Ein Tempel des Heiligen Geistes

Anhang B

Typische Ansprachen Ellen G. Whites über das Thema Mäßigkeit

[AUDIO]

In Christiana, Norwegen -- 1886

Am Sonntag sprach ich über das Thema Mäßigkeit, weil mich der Präsident des Abstinenzvereins darum gebeten hatte. Die Veranstaltung wurde in der Militärsporthalle abgehalten, dem größten Saal der Stadt. Sie hatten die amerikanische Flagge als Baldachin über dem Sprechpult angebracht, und ich freute mich sehr über diese nette Geste. Ungefähr 1.600 Leute waren zusammengekommen, darunter auch der Bischof der Staatskirche sowie etliche Geistliche. Ein großer Teil der Zuhörer gehörte der besseren Gesellschaft an.

Der Einstieg

Ich ging vom religiösen Standpunkt an das Thema heran und zeigte auf, daß die Bibel angefüllt ist mit historischen Zeugnissen hinsichtlich der Mäßigkeit und daß Christus von Anfang an mit dem Werk der Lebensreform verbunden war. Schließlich haben unsere Ureltern gesündigt, weil sie ihre Eßlust nicht bezähmen konnten. Christus aber machte das Versagen der Menschen wieder gut.

Obwohl er in der Wüste heftig versucht wurde, bestand er die Prüfung, in der der Mensch versagt hatte. Während er schlimme Hungerqualen litt und vom Fasten schwach und ausgezehrt war, griff ihn Satan mit verschiedenen Versuchungen an. Er wollte die Schwäche des Gottessohnes ausnutzen, ihn so besiegen und dadurch den Erlösungsplan vereiteln. Christus aber blieb standhaft. Er überwand, um die Menschheit aus der Entwürdigung der Sünde zu erlösen. Er zeigte, daß es uns durch seine Kraft ebenfalls möglich ist, zu überwinden. Jesus hat Mitgefühl mit der Schwachheit der Menschen. Er kam auf diese Erde und brachte uns die seelisch-moralische Kraft, die es uns möglich macht, zu siegen, wie stark die Leidenschaft oder die Genußsucht auch sein mag.

Wir können siegen, weil wir die Kraft Gottes zur Verfügung haben, die sich mit unseren schwachen Bemühungen vereint. Wer zu Christus flieht, wird am Tag der Versuchung eine Zuflucht haben.

Die Warnung der biblischen Geschichte

Ich zeigte, wie wichtig Selbstbeherrschung in den Lebensgewohnheiten ist, indem ich Warnungen und Beispiele aus der biblischen Geschichte anführte. Nadab und Abihu waren Männer in heiliger Stellung; weil sie Wein tranken, waren sie nicht mehr klar im Kopf und konnten nicht mehr zwischen heiligen und gewöhnlichen Dingen unterscheiden. Indem sie "fremdes Feuer" darbrachten, mißachteten sie Gottes Befehl und wurden deshalb gerichtet.

Durch Mose verbot der Herr allen, die im Priesterdienst standen, ausdrücklich den Konsum von Wein und starkem Getränk, damit sie zwischen heilig und profan unterscheiden konnten und fähig waren, Gottes Gebote in der rechten Weise zu lehren. Alkohol schwächt den Körper, schädigt den Verstand, beeinträchtigt die seelische Kraft und stumpft das Gewissen ab.

Alle Personen in verantwortungsvollen Positionen mußten konsequent enthaltsam und selbstbeherrscht leben, damit sie einen klaren Verstand hatten, um zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, aber auch feste Grundsätze und Weisheit, um gerecht zu urteilen und barmherzig zu handeln.

Dieses konkrete und ernste Gebot sollte von einer Generation zur anderen weitergegeben werden bis zum Ende der Zeit. In unseren Gerichtshöfen und Parlamenten, aber auch in unseren Schulen und Kirchen brauchen wir grundsatztreue Männer, die sich beherrschen können und ein klares Urteilsvermögen sowie gesunden Menschenverstand besitzen. Wie kann ein Richter gerecht urteilen, wenn er keinen klaren Kopf und selbst keine festen Grundsätze hat? Er disqualifiziert sich selbst, da er zu keiner vernünftigen Beweisführung und gerichtlichen Untersuchung mehr fähig ist. Er besitzt nicht mehr die sittliche Kraft, jederzeit unparteiisch und unbestechlich zu sein. So kann es passieren, daß ein Mensch unschuldig hingerichtet oder seiner Freiheit beraubt wird, so daß schließlich sein guter Ruf und sogar sein Leben ruiniert sind.

Gott gestattet nicht, daß Menschen, denen er die Verantwortung als Lehrer oder Führer eines Volkes anvertraut hat, sich auf diese Weise hinsichtlich ihrer wichtigen Pflichten disqualifizieren.

Anweisung an Manoah und Zacharias

Aus den Anweisungen, die Gott der Frau des Manoah und Zacharias, dem Vater des Täufers Johannes, gab, können Eltern lernen.

Der Engel des Herrn brachte die gute Nachricht, daß dem Manoah ein Sohn geboren werden sollte, der Israel befreien würde. Und als Antwort auf die besorgte Frage: "Wie sollen wir das Kind erziehen, wie sollen wir mit ihm umgehen?" gab der Engel der Mutter besondere Anweisungen: "Sie soll nicht essen, was vom Weinstock kommt, und soll keinen Wein oder starkes Getränk trinken und nichts Unreines essen; alles, was ich ihr geboten habe, soll sie halten." Richter 13,14.

Durch die Gewohnheiten seiner Mutter kann ein Kind positiv oder negativ beeinflußt werden. Sie muß sich von Grundsätzen leiten lassen sowie maßvoll leben und auch verzichten können, wenn ihr das Wohlergehen ihres Kindes am Herzen liegt.

Väter sind gleichermaßen in diese Verantwortung einbezogen. Beide Eltern vererben ihren Kindern ihre geistigen und seelischen Eigenschaften, ihre körperliche Veranlagung, ihren Gesundheitszustand und ihre Neigungen. Als Ergebnis der elterlichen Unmäßigkeit mangelt es den Kindern oft an körperlicher Stärke sowie an geistiger und seelischer Kraft.

Alkoholiker und Raucher vererben das Verlangen nach ihren Suchtmitteln, ihr ungesundes Blut und ihre reizbaren Nerven als trauriges Vermächtnis an ihre Kinder. Und da die Kinder noch weniger Widerstandskraft gegen Versuchungen besitzen als die Eltern, fällt jede Generation tiefer als die vorherige.

Die Frage jedes Vaters, jeder Mutter sollte sein: "Wie sollen wir mit dem Kind, das uns geboren wird, umgehen?" Viele neigen dazu, leichtfertig mit dieser Frage umzugehen. Aber die Tatsache, daß ein Engel vom Himmel zu diesen hebräischen Eltern gesandt wurde und ihm zweimal dieselbe Anweisung gab, und zwar ausdrücklich und ernst, zeigt, daß Gott diese Frage als sehr wichtig ansieht.

Als der Engel Gabriel dem Zacharias erschien, um ihm die Geburt Johannes des Täufers vorherzusagen, lautete seine Botschaft: "Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken und wird schon von Mutterleib an erfüllt werden mit dem heiligen Geist." Lukas 1,15.

Gott hatte dieses verheißene Kind für eine große Aufgabe auserwählt, eine Aufgabe, die eigenständiges Denken und mutiges Handeln erforderte. Es mußte körperlich gesund sein und geistige sowie seelische Stärke besitzen, und um dies zu gewährleisten, sollten ihm von Anfang an gute Gewohnheiten anerzogen werden.

Die ersten Schritte zur Unmäßigkeit werden oft schon in der Kindheit und in der frühen Jugend getan. Deshalb ist es wichtig, die Eltern über ihre diesbezügliche Verantwortung aufzuklären. Wer Wein und Bier auf den Tisch stellt, kultiviert in den Kindern das Bedürfnis nach starken Getränken. Wir drängen darauf, daß die Grundsätze der Mäßigkeit in alle Bereiche des Familienlebens hineingetragen werden, damit die Eltern durch ihr Vorbild ihre Kinder Selbstbeherrschung und Verzichtsbereitschaft lehren und nachdrücklich anerziehen, und dies, soweit möglich, schon von Geburt an.

Die Jugend ist die zukünftige Gesellschaft

Die Jugend von heute ist die Gesellschaft der Zukunft. Aus ihr gehen die zukünftigen Lehrer, Gesetzgeber und Richter, die Führer und Politiker hervor, die den Charakter und das Schicksal eines Volkes bestimmen.

Wie verantwortungsvoll ist unter solchen Gesichtspunkten die Aufgabe von Eltern und Erziehern, die Lebensgewohnheiten der Kinder in rechte Bahnen zu lenken! Dadurch wird das Leben künftiger Generationen beeinflußt. Menschenseelen zu formen ist die verantwortungsvollste Aufgabe, die Menschen übertragen werden kann. Die Zeit der Eltern ist viel zu kostbar, um sie für die Befriedigung der Genußsucht oder den Erwerb von Reichtum modischer Kleidung zu vergeuden. Gott hat ihnen wertvolle junge Menschen anvertraut, nicht nur, damit sie sie dazu erziehen, in diesem Leben einen sinnvollen Platz auszufüllen, sondern damit sie auch für den Himmel zubereitet werden. Wir dürfen das zukünftige Leben nie aus den Augen verlieren und sollten so handeln, daß wir an den Toren des Paradieses einmal sagen können: "Hier bin ich, Herr, und hier sind die Kinder, die du mir anvertraut hast."

Aber die Jugendlichen müssen bezüglich der Mäßigkeit auch selbst Entscheidungen treffen, die ihnen niemand abnehmen kann. Obwohl die Eltern für die Erziehung, die Ausbildung und die Prägung des Charakters ihrer Söhne und Töchter verantwortlich sind, ist es dennoch wahr, daß unsere Stellung und unsere Brauchbarkeit in dieser Welt zum großen Teil von unserer eigenen Handlungsweise abhängen.

Daniel ist ein gutes Beispiel

Nirgendwo finden wir eine derart ausführliche und beeindruckende Illustration echter Mäßigkeit und der daraus folgenden Vorteile wie in der Geschichte vom jungen Daniel und seinen Gefährten am Hof von Babylon. Als sie ausgewählt wurden, um in den Wissenschaften und der Sprache der Chaldäer unterrichtet zu werden und am Hof des Königs zu dienen, war auch vorgesehen, daß sie mit Nahrung und Wein vom königlichen Hof versorgt würden. "Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, daß er sich mit des Königs Speise und mit seinem Wein nicht unrein machen wollte." Daniel 1,8.

Diese jungen Männer wollten nicht nur auf den Wein des Königs verzichten, sondern auch auf die Leckereien der Königstafel. Sie gehorchten den Geboten Gottes, und zwar sowohl den Naturgesetzen als auch dem Sittengesetz. Ihre Entschlossenheit, ihr Fleiß und ihre Standhaftigkeit, aber nicht zuletzt auch ihre konsequenten Eßgewohnheiten erwiesen sich in der Folgezeit als der richtig Kurs.

Gott schätzt jederzeit das Rechte. Aus den Ländern, die er unterwarf, holte der große Eroberer die vielversprechendsten jungen Menschen an seinen Hof in Babylon, aber unter ihnen allen waren die hebräischen Gefangenen ohne Konkurrenz. Ihre aufrechte Haltung, ihr fester, geschmeidiger Gang, ihre reinen, schönen Gesichter, die erkennen ließen, daß ihr Blut nicht verunreinigt war, ihr klarer Verstand und ihr frischer Atem zeugten von ihren guten Gewohnheiten und einem natürlichen Adel, mit dem man belohnt wird, wenn man den Gesetzen Gottes gehorcht.

Und als ihre Fähigkeiten und Leistungen vom König am Ende der dreijährigen Ausbildungszeit geprüft wurden, fand sich keiner, der so war wie Daniel, Hanania, Misael und Asaria. Ihre schnelle Auffassungsgabe, ihre gewählte und exakte Ausdrucksweise sowie ihr gründliches und umfassendes Wissen waren Anzeichen einer beispiellosen Geistesstärke.

Die Geschichte von Daniel und seinen Freunden wurde im inspirierten Wort Gottes festgehalten, damit die Jugend aller Zeiten daraus lernen kann. Wer seine Kräfte ungeteilt für den Dienst Gottes bewahren möchte, muß konsequent maßvoll und selbstbeherrscht mit Gottes guten Gaben umgehen und gegen alle schädlichen und erniedrigenden Schwächen ankämpfen. Was Daniel und seine Freunde damals geschafft haben, ist auch heute möglich.

Blieben diese treuen Hebräer inmitten starker Versuchungen standhaft? Legten sie ein heldenhaftes Zeugnis zugunsten echter Mäßigkeit ab? Die Jugend von heute kann ein ähnliches Zeugnis geben, sogar unter ungünstigen Umständen. Wie schön wäre es doch, wenn sie dem Beispiel dieser jungen Hebräer folgen würden, denn alle, die sich darum bemühen, stehen unter dem Segen Gottes.

Geld, das viel Gutes bewirken könnte

Es gibt noch einen anderen Aspekt der Mäßigkeitsfrage, der gründlich überdacht werden sollte. Der Konsum von unnatürlichen Aufputschmitteln ist nicht nur unnütz und gefährlich, sondern auch extravagant und verschwenderisch. Eine immense Summe wird auf diese Weise jedes Jahr zum Fenster hinausgeworfen.

Das Geld, das für Tabak ausgegeben wird, könnte sämtliche Missionsstationen der Welt finanzieren. Die Mittel, die für Alkohol mehr als verschwendet sind, könnten für die Ausbildung von Jugendlichen, die jetzt noch in ein Leben der Unwissenheit und des Verbrechens abdriften, ausgegeben werden, und sie könnten Großes für Gott leisten. Tausende und Abertausende von Eltern, die ihren Verdienst zur Befriedigung ihrer eigenen egoistischen Wünsche ausgeben, rauben ihren Kindern Nahrung und Kleidung sowie die Vorteile einer guten Ausbildung, und unzählige sogenannte Christen ermutigen durch ihr negatives Beispiel zu einem solchen Verhalten. Wie werden sie einmal vor Gott Rechenschaft ablegen können für die Verschwendung seiner Gaben?

Geld ist eine der Gaben, die uns anvertraut wurden, um die Hungrigen zu speisen, die Nackten zu kleiden, den Problembeladenen zu helfen und den Armen das Evangelium zu bringen. Doch wie sehr werden diese Aufgaben vernachlässigt! Wenn der Meister kommt und mit seinen Knechten abrechnet, wird er dann nicht zu vielen sagen: "Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan"? Matthäus 25,45.

Überall gibt es viel zu tun für Gott. Unsere Mittel, unsere Zeit, unsere Kraft und unser Einfluß sind gefragt. Wollen wir dieses Werk anpacken und so leben, daß Gott dadurch verherrlicht und unseren Mitmenschen geholfen wird? Wollen wir am Reich Gottes auf dieser Erde mitbauen?

Wir brauchen heute Männer wie Daniel, Männer, die über genügend Selbstbeherrschung und Mut zu einer gründlichen Veränderung ihres Lebensstils verfügen. Jeder Christ sollte sich mit seiner Haltung und seinem Einfluß eindeutig zur Lebensreform bekennen.

Die Prediger des Evangeliums müssen die Menschen darauf aufmerksam machen, und wir alle sollten daran denken, daß unser Glück in dieser und der kommenden Welt davon abhängt, inwieweit wir in rechter Weise zur Verbesserung dieser Welt beitragen. Historical Sketches of SDA, Foreign Missions 207-211.

Eine Rede zur Abstinenzfrage -- 1891

Satan war der erste Rebell im Universum, und seit seinem Ausschluß aus dem Himmel ist er darum bemüht, jeden einzelnen Menschen zur Rebellion gegen Gott zu verführen, so wie er selbst rebelliert. Er schmiedete Pläne, um die Menschen zu zerstören, und das gelingt ihm, wenn er sie durch die hemmungslose Befriedigung der Eßlust dazu verführen kann, Gottes Gebote zu übertreten. Er verführte Adam und Eva, von der verbotenen Frucht zu essen, und verursachte so ihren Sündenfall und ihren Ausschluß aus dem Paradies.

Wie viele sagen: "Wenn ich an Adams Stelle gewesen wäre, hätte ich bei einer solch leichten Prüfung nicht versagt." Aber wer sich dessen rühmt, hat ja wunderbar die Möglichkeit, seine Entschlossenheit und Grundsatztreue unter Beweis zu stellen. Bist du allen Geboten Gottes gehorsam? Findet Gott in deinem Leben keine Sünde?

Wäre es doch bei diesem einen Sündenfall geblieben! Aber seit dem Verlust des Paradieses bis zum heutigen Tag folgt ein Sündenfall dem anderen. Satan beabsichtigt, die Menschen zu zerstören, indem er sie zur Untreue gegenüber Gottes Geboten verführt, und eine seiner erfolgreichsten Methoden ist die Versuchung der Genußsucht. Überall kann man Anzeichen für die Maßlosigkeit der Menschen sehen. In unseren Städten gibt es an jeder Ecke einen Saloon, und in den Gesichtern der Stammkunden sehen wir die schrecklichen Spuren der Zerstörung. Überall versucht Satan die Jugendlichen auf den Pfad des Verderbens zu locken.

Wenn es ihm erst einmal gelungen ist, ihre Füße dorthin zu lenken, hetzt er sie auf diesem Weg des Niedergangs von einer Zerstreuung zur nächsten, bis das Gewissen seiner Opfer abgestumpft ist und sie ihr feines Gespür für Recht und Unrecht sowie die Ehrfurcht vor Gott verlieren. Sie werden immer unbeherrschter, von Wein und Alkohol abhängig, süchtig nach Tabak und Opium, sinken Schritt für Schritt immer tiefer und werden schließlich zu Sklaven ihrer Genußsucht. Gute Ratschläge, die sie früher annahmen, verachten sie jetzt. Sie werden zu Aufschneidern und rühmen sich ihrer Freiheit, während sie in Wirklichkeit Sklaven des Verderbens geworden sind, denn was sie unter Freiheit verstehen, ist die Versklavung durch ihre Ichsucht, Triebhaftigkeit und Zügellosigkeit.

Der Kampf geht weiter

In dieser Welt spielt sich ein großer Kampf ab. Satan ist entschlossen, die Menschen zu seinen Untertanen zu machen, doch Christus bezahlte einen unendlich hohen Preis, um die Menschheit von diesem Feind zu befreien und das Ebenbild Gottes im Menschen wiederherzustellen. Gott entwarf den Erlösungsplan und zeigte damit, wie unendlich wertvoll ihm die Menschen sind, aber Satan versucht diesen Plan zu durchkreuzen, indem er die Menschen davon abhält, die Bedingungen zu erfüllen, unter denen ihnen die Erlösung angeboten wird.

Als Christus seinen Dienst begann, kniete er am Jordanufer nieder und schickte ein Gebet für die Menschheit zum Himmel. Er hatte sich von Johannes taufen lassen, der Himmel hatte sich geöffnet, der Geist Gottes war sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herabgekommen, und eine Stimme hatte aus dem Himmel gesprochen: "Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe."

Das Gebet Christi für eine verlorene Welt wurde erhört, und alle, die an ihn glauben, werden durch den geliebten Sohn angenommen. Die abgefallenen Menschen haben durch Christus wieder Zugang zum Vater und können die Gnade bekommen, die sie befähigt, durch die Verdienste des gekreuzigten und auferstandenen Erlösers zu überwinden.

Die Bedeutung des Sieges Christi

Nach seiner Taufe wurde Christus vom Geist in die Wüste geführt. Er war Mensch geworden und Satan prahlte, daß er ihn genauso überwinden würde, wie er starke Menschen in der Vergangenheit besiegt hatte. Satan greift ihn mit den Versuchungen an, die den Fall der Menschen verursacht hatten. In dieser Welt mußte der große Kampf zwischen Christus und Satan entschieden werden.

Wäre es dem Versucher gelungen, Christus in einem einzigen Punkt zu besiegen, wäre die Welt dem Untergang geweiht gewesen. Satan hatte die Macht, die Ferse des Gottessohnes zu verletzen, aber der Same des Weibes (1.Mose 3,15) sollte der Schlange den Kopf zertreten: Christus sollte den Fürsten der Finsternis schlagen.

Vierzig Tage fastete Christus in der Wüste. Wozu war das gut? Hatte der Sohn Gottes irgend etwas in seinem Charakter, das eine solch große Demütigung und solches Leid erforderlich machte? Nein, er war sündlos. Er erduldetet diese Demütigung und Qual um der gefallenen Menschen willen, und bevor wir nicht die geistliche Bedeutung dieser langen Fastenzeit, die der Sohn Gottes auf sich nahm, begreifen, können wir auch nicht verstehen, welch eine schwerwiegende Sünde es ist, wenn wir unserer Genußsucht Raum geben. Ebenso wenig verstehen wir die Macht der Versklavung durch Eßlust und Triebhaftigkeit, wenn wir den Sinn der Auseinandersetzung zwischen Christus und Satan nicht begreifen.

Christus besiegte Satan und schuf damit für die Menschen die Grundlage, durch die Kraft seines Blutes den Mächten der Finsternis zu widerstehen und persönliche Siege zu erringen.

Nach dieser langen Fastenzeit war Christus dem Verhungern nahe, und in diesem Schwächezustand griff ihn Satan mit den heftigsten Versuchungen an. Der Teufel sagte zu ihm: "Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl diesen Steinen, zu Brot zu werden." Satan gab sich als Bote Gottes aus und behauptete, Gott habe ja nun die Bereitschaft, Selbstbeherrschung und Verzichtsfähigkeit des Heilands gesehen und es sei nicht nötig, daß er diese Demütigung und dieses Leid noch weiter erdulde. Er könne jetzt von dem schrecklichen Kampf befreit werden, der ihm bevorstand.

Satan versuchte ihn davon zu überzeugen, daß Gott nur seine Treue prüfen wollte. Nun aber sei seine Loyalität bewiesen. Er habe jetzt die Freiheit, seine göttliche Kraft zu nutzen, um seine Bedürfnisse zu stillen. Doch Christus erkannte die Versuchung und erklärte: "Es steht geschrieben: ‚Der Mensch lebt nicht von Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.'" Matthäus 4,4.

Wenn ihr versucht werdet, eure Eßlust oder andere Triebe auf eine Art zu befriedigen, die nicht mit dem Gesetz Gottes übereinstimmt, dann denkt an das Beispiel Jesu, bleibt standhaft und siegt, so wie er siegte. Antwortet mit "So spricht der Herr" und beendet auf diese Weise den Streit mit dem Fürsten der Finsternis endgültig.

Wenn ihr mit der Versuchung diskutiert und eure eigenen Worte benutzt, wenn ihr euch selbstzufrieden und wichtig fühlt, dann werdet ihr besiegt. Die Waffen, die Christus verwendete, waren die Worte Gottes: "Es steht geschrieben." Und wenn ihr das Schwert des Geistes gebraucht, dann könnt auch ihr durch die Verdienste eures Erlösers aus diesem Kampf als Sieger hervorgehen.

Bei den Menschen hat Satan mehr Erfolg

Gottes Sohn ertrug die drei Hauptversuchungen, mit denen die Menschen von Satan bedrängt werden. Er weigerte sich, dem Feind auf den Gebieten Eßlust, Ehrgeiz und Liebe zur Welt nachzugeben. Doch wenn er das menschliche Herz angreift, hat Satan weitaus mehr Erfolg. Wenn er Menschen dazu verführen kann, seinen Versuchungen nachzugeben, geraten sie unter seine Kontrolle. Und mit keiner Art Versuchung hat er mehr Erfolg als durch jene, die auf die Triebe abzielen. Wenn er die Eßlust und die Triebe eines Menschen beherrscht, kann er ihn total beherrschen.

Es gibt nur zwei Mächte, die das Denken und die Seele der Menschen beherrschen können: die Macht Gottes und die Macht Satans. Christus ist der Schöpfer und Erlöser der Menschen; Satan ist ihr Feind und Zerstörer. Wenn sich ein Mensch Gott hingibt, kann er körperlich, seelisch und geistig über sich selbst hinauswachsen und Gott damit Ehre bereiten. Überläßt er sich jedoch der Herrschaft Satans, zieht er sich selbst in den Schmutz.

So mancher Mann verkauft seinen Verstand für ein Glas Schnaps und wird zum Schandfleck für seine Familie, seine Nachbarschaft und sein Land. Seine Kinder verstecken sich, wenn sie seine Schritte hören, und seine entmutigte Frau hat Angst, ihm zu begegnen, denn er begrüßt sie mit grausamen Schlägen. Er gibt sein Geld für Alkohol aus, während seine Frau und seine Kinder nicht einmal das Nötigste zum Leben haben.

Satan treibt sein Opfer der Triebhaftigkeit zu Gewalttaten. Der Schnapstrinker ist ein Mann der wilden und leicht erregbaren Leidenschaften. Kleinigkeiten werden zum Anlaß für Schlägereien, und wenn er unter dem Einfluß seiner Leidenschaft steht, wird der Säufer auch seinen besten Freund nicht schonen. Wie oft hören wir von Mord und Gewalttaten und müssen feststellen, daß der Alkoholismus die Hauptursache dafür ist.

Mäßiges Trinken

Manche bezeichnen sich als Verfechter der Mäßigkeit und trinken doch Wein und Most und behaupten, diese Aufputschmittel seien harmlos und sogar gesund. Dadurch geraten viele auf die schiefe Bahn, denn auch Wein oder Apfelwein verursachen einen Rausch, genauso wie stärkere alkoholische Getränke, und können sogar eine schlimmere Art der Trunkenheit verursachen. Sie führen zu einer stärkeren Charakterveränderung, machen verstockt und verdorben und es ist noch schwieriger, davon wieder loszukommen.

Nur wenige Liter Cidre oder Wein können das Verlangen nach stärkeren Drinks wecken, und in vielen Fällen sind Trinker dadurch süchtig geworden.

Menschen, die das Bedürfnis nach Alkohol geerbt haben, dürfen auf keinen Fall Wein und vergorenen Most im Haus haben, denn Satan wird sie damit ständig in Versuchung führen. Wenn sie der Versuchung nachgeben, können sie nicht mehr aufhören. Sie werden süchtig, und die Vernunft hält nicht länger die Zügel in der Hand, sondern legt sie der Lust auf den Nacken.

Die Zügellosigkeit regiert, und Laster aller Art werden als Folge des Wein- und Mostgenusses verübt. Für einen Menschen, der diese Aufputschmittel liebt und sich an ihren Konsum gewöhnt hat, ist es unmöglich, in der Gnade zu wachsen. Er wird unsensibel, verroht, Triebhaftigkeit beherrscht seine Seele, und Tugend wird nicht mehr geschätzt.

Mäßiges Trinken ist die Schule, in der Trinkerkarrieren beginnen. Ganz unauffällig führt Satan aus der schützenden Umgebung einer abstinenten Lebensweise, und Wein und Cidre bestimmen ganz langsam den Geschmack, so daß der Weg zur Trunksucht fast unbemerkt betreten wird. Der Geschmack an Aufputschmitteln wird kultiviert, das Nervensystem gerät durcheinander. Satan hält das Gemüt in einer fieberhaften Unruhe, und das arme Opfer, das sich selbst völlig sicher wähnt, geht immer weiter, bis alle Schranken niedergebrochen sind und jeder Grundsatz geopfert ist.

Die besten Vorsätze können nicht mehr eingehalten werden und die Gedanken an Gott und die Ewigkeit sind zu schwach, um die Sucht noch mit Vernunft zu beherrschen. Manche sind niemals richtig betrunken, aber sie stehen ständig unter dem Einfluß milder Rauschmittel. Sie sind ständig fiebrig und seelisch labil. Zwar wissen sie noch, was sie tun, aber sie sind unausgeglichen und launisch, weil ihre Psyche gestört ist.

Auch Tabak

Auch Tabakkonsumenten schwächen ihre körperliche und geistige Kraft. Der Konsum von Tabak ist unnatürlich. Der Körper wehrt sich gegen diese Droge, und wenn der Raucher zum ersten Mal versucht, ihm diese Gewohnheit aufzuzwingen, entsteht ein harter Kampf. Der Magen und sogar der ganze Organismus revoltieren dagegen, doch der Übeltäter macht damit weiter, bis die Natur den Kampf aufgibt und der Mensch vom Tabak abhängig ist.

Würde das Heil für die Menschen nur schwer zu erlangen sein, würde man Gott als einen harten Herrn betrachten. In Wirklichkeit ist Satan dieser harte Herr, der von seinen Untertanen fordert, schwere Prüfungen zu bestehen. Sie müssen sich von Leidenschaften und Trieben versklaven lassen. Gott aber ist in seinen Forderungen konsequent und verlangt von seinen Kindern nur das, was für ihr gegenwärtiges und zukünftiges Glück nötig ist.

"Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen." Matthäus 4,10. Dies ist ein Gebot Gottes, und doch machen viele, auch solche, die vorgeben, Diener Gottes zu sein, gleichzeitig den Tabak zu ihrem Götzen. Wenn die Leute eigentlich an der frischen Luft sein und mit reinem Atem Gott für seine Wohltaten danken könnten, verpesten sie statt dessen die Luft mit dem Gestank der Pfeife oder Zigarre. Sie müssen erst ihr Rauchritual durchführen, um ihre bedauernswerten Nerven für die Pflichten des Tages aufzuputschen, denn hätten sie ihr Rauchen nicht, dann wären sie reizbar und unfähig, ihre Gedanken zu ordnen.

Er hatte seinen Tabak nicht

An einem Beispiel möchte ich illustrieren, wie unfähig ein Raucher ist, seine Sinne zu beherrschen, wenn er sein Aufputschmittel nicht hat. Ein älterer Herr, der eine Zeitlang neben mir wohnte, war ein starker Raucher. Eines Morgens hatte er seine Zigarette noch nicht geraucht, als ich zu ihm kam, um ein Buch zu holen, das ich ihm ausgeborgt hatte. Anstatt mir das Buch zu geben, nach dem ich gefragt hatte, brachte er mir Zaumzeug für ein Pferd.

Ich versuchte ihm deutlich zu machen, was ich wollte, aber ich mußte ohne Buch nach Hause gehen. Am nächsten Tag ging ich wieder hinüber und bat um das Buch, und er händigte es mir ohne weiteres aus. Ich fragte ihn, warum er mir das Buch nicht schon am Tag zuvor gegeben hatte. Er sagte: "Ja, waren Sie denn gestern überhaupt hier? Ich kann mich nicht daran erinnern. Ach, jetzt weiß ich, was los war: Ich hatte meine Zigarette noch nicht geraucht!"

So wirkte der Entzug seiner Droge auf sein Gehirn. Sein Arzt sagte ihm, er müsse mit dem Rauchen aufhören, sonst bliebe er nicht mehr lange am Leben. Er gab es auf, aber er litt den Rest seines Lebens unter der ständigen Sehnsucht nach seinem gewohnten Reizmittel. Er mußte dauernd dagegen ankämpfen.

Als er 90 war, beobachtete man ihn eines Tages, wie er etwas suchte. Man fragte ihn, was er wollte. Da sagte er: "Ich suche meinen Tabak." Er litt ohne Tabak, und doch wäre es sein Tod gewesen, wenn er weiter geraucht hätte.

Ein Weg zur Befreiung

Gott erwartet, daß sich seine Kinder von solchen unnatürlichen und verheerenden Gewohnheiten freihalten. Wenn aber Menschen schon in diesen Ketten gebunden sind, gibt es dann für sie keine Befreiung? Doch, denn der Herr gab sein sündloses Leben und starb, damit die Menschen siegen können. Er kann alle auf wunderbare Weise erlösen, die durch ihn zu Gott kommen. Er kam auf diese Erde, damit göttliche Macht und menschliches Bemühen zusammenwirken können, und durch diese Zusammenarbeit mit Christus kann der Sklave frei und ein Kind Gottes und Miterbe Christi werden, wenn er sich für Gottes Seite entscheidet.

Das sittliche Empfinden durch Wein betäubt

Als damals im Volk Israel der Heiligtumsdienst eingerichtet wurde, ordnete der Herr an, daß zum Verbrennen von Weihrauch nur heiliges Feuer verwendet werden durfte. Dieses heilige Feuer hatte Gott selbst entzündet. Der duftende Rauch symbolisierte die Gebete des Volkes, die zu Gott aufstiegen. Nadab und Abihu dienten am Heiligtum als Priester; und obwohl es verboten war, gewöhnliches Feuer zu verwenden, wenn man vor Gott erschien, maßten sie sich an, ihren Weihrauch an ungeweihtem Feuer zu entzünden. Die Priester hatten sich dem Weingenuß ergeben.

Ihr sittliches Empfinden war dadurch betäubt, sie konnten ihre Handlungsweise nicht mehr richtig einschätzen und dachten deshalb auch nicht an die furchtbaren Folgen ihrer Sünde. Da fuhr ein Feuerstrahl aus dem Allerheiligsten und verzehrte sie.

Nach dem Tod von Nadab und Abihu sagte der Herr zu Aaron: "Wenn ein Priester, du selbst oder einer deiner Söhne, ins heilige Zelt geht, darf er vorher weder Wein noch Bier trinken, sonst muß er sterben. Diese Vorschrift gilt für alle Zukunft. Ihr müßt unterscheiden zwischen gewöhnlichen Orten und meinem Heiligtum, zwischen reinen Dingen und unreinen. Ihr müßt den Israeliten die Gesetze einprägen, die ich durch Mose verkündigt habe, und müßt sie ihnen erklären." 3.Mose 10,8-11 (GN).

Die israelitischen Priester und Richter sollten Männer von konsequenter Selbstbeherrschung sein, damit sie den Kopf klar hatten, um zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, nach festen Grundsätzen und mit Weisheit gerecht zu richten und barmherzig zu urteilen.

Wenn Menschen konsequent enthaltsam leben würden

Wieviel besser wäre es um unser Land bestellt, wenn diese Anordnungen befolgt würden und die Geistlichen und Juristen sich nach dem Wort Gottes richteten. Weiß nicht Gott, der den Menschen erschaffen hat, was für ihn am besten und für sein geistliches und ewiges Wohlergehen förderlich ist?

Gott möchte das Optimale für seine Geschöpfe. Würden die Menschen konsequent enthaltsam leben, gäbe es nicht einmal ein Zehntel der Todesfälle, die wir jetzt haben, und es gäbe auch weniger körperliche, seelische und geistige Krankheiten. Zu Lande und auf dem Wasser passierten viel weniger Unfälle. Aber weil der Mensch nur tun will, was ihm gefällt, anstatt sich Gottes Forderungen zu unterstellen, gibt es soviel Böses in der Welt.

Gott gibt uns Gebote, nach denen wir leben könnten, doch wie zur Zeit Noahs schmieden die Menschen heute in ihren Herzen ständig üble Pläne, leben nur so, wie es ihnen gefällt, und treiben sich dadurch schließlich selbst in den Ruin. Ginge es nach Gottes Willen, wären die Menschen frei von der Sklaverei der Genußsucht und könnten mit seiner Hilfe ein würdiges Leben führen.

Wie kann man Entscheidungen von Juristen, die von Tabak und Alkohol abhängig sind, trauen? Wenn sie einen wichtigen Fall entscheiden müssen, während sie gerade von ihrem gewohnten Rauschmittel betäubt sind, können sie ihren Verstand nicht optimal einsetzen. Sie sind außerstande, ein vernünftiges Urteil zu fällen. Welchen Wert hat ihre Entscheidung dann?

Männer in verantwortlichen Positionen müssen selbstbeherrscht und rechtschaffen sein. Vor allem jene, denen richterliche Funktionen anvertraut werden, müssen Menschen mit guten Gewohnheiten sein, damit sie gerecht urteilen können und nicht anfällig sind für Bestechung oder Vorurteile. Aber der Zustand unserer juristischen und politischen Angelegenheiten ist weit von dem entfernt, was möglich wäre, würde man den Geboten Gottes gehorchen.

Alkohol, Tabak und eine niedere Moral treiben die Menschen dazu, an ihren Mitmenschen treulos und ungerecht zu handeln.

Versuchung überall

Überall lauert die Versuchung, auf unsere jungen Menschen ebenso wie auf Erwachsene. In Amerika wie in Europa werden die Stätten des Lasters und der Zerstörung durch optische Reize und Musik attraktiv gestaltet, so daß unachtsame Füße in ihre Schlingen geraten. Man unternimmt alles mögliche, um Jugendliche in die Saloons zu locken. Was können wir zur Rettung unserer Jugend unternehmen? Christus hat ein unendlich großes Opfer gebracht.

Er wurde arm, damit wir durch seine Armut reich würden und ein Leben führen können, das Gottes Maßstab entspricht. Sollten wir nicht ebenso opferbereit sein, wenn es darum geht, Menschen, die um uns herum zugrunde gehen, zu retten? Auf welche Weise fördern wir das Anliegen der Lebensreform, um unsere Jugendlichen zu bewahren? Wer steht auf Christi Seite und arbeitet mit Gott?

Eltern, bringt ihr euren Kindern bei, wie man überwindet? Ihr Mütter, erfüllt ihr eure erzieherische Pflicht? Gewöhnt ihr eure Kinder schon von klein auf an gute Verhaltensweisen und Selbstbeherrschung? Wartet nicht, bis sie von ihren Leidenschaften überwältigt werden, sondern lehrt sie jetzt, daß Christus sie liebt und der Himmel einen Anspruch auf sie hat. Legt ihre Hände in die Hände Christi, solange sie jung sind, damit er sie leiten kann.

Christus siegte um unseretwillen

Als Christus in der Wüste versucht wurde, beschritt er den Boden, der Adam zum Verhängnis geworden war. Er begann sein Werk dort, wo der Niedergang begann, nämlich auf dem Gebiet der Eßlust, und überwand die Macht des Bösen um unseretwillen. Satan verließ das Schlachtfeld als besiegter Feind.

Dieser Auseinandersetzung kann sich niemand von uns entziehen, aber an der Seite des Herrn und erfüllt vom Vertrauen auf Christus gibt es keinen Grund, weshalb wir sie nicht gewinnen könnten. "Wer den Sieg erlangt, dem gebe ich das Recht, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie ich als Sieger nun mit meinem Vater auf seinem Thron sitze." Offenbarung 3,21 (GN). The Signs of the Times, 22./29. Juni und 6. Juli 1891.

In Sydney, Australien -- 1893

"Wenn der Menschensohn kommt, wird es sein wie in den Tagen Noahs. Die Menschen aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. Dann kam die Flut, und alle ertranken. Oder es wird sein wie in den Tagen Lots. Sie aßen und tranken, sie kauften und verkauften, pflanzten und bauten, bis zu dem Tag, als Lot die Stadt Sodom verließ. Da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und alle kamen um. Genauso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn erscheint." Lukas 17,36-30 (GN).

Wir wissen, daß in unserer Welt die Maßlosigkeit herrscht. Wenn wir essen und trinken, um unseren Körper zu erhalten und für unser geistliches Wohlergehen zu sorgen, ist das keine Sünde. Wenn wir dabei aber die Ewigkeit aus den Augen verlieren und diese grundsätzlich notwendigen Dinge übertrieben wichtig nehmen, können sie zur Sünde werden. Wo wir uns auch hinwenden, überall herrschen Verbrechen und Bosheit. Ist es da nicht an der Zeit, daß wir beginnen, einmal persönlich nach den Ursachen zu forschen? ... Der Versucher ist überall um uns her, und wenn Gott sagt "Du sollst nicht!", was bewirkt das? Oft hören wir auf den Versucher, anstatt Gott zu gehorchen. Und anstelle der angenehmen Dinge, die uns Satan vorgaukelt, handeln wir uns Leid und Kummer ein. Adam und Eva hatten alles, was sie brauchten, aber sie hörten auf den Versucher und waren Gott ungehorsam.

Als Gott in den Garten kam, um mit Adam darüber zu reden, schob der alle Schuld auf Eva. Gott sagte zur Schlange: "Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen." 1.Mose 3,15.

Der Feind kann dich nicht berühren, wenn du es nicht zuläßt. Diese Feindschaft hat Gott eingesetzt, und sie richtet sich gegen die Schlange. Die Engel Gottes verhalten sich nicht feindselig gegen böse Menschen, aber es herrscht Feindschaft zwischen denen, die dem Herrn dienen, und den Heeren der Finsternis.

Eine äußerst wichtige Frage

Die Frage der Lebensreform ist für jeden von uns ungeheuer wichtig. Sie hat große Auswirkungen ... Als Gott im Garten Eden zum ersten Mal die Gute Nachricht verkündigte, war das ein Hoffnungsschimmer, der die dunkle und unheilverkündende Zukunft erhellte. Das erste Menschenpaar in Eden sollte nicht dem hoffnungslosen Niedergang ausgeliefert werden.

Als Christus als Säugling in unsere Welt kam ... beschloß Satan mit seiner ganzen Anhängerschaft, daß Christus den Ratschluß des Himmels nicht ausführen sollte. Nachdem Christus getauft worden war, kniete er am Jordanufer nieder und sprach ein Gebet, wie es der Himmel nie zuvor gehört hatte.

Christus war Gott, aber er nahm unsere menschliche Natur auf sich. Die Herrlichkeit Gottes kam in Gestalt einer schimmernden Taube auf ihn herab, und aus der Unendlichkeit hörte man folgende Worte: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." Christus umarmt die Menschen mit der menschlichen Seite seines Wesens, aber gleichzeitig greift er mit seinem göttlichen Arm nach dem Thron des ewigen Gottes.

Das Gebet Christi durchschnitt die Finsternis und kam vor Gott. Das bedeutet, daß die Tore nun geöffnet sind, daß dem Sohn Gottes die Herrlichkeit verliehen worden ist und daß jedem von uns der Himmel offen steht, wenn wir an ihn glauben. Unsere Bitten werden im Himmel ebenso gehört, wie Gott die Fürbitte unseres Bürgen und Stellvertreters, des Sohnes des ewigen Gottes, erhörte.

Christus wurde mit den drei häufigsten Versuchungen geprüft

Nachdem der Geist Gottes über ihn gekommen war, ging Christus in die Wüste und wurde dort vom Teufel versucht. Der Feind wollte den Sohn Gottes verführen. Christus mußte sich mit jenen drei Versuchungen auseinandersetzen, die den Menschen am häufigsten zum Verhängnis werden.

"Jesus aber, voll heiligen Geistes, kam zurück vom Jordan und wurde vom Geist in die Wüste geführt und vierzig Tage lang von dem Teufel versucht. Und er aß nichts in diesen Tagen, und als sie ein Ende hatten, hungerte ihn. Der Teufel aber sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Stein, daß er Brot werde. Und Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: ‚Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern von einem jeden Wort Gottes.'" Lukas 4,1-4.

Hier stand der Sohn des ewigen Gottes, und Satan kam als Engel des Lichts zu ihm und versuchte ihn auf dem Gebiet der Eßlust. Christus war hungrig und brauchte dringend etwas zu essen. Warum tat er dieses Wunder nicht? Es lag nicht im Plan Gottes, denn Christus sollte für sich selbst kein Wunder wirken. In welcher Lage befand er sich? Er beschritt den Boden, auf dem Adam damals gefallen war. Adam hatte alles, was er brauchte, aber Christus quälte der Hunger, und alles, was er sich wünschte, war etwas zu essen. Doch der Teufel scheiterte mit dieser Versuchung.

"Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: ‚Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.'" Matthäus 4,5.6. Warum ließ er einen Teil aus, nämlich "auf allen deinen Wegen"? Wenn Christus auf den Wegen Gottes ging, konnte ihm nichts schaden. Jesus sagte über Satan: "Er fand kein Unrecht in mir." Diese Versuchung Satans war eine Herausforderung. Satan sagte: "Wenn du der Sohn Gottes bist ..." Was hätte Christus gewinnen können, wenn er Satans Vorschlag gefolgt wäre? Gar nichts! Christus trat ihm wieder mit dem Hinweis entgegen: "Es steht geschrieben", und Satan erkannte, daß er so nichts erreichen konnte.

Dann versuchte er ihn auf einem anderen Gebiet. Er ließ alle Reiche der Welt in ihrer Pracht und Schönheit an Christus vorüberziehen und forderte ihn auf, sich vor ihm zu beugen. Satan hatte Macht über die Menschheit. "Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest." Matthäus 4,8.9. Da wurde Christi göttliche Autorität erkennbar, und er antwortete: "Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben: ‚Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.'" Matthäus 4,10.

Satan verließ das Schlachtfeld als besiegter Feind. Unser Heiland hatte sich auf gefährlichem Boden befunden, aber er blieb Sieger. Danach fiel er kraftlos zur Erde. Da war kein Schoß, in den er sein Haupt betten konnte, und keine Hand strich ihm über die Stirn. Engel kamen und dienten ihm. Genau dieselbe Hilfe können auch wir in Anspruch nehmen. Christus erkannte, daß der Mensch nicht aus eigener Kraft siegen kann. Er kam, um den Menschen sittliche Kraft zu bringen. Das ist unsere einzige Hoffnung.

Sieg durch Christus

Wir erkennen, wie wichtig es ist, die Eßlust zu beherrschen. Christus überwand, und wir können den gleichen Sieg erringen wie er. Christus schritt über diesen Boden, und deshalb können auch wir siegen. Was hat er für die Menschheit bewirkt? Er hat sie sittlich und moralisch aufgewertet. Wir können diesen Kampf gewinnen, weil wir die nötigen Fähigkeiten dazu erhalten haben. Auch für die völlig hoffnungslosen Fälle gibt es in Christus Hoffnung. "Kann etwa ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Panther seine Flecken? So wenig könnt auch ihr Gutes tun, die ihr ans Böse gewohnt seid." Jeremia 13,23. "So kommt denn und laßt uns miteinander rechten, spricht der Herr. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden." Jesaja 1,18.

Das ist ein großzügiges Versprechen Gottes. Weshalb ist Christus gekommen? Er wollte uns den Vater zeigen -- seine Barmherzigkeit, seine Liebe, sein Mitgefühl. Er kam, um uns ewiges Leben zu bringen und jede Fessel zu lösen. Als Gott uns seinen Sohn gab, schenkte er uns den ganzen Himmel. Mehr konnte er nicht geben.

Der Wert einer Seele

"Der Geist des Herrn hat von mir Besitz ergriffen. Denn der Herr hat mich erwählt, um den Armen gute Nachricht zu bringen, den Verzweifelten neuen Mut zu machen, den Gefangenen zu verkünden: Ihr seid frei. Eure Fesseln werden gelöst." Jesaja 61,1 (GN).

Er ist der einzige, der die Macht hatte, das zu tun. Dies ist der unendlich hohe Preis, mit dem in Sünde verlorene Menschen freigekauft wurden. Der Mensch muß wertvoll sein, denn Christus gab sich für ihn hin. Daß Christus die menschliche Natur auf sich nahm, zeigt, wie wertvoll ihm jeder einzelne Mensch ist.

"Wißt ihr denn nicht, daß euer Körper der Tempel des heiligen Geistes ist? Gott hat euch seinen Geist gegeben, der jetzt in euch wohnt. Darum gehört ihr nicht mehr euch selbst. Gott hat euch als sein Eigentum erworben. Macht ihm also Ehre durch die Art, wie ihr mit eurem Körper umgeht." 1.Korinther 6,19.20 (GN).

Das ist der Wert, den Gott einem Menschen beimißt, und an anderer Stelle sagt er, "daß ein Mann kostbarer sein soll als feinstes Gold und ein Mensch wertvoller als Goldstücke aus Ofir." Jesaja 13,12. Aber Gott tut nichts ohne die Mitarbeit des Menschen.

Nicht mehr klar durch Unmäßigkeit

"Und Aarons Söhne Nadab und Abihu nahmen ein jeder seine Pfanne und taten Feuer hinein und legten Räucherwerk darauf und brachten so ein fremdes Feuer vor den Herrn, das er ihnen nicht geboten hatte. Da fuhr ein Feuer aus von dem Herrn und verzehrte sie, daß sie starben vor dem Herrn. Da sprach Mose zu Aaron: Das ist's, was der Herr gesagt hat: Ich erzeige mich heilig an denen, die mir nahe sind, und vor allem Volk erweise ich mich herrlich. Und Aaron schwieg ... Du und deine Söhne, ihr sollt weder Wein noch starke Getränke trinken, wenn ihr in die Stiftshütte geht, damit ihr nicht sterbt. Das sei eine ewige Ordnung für alle eure Nachkommen. Ihr sollt unterscheiden, was heilig und unheilig, was unrein und rein ist." 3.Mose 10,1-3.9.10.

Nadab und Abihu konnten nicht mehr klar denken, weil sie Alkohol getrunken hatten. Sie nahmen nicht von dem Feuer, das Gott dafür vorgeschrieben hatte, sondern gewöhnliches Feuer, und Gott vernichtete sie. Hätten sie keinen Wein getrunken, hätten sie den Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Gewöhnlichen erkannt. Doch so verstießen sie gegen Gottes ausdrückliche Anweisungen.

Eine Ursache für Unfälle

Wir lesen von Schiffskatastrophen und Eisenbahnunglücken, und wie kommt es dazu? In vielen Fällen ist jemand betrunken und hat keinen klaren Kopf. Diese Menschen vergessen die Verantwortung, die auf ihnen ruht. Schon viele Menschen verloren ihr Leben, weil jemand betrunken war. Diese Toten werden den Menschen angelastet werden, die andere zum Alkohol verführten.

In früheren Zeiten mußte man den Schaden ersetzen, wenn man ein bösartiges Tier hielt. In 2.Mose 21,28.29 heißt es: "Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau stößt, so daß sie sterben, muß das Rind gesteinigt werden, sein Besitzer aber bleibt straffrei. Das Fleisch des Tieres darf nicht gegessen werden. War jedoch das Rind schon längere Zeit stößig, und sein Besitzer hat es nicht eingesperrt, obwohl man ihn darauf aufmerksam gemacht hat, so muß nicht nur das Rind gesteinigt werden, sondern auch sein Besitzer getötet werden." (GN

Dieses Prinzip ließe sich auf die Menschen anwenden, die das tödliche Gift brauen. Hier haben wir ein Gesetz, mit dem der Gott des Himmels den Umgang mit bösartigen Tieren regelt. Christus möchte retten, Satan will vernichten. Ich frage euch, die ihr vernünftig über diese Dinge nachdenken könnt: Wenn ein betrunkener Mann seiner Vernunft beraubt wurde, so kommt Satan und nimmt von ihm Besitz, indem er ihm seinen Geist einflößt. Das Nächste, was er nun im Sinn hat, ist, jemanden, den er normalerweise liebt, zu verletzen oder zu schlagen, und die Menschen dulden, daß diese verfluchte Sache immer weiter geht. Erniedrigen sie sich dann nicht zu weniger als Tiere? Was hat sich der Trinker eingehandelt? Nichts als Wahnsinn! Und unsere Gesetzgebung ist so gestaltet, daß ihm die Versuchung ständig vor Augen geführt wird.

Der Alkoholhändler muß sich einmal für alle Sünden des Trinkers verantworten, und auch der Trinker muß für seine Taten geradestehen. Ihre einzige Hoffnung besteht darin, daß sie sich dem gekreuzigten und auferstandenen Erlöser hingeben.

"Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3,16. Was sagt Christus? "Ihr seid Gottes Mitarbeiter." Christus kam, um dem Menschen die sittliche Kraft zurückzugeben. Aber wir müssen zusehen, wie Menschen durch ihre Leidenschaften zugrundegerichtet werden. Und unsere Jugendlichen sind ständig der Versuchung ausgesetzt ...

Die Leute in den gesetzgebenden Ausschüssen sollten weder Wein noch starkes Getränk zu sich nehmen. Sie brauchen einen klaren Kopf, damit sie klar denken und vernünftig entscheiden können. Das Schicksal von Menschen liegt in ihrer Hand. Oft hängt es von ihrer Entscheidung ab, ob ein Mensch zum Tode verurteilt wird oder ob man ihn anderweitig bestraft.

Wir haben erfahren, daß in einem Gerichtssaal ein Umtrunk stattfand. Haben die Betroffenen daraufhin einen klaren Kopf gehabt? Konnten sie die Ehre Gottes im Auge behalten? Die menschliche Natur ist heute von Grund auf verdorben, aber Christus kam, um sie emporzubringen. Unser Motto sollte lauten: "Nicht berühren, nicht davon kosten." Ihr solltet im Essen maßvoll sein, aber auf Alkohol solltet ihr total verzichten. Berührt ihn überhaupt nicht! Maßvolles Trinken gibt es nicht! Satan würde die Menschheit gerne vernichten, doch Christus kam, um den Menschen zu erlösen und aufzuwerten. Deshalb nahm er die menschliche Natur auf sich.

Beginnt bei den Kindern

Ihr Eltern, ihr müßt die Aufgabe, die Gott euch aufgetragen hat, wahrnehmen. Bringt euren Kindern Gehorsam bei! Viele haben allen Respekt vor Vater und Mutter verloren. Sie werden vor ihrem himmlischen Vater genau so viel -- oder wenig -- Respekt haben wie vor den eigenen Eltern. Unterweist eure Kinder.

Beginnt mit ihrer Erziehung, wenn sie klein sind und ihr sie noch in euren Armen halten könnt. Engel werden euch umgeben, wenn ihr euch darum bemüht. Als die erschöpften Mütter zur Zeit Jesu nicht mehr weiterwußten, brachten sie ihre Kinder zu ihm. Und als eine Mutter zu einer anderen sagte: "Ich möchte, daß Jesus meine Kinder segnet", da schlossen sich andere an, und so wurden es immer mehr, bis schließlich eine ganze Anzahl zu Jesus kam.

Er hörte sie schon von weitem kommen. Er wußte, daß sie auf dem Weg zu ihm waren. Jesus Christus hatte Verständnis für diese Mütter. Als sie ihre Kleinen zu ihm brachten, sagte er: "Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir kommen; denn solchen gehört das Himmelreich." Matthäus 19,14. Ihr Eltern, die Tore des Himmels lassen sich leicht öffnen. Nehmt diese Möglichkeit in Anspruch!

Ein Erziehungsmittel ist der Ton, in dem wir mit unseren Kindern reden. Niemand weiß, wie viel Mühe die kleinen Hände verursachen, aber ihr Mütter, einer weiß es doch -- der Gott des Himmels. An jedem Tag, an dem ihr eure Pflichten erfüllt, steht neben eurem Namen der Satz: "Sieger durch Jesus Christus."

Welche Schutzmauern baut ihr um die Seelen eurer Kinder? Bedroht sie auf keinen Fall mit dem Zorn Gottes, wenn sie Fehler machen, sondern bringt sie im Gebet zu Christus! Gestaltet euer Familienleben so attraktiv wie möglich! Zieht die schweren Vorhänge beiseite, und laßt den Arzt des Himmels, das Sonnenlicht, in eure Wohnungen.

Wenn ihr ein friedliches und ruhiges Familienleben haben wollt, wenn ihr möchtet, daß eure Kinder einen angenehmen Charakter entwickeln, müßt ihr euer Heim und euer Familienleben so attraktiv gestalten, daß sie gar kein Interesse daran haben, in einen Saloon zu gehen. Zeigt ihnen die Blumen und die Blätter der Bäume. Erzählt ihnen, daß Gott jeden einzelnen Grashalm erschaffen hat und jeder Blume ihre wunderbare Farbe gibt. Sagt ihnen, daß in all dem die Liebe Gottes zum Ausdruck kommt und daß dadurch seine Stimme zu euch spricht: "Ich habe euch lieb!"

Familienleben wie bei Abraham

Möchtet ihr ein Familienleben haben wie Abraham? Er bestimmte, wie sein Haushalt geführt werden sollte. Er lehrte alle seine Angehörigen, den Geboten Gottes zu gehorchen. Das müßt ihr Mütter auch euren Kindern geduldig beibringen. Ihr könnt es euch nicht leisten, eure Zeit mit Dingen zu verschwenden, die gerade Mode sind. Lehrt eure Kinder, daß sie Christus gehören. Heute müssen wir ihre Charaktere bilden. Ihr jungen Männer, ihr jungen Frauen, heute bestimmt ihr über euer zukünftiges Los. Nehmt Christus in euch auf! Er wird euch vor Versuchung bewahren.

Viele untergraben ihre körperliche Verfassung durch Tabakgenuß. Er dringt in die Körperflüssigkeit und in das Gewebe des Körpers ein. Wir haben erlebt, wie Tabaksüchtige von ihrer schlimmen Gewohnheit geheilt wurden. Mein Mann und ich haben in Amerika ein Gesundheitszentrum gegründet. Das Pflegepersonal erzählte alarmierende Dinge über ihre Patienten. Im Badewasser und auf den Behandlungslaken fand man schreckliche Rückstände. Aber diesen Menschen konnte geholfen werden. Wir haben oft erlebt, wie Leute, die meinten, daß sie nie vom Tabak loskämen, schließlich doch befreit wurden.

Mit Gott in der Mehrheit

Kein Trinker kann ins Buch des Lebens eingeschrieben werden. Widerstehe der Versuchung wie ein Mann! Im Namen Jesu Christi von Nazareth kannst du die Kraft Gottes für dich beanspruchen. Christus wird sich für jeden einzelnen einsetzen. Die Sucht nach Tabak ist unnatürlich. Trotzdem kannst du davon loskommen.

Der Fluch Gottes liegt auf jedem, der seinen Nächsten zum Alkoholgenuß verführt. Du sagst, wir sind in der Minderheit. Ist Gott nicht die Mehrheit? Wenn wir auf der Seite des Schöpfers stehen, sind wir dann nicht auf der Seite der Mehrheit? Wir haben Engel an unserer Seite, die außerordentlich stark sind.

Weg mit den Modetorheiten dieses degenerierten Zeitalters! Schwestern und Mütter, ihr mißhandelt euren Körper, den euch Gott gegeben hat. Wozu schnürt ihr euch die Taille so eng, daß eure Lungen, eure Leber und die anderen lebenswichtigen Organe zu wenig Raum bekommen? ...

Von Manoahs Frau verlangte der Herr, nach strikten Enthaltsamkeitsregeln zu leben: "Sie soll nicht essen, was vom Weinstock kommt, und soll keinen Wein oder starkes Getränk trinken und nichts Unreines essen; alles, was ich ihr geboten habe, soll sie hüten." Richter 13,14. Der Engel, der dem Zacharias erschien, sagte: "Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben. Und du wirst Freude und Wonne haben, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken und wird schon von Mutterleib an erfüllt werden mit dem heiligen Geist." Lukas 1,13-15. Diese Anweisungen beziehen sich auf die Zeit vor und nach der Geburt eines Kindes.

Ihr Mütter solltet diese Ratschläge beachten. Die Neigungen der Mütter werden auf die Kinder übertragen. Viele von euch befriedigen nur ihre Genußsucht und legen damit die Grundlage für Unfrieden in eurem Familienleben. Dabei könnten viele Menschen einen ebenso erfreulichen Lebenslauf haben wie damals Daniel. Satan spielt seine Karten aus, weil er eure Seelen haben möchte. Wir aber wollen uns von den Verdorbenheiten der heutigen Welt rein und frei erhalten. Christus überwand um unseretwillen. Wir dürfen im Namen Jesu Christi von Nazareth ebenfalls überwinden.

Wenn die Erlösten durch die Tore in die heilige Stadt eintreten, wird Jesus Christus sie alle willkommen heißen. Sie werden goldene Harfen haben und zur Ehre Jesu Christi singen, und sie werden Kleider tragen, die auf dem Webstuhl des Himmels gewebt wurden und nicht einen einzigen "menschlichen" Faden in sich haben.

Wir wünschen uns das ewige Leben, und Jesus Christus wird es uns schenken, wenn wir mit ihm zusammenarbeiten. Manuskript 27, 1893.