Ein Tempel des Heiligen Geistes

Kapitel 8

Unser umfassendes Gesundheitsprogramm

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Was wahre Mäßigkeit umfaßt -- Den höchsten Grad der Vollkommenheit erreichen

"Ob ihr nun eßt oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre!"

Wir haben nur ein einziges Leben zur Verfügung. Deshalb sollte sich jeder fragen: Wie kann ich mein Leben so einsetzen, daß am meisten Gewinn herauskommt? Wie kann ich Gott am wirkungsvollsten ehren und meinen Mitmenschen Gutes tun? Denn das Leben ist nur dann wertvoll, wenn es für solche Ziele eingesetzt wird.

Unsere erste Pflicht gegenüber Gott und unseren Mitmenschen ist unsere persönliche Weiterentwicklung. Jede Fähigkeit, mit der der Schöpfer uns ausgestattet hat, sollte bis zum höchsten Grad der Vollkommenheit ausgebildet werden, damit wir möglichst viel Gutes bewirken können. Deshalb ist Zeit gut eingesetzt, die der Förderung und Erhaltung der körperlichen und geistigen Gesundheit dient.

Wir können es uns nicht leisten, auch nur eine einzige Funktion des Körpers oder des Geistes zu ignorieren oder gar verkümmern zu lassen, indem wir uns überlasten oder ungesund leben. Sobald wir das tun, müssen wir unter den Konsequenzen leiden.

Unmäßigkeit im wörtlichen Sinne ist die Grundlage der meisten Krankheiten; jährlich gehen Zehntausende daran zugrunde. Denn die Unmäßigkeit ist nicht auf den Konsum von Alkoholika beschränkt, sondern hat eine viel umfangreichere Bedeutung. Alle schädliche Genußsucht und jede ungesunde Leidenschaft gehört dazu. The Signs of the Times, 17. November 1890.

Exzesse im Essen, Trinken, Schlafen oder Sehen

Wer zuviel ißt, zuviel trinkt, zu lange schläft oder zu viel anschaut, versündigt sich. Nur ein harmonisches und gesundes Zusammenwirken aller körperlichen und geistigen Kräfte macht glücklich. Je mehr die Fähigkeiten verbessert und veredelt werden, um so reiner und ungetrübter ist das Glück. Testimonies for the Church IV, 417.

Mäßigkeit beim Essen

Die Grundsätze der Mäßigkeit dürfen aber nicht nur angewendet werden, was den Genuß alkoholischer Getränke betrifft. Aufreizende, unverdauliche Nahrung ist der Gesundheit ebenso unzuträglich und führt in vielen Fällen zur Trunksucht. Wahre Mäßigkeit lehrt uns, Schädliches zu meiden und wohlüberlegt nur das zu verwenden, was der Gesundheit förderlich ist.

Nur wenige sind sich darüber klar, in welchem Umfang die Nahrung mit ihrer Gesundheit, ihrem Charakter, ihrer Leistungsfähigkeit und letztlich ihrem ewigen Schicksal zu tun hat. Die sittlichen und geistigen Kräfte sollten die Eßlust jederzeit beherrschen. Der Körper diene dem Geist und nicht umgekehrt. Patriarchen und Propheten 544.

Zu oft und zu viel essen

Wer unmäßig und unvernünftig ißt oder arbeitet, wird auch unvernünftig reden und handeln. Man muß nicht unbedingt Alkohol trinken, um unmäßig zu sein. Die Sünde des unmäßigen Essens -- zu oft, zu viel und dazu noch üppige und ungesunde Nahrung -- zerstört die gesunde Tätigkeit der Verdauungsorgane, schwächt die Urteilsfähigkeit und verhindert sachliches, ruhiges und vernünftiges Nachdenken und Handeln. Christian Temperance and Bible Hygiene 155.

Wer sich beim Essen und Trinken nicht von Grundsätzen leiten lassen will, die er erkannt und begriffen hat, sondern sich weiterhin von seiner Eßlust und seinem Appetit treiben läßt, wird auch keine Lust haben, sich in anderen Dingen von bestimmten Prinzipien leiten zu lassen. The Health Reformer, 1. August 1866.

Besonnenheit auch in der Kleidung

Gottes Kinder müssen lernen, was es heißt, in allem maßvoll zu sein. Sie sollen im Essen, Trinken und in der Kleidung Besonnenheit praktizieren. Die Haltung, sich selbst zu verwöhnen und zu verzärteln, sollte aus ihrem Leben verschwinden.

Bevor sie erfassen, was echte Heiligung wirklich bedeutet, was es heißt, mit dem Willen Christi eins zu werden, müssen sie mit Gott zusammenarbeiten und schlechte Gewohnheiten ablegen. Medical Ministry 275.

Besonnenheit in der Arbeit

Wir sollten beim Arbeiten maßvoll bleiben. Wir sind nicht dazu verpflichtet, uns zu überarbeiten. Manche haben einen Arbeitsplatz, der so etwas ab und zu nötig macht, aber es sollte die Ausnahme bleiben und nicht zur Regel werden. Wir sollen in allen Dingen mäßig bleiben. Wenn wir den Herrn ehren, indem wir unser Teil dazu beitragen, dann wird er auch seinen Teil erfüllen und uns gesund erhalten.

Wir sollten auf alle unsere Organe achten, und wenn wir ausgewogen essen und trinken, uns vernünftig kleiden und auch in unserer Arbeit und allem anderen Mäßigkeit praktizieren, nützt uns das mehr als jeder Arzt. Manuskript 41, 1908.

Leben von geliehenem Kapital

Überall sieht man Unmäßigkeit. Wer sich überanstrengt, weil er unbedingt in einer bestimmten Zeit so viel wie nur möglich schaffen möchte, und wer weiterarbeitet, wenn ihm seine Vernunft sagt, er solle sich ausruhen, hat davon keinen Gewinn. Er lebt von den Reserven und gibt jetzt die Lebenskraft aus, die er in der Zukunft benötigen würde. Und wenn dann die Energiereserven, die er so leichtsinnig verbraucht hat, notwendig sind, hat er keine mehr. Die körperliche Kraft ist dahin, die geistigen Fähigkeiten versagen. Dann wird solchen Menschen bewußt, daß ihnen etwas fehlt, aber sie erkennen nicht, woher dieser Mangel kommt. Wenn dann Notsituationen eintreten, haben sie plötzlich keine körperlichen Reserven mehr.

Jeder, der die Gesundheitsgesetze übertritt, muß mehr oder weniger irgendwann einmal dafür bezahlen. Gott hat uns mit einem gewissen Maß an Lebenskraft ausgestattet, die in verschiedenen Lebensphasen benötigt wird.

Wenn wir diese Kraft durch ständige Überlastung leichtsinnig verschleudern, werden wir letztlich die Verlierer sein. Wir werden dadurch immer weniger brauchbar und einsatzfähig. Das kann uns sogar das Leben kosten. Fundamentals of Christian Education 153-154.

Arbeit am Feierabend

In der Regel soll man die Tagesarbeit nicht bis in den späten Abend ausdehnen ...

Mir wurde gezeigt, daß Menschen, die das tun, dabei oft mehr verlieren als gewinnen, denn ihre Energiereserven erschöpfen sich, und ihre Nerven werden durch die Arbeit überreizt. Vielleicht spüren sie im Augenblick noch keinen Schaden, doch sie unterhöhlen damit ganz sicher ihre Konstitution. Counsels on Health 99.

Ausgewogenheit im Studium

Maßloses Studieren kann auch eine Art Betäubung sein. Wer sich dieser "Droge" ergibt, ähnelt einem süchtigen Trinker und kann ebenfalls vom sicheren Weg abkommen, stolpern und in Dunkelheit geraten.

Der Herr möchte, daß sich jeder Student bewußt macht, worauf es ankommt: nur auf die Ehre Gottes. Er soll seine körperlichen und geistigen Kräfte nicht erschöpfen, indem er versucht, alle nur möglichen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu erwerben. Er soll vielmehr all seine Kraft frisch und lebendig erhalten, damit er fähig ist, die Aufgaben zu erfüllen, die der Herr für ihn vorgesehen hat, nämlich Menschen zu helfen, den Weg zur Gerechtigkeit zu finden. Counsels to Parents, Teachers and Students 405.406.

Unmäßigkeit im Streben nach Reichtum

Der häufigste Grund dafür, daß Menschen bereitwillig ihre Gesundheit ruinieren, ist der Wunsch, viel Geld zu verdienen, die Gier nach Reichtum. Dabei konzentriert sich das ganze Leben nur noch auf dieses eine Ziel. Dem opfert man Ruhe, Schlaf und Lebensqualität. Die ursprünglich gute Konstitution bricht zusammen, man wird krank, weil man die körperlichen Kräfte zu sehr ausgebeutet hat, und schließlich beendet ein früher Tod dieses verdorbene Leben.

Dabei kann der Mensch nicht eine einzige Mark von dem Reichtum mitnehmen, den er zu einem so schrecklichen Preis erworben hat. Sein Geld, seine Paläste, seine teuren Kleider nützen ihm jetzt nichts mehr; und sein ganzes Leben war eigentlich nutzlos. The Health Reformer, 1. April 1877.

Jede Faser des Seins bewahren

Jedes Organ, jede Faser des Seins muß vor schädlichen Gewohnheiten geschützt werden, wenn wir nicht zu denen zählen wollen, denen Christus vorwirft, daß sie genau so unanständig leben wie die Bewohner der vorsintflutlichen Welt. Wer zu dieser Menschengruppe gehört, ist für den Untergang bestimmt, weil er Gewohnheiten, die eigentlich richtig wären, ständig bis ins Extrem treibt und andere unnatürliche Gewohnheiten entwickelt und pflegt, die zu seelenzerstörenden Süchten werden ...

Die meisten Menschen zerstören sich selbst die Grundlage für die wichtigsten Dinge dieser Welt. Sie zerstören ihre Selbstbeherrschung und werden dadurch unfähig, ewige Werte richtig zu schätzen. Sie verzichten ganz bewußt darauf etwas über körperliche Zusammenhänge zu erfahren, und sie verführen ihre Kinder, ebenfalls nach dem Lustprinzip zu leben, so daß sie schließlich die Strafe für die Übertretung der Naturgesetze erleiden müssen ...

Unsere Eß- und Trinkgewohnheiten zeigen, ob wir Menschen sind, die sich der Welt angepaßt haben, oder ob wir zu denen gehören, die der Herr durch sein scharfes Schwert der Wahrheit von der Welt getrennt hat. Sein besonderes Volk, das danach strebt, das Richtige und Gute zu tun. Manuskript 86, 1897.

Ausgewogenheit in allen Dingen

Um unsere Gesundheit zu erhalten, müssen wir uns in allen Lebensbereichen maßvoll verhalten, sowohl im Essen und Trinken als auch hinsichtlich unserer Arbeit.

Unser himmlischer Vater sandte uns das Licht der Gesundheitsreform, um uns vor den üblen Folgen der Genußsucht zu bewahren und, damit die Menschen, die auf Reinheit und Heiligung Wert legen, erkennen, wie sie die guten Dinge, die er uns gegeben hat, zu ihrem Vorteil nutzen können. Er gibt ihnen was sie brauchen, und zwar mit dem Ziel, daß sie sich durch eine maßvolle Lebensweise durch und durch heiligen lassen. Christian Temperance and Bible Hygiene 52.

Alle, die sich für Mäßigkeit einsetzen, sollten dabei ein umfangreiches Spektrum im Auge haben und so zu Mitarbeitern Gottes werden. Sie sollten ihren ganzen Einfluß aufbieten, um die Verbreitung der Gesundheitsprinzipien zu fördern. Manuskript 86, 1897.

Der Körper -- ein Tempel -- Die Verantwortung des Christen

"Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig; der seid ihr." 1.Korinther 3,16.17. Der Mensch ist Gottes Werkstück und wurde als sein Meisterstück für ein hohes und heiliges Ziel geschaffen. Gott möchte auf jeden Teil dieses menschlichen Tempels sein Gesetz schreiben. Jeder Nerv und jeder Muskel, jede geistige und körperliche Fähigkeit soll rein erhalten werden.

Gott hat vorgesehen, daß der Körper ein Tempel seines Geistes sein soll. Deshalb trägt jeder Mensch eine große Verantwortung für seinen Körper ... Viele sind zwar mit Vernunft und Verstand gesegnet und haben Talente, die sie zur Ehre Gottes einsetzen könnten, aber sie erniedrigen ganz bewußt ihre Seele und ihren Körper. Ihr Leben ist ein Karussell von aufregenden Erlebnissen. Kricket, Fußballspiele und Pferderennen nehmen die Aufmerksamkeit völlig gefangen. Und der Fluch des Alkohols mit seinem ganzen Elend verunreinigt den Tempel Gottes ...

Durch Trinken und Rauchen erniedrigen sich Menschen und verschwenden das Leben, mit dem sie hohe und heilige Ziele erreichen könnten. Ihr Lebensstil wird in der Bibel mit Holz, Stroh und Spreu verglichen. Ihre von Gott verliehenen Fähigkeiten sind pervertiert, ihre Sinne erniedrigt, weil sie nur noch ihrer Genußsucht dienen.

Der Trinker verkauft sich für einen Becher Gift. Satan übernimmt die Kontrolle über seine Vernunft, seine Gefühle, sein Gewissen. Ein solcher Mensch zerstört den Tempel Gottes. Schwarzer Tee fördert diesen Prozeß. Und doch stellen viele diese Mittel der Zerstörung auf ihren Tisch.

Wir haben kein Recht, auch nur eine unserer geistigen oder körperlichen Funktionen verkümmern zu lassen Kein Mann und keine Frau hat das Recht, sich etwas anzugewöhnen, was die gesunde Funktion geistiger Fähigkeiten oder körperlicher Organe vermindert. Wer seine Kräfte mißbraucht, der beschmutzt den Tempel des Heiligen Geistes.

Der Herr wird kein Wunder tun, damit Menschen wieder gesund werden, die nicht damit aufhören, Drogen zu nehmen, die Seele, Geist und Körper so beeinträchtigen, daß sie für geistliche Dinge kein Verständnis mehr haben. Wer sich dem Genuß von Tabak und Alkohol hingibt, vergeudet seinen Verstand, und begreift nicht, wie wertvoll die Fähigkeiten sind, die Gott ihm gegeben hat. Er läßt zu, daß seine Kräfte abnehmen und verkümmern.

Gott möchte, daß alle, die an ihn glauben, die Notwendigkeit einer stetigen Besserung erkennen. Jede ihnen anvertraute Fähigkeit soll verbessert, und nicht eine darf vernachlässigt werden. Als Gottes Haushalter und als sein Tempel ist der Mensch im wahrsten Sinne des Wortes von Gott abhängig und bedarf seiner Anleitung. Je besser er seinen Schöpfer kennenlernt, um so mehr wird er sein Leben wertschätzen ...

Gott fordert seine Kinder dazu auf, ein reines und heiliges Leben zu führen. Er hat seinen Sohn hingegeben, damit sie dies erreichen können. Er hat alles Notwendige veranlaßt, damit der Mensch nicht in Abhängigkeit von seinen Trieben leben muß, sondern für Gott und für den Himmel leben kann.

Gott führt Buch

Die Übertretung der Naturgesetze rächt sich durch Krankheit, eine ruinierte Konstitution und letztlich durch einen vorzeitigen Tod. Aber man ist auch Gott gegenüber verantwortlich, denn er führt Buch über unser Verhalten, sei es gut oder böse, und am Tag des Gerichts wird jeder Mensch seinen Taten entsprechend gerichtet. Jede Übertretung der Naturgesetze ist ein Verstoß gegen Gottes Gesetze, und die Strafe muß zwangsläufig einer jeden Übertretung folgen.

Auf den menschlichen Körper, Gottes Tempel, muß man sorgfältig achten ... Auch in unserem körperlichen Lebensbereich müssen wir erzogen werden, müssen lernen, uns zu pflegen und die gesunde Entwicklung zu fördern, damit durch uns Menschen das Wesen Gottes in seiner ganzen Fülle offenbar werden kann.

Gott erwartet, daß Menschen den Verstand, den er ihnen gegeben hat, gebrauchen. Er möchte, daß sie jede ihrer geistigen Fähigkeiten für ihn einsetzen. Sie sollen sich wieder vorrangig von ihrem Gewissen leiten lassen. Leib, Seele und Geist müssen so gesund erhalten werden, daß sie die größtmögliche Effektivität erreichen. The Review and Herald, 6. November 1900.

Von einem erleuchteten Gewissen geleitet

Der Apostel Paulus schreibt: "Ihr wißt doch, daß an einem Wettlauf viele Läufer teilnehmen; aber nur einer bekommt den Preis. Jeder, der an einem Wettlauf teilnehmen will, nimmt harte Einschränkungen auf sich. Er tut das für einen Siegeskranz der verwelkt. Aber auf uns wartet ein Siegeskranz, der niemals verwelkt." 1.Korinther 9,24 (GN). The Signs of the Times, 2. Oktober 1907.

Hier erwähnt der Apostel Paulus Wettläufe, die den Korinthern vertraut waren. Die Teilnehmer an diesen Wettbewerben mußten sich einer strengen Disziplin unterwerfen, damit sie für diese Kraftprobe fit waren. Sie ernährten sich sehr einfach. Üppiges Essen und Wein waren verboten. Ihre Nahrung wurde sorgfältig ausgewählt und sie wurden darin unterwiesen, welche Nahrung für sie am gesündesten war und was ihnen körperliche Kraft und Ausdauer verlieh, damit sie möglichst viel Stärke beweisen konnten. Jede "Diätsünde", die ihre körperlichen Kräfte schwächen konnte, war untersagt. The Signs of the Times, 27. Januar 1909.

Wenn ungläubige Menschen, die nicht durch ein erleuchtetes Gewissen geleitet wurden und Gott nicht ernst nahmen, zu solchem Verzicht bereit waren, ein hartes Training auf sich nahmen und sich alles versagten, was sie hätte schwächen können, nur um einen Lorbeerkranz, der sehr schnell verwelkte, zu gewinnen und den Applaus der Massen zu hören, wieviel mehr müßten Menschen, die am christlichen Wettkampf um die Hoffnung auf Unsterblichkeit und die Anerkennung des Höchsten des Himmels teilnehmen, zum Verzicht auf alle ungesunden Aufputsch- und Genußmittel bereit sein. Genußmittel, die das Gewissen abstumpfen, den Verstand beeinträchtigen und sie abhängig werde lassen von ihren Trieben und Leidenschaften.

Unzählige Menschen in der Welt beobachten dieses Spiel des Lebens, den Wettkampf des Christen. Und nicht nur sie, sondern auch der König des Universums und Myriaden himmlischer Engel sind Zuschauer bei diesem Wettlauf. Sie beobachten voll Anteilnahme, wer siegt und überwindet und den unvergänglichen Siegeskranz der Herrlichkeit erringt.

Gott und die himmlischen Engel bemerken mit großem Interesse, wie sich die Teilnehmer an diesem Wettlauf einiges versagen, wie sie sich selbst aufopfern und bis zum Letzten anstrengen. Der Lohn, der jedem Menschen gegeben wird, entspricht der Ausdauer, dem Einsatz und der Zuverlässigkeit, die er in diesem großen Wettkampf beweist.

Bei den in der Bibel erwähnten Wettspielen konnte nur einer den Siegespreis gewinnen. Über den christlichen Wettlauf sagt der Apostel Paulus: "Ich laufe nicht ins Ungewisse." Auch wir sollen am Ende des Rennens nicht enttäuscht werden. Für Menschen, die sich mit den Spielregeln des Wortes Gottes einverstanden erklären, und verantwortlich mit ihrem Körper und ihren Kräften umgehen, so daß sie vernünftig denken können und gesunde Wertmaßstäbe haben, geht das Rennen nicht unentschieden aus. Sie alle können den Preis gewinnen, die Krone der unvergänglichen Herrlichkeit erringen und einen Siegeskranz tragen, der nie verwelkt ...

Verheißungen für den Überwinder

Wir dürfen uns nicht an der Welt orientieren. Es gilt als fein, möglichst üppig oder luxuriös zu essen und Anregungsmittel aller Art zu verwenden. Dadurch werden die niederen Triebe angeregt und die positive Entwicklung der geistlichen, geistigen und moralischen Eigenschaften behindert.

Es besteht wenig Aussicht, daß die Söhne und Töchter Adams im christlichen Glaubenskampf siegen und überwinden werden, wenn sie nicht in allen Dingen Mäßigkeit praktizieren. Wenn sie hier aber einen klaren Standpunkt einnehmen, werden sie nicht wie Schattenboxer kämpfen, die nur in die Luft schlagen.

Wenn Christen ihren Körper beherrschen und ihre Vorlieben und Leidenschaften dem erleuchteten Gewissen unterordnen, weil sie es Gott und ihrem Nächsten gegenüber als ihre Pflicht ansehen, die Naturgesetze zu beachten, die Gesundheit und Leben regieren, werden sie mit körperlicher und geistiger Kraft gesegnet. Dann haben sie auch die sittliche Kraft, um im Kampf gegen Satan zu bestehen. Im Namen dessen, der um ihretwillen die Eßlust besiegte, können sie zu ihrem eigenen Vorteil auf der ganzen Linie siegen. Allen, die in diese Auseinandersetzung eintreten wollen, steht diese Möglichkeit offen. The Signs of the Times, 2. Oktober 1907.

Mäßigkeit und geistliche Einstellung -- Dem Satan hingegeben

Wenn der Mensch den Versuchungen Satans zur Unmäßigkeit nachgibt, unterwirft er seine positiven Eigenschaften seinen Trieben und Leidenschaften. Wenn sie die Oberhand bekommen, dann begibt sich der Mensch in die Hand Satans, obwohl er nur um weniges niedriger geschaffen wurde als die Engel und über Talente verfügt, die bis zur Vollkommenheit ausgebildet werden könnten. Satan findet leichten Zugang zu allen, die sich dem Lustprinzip verschrieben haben und dem Appetit versklavt sind. Durch Unmäßigkeit opfern einige die Hälfte, andere sogar zwei Drittel ihrer körperlichen, geistigen und sittlichen Kräfte und werden so zum Spielball des Feindes.

Wer einen klaren Kopf behalten und die Tricks Satans durchschauen möchte, muß seine körperlichen Gelüste unter der Kontrolle der Vernunft und des Gewissens halten. Für die Reifung des christlichen Charakters ist es notwendig, daß die positiven Eigenschaften unseres Wesens stark sind und der Verstand gut funktioniert. Diese Stärken oder Schwächen haben sehr viel damit zu tun, wie brauchbar wir für diese Welt sind, und letztlich auch mit unserer Erlösung.

Die Unwissenheit, die in bezug auf die physiologischen Gesetze Gottes herrscht, ist beklagenswert. Durch Unmäßigkeit aller Art übertritt man die Gesetze des Lebens. Geistige Behinderungen nehmen in erschreckendem Maße zu. Die Sünde erscheint attraktiv durch das Lichtkleid, das Satan darüber breitet, und es gefällt ihm gut, wenn er die christliche Welt durch alltägliche Gewohnheiten unter der Tyrannei der allgemeinen Gepflogenheiten halten kann wie die Heiden, die sich von Gelüsten und Augenblickslaunen beherrschen lassen.

Die Kraft des Körpers und des Intellekts wird geopfert

Wenn intelligente Männer und Frauen ihre sittlichen Kräfte durch Unmäßigkeit aller Art betäuben, dann sind sie in ihren Lebensgewohnheiten kaum besser als die Heiden. Satan lenkt die Menschen durch Moden und Gepflogenheiten, die in keiner Weise die körperliche, geistige und geistliche Gesundheit berücksichtigen, ständig vom rettenden Licht ab.

Der mächtige Feind weiß, daß die körperliche Gesundheit und die Verstandeskraft auf dem Altar der Genußsucht geopfert werden und daß der Mensch sehr schnell ruiniert ist, wenn Triebe und Leidenschaften alles beherrschen. Sobald aber der erleuchtete Verstand die Zügel in der Hand hält, die negativen Eigenschaften beherrscht und sie den sittlichen Kräften unterwirft, weiß Satan, daß er wenig Chancen hat, den Menschen mit seinen Versuchungen zu überwältigen.

Wie begegnet man den Forderungen der Mode?

Heutzutage sprechen die Leute über das "finstere" Mittelalter und prahlen mit dem Fortschritt. Doch trotz dieses Fortschrittes haben Boshaftigkeit und Verbrechen nicht abgenommen. Wir beklagen den Verlust eines einfachen, natürlichen Lebens und die Zunahme des Künstlichen und Vordergründigen. Gesundheit, Kraft, Schönheit und ein langes Leben, was in diesem sogenannten "dunklen Zeitalter" noch normal war, sind heute selten geworden. Die Lebensqualität wird fast vollständig geopfert, um den Forderungen eines Lebensstils zu entsprechen, der gerade Mode ist.

Viele Christen haben gar kein Recht, sich so zu nennen. Durch ihre Gewohnheiten, ihre Extravaganz und ihren Mißbrauch des eigenen Körpers verstoßen sie gegen die Naturgesetze, und das widerspricht der Bibel. Durch ihren Lebensstil verursachen sie sich selbst körperliche Leiden sowie geistige und psychische Schwächen.

Durch seine Strategie hat Satan das häusliche Leben in vieler Hinsicht mühsam, kompliziert und zur Last gemacht, weil unbedingt die Forderungen der Mode erfüllt werden müssen. Er beabsichtigt dadurch, das Denken so stark mit Alltagslasten zu beschäftigen, daß man den wichtigsten Dingen nur noch wenig Aufmerksamkeit widmen kann. Unmäßigkeit im Essen und Trinken sowie in der Kleidung fesselt das Denken und Fühlen der Christen dermaßen, daß sie sich keine Zeit nehmen, die physiologischen Gesetzmäßigkeiten des Lebens näher zu erforschen, um sich richtig verhalten zu können. Es nützt wenig, den Namen Christi zu bekennen, wenn das Leben nicht mit dem Willen Gottes, der uns in seinem Wort offenbart ist, übereinstimmt ...

Wenn Heiligung nicht möglich ist

Ein Großteil aller Schwächen, von denen die Menschheit heimgesucht wird, geht auf das Konto falscher Lebensgewohnheiten zurück, weil Menschen gewollt unwissend bleiben oder die Erkenntnis zurückweisen, die Gott über die Naturgesetze gegeben hat. Man kann Gott nicht verherrlichen, während man die Gesetzmäßigkeiten des Lebens ignoriert. Das Herz kann Gott nicht geweiht sein, wenn man gleichzeitig nach dem Lustprinzip lebt und seinen Trieben nachgibt.

Ein kranker Körper und ein chaotischer Verstand sind beides Konsequenzen der ständigen Nachgiebigkeit gegenüber schädlichen Gelüsten und machen die Heiligung des Körpers und Geistes unmöglich.

Der Apostel begriff, wie wichtig ein gesunder Körper zur Vervollkommnung des christlichen Charakters ist. Er sagt: "Ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde." 1.Korinther 9,27. Redemption; or the Temptation of Christ in the Wilderness 57-62.

Gewohnheiten, Geschmack und Gelüste können durchaus erzogen werden

Nichts kann Gott stärker beleidigen, als wenn wir die Gaben verkümmern lassen oder mißbrauchen, die er uns zum Dienst für ihn verliehen hat. Es steht geschrieben: "Ob ihr nun eßt oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre."

Bei jedem wichtigen Werk gibt es Krisenzeiten, in denen es besonders darauf ankommt, daß die, die damit befaßt sind, einen klaren Kopf haben. Da braucht man Menschen, die wie der Apostel Paulus wissen, wie wichtig es ist, in allen Dingen maßvoll zu leben. Wir haben einiges zu tun und müssen diese Aufgaben für unseren Meister ernst nehmen.

Unsere Gewohnheiten, unser Geschmack, unsere Wünsche müssen erzogen werden, damit sie mit den Gesetzen des Lebens und der Gesundheit übereinstimmen. Dadurch wird es uns möglich sein, eine gute körperliche Konstitution zu haben und die geistige Klarheit, um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.

Unmäßigkeit aller Art betäubt die Wahrnehmungsorgane und schwächt die Nervenkraft des Gehirns. Ewige Dinge werden nicht mehr richtig eingeordnet und geschätzt, sondern auf eine alltägliche Ebene herabgezogen. Die positiven Eigenschaften des Verstandes und der Seele, die für edle Ziele eingesetzt werden sollten, werden dann den niederen Leidenschaften unterworfen. Wenn man sich einen falschen Lebensstil angewöhnt hat, können die geistigen und sittlichen Kräfte nicht stark sein, denn Körper und Gewissen sind eng miteinander verflochten. Der Apostel Petrus wußte das. Deshalb warnte er: "Meine Freunde, denkt daran, daß ihr Gäste und Fremde in dieser Welt seid! Darum gebt den Leidenschaften nicht nach, die ständig mit eurem guten Willen im Streit liegen und euch zerstören wollen." 1.Petrus 2,11 (GN).

Höhere Interessen sind gefährdet

Das Wort Gottes warnt uns ganz deutlich davor, daß unser Körper in Konflikt mit dem geistlichen Leben gerät, wenn wir nicht von fleischlichen Lüsten Abstand nehmen. Das uneingeschränkte Lustprinzip wirkt gegen Gesundheit und Seelenfrieden. Die positiven und negativen Eigenschaften des Menschen befinden sich im ständigen Kampf miteinander. Die negativen Neigungen sind lebendig und stark und bedrängen die Seele. Die wichtigsten Dinge des Lebens sind gefährdet, wenn man ungeheiligten Gelüsten einfach nachgibt. The Signs of the Times, 27. Januar 1909.

Ein Lehrbeispiel für Siebenten-Tags-Adventisten

Der Fall von Aarons Söhnen wurde niedergeschrieben zum Nutzen des Volkes Gottes. Er soll besonders denen zu denken geben, die sich auf die Wiederkunft Christi vorbereiten: Wenn man einer entarteten Lust nachgibt, dann werden dadurch die feinen Empfindungen der Seele zerstört.

Das wiederum beeinflußt die Vernunft, die Gott dem Menschen gegeben hat derart, daß heilige Dinge nicht mehr als heilig wahrgenommen werden. Ungehorsam wirkt dann attraktiv, und nicht überaus sündig. The Signs of the Times, 8. Juli 1880.

Alle schädlichen Gewohnheiten überwinden

Mäßigkeit umfaßt sehr weitreichende Grundsätze und es besteht die Gefahr, daß dieses Licht gar nicht richtig geschätzt wird. Gott möchte, daß sein Endzeitvolk alle schädlichen Gewohnheiten überwindet und daß jeder seinen Körper als lebendiges, Gott wohlgefälliges Opfer darbringt, damit sie einmal zur "Rechten Gottes" sitzen können. Es ist unsere Pflicht, uns selbst im Griff zu haben und danach zu streben, unser Denken, Fühlen und Wollen sowie unseren Geschmack in Übereinstimmung mit unserem Schöpfer zu bringen.

Das können wir nur durch die Gnade Gottes, und nur durch ihre Kraft werden wir befähigt, unser Leben mit den richtigen Grundsätzen in Einklang zu bringen. Wir werden ernten, was wir säen, und nur diejenigen sind wirklich weise, die sich dem Willen Gottes unterordnen. Brief 69, 1896.

Von einem guten Gewissen geleitet

Wenn sich Christen in ihren Neigungen und Leidenschaften von einem guten Gewissen leiten ließen, weil sie sich vor Gott und ihren Mitmenschen dazu verpflichtet fühlen, den Gesetzen zu gehorchen, die unser Leben und unsere Gesundheit bestimmen, würden sie mit körperlicher und geistiger Kraft gesegnet und wären fähig, im Kampf gegen Satan zu bestehen.

Im Namen dessen, der um ihretwillen überwand, könnten sie zu ihrem eigenen Besten zu Überwindern werden. Christian Temperance and Bible Hygiene 39-40.

Warum viele versagen

Wir wünschten uns, daß unsere Schwestern, die sich jetzt noch durch falsche Gewohnheiten selbst schädigen, diese ablegten und zu Mitarbeiterinnen in der vordersten Front der Lebensreformbewegung würden. In Verfolgungszeiten werden viele von uns nur deshalb versagen, weil sie die Fragen der Mäßigkeit nicht ernst nehmen und immer noch ihrer Genußsucht nachgeben.

Mose predigte oft über dieses Thema. Die Israeliten kamen nicht ins verheißene Land, weil sie ihre Eßlust immer wieder so wichtig nahmen. Neun Zehntel der Erziehungsschwierigkeiten mit den heutigen Kindern haben ihre Ursache in unmäßigen Eß- und Trinkgewohnheiten. Wegen ihrer Eßlust verloren Adam und Eva ihre Heimat in Eden, und wir können das Paradies nur dann wiedergewinnen, wenn wir lernen, unseren Appetit zu beherrschen. The Review and Herald, 21. Oktober 1884.

Lauft so, daß ihr gewinnt!

Es gilt, kostbare Siege zu erringen. Die Gewinner in diesem Kampf gegen die Eßlust und andere weltliche Begierden werden die Krone des unvergänglichen Lebens empfangen und eine Heimat finden in der Stadt, deren Tore aus Perlen und deren Fundamente aus Edelsteinen erbaut sind. Lohnt es sich nicht, dafür zu kämpfen? Ist das nicht jede unserer Anstrengungen wert? Dann laßt uns doch so laufen, daß wir auch siegen! The Signs of the Times, 1. September 1887.

Daniels Beispiel -- Eine beeindruckende Illustration

Wir können das Thema Abstinenz erst dann richtig verstehen, wenn wir es vom Standpunkt der Bibel her betrachten. Und nirgends finden wir eine ausführlichere und beeindruckendere Illustration für Abstinenz und Mäßigkeit und die daraus folgenden Vorteile, als in der Geschichte des Propheten Daniel und seiner Freunde am Königshof von Babylon. The Signs of the Times, 6. Dezember 1910.

Als das Volk Israel mit ihrem König, den Adeligen und Priestern in die Gefangenschaft verschleppt wurde, wählte man vier von ihnen für den Dienst am Königshof von Babylon aus. Einer dieser Männer war Daniel, bei dem jene Fähigkeiten, die er später entwickelte, schon früh erkennbar waren. Diese jungen Leute stammten alle aus Fürstenhäusern und wurden beschrieben als "gesund, gut aussehend, klug und verständig, umfassend gebildet, damit sie zum Dienst im Palast geeignet wären" (vgl. Daniel 1,4, GN).

König Nebukadnezar nahm die außergewöhnlichen Talente dieser jungen Gefangenen wahr und beschloß, ihnen in seinem Reich wichtige Positionen einzuräumen. Damit sie für das Leben am Hof, wie es im Orient Sitte war, voll und ganz qualifiziert waren, mußten sie die Sprache der Chaldäer erlernen und sich drei Jahre lang einer gründliche Schulung in körperlichen und geistigen Disziplinen unterziehen.

Die jungen Leute, die an dieser Ausbildung teilnahmen, wurden nicht nur im Königspalast untergebracht, sondern sie sollten auch von den Fleischgerichten essen und von den Weinen trinken, die von der Tafel des Königs kamen. Dadurch meinte der König, ihnen eine große Ehre zu erweisen. Gleichzeitig wollte er sicherstellen, daß sie sich körperlich und geistig optimal entwickeln konnten.

Die Prüfung bestanden

Unter den Gerichten, die man dem König vorsetzte, war Schweinefleisch und anderes, was nach dem Gesetz Moses als unrein galt, und dessen Genuß den Hebräern ausdrücklich verboten war. Das stellte Daniel auf eine harte Probe. Sollte er an den Lehren seiner Vorväter bezüglich Fleisch und Getränken festhalten und den König dadurch beleidigen? Das konnte ihn nicht nur seine Stellung, sondern sogar sein Leben kosten. Oder sollte er das Gebot Gottes mißachten und dafür die Gunst des Königs erringen? Davon konnte er sich große Vorteile für seine Ausbildung erhoffen und vielleicht eine großartige weltliche Karriere sichern.

Daniel zögerte nicht lange. Er beschloß, fest zu bleiben, sich selber treu, was immer dabei herauskommen würde. Er "nahm sich in seinem Herzen vor, daß er sich mit des Königs Speisen und mit seinem Wein nicht verunreinigen wollte". Daniel 1,8.

Nicht eng oder fanatisch

Viele unter den sogenannten Christen von heute würden meinen, daß Daniel es hier zu genau genommen habe und würden sein Verhalten als eng oder fanatisch bezeichnen. Sie meinen, daß man dem Thema Essen und Trinken nicht so viel Bedeutung beizumessen braucht, um einen solch entschiedenen Standpunkt zu vertreten, der einen letztlich alle irdischen Vorteile kosten könnte. Doch wer so argumentiert, wird am Gerichtstag feststellen, daß er seine eigene Meinung zum Maßstab genommen und sich von Gottes ausdrücklichen Forderungen abgewandt hat.

Er wird entdecken, daß das, was ihm so unwichtig erschien, in den Augen Gottes anders gewertet wird. Seine Forderungen sollten mit heiligem Ernst erfüllt werden. Wer seine Lebensregeln nur dann akzeptiert und befolgt, wenn sie ihm angenehm sind, andere aber übertritt, weil ihre Beachtung ein Opfer erfordern würde, verringert dadurch das Verständnis für Recht und Unrecht und verführt durch sein Beispiel andere dazu, das heilige Gesetz Gottes auf die leichte Schulter zu nehmen.

Unsere Regel in allen Dingen sollte heißen: "So spricht der Herr!"

Ein fehlerloser Charakter

Daniel war den schwersten Versuchungen ausgesetzt, die auch unsere heutige Jugend bedrängen können. Doch blieb er den religiösen Anweisungen, die er im Laufe seiner frühen Lebensjahre erhalten hatte, treu. Er war von Einflüssen umgeben, die darauf ausgerichtet waren, Wankelmütige, die sich zwischen Grundsatz und Neigung nicht entscheiden konnten, von Gott abzuwenden.

Das Wort Gottes schildert Daniel jedoch als einen tadellosen Menschen. Daniel vertraute nicht auf seine eigene Charakterstärke. Das Gebet war lebenswichtig für ihn. Gott war seine Stärke, und alle Entscheidungen seines Lebens traf er in der Furcht Gottes.

Daniel besaß die Gabe der echten Bescheidenheit. Er war treu und fest und hatte ein vornehmes Wesen. Er bemühte sich darum, mit allen gut auszukommen, blieb aber unbeugsam wie eine Zeder, wenn es um seine Grundsätze ging.

In allen Angelegenheiten, die nicht im Widerspruch zu seiner Treue gegenüber Gott standen, verhielt er sich respektvoll und gehorsam gegenüber seinen Vorgesetzten. Aber die Forderungen Gottes waren ihm so wichtig, daß er ihnen die Gesetze irdischer Herrscher in jedem Fall unterordnete, und keine egoistische Überlegung konnte ihn von seiner Pflicht abhalten.

Der Charakter Daniels ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, was Gottes Gnade aus gefallenen Menschen, die durch die Sünde verdorben sind, machen kann. Die Geschichte seines wertvollen und selbstlosen Lebens ist eine Ermutigung für uns in all unserer Menschlichkeit.

Wir können daraus Kraft schöpfen, um der Versuchung tapfer und fest zu widerstehen und mit Gottes Gnade in Demut und Bescheidenheit auch unter den schwersten Prüfungen für das Recht einzutreten.

Gottes Wohlwollen war ihm wertvoller als sein Leben

Daniel hätte einleuchtende Entschuldigungen finden können, um von seinem disziplinierten Lebensstil abzuweichen, aber das Wohlwollen Gottes war ihm wertvoller als die Gunst des damals mächtigsten Herrschers auf Erden, ja, sogar wertvoller als sein Leben.

Durch seine Höflichkeit hatte er die Sympathie des Hofbeamten Melzar gewonnen, der für die hebräischen Jugendlichen verantwortlich war. Nun bat Daniel darum, daß sie das Fleisch von der königlichen Tafel nicht essen und den Wein nicht trinken mußten. Melzar fürchtete, er könne, wenn er dieser Bitte nachgab, beim König in Ungnade fallen. Das hätte ihn sein Leben kosten können.

Wie viele Menschen von heute dachte er, daß junge Leute bei so bescheidener Kost blaß und krank aussehen würden und schlaffe Muskeln bekämen, während das üppige Essen von der Tafel des Königs sie gesund und schön aussehen lassen sowie ihre körperliche und geistige Aktivität steigern würde.

Daniel bat darum, daß diese Angelegenheit nach einer Probezeit von zehn Tagen entschieden werden sollte. In dieser Zeit sollten die jungen Hebräer einfache Nahrung essen dürfen, während ihre Gefährten mit den Leckerbissen des Königs ernährt wurden. Diese Bitte wurde ihm schließlich gewährt, und Daniel war zuversichtlich, daß er seinen Fall gewonnen hatte. Obwohl er noch so jung war, hatte er doch schon beobachtet, wie schädlich sich Wein und eine zu üppige Ernährungsweise auf die körperliche und geistige Gesundheit auswirken.

Gott rechtfertigt seine Diener

Am Ende der zehn Tage war genau das Gegenteil von dem eingetreten, was Melzar befürchtet hatte. Die vier jungen Menschen, die maßvolle Essensgewohnheiten beibehalten hatten, sahen nicht nur besser aus als die anderen, die ihrer Eßlust nachgegeben hatten; sie waren auch körperlich und geistig stärker -- ihren Kameraden deutlich überlegen.

Als Ergebnis dieses Tests durften Daniel und seine Freunde während ihrer gesamten Ausbildungszeit für den Hofdienst ihre einfache Kost beibehalten.

Der Herr beobachtete die Konsequenz und Selbstverleugnung dieser jungen Hebräer mit Freude. Sein Segen begleitete sie. Er gab ihnen "Klugheit und Verstand, daß sie alles begriffen und sich bald in jedem Wissensgebiet auskannten. Daniel besaß darüber hinaus die Fähigkeit, Träume und Visionen zu verstehen und zu deuten". Daniel 1,17 (GN).

Nach dem Abschluß ihrer dreijährigen Ausbildung wurden sie vom König auf ihre Leistungen und Fähigkeiten geprüft. Und in allen Wissens- und Verständnisfragen befand er sie zehnmal klüger als sämtliche Magier und Astrologen in seinem Land.

Selbstbeherrschung, eine Frage der Heiligung

Die Lebensgeschichte Daniels ist eine inspirierte Illustration eines geheiligten Lebens. Alle können daraus lernen, und ganz besonders junge Leute. Ein konsequenter Umgang mit den Forderungen Gottes kann für die körperliche und geistige Gesundheit nur von Vorteil sein. Um seelisch und intellektuell die größtmögliche Reife zu erreichen, muß man von Gott Weisheit und Kraft erbitten und gleichzeitig konsequent, maßvoll und ausgewogen leben.

Die Erfahrung Daniels und seiner Gefährten ist ein Beispiel für den Sieg der Grundsatztreue über die Versuchung durch die Genußsucht. Das zeigt uns, daß junge Leute durch ihr Festhalten an religiösen Prinzipien über die "Lust des Fleisches" siegen und den Forderungen Gottes treu bleiben können, auch wenn dies große Opfer kostet.

Was wäre geschehen, wenn Daniel und seine Freunde einen Kompromiß mit dem heidnischen Beamten geschlossen, dem Druck der Situation nachgegeben und gegessen und getrunken hätten, was bei den Babyloniern üblich war? Dieses einmalige Abweichen von ihren Grundsätzen hätte ihr Bewußtsein für das Richtige und ihren Abscheu vor dem Unrechten verringert. Ihre Nachgiebigkeit gegenüber der Eßlust hätte sie körperlich geschwächt, ihren klaren Verstand getrübt und ihre geistliche Kraft beeinträchtigt. Ein falscher Schritt hätte wahrscheinlich andere nach sich gezogen, ihre Verbindung mit dem Himmel wäre immer schwächer geworden, und irgendwann hätte die Versuchung sie mit sich fortgerissen.

Gott hat gesagt: "Ich werde alle ehren, die mich ehren." Während Daniel mit unwandelbarem Vertrauen an seinem Gott festhielt, kam der Geist der Prophetie über ihn. Er wurde von Menschen in die Pflichten des Hoflebens eingeführt, doch gleichzeitig wurde er von Gott gelehrt, die Geheimnisse der Zukunft zu lesen und den kommenden Generationen durch Symbole und Bilder die wunderbaren Ereignisse zu schildern, die in den letzten Tagen geschehen sollten. The Sanctified Life 15-19.

Die jugendlichen Hebräer ... handelten nicht vermessen, sondern in festem Vertrauen auf Gott. Sie wollten keine Sonderlinge sein, aber lieber als solche gelten, als Gott zu entehren. Propheten und Könige 338.

Auch für uns lohnt es sich, maßvoll und ausgewogen zu leben

Die hebräischen Gefangenen hatten die gleichen menschlichen Schwächen wie wir, und doch blieben sie inmitten der verführerischen Einflüsse des luxuriösen babylonischen Hofes standhaft.

Die heutige Jugend lebt ebenfalls in einer Umwelt, die sie dazu verlockt, den eigenen Wünschen den Vorrang zu geben. Besonders in den großen Städten wird jede Form der Sinnbefriedigung, jede Art von Lustgewinn an sie herangetragen und scheint sehr leicht erreichbar und attraktiv. Doch wer sich wie Daniel weigert, sich durch diese Dinge verunreinigen zu lassen, wird die Früchte seiner Selbstbeherrschung ernten. Er besitzt mehr Körperkraft und Ausdauer und verfügt dadurch über ein Reservekonto, von dem er im Notfall abheben kann.

Richtige Lebensgewohnheiten fördern die geistige Überlegenheit. Verstandeskraft, körperliche Ausdauer und ein verlängertes Leben sind von unveränderlichen Gesetzen abhängig. Der Gott der Natur wird nicht eingreifen, um den Menschen die Konsequenzen zu ersparen, die sie durch die Übertretung der Naturgesetze selbst auf sich gezogen haben.

Wer hervorragende Leistungen erreichen will, muß sich zuerst selbst beherrschen können und in allem maßvoll sein. Daniels klarer Verstand, seine Entschlossenheit, sein Forscherdrang und seine Kraft, den Versuchungen zu widerstehen, waren zum großen Teil auf seine einfache Kost zurückzuführen, verbunden mit seinem Leben des Gebets.

Es liegt viel Weisheit in dem Sprichwort "Jeder ist seines Glückes Schmied". Eltern sind zwar weitgehend für die Prägung des Charakters sowie für ihre Erziehung und Ausbildung ihrer Kinder verantwortlich, aber trotzdem hängt es weitgehend von unseren ganz persönlichen Entscheidungen ab, welchen Platz wir in dieser Welt einnehmen und wie brauchbar wir sind. Daniel und seine Freunde genossen die Vorzüge einer richtigen Erziehung und guten Ausbildung in ihrer Kindheit. Doch dieser Vorteil allein hätte sie noch nicht zu dem gemacht, was sie schließlich waren.

Die Zeit kam, wo sie selbständig handeln mußten und ihre Zukunft von ihren eigenen Entscheidungen abhing. Und sie entschieden sich, treu zu dem zu stehen, was sie in der Kindheit gelernt hatten. Die Achtung vor Gott -- der Anfang aller Weisheit -- war die Grundlage ihrer Größe. The Youth's Instructor, 9. Juli 1903.

Das Essen auf unserem Tisch -- Unmäßigkeit läßt sich bis auf den eigenen Eßtisch zurückverfolgen

Viele Mütter, die über die Unmäßigkeit nachgrübeln, die überall herrscht, forschen nicht gründlich genug nach deren Ursachen. Zu oft kann man diese Unbeherrschtheit bis auf den heimischen Eßtisch zurückverfolgen. So manche Mutter, auch unter den bekennenden Christen, setzt ihrer Familie zu üppiges und stark gewürztes Essen vor, das den Appetit in Versuchung führt und zum Überessen ermutigt. Christian Temperance and Bible Hygiene 75-76.

Die Unmäßigkeit beginnt bereits mit dem Verzehren unzuträglicher Speisen. Die Verdauungsorgane werden durch fortgesetzten Genuß nach einiger Zeit geschwächt, und die aufgenommene Nahrung stillt nicht mehr den Hunger. Krankhafte Zustände treten auf und wir verlangen immer heftiger nach anreizender Kost. Tee, Kaffee und Fleischspeisen wirken augenblicklich. Unter dem Einfluß der Giftstoffe dieser Nahrungsmittel ist das Nervensystem angeregt, und in manchen Fällen scheinen der Verstand gekräftigt und die Vorstellungskraft lebendiger zu sein. Weil diese Reizmittel für einen Augenblick ein angenehmes Gefühl hervorrufen, folgern manche, daß sie diese Mittel tatsächlich benötigen; und sie verwenden sie weiterhin.

Das Verlangen nach einem etwas stärkeren Reizmittel, das hilft, uns aufrechtzuerhalten und das dabei empfundene angenehme Gefühl zu steigern, wird so lange genährt, bis wir gewöhnt sind, es zu befriedigen. Schließlich wird unser Verlangen nach Tabak und alkoholischen Getränken immer maßloser. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 381.

Gesunde Nahrung, einfach zubereitet

Jede Mutter sollte sorgfältig darauf achten, daß nichts auf ihren Tisch kommt, was unmäßige Gewohnheiten auch nur geringfügig fördern oder schaffen könnte. Die Nahrung sollte so einfach wie möglich zubereitet werden, frei von scharfen Gewürzen und ungesunden Zutaten sein und auch nicht unnötig viel Salz enthalten.

Da dir das Wohl deiner Kinder am Herzen liegt und du möchtest, daß ihr Geschmackssinn und ihre Neigungen unverdorben bleiben, mußt du dich ganz bewußt gegenüber populären Einflüssen und Gewohnheiten abgrenzen.

Möchtest du, daß sie auf der Erde nützlich sind und den ewigen Lohn im Reich Gottes erhalten, dann bring ihnen bei, den Gesetzen Gottes zu gehorchen -- sowohl seinen Naturgesetzen als auch dem, was in seinem Wort offenbart ist, anstatt die Gepflogenheiten der Welt nachzuahmen.

Ausdauernde Bemühungen, Gebet und Gottvertrauen in Verbindung mit einem guten Vorbild, werden nicht ohne Frucht bleiben. Bringt eure Kinder im Glauben vor Gott und bemüht euch, ihren empfänglichen Gemütern einzuprägen, daß sie ihrem himmlischen Vater verpflichtet sind.

Man wird immer wieder darüber sprechen müssen und kann ihnen nur einen Grundsatz nach dem anderen vermitteln, immer schrittweise, hier ein wenig und dort ein wenig. The Review and Herald, 6. November 1883.

Jede zweite Mutter hat keine Ahnung

Nicht einmal die Hälfte aller Mütter wissen, wie man für Kinder kocht und was man ihnen vorsetzen kann. Sie servieren ihren kleinen nervösen Kindern üppige Speisen, die auf dem Weg durch die Kehle in den Magen wie Flammenwerfer wirken und die zarte Magenschleimhaut wie einen verbrannten Stiefel zusammenschrumpeln lassen, so daß gesunde Nahrung nicht mehr als solche wahrgenommen wird. Die Kleinen kommen dann an den Tisch und können dies und jenes nicht vertragen. Sie haben das Sagen und bekommen, was sie wollen, ob es ihnen gut tut oder nicht.

Ich würde raten, daß man solchen Kindern erst einmal drei Tage lang nichts zu essen gibt, bis sie so hungrig sind, daß sie gutes und nahrhaftes Essen wieder schätzen. Ich würde riskieren, daß sie ein bißchen Hunger leiden. Ich habe noch nie etwas auf meinen Tisch gebracht, was meine Kinder nicht essen durften. Ich habe ihnen immer das vorgesetzt, was ich auch selbst aß. Die Kinder aßen es und fragten gar nicht nach anderem, das nicht auf dem Tisch stand. Wir sollten die Eßlust unserer Kinder nicht verwöhnen, indem wir zu üppige Speisen auf den Tisch bringen. Manuskript 3, 1888.

Der Unmäßigkeit wird der Weg geebnet

Die Eßtische unseres amerikanischen Volkes sind im allgemeinen so gedeckt, daß sie Menschen zu Trinkern erziehen. Testimonies for the Church III, 563.

Wer an das glaubt, was Gott heute seinem Volk offenbart hat, sollte sich weigern, schwarzen Tee oder Bohnenkaffee zu trinken, denn sie wecken den Wunsch nach stärkeren Anregungsmitteln. Sie sollten sich weigern, Fleisch zu essen, denn auch das erregt den Wunsch nach starken Getränken. Unsere Kost sollte jetzt aus vollwertiger Nahrung bestehen, die geschickt und wohlschmeckend zubereitet ist. Evangelism 265.

Fleisch stimuliert

Unmittelbar nach dem Genuß von Fleisch kann durchaus der Eindruck entstehen, daß es dem Körper Kraft vermittelt, aber deshalb ist es trotzdem nicht eines unserer gesündesten Nahrungsmittel. Der mäßige Konsum von Branntwein kann für eine kurze Zeit eine ähnliche Wirkung zeigen, doch wenn sein erregender Einfluß verflogen ist, folgt ein Gefühl der Trägheit und Schwäche.

Wer sich einfach und vollwertig mit einer Kost ernährt, die verhältnismäßig wenig Reizstoffe enthält, kann langfristig -- im Laufe von Monaten und Jahren -- viel mehr leisten als jemand, der Fleisch ißt und Alkohol trinkt. Wer an der frischen Luft arbeitet, wird durch Fleisch weniger geschädigt als Menschen, die viel sitzen, denn Sonne und Luft sind großartige Verdauungshelfer und mildern die Folgen falscher Eß- und Trinkgewohnheiten sehr.

Die Wirkung von Anregungsmitteln

Alle Anregungsmittel beschleunigen die Funktionen des Körpers zu stark; und obwohl man kurzzeitig ein Gefühl gesteigerter Aktivität und Kraft hat, entsteht eine unmittelbare Reaktion, deren Intensität von der Menge der zugeführten Reizstoffe abhängt. Entsprechend dem Ausmaß der künstlich hervorgerufenen Erregung folgen Schwäche und Abgeschlagenheit.

Wenn diese Schwäche eintritt, braucht man erneut ein Reizmittel, damit die Körperfunktionen wieder angekurbelt werden und diese unangenehme Trägheit wieder verschwindet. Der Körper wird langsam daran gewöhnt, künstlich angeregt zu werden, aber diese häufige unnatürliche Aktivität zehrt an der Energiesubstanz. Alle Menschen sollten sich mit den Gesetzen der Physiologie vertraut machen. Und ein wichtiger Teil des Unterrichts sollte darin bestehen, zu lehren, wie man gesund lebt, wie man sich die Arbeit einteilt, wie man vernünftig ißt und trinkt.

Je einfacher und naturgemäßer wir leben, um so besser können wir Krankheiten und Epidemien abwehren. Wenn wir gute Lebensgewohnheiten pflegen und den Organismus nicht durch unnatürliche Aktivität schwächen, wird die Natur schon für alle Anreize sorgen, die wir benötigen ...

Der Appetit ist ein unzuverlässiger Führer

Häufig wird empfohlen, immer dann zu essen, wenn man Hunger verspürt, und zwar so viel, bis man satt ist. Das aber macht krank und verursacht eine Menge von Beschwerden. Der Appetit ist heutzutage nicht mehr natürlich, deshalb kann er nicht zuverlässig anzeigen, was der Organismus braucht. Er wurde so verwöhnt und irregeleitet, daß er falsch orientiert ist und kein verläßlicher Maßstab mehr sein kann. Durch falsche Gewohnheiten und sündiges Luxusstreben sind die natürlichen Funktionen verkümmert, und der Geschmack und der Appetit sind verdorben.

Das Verlangen nach Fleisch war nicht von Anfang an im Menschen angelegt und ist nicht natürlich. Es wurde von den Menschen selbst geschaffen und anerzogen. Unser Schöpfer gibt uns in Gemüse, Getreide und Obst alle Nährstoffe, die wir brauchen, um gesund und kräftig zu sein. Fleisch gehörte vor dem Sündenfall noch nicht zum Speiseplan von Adam und Eva. Würden Obst, Gemüse und Getreide für die Ernährung des Menschen nicht ausreichen, dann hätte der Schöpfer ja einen Fehler gemacht, als er Adam nur mit diesen Nahrungsmitteln versorgte ...

Das Volk Israel sollte physisch und psychisch stark sein

Gott entzog den Hebräern in der Wüste das Fleisch nicht etwa aus Willkür, sondern zu ihrem Besten. Er wollte, daß sie körperlich und auf moralischem Gebiet stark blieben. Er wußte, daß Fleisch die niederen Triebe stärkt und den Intellekt schwächt. Er wußte, daß die Hebräer psychisch geschwächt würden, wenn ihre Lust auf Fleisch befriedigt wurde.

Dieses riesige Heer von Menschen wäre dermaßen gereizt und launisch geworden, daß es nicht mehr zu bändigen gewesen wäre. Sie hätten das Bewußtsein ihrer hohen Bestimmung eingebüßt und sich nicht mehr von den weisen Gesetzen Jahwes leiten lassen. Im Volk wären Gewalt und Rebellion entstanden, und das hätte es ihnen unmöglich gemacht, im Land Kanaan als reines und glückliches Volk zu leben. Gott wußte, was für das Volk Israel am besten war, und deshalb gab er ihnen keine großen Mengen an Fleisch.

Satan wollte ihnen einreden, daß dies ungerecht und grausam sei. Er brachte sie dazu, nach verbotenen Dingen zu verlangen, weil er wußte, daß sie verrohen würden, wenn sie ihrer falsch orientierten Eßlust nachgeben konnten. So würde es für ihn einfacher sein, sie seinem Willen zu unterwerfen. Die niederen Triebe würden gestärkt, während die intellektuellen und sittlichen Fähigkeiten abnahmen.

Satan ist kein Neuling im Zerstören von Menschen. Er weiß genau, daß er bereits zum großen Teil die Kontrolle über das Denken und Fühlen und über die Triebe der Menschen errungen hat, wenn er sie zu falschen Eß- und Trinkgewohnheiten verführen kann. Am Anfang aß der Mensch die Früchte, die die Erde hervorbrachte, doch durch die Sünde bürgerte sich der Verzehr von geschlachteten Tieren ein. Diese Kost wirkt dem Geist der echten Wesensverbesserung und seelischen Reinheit direkt entgegen. Alle Nährstoffe, die wir durch den Magen aufnehmen, gelangen in den Kreislauf und werden in Fleisch und Blut umgewandelt ...

Gott möchte, daß sein Volk sich in allen Dingen maßvoll verhält. Während seiner langen Fastenzeit in der Wüste gab Christus ein Beispiel für seine Nachfolger, damit sie von ihm lernen, wie sie Satan widerstehen können, wenn er sie durch die Eßlust versucht. Dann können sie auch anderen, die durch ihre Nachgiebigkeit vom Weg abgekommen sind und nicht mehr die Kraft haben, ihre Schwächen und Sünden zu überwinden, helfen.

Durch ein reines, ordentliches Leben und einen klaren Geist vor Gott können Christen gesund und glücklich sein. The Signs of the Times, 6. Januar 1876.

Eine Reform, wie sie Neubekehrte sehen

Wenn Menschen, die die Wahrheit für diese Zeit noch nie gehört haben, die Botschaft annehmen, dann erkennen sie auch, daß sie ihre Ernährung vollkommen umstellen müssen. Ihnen wird klar, daß sie das Fleisch weglassen müssen, weil es die Lust auf alkoholische Getränke weckt und krank macht.

Durch Fleischgenuß werden die körperlichen, geistigen und sittlichen Kräfte geschwächt. Der menschliche Organismus wird durch das, was er zu essen bekommt, aufgebaut. Wenn man Fleisch ißt, Tabak konsumiert und Alkohol trinkt, dann übernehmen als Folge davon die niederen Triebe die Zügel. Counsels on Diet and Foods 268-269.

Maßlosigkeit in der Vielfalt der Gerichte

Ich gehe noch weiter. Man sollte beim Kochen und auch in der Vielfalt der Gerichte maßvoll bleiben, damit der Mutter soviel Arbeit wie möglich erspart wird.

Viele verschiedene Speisen zu einer Mahlzeit sind nicht notwendig, um sich gut zu ernähren. Eine zu große Vielfalt schädigt sogar die Verdauungsorgane, denn sie führt zu einem Kleinkrieg im Magen. Einfache, naturbelassene Nahrung erhält das Leben und ist, unter dem Segen Gottes genossen, das Beste für den Menschen.

Nur wenige machen sich klar, daß meistens viel mehr Nahrung in den Magen aufgenommen wird, als es nötig wäre. Dieses Zuviel an Nahrung belastet den Magen und schädigt den ganzen Organismus. Manuskript 50, 1893.

Zu viel essen ist Unmäßigkeit

Unmäßigkeit zeigt sich sowohl in der Menge als auch in der Qualität der verzehrten Nahrung. Counsels on Health 576.

Der Begriff "Unmäßigkeit" umfaßt viele Bereiche. Bei einigen zeigt sich Unmäßigkeit darin, daß sie zu viel von solchen Nahrungsmitteln konsumieren, die in der richtigen Menge durchaus positiv zu bewerten wären.

Alles was dem Magen zuviel aufgebürdet wird, ist gefährlich. Es verdirbt im Magen und kann Verdauungsstörungen verursachen. Ständiges Überessen verbraucht unnötig Lebenskräfte und beeinträchtigt die Gehirnfunktionen. Manuskript 155, 1899.

Wer sich ständig überißt und seine Verdauungsorgane überlastet, so daß sie die verzehrte Nahrung nicht mehr richtig verarbeiten können, ist ein unbeherrschter, maßloser Mensch. Er wird feststellen müssen, daß er geistliche Dinge nicht mehr klar begreifen kann. Manuskript 41, 1908.

Unser himmlischer Vater möchte, daß wir die guten Dinge, die er für uns bereitet hat, vernünftig und besonnen genießen. The Signs of the Times, 27. Januar 1909.

Unsere Ernährung ist von Bedeutung für unsere Erlösung

Wer seine Ernährungsgewohnheiten nicht umstellen will, handelt unvernünftig und unrecht gegen sich selbst. Durch die Genußsucht fügt man sich selbst den größten Schaden zu. Einige denken vielleicht, die Frage der Ernährung sei nicht wichtig genug, um mit Religion in Verbindung gebracht zu werden. Doch sie machen einen großen Fehler.

Gottes Wort erklärt: "Ob ihr nun eßt oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre." 1.Korinther 10,31. Das Thema Mäßigkeit mit allem, was dazugehört, ist nicht ohne Bedeutung für unsere Erlösung. Evangelism 265.

Wenn Männer und Frauen konsequent in Übereinstimmung mit den Lebens- und Gesundheitsgesetzen leben, dann werden sie die guten Ergebnisse einer umfassenden Gesundheitsreform selbst sehen. The Signs of the Times, 6. Januar 1876.

Alle werden auf die Probe gestellt

Es ist sehr wichtig, daß jeder einzelne seinen Teil erfüllt und gut darüber Bescheid weiß, was wir essen und trinken sollen und wie wir durch unseren Lebensstil gesund bleiben können. Alle werden auf die Probe gestellt, um zu prüfen, ob sie die Prinzipien der Gesundheitsreform annehmen oder ob sie weiterhin nur nach dem Lustprinzip leben wollen. Counsels on Diet and Foods 34.

Unser Standpunkt: totale Abstinenz -- Der einzig sichere Weg

Der einzig sichere Weg heißt: Hände weg von schwarzem Tee, von Bohnenkaffee, Wein, Tabak, Opium und Alkohol; nicht berühren, nicht probieren, einfach gar nichts damit zu tun haben!

Es ist außerordentlich nötig, daß die Menschen dieser Generation mit Hilfe der Gnade Gottes ihre ganze Willenskraft einsetzten, damit sie den Versuchungen Satans und auch schon den geringsten Neigungen zur Genußsucht widerstehen können, denn heute ist eine solche Konsequenz doppelt so wichtig wie in früheren Generationen. Doch die jetzige Generation hat viel weniger Kraft zur Selbstbeherrschung wie die Menschen damals. Testimonies for the Church III, 488.

Wir sollten niemals Alkohol trinken. Hände weg davon! Manuskript 38, 1905.

Die Konsequenz des totalen Verzichts

Wenn alle wachsam wären und sich gegen die kleinen Schlupflöcher wappneten, die durch den mäßigen Genuß der sogenannten harmlosen Weine und Moste entstehen, würde die Straße zur Trunksucht geschlossen. Was man an jedem Ort benötigte, wäre ein klarer Standpunkt und der feste Wille, völlig auf Alkohol zu verzichten, ihn nicht zu berühren und nicht zu probieren, nichts damit zu tun zu haben. Dann wäre die Veränderung zur Mäßigkeit dauerhaft und tiefgreifend. The Review and Herald, 25. März 1884.

Verzichtet konsequent auf alle stimulierenden Nahrungsmittel oder Getränke. Ihr seid Gottes Eigentum. Ihr dürft kein Organ eures Körpers mißbrauchen. Ihr sollt vernünftig für euren Körper sorgen, damit der ganze Mensch sich ausgewogen und vollkommen entwickeln kann. Ist es nicht undankbar, wenn ihr eure Lebenskraft durch irgend etwas schwächt, so daß ihr Christus nicht mehr richtig repräsentieren könnt und unfähig seid, die Arbeit zu verrichten, die er für euch vorgesehen hat? Brief 236, 1903.

Die Grundsätze der Mäßigkeit stammen aus dem Gesetz Gottes

Wenn sich die Menschen konsequent und gewissenhaft an Gottes Gebote halten würden, gäbe es keine Trinker, keine Raucher, kein Elend, keine Armut und kein Verbrechen. Die Kneipen würden geschlossen, weil keiner mehr eine haben wollte. Neun Zehntel aller Not in dieser Welt wäre damit zu Ende. Junge Männer könnten immer in gerader Haltung daherkommen, mit freien und elastischen Schritten, klaren Augen, würden sich gut benehmen und gesund aussehen.

Wenn sich sogar Geistliche von der Kanzel herab mit denen verbünden, die das Gesetz Gottes abtun, wenn sie sich mit der Welt vereinen und das Gesetz altmodisch nennen, wenn diese Lehrer des Volkes sich ein "Gläschen in Ehren" gönnen und den schmutzigen narkotisierenden Tabak konsumieren, welche Abgründe an Laster muß man dann von den Jugendlichen dieser Generation erwarten? ...

Ihr habt über die Autorität und Heiligkeit der Zehn Gebote viel gehört. Dieses Gesetz stammt von Gott und ist die Grundlage seiner Regierung im Himmel und auf Erden.

Alle Völker, die sich von Gott erleuchten ließen, haben ihre Gesetzgebung auf dem Fundament der wunderbaren Gesetze Gottes aufgebaut. Und doch leben die Gesetzgeber und Geistlichen, die als Führer und Lehrer des Volkes anerkannt sind, in offenem Widerspruch zu den Grundsätzen, die in diesen heiligen Regeln enthalten sind.

Viele Prediger verkünden Christus von der Kanzel und zögern doch nicht, ihre Sinne durch Weintrinken oder sogar mit Brandy oder anderen scharfen alkoholischen Getränken zu betäuben. Der Grundsatz des Christen sollte lauten: Hände weg davon! Die physiologischen Gesetze wiederholen diese ernste Mahnung mit Nachdruck. Jeder christliche Prediger sollte seinen Gemeindegliedern diese Wahrheit deutlich durch Wort und Tat vermitteln ...

Die christliche Gemeinde soll das Salz der Erde sein, das Licht der Welt. Können wir das auf die Kirchen von heute anwenden, deren Mitglieder zum großen Teil nicht nur den narkotisierenden Tabak konsumieren, sondern auch Wein und Schnaps, und die sogar ihre Nächsten zum Mittrinken verführen?

Die Gemeinde Christi sollte eine Schule sein, in der die unerfahrene Jugend dazu erzogen wird, ihre Wünsche und Gelüste vom sittlichen und religiösen Standpunkt her zu beherrschen. Hier sollten sie lernen, wie gefährlich es ist, mit Versuchungen zu spielen, der Sünde ein bißchen nachzugeben. Sie sollten begreifen, daß es so etwas wie einen mäßigen und selbstbeherrschten Trinker nicht gibt und daß der Weg dessen, der zunächst nur ein bißchen trinkt, immer weiter abwärts führt.

Sie sollten dazu ermahnt werden, "den Wein nicht anzuschauen, der so schön rot im Glas funkelt und danach wie eine Schlange zubeißt, wie eine Otter sticht." The Signs of the Times, 29. August 1878.

Wir vertreten den Standpunkt der totalen Abstinenz

Wenn Mäßigkeit und Selbstbeherrschung als zum Evangelium gehörig dargestellt werden, werden viele einsehen, daß sie sich umstellen müssen. Sie werden begreifen, wie schädlich berauschende Getränke sind, und daß totale Abstinenz die einzige Plattform ist, auf der Gottes Volk mit gutem Gewissen stehen kann. Testimonies for the Church VII, 75.

Die Beziehung zwischen Abstinenz und Gemeindezugehörigkeit -- Eine lebendiges, aktives Element in der Gemeinde

Im Familienkreis und in der Gemeinde sollten wir der christlichen Mäßigkeit einen besonderen Platz einräumen. Sie sollte ein lebendiges, aktives Element sein, das Gewohnheiten, Einstellungen und Charaktere verändert. Die Wurzel alles Bösen in unserer Welt ist die Unmäßigkeit. Manuskript 50, 1893.

Können wir sie in die Gemeinde aufnehmen?

Gott gebe, daß wir dieses furchtbare Übel wachsam beobachten. Möge er uns helfen, mit aller Kraft zu arbeiten, um Männer, Frauen und Jugendliche aus dieser Falle des Feindes zu retten. Wir nehmen niemanden in die Gemeinde auf, der Alkohol oder Tabak konsumiert. Das können wir uns nicht leisten. Aber wir können ihnen helfen, damit fertigzuwerden. Wir können ihnen erklären, daß sie sich und ihre Familien glücklicher machen, wenn sie diese schädlichen Gewohnheiten aufgeben.

Wenn Menschen im Herzen vom Geist Gottes erfüllt sind, dann brauchen sie keine starken Reizmittel. The Review and Herald, 15. Juni 1905.

Ein wirklich bekehrter Mensch gibt alle entwürdigenden Gewohnheiten und Gelüste auf

Viele Männer und Frauen haben Gewohnheiten, die den Prinzipien der Bibel widersprechen. Wer vom Alkohol oder Tabak abhängig ist, ist an Körper, Seele und Geist verdorben. Solche Menschen sollten nicht in die Gemeinde aufgenommen werden, bis sie durch ihren Lebenswandel zeigen, daß sie wirklich bekehrt sind und spüren, daß sie einen Glauben brauchen, der durch die Liebe tätig ist und die Seele reinigt.

Die Wahrheit Gottes wird den wahren Gläubigen reinigen. Wer ernsthaft bekehrt ist, wird jede entwürdigende Gewohnheit und schädliche Neigung aufgeben. Durch völlige Abstinenz kann er seine gesundheitsschädlichen Bedürfnisse überwinden. Evangelism 264.

Geistliche Leiter der Siebenten-Tags-Adventisten -- Erhaltet euch die geistige Kraft und Ausdauer

Alle, die die Wahrheit lehren, vor allem jedoch Prediger, tragen eine große Verantwortung: Sie müssen lernen, ihre Gelüste zu beherrschen! Die Diener Christi könnten viel effektiver arbeiten, wenn sie ihre Eßlust und ihre Leidenschaften besser im Griff hätten, und wenn sie körperliche Arbeit mit geistiger Anstrengung kombinieren würden, wären sie physisch und psychisch stärker.

Wären sie konsequent in ihrer Lebensweise und würden sie geistige und körperliche Arbeit miteinander verbinden, könnten sie viel mehr leisten und hätten einen klareren Kopf. Wenn sie sich so verhalten würden, könnten sie besser denken und freier sprechen. Ihr persönliches Glaubensleben wäre lebendiger, und sie könnten ihre Hörer stärker beeindrucken.

Durch Unmäßigkeit im Essen -- selbst wenn man die richtige Nahrung zu sich nimmt -- wird der Körper kraftlos, aller Eifer erlahmt und alle heiligen Gefühle stumpfen ab. Konsequente Mäßigkeit im Essen und Trinken ist äußerst wichtig für die Gesundheit und für alle Funktionen des Körpers. Wenn man sich maßvoll verhält und körperliche Arbeit sowie geistige Aktivität sich vernünftig die Waage halten, hat man die Kraft und die Ausdauer, die man als Prediger, Verlagsmitarbeiter und überhaupt als jemand, der in seinem Beruf viel sitzen muß, benötigt. The Health Reformer, 1. August 1875.

Dem Vorbild Christi folgen

Diener Christi, die sich öffentlich zu ihm bekennen, sollten auch seinem Vorbild folgen und mehr als alle anderen konsequent in der Mäßigkeit sein. Sie sollten den Menschen das Leben und das Vorbild Christi vor Augen führen, indem sie selbst zum Verzicht und Opfer bereit sind und anderen Gutes tun. Christus überwand die Eßlust um des Menschen willen, und an seiner Statt sollen sie anderen ein Vorbild geben, das zur Nachahmung anregt.

Wer die Notwendigkeit nicht spürt, auf dem Gebiet der Eßlust und der Triebwünsche zu überwinden, läßt sich wertvolle Siege, die er in seinem Glaubensleben erringen könnte, entgehen. Er wird zum Sklaven seiner Eß- und Genußsucht, genau wie alle anderen auf der Welt, die mit ihrer Bosheit das Faß zum Überlaufen bringen. Testimonies for the Church III, 490.

Die geistliche Vision verwischt

Ich wurde angewiesen, meinen Brüdern im Predigtamt folgendes zu sagen: Durch unmäßiges Essen disqualifiziert ihr euch dafür, den Unterschied zwischen dem "heiligen" und dem "gewöhnlichen Feuer" zu erkennen. Und durch diese Maßlosigkeit zeigt ihr auch, daß ihr die Warnungen des Herrn mißachtet.

Sein Wort an euch lautet: "Wer von euch fragt nach dem Herrn, wer hört auf seinen Beauftragten? Er darf wissen: Auch wenn sein Weg durchs Dunkel führt und er nirgends ein Licht sieht -- auf den Herrn kann er sich verlassen, sein Gott hält und führt ihn. Ihr aber schürt das Feuer und bereitet Brandpfeile vor. Deshalb müßt ihr in eurem eigenen Feuer umkommen und werdet selbst von den Pfeilen getroffen, die ihr angezündet habt. Der Herr wird dafür sorgen, daß ihr in Qualen endet." Jesaja 50,10.11 (GN). Testimonies for the Church VII, 258.

Eine Hilfe zum klaren Denken

Wir haben kein Recht, uns körperlich oder geistig derart zu überarbeiten, daß wir uns leicht aufregen und dann Worte sagen, die Gott Schande bereiten. Der Herr möchte, daß wir immer ruhig und geduldig sind. Was andere auch tun mögen -- wir sollen so leben, wie es Christus unter ähnlichen Umständen auch getan hätte.

Wer eine Vertrauensstellung hat, muß täglich Entscheidungen treffen, die große Konsequenzen nach sich ziehen. Er muß oft blitzschnell überlegen, und das kann nur gelingen, wenn jemand konsequent maßvoll lebt. Das Denken wird gestärkt, wenn man die körperlichen und geistigen Fähigkeiten richtig trainiert. Wenn der Druck nicht zu stark ist, wird man durch jede Belastung stärker. Testimonies for the Church VII, 199.

Qualifikationen für Menschen in verantwortlichen Positionen

Es gehört viel dazu, Gott treu zu sein. Er hat Anspruch auf alle, die sich in seinem Dienst befinden. Er möchte, daß Geist und Körper möglichst gesund bleiben, daß jede Fähigkeit und jede Gabe ihm unterstellt wird und so gut entwickelt ist, wie es durch einen konsequent maßvollen Lebensstil möglich ist.

Wir sind vor Gott verpflichtet, uns ihm uneingeschränkt hinzugeben -- mit dem Körper, der Seele und allen unseren Fähigkeiten. Er hat sie uns anvertraut, damit wir sie in seinem Dienst einsetzen. Unsere Kräfte und Begabungen sollten ständig weiterentwickelt und verbessert werden, solange wir hier auf Erden leben. In unserem Werk sollten nur solche Personen in verantwortliche Stellungen berufen werden, die diese Prinzipien hochhalten und gelernt haben, mit ihrem Körper vernünftig umzugehen, weil sie Gott ernst nehmen.

Menschen, die schon lange "in der Wahrheit" sind, aber noch nicht zwischen den wahren Grundsätzen der Gerechtigkeit und den Prinzipien des Bösen unterscheiden können, und deren Verständnis in bezug auf Fairneß, Vergebungsbereitschaft und die Liebe Gottes unklar ist, sollten aus solchen verantwortlichen Positionen entfernt werden. Unsere Gemeinden brauchen eine klare und unmißverständliche Verkündigung. Die Trompete muß ein deutliches Signal geben! The Signs of the Times, 2. Oktober 1907.

Mitarbeiter auf dem Gebiet der Gesundheit müssen selbst maßvoll leben

Der Arzt sorgt dafür, daß alle Teilnehmer am Krankenpflege-Kurs eine gründliche Ausbildung in den Grundsätzen der Gesundheitsreform bekommen. Sie müssen lernen, in allen Dingen konsequent, mäßig und beherrscht zu sein, denn wer dazu ausersehen wurde, anderen eine gesunde Lebensweise zu vermitteln, begeht einen unverzeihlichen Fehler, wenn er persönlich die Gesundheitsgesetze auf die leichte Schulter nimmt. Testimonies for the Church VII, 74.

Informieren, ausbilden, trainieren

Da die Grundsätze der Gesundheit und Mäßigkeit so wichtig sind und da sie so oft mißverstanden oder ignoriert werden oder überhaupt unbekannt sind, sollten wir uns dazu ausbilden lassen, diese Grundsätze nicht nur in unserem eigenen Leben verwirklichen zu können, sondern auch andere darin zu unterrichten. Die Menschen müssen informiert werden, und zwar schrittweise. Man muß ihnen diese Anliegen immer wieder aktuell darstellen. Fast jede Familie müßte aufgerüttelt werden. Sie müssen umdenken, ihr Gewissen muß dafür sensibilisiert werden, die Grundsätze einer echten Reform auch auszuleben.

Besonders die Prediger sollten auf diesem Gebiet gut Bescheid wissen. Als Hirten der Herde werden sie zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie die Naturgesetze bewußt ignorieren oder mißachten. Sie sollen entdecken, worin eine echte Reform des Lebensstils besteht. Und dann sollen sie diese Grundsätze durch Information und ihr stilles, konsequentes Vorleben weitervermitteln. Sie sollten ihre Pflicht auf diesem Gebiet nicht vernachlässigen und sich nicht davon abbringen lassen, auch wenn sie von einigen deshalb als extrem bezeichnet werden.

Bei Konferenzen und großen Versammlungen sowie in allen unseren Institutionen sollte über Gesundheit und Mäßigkeit gesprochen werden. Bringt in diesen Dienst all eure Fähigkeiten ein und arbeitet auch mit schriftlichem Material. All dies sollte unter dem Motto stehen: "Informieren, ausbilden, trainieren." Manuskript 59, 1890.