aufzugeben. Denn er belebt mich, und ich weiß, daß ich schlimme Kopfschmerzen bekomme, wenn ich ihn nicht trinke."

Schwester Sara McEnterfer klärte ihn über die Schädlichkeit des Teetrinkens auf. Sie ermutigte ihn, Rückgrat zu zeigen und selbst herauszufinden, was es ihm einbringen könnte, wenn er mit dem Teetrinken aufhörte. Er sagte: "Ja, ich werde es versuchen." Zwei Wochen später erzählte er in der Versammlung, was er erlebt hatte.

"Als ich sagte, ich würde mit dem Teetrinken aufhören, meinte ich es ernst", sagte er. "Ich trank keinen mehr, und als Folge davon bekam ich schlimme Kopfschmerzen. Aber ich dachte mir, soll ich weiterhin Tee trinken, um mich vor dem Kopfschmerz zu schützen? Muß ich mich davon so abhängig machen, daß ich immer in diesen Zustand gerate, wenn ich den Tee weglasse? Nun weiß ich, daß Tee schädlich wirkt. Ich will ihn nicht mehr trinken. Ich habe seither keinen mehr getrunken und fühle mich jeden Tag besser. Ich habe keine Probleme mehr mit Kopfschmerzen. Ich habe einen klareren Kopf als vorher. Ich kann die Bibel besser verstehen, wenn ich darin lese."

Ich dachte an diesen Mann, der mit so wenigen irdischen Gütern ausgestattet war, aber dafür mit so viel Entschlußkraft, als es darum ging, mit dem Rauchen und Teetrinken aufzuhören, was er sich schon als Junge angewöhnt hatte. Er bat nicht um Nachsicht, sondern er beschloß, daß ihm Tabak und Tee schadeten und daß er sich für das Richtige einsetzen müsse. Er zeigte dadurch, daß der Heilige Geist an seinem Gemüt, seinem Denken und seinem Charakter wirkte, um ihn zu einem Gefäß umzuformen, das Gott Ehre bereitet. Manuskript 86, 1897.

Standhaft durch seine Kraft

Der Herr hat ein Heilmittel für jeden Menschen, der dem Verlangen nach Alkohol oder Tabak kaum widerstehen kann oder von anderen schädlichen Stoffen abhängig ist, die das Gehirn zerstören und den Körper verschmutzen. Er bittet uns alle, von diesen Abhängigkeiten Abstand zu nehmen, uns davon zu trennen und nichts Unreines zu berühren. Wir sollen ein Vorbild sein und zeigen, daß Christen selbstbeherrscht und mäßig leben. Wir sollen alles tun, was an Selbstverleugnung und Verzicht nötig ist, um unseren Appetit zu beherrschen. Und wenn wir uns darum bemühen, bittet er uns, standhaft zu bleiben, standhaft durch seine Kraft.

Er möchte, daß wir in jeder Auseinandersetzung mit dem Feind unserer Seelen siegen. Er möchte, daß wir überlegt handeln, wie weise Generäle eines Heeres, als Menschen, die sich vollkommen beherrschen können und sich im Griff haben. Manuskript 38, 1905.

Hilfe für alle, die versucht werden -- "Nehmt auf euch mein Joch!"

Jesus sah die elenden und belasteten Menschen, denen keine Hoffnung geblieben war, und die nun krampfhaft versuchten, den Hunger ihrer Seele durch vergängliche Freuden zu stillen, und er lud sie alle ein, bei ihm Ruhe zu finden.

Freundlich bat er die Leute, die unter ihrer Last stöhnten: "Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen." Matthäus 11,29.

Mit diesen Worten spricht Christus jeden Menschen persönlich an. Sie sind alle müde und schwer beladen, ob sie es spüren oder nicht. Alle werden von Lasten niedergedrückt, die nur Christus ihnen abnehmen kann. Unsere schwerste Last ist das Gewicht unserer Sünde. Bliebe es uns überlassen, diese Last zu tragen, dann würde sie uns zermalmen. Doch der Sündlose trägt sie an unserer Statt. "Ihm aber hat der Herr unsere ganze Schuld aufgeladen." Jesaja 53,6 (GN).

Er hat die Last unserer Schuld getragen. Er wird das Gewicht von unseren müden Schultern nehmen. Er wird uns Ruhe geben. Auch die Last der Sorge um andere Menschen will er für uns tragen. Er lädt uns ein, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen, denn er trägt uns auf seinem Herzen.

Christus kennt die Schwächen der Menschheit

Der ältere Bruder der Menschheit steht neben dem Thron des Ewigen. Er schaut auf jeden Menschen, der sich ihm zuwendet und ihn als Erlöser annimmt. Er weiß aus Erfahrung, wo die Schwachpunkte der Menschen liegen, kennt unsere Bedürfnisse und weiß, worin die Macht unserer Versuchungen liegt, denn er wurde ja in allen Bereichen genauso versucht wie wir, aber er sündigte nicht. (Vgl. Hebräer 4,15.)

Er wacht über jedes Kind Gottes, das in Not ist. Wirst du gerade versucht? Er wird dich befreien. Bist du schwach? Er wird dich stärken. Weißt du zu wenig? Er wird dich erleuchten. Bist du verwundet? Er wird dich heilen. Der Herr weiß, wieviel Sterne es gibt, und kümmert sich um jeden einzelnen Menschen. "Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden." Psalm 147,3.4.

Was immer dich bedrückt und bekümmert, bringe es vor den Herrn! Du kannst die geistliche Kraft zum Durchhalten bekommen. Es gibt die Möglichkeit, dich von deinen beschämenden Nöten und Problemen zu befreien. Je schwächer und hilfloser du dich fühlst, um so stärker kannst du durch seine Kraft werden. Je schwerer dich deine Lasten drücken, um so mehr wirst du die Ruhe genießen, nachdem du sie auf deinen Lastenträger geworfen hast. The Ministry of Healing 71-72.

Kraft, um jede Versuchung zu meistern

Wer wirklich an Christus glaubt, wird Teilhaber der göttlichen Natur und hat Kraft, um mit jeder Versuchung fertig zu werden. The Review and Herald, 14. Januar 1909.

Da der gefallene Mensch Satan nicht aus eigener Kraft überwinden kann, kam Christus aus dem himmlischen Königreich herab, um ihm zu helfen, indem er seine göttliche Kraft mit der menschlichen Kraft verband.

Christus wußte, daß Adam durch seine günstige Position im Paradies den Versuchungen Satans sehr wohl hätte widerstehen können. Aber er wußte auch, daß es dem Menschen, der aus dem Paradies vertrieben wurde und der seit dem Sündenfall von Gottes Licht und Liebe getrennt lebt, unmöglich ist, Satan aus eigener Kraft zu widerstehen.

Um den Menschen Hoffnung zu bringen und um sie vor dem völligen Ruin zu bewahren, demütigte er sich und nahm die menschliche Natur auf sich. Er wollte seine göttliche Kraft mit der menschlichen verbinden und den Menschen dort erreichen, wo er sich befand.

Er gewann für die gefallenen Söhne und Töchter Adams jene Kraft, die sie aus eigener Kraft nicht erreichen können, damit sie in seinem Namen die Versuchungen Satans überwinden können. Redemption; or the Temptation of Christ in the Wilderness 44.

Hilfe bei Krankheiten, die man selbst verursacht hat

Viele, die Christus um Hilfe baten, hatten ihre Krankheiten selbst verursacht, und doch verweigerte er ihnen die Heilung nicht.

Durch die Güte, die er ihnen zukommen ließ, wurden sie sich ihrer Sünden bewußt, und viele wurden sowohl von ihren geistlichen Krankheiten als auch von ihren körperlichen Leiden geheilt. The Ministry of Healing 73.

Kraft, die Gefangenen zu befreien

Christus zeigte, daß er nicht nur Wind und Wellen beherrscht, sondern auch die uneingeschränkte Macht über von Dämonen besessene Menschen besitzt. Er stillte den Sturm, er beruhigte die aufgewühlte See, und er sprach Menschen Frieden zu, die von Satan durcheinandergebracht und überwältigt worden waren.

In der Synagoge von Kapernaum sprach Jesus über seinen Auftrag: Die Befreiung aller, die von der Sünde versklavt waren. Dabei wurde er von einem schrecklichen Kreischen unterbrochen. Ein Wahnsinniger drängte sich durch die Menge, stürzte nach vorne und schrie: "Was hast du mit uns vor, Jesus von Nazareth? Willst du uns zugrunde richten? Ich kenne dich genau, du bist der, den Gott gesandt hat!" "Jesus befahl dem bösen Geist: ‚Sei still und verlaß den Mann!' Da zerrte der Geist den Mann nach vorn, warf ihn zu Boden und verließ ihn, ohne ihm einen Schaden zuzufügen." Markus 1,24; Lukas 4,35 (GN).

Dieser Mann hatte sein Leiden durch seinen Lebenswandel selbst verursacht. Er war von sündhaften Vergnügungen fasziniert und hatte gemeint, er könne sein Leben wie ein großartiges Karnevalsfest gestalten. Unmäßigkeit und Frivolität verdarben seine edlen Eigenschaften, bis ihn Satan völlig unter Kontrolle hatte. Die Reue kam zu spät. Der Mann hätte so gerne seinen Reichtum und alle Vergnügungen hingegeben, wenn er damit seine verlorene Menschenwürde hätte wiedergewinnen können, doch nun hing er hilflos im Netz des Bösen.

In der Gegenwart des Erlösers wurde er aufgerüttelt. Er sehnte sich nach Befreiung, doch der Dämon in seinem Innern widersetzte sich der Macht Christi. Als der Mann versuchte, Jesus um Hilfe zu bitten, legte ihm der böse Geist die Worte in den Mund. So schrie er auf in furchtbarer Qual. Der Besessene begriff schemenhaft, daß da Einer war, der ihn befreien konnte. Doch als er versuchte, sich dieser mächtigen Hand zu nähern, hielt ihn ein anderer zurück, und fremde Worte wurden ihm aufgedrängt, die er dann aussprechen mußte.

Ein furchtbarer Kampf tobte zwischen der Macht Satans und der Sehnsucht nach Befreiung. Es sah so aus, als würde dieser gequälte Mann sein Leben verlieren, als er mit dem Feind kämpfte, der seine Würde und Willenskraft zerstört hatte. Doch der Heiland sprach mit Vollmacht und befreite den Gefangenen. Der Mann, der vorher besessen war, stand nun vor den staunenden Menschen und war wieder frei -- sein eigener Herr.

Mit freudiger Stimme dankte er Gott für seine Befreiung. Die Augen, in denen vor kurzem noch das Feuer des Wahnsinns gelodert hatte, strahlten nun vor Klugheit und flossen über von Tränen der Dankbarkeit. Den Leuten hatte es die Sprache verschlagen. Sobald sie sich wieder erholt hatten, rief einer dem anderen zu: "Was hat das zu bedeuten? Er hat eine ganz neue Art zu lehren -- wie einer, der Vollmacht von Gott hat! Er befiehlt sogar den bösen Geistern, und sie gehorchen ihm." Markus 1,27 (GN).

Auch heute noch werden Menschen befreit

Unzählige Menschen stehen heute unter der Gewalt böser Geister, so wie damals der Besessene in Kapernaum. Alle, die sich bewußt von Gottes Geboten abwenden, stellen sich unter die Herrschaft Satans. So mancher spielt ein bißchen mit dem Bösen herum und meint, er könnte jederzeit wieder "umsteigen". Doch wird er immer weiter verblendet und verführt, bis er plötzlich merkt, daß er von einem Willen beherrscht wird, der stärker ist als sein eigener. Er kann dieser geheimnisvollen Macht nicht entkommen. Die heimliche Sünde oder die Sucht kann ihn gefangenhalten, so daß er genauso hilflos ist wie der Besessene in Kapernaum.

Und doch ist seine Lage nicht hoffnungslos. Gott beherrscht unser Denken nicht ohne unsere Zustimmung. Aber jeder Mensch kann frei entscheiden, von welcher Macht er beherrscht werden möchte. Keiner ist so tief gefallen, keiner ist so lasterhaft, daß er von Christus nicht befreit werden könnte. Der Besessene konnte statt eines Gebetes nur die Worte aussprechen, die Satan ihm eingab, und doch wurde das unausgesprochene Flehen seines Herzens erhört. Gott kennt jede Notlage, hört jeden Hilferuf, auch wenn er nicht in Worte gekleidet ist. Wer damit einverstanden ist, in den Bund mit Gott einzutreten, wird weder der Macht Satans noch seiner eigenen Schwäche und Fehlerhaftigkeit überlassen.

"‚Kann man einem Starken die Beute wegnehmen?'" fragst du. "‚Kann man die Opfer eines Tyrannen aus dem Kerker befreien?'" Der Herr sagt: "‚Genau das wird geschehen: Die Gefangenen des Tyrannen werden befreit, und dem Starken wird seine Beute entrissen. Ich selbst kämpfe gegen deine Feinde, ich selbst werde deine Kinder befreien.'" Jesaja 49,24.25 (GN).

Wunderbar wird die Veränderung sein, die in jedem geschieht, der im Glauben seine Herzenstür öffnet und den Erlöser hereinbittet. The Ministry of Healing 91-93.

Die Liebe des Heilands zu gefangenen Menschen

Jesus kennt die Lebensumstände eines jeden Menschen. Je größer die Schuld eines Sünders ist, um so dringender braucht er den Erlöser. Sein Herz ist voll göttlicher Liebe und Mitgefühl und er fühlt sich am stärksten zu dem Menschen hingezogen, der hoffnungslos im Netz des Feindes zappelt: Er hat ja mit seinem eigenen Blut die Befreiungsurkunde der Menschheit unterschrieben.

Jesus möchte nicht, daß jemand, der so teuer losgekauft wurde, nun zur Zielscheibe des Feindes wird. Er möchte nicht, daß wir überwunden werden und umkommen. Er, der damals bei Daniel die Löwen in Schach hielt, der mit seinen treuen Zeugen durch die Flammen des Feuerofens ging, ist heute genauso bereit, sich für uns einzusetzen, damit alles Böse in unserem Wesen unterdrückt und beherrscht wird. Heute steht er am Gnadenstuhl und bringt die Gebete all derer zu Gott, die seine Hilfe wünschen.

Er weist keinen ab, der vor Reue weint. Er vergibt gerne einem jeden, der ihn um Vergebung und Heilung bittet. Er sagt niemanden, was er alles über diesen Menschen weiß, sondern hilft der zitternden Seele, erst einmal Mut zu fassen. Wer will, der kann die Kraft Gottes für sich in Anspruch nehmen, mit ihm Frieden schließen, und Gott wird sich mit ihm versöhnen.

Wer auch immer bei Jesus Zuflucht sucht, den wird er gegen Vorwürfe und Anschuldigungen anderer abschirmen. Kein Mensch und kein böser Engel kann diese Menschen anklagen. Christus nimmt sie unter den Schutz seines göttlich-menschlichen Wesens. The Ministry of Healing 89-90.

Kostbare Verheißungen

Diese kostbaren Worte kann jeder, der in Christus bleibt, zu seinen eigenen machen. Er darf sagen: "Ich aber schaue aus nach dem Herrn, ich warte auf den Gott, der mir hilft. Mein Gott wird mein Rufen hören. Seid nicht so schadenfroh, ihr Feinde meines Volkes. Wir liegen am Boden, aber wir stehen wieder auf; wir sitzen im Dunkeln, aber der Herr ist unser Licht. Du wirst mit uns Erbarmen haben und alle unsere Schuld wegschaffen, du wirst sie in das Meer werfen, dort, wo es am tiefsten ist." Micha 7,7.8.19 (GN).

"Gott hat versprochen, daß ein Mann kostbarer sein soll als feinstes Gold und ein Mensch wertvoller sein Goldstücke aus Ofir". Jesaja 13,12. "Wenn ihr zu Felde liegt, glänzt es wie Flügel der Tauben, die wie Silber und Gold schimmern." Psalm 68,14.

Die Menschen, denen Christus am meisten vergeben hat, werden ihn auch am meisten lieben. Sie werden am Jüngsten Tag seinem Thron am nächsten stehen. Sie "werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein". Offenbarung 22,4. The Ministry of Healing 182.