Das Sabbatschulwerk

Kapitel 3

Die Notwendigkeit echter Gottesfurcht in unsern Sabbatschulen

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Unsre Sabbatschulen sind nicht, was sie nach Gottes Willen sein sollten, denn wir verlassen uns im allgemeinen noch zuviel auf die Einrichtung an sich; dagegen ist noch nicht jene Kraft spürbar, die den Tod Christi zum Leben von Seelen wirksam macht. Dieser Zustand bedarf der Änderung, wenn unsre Sabbatschulen ihrem eigentlichen Zweck gerecht werden sollen. Wir brauchen fromme Helfer, die Gott über alles und ihren Nächsten wie sich selbst lieben. Der Herr hat reichlich Vorsorge getroffen, daß die Helfer von Sabbat zu Sabbat tüchtiger werden können. Sie sollen dabei an die Wirkung ihrer Lehrtätigkeit denken, die sich nicht nur aufs Zeitliche, sondern auch auf die Ewigkeit erstreckt. Wir brauchen in unsern Sabbatschulen junge Leute, die von lebendiger Gottesfurcht erfüllt sind. Ungenügende, oberflächliche Erfahrungen reichen nicht aus. Sie benötigen jene tiefinnerliche Frömmigkeit, die man durch tägliches Lernen in der Schule Christi gewinnt. Dann erst können sie andern die köstlichen Lehren vermitteln, die sie bei Christus gelernt haben

Wer sich damit begnügt, einem trockenen Schema zu folgen und einfach den Stoff durchzugehen, verfehlt den Zweck der Sache und damit auch seine Aufgabe als Sabbatschullehrer. Sind diejenigen, die an diesem wichtigen Zweig des Werkes Gottes mitarbeiten, Christen in des Wortes wahrer Bedeutung, die das ihnen anvertraute Werk in Gottesfurcht ausrichten und voller Liebe den Tod Christi für Seelen wirksam zu machen suchen, dann sind sie rechte Mitarbeiter Gottes. Widmen sich Prediger und Helfer rückhaltlos dem Herrn, so bleibt es nicht nur bei guten Entschlüssen, sondern es werden auch Taten folgen. Sobald die Sabbatschulhelfer im vollen Bewußtsein ihrer Abhängigkeit von Gott an ihre Arbeit gehen, wird die Gnade Christi ihre Bemühungen segnen. Es ist für jeden Helfer wichtig, zu wissen, daß Überzeugung und Bekehrung von Seelen durch Vereinigung menschlicher Anstrengungen mit göttlicher Kraft zustande kommt. Die Leiter und Helfer unsrer Sabbatschulen und auch die Prediger müssen dem Herrn völlig geweiht sein, denn sie arbeiten alle daran, Seelen zu Christus zu führen. Jeder muß an seinem Platz im Geist der Liebe für die Irrenden und Unbußfertigen wirken, wie es Christus auch getan hat. Das erwartet Christus als Frucht von unsern Sabbatschulen.

Der Helfer als Vorbild

Die Helfer müssen der Jugend hinsichtlich geistiger Haltung, Benehmen und Kleidung ein gutes Vorbild geben. Ihre Kleidung sei schlicht und einfach. Ihre Gesinnung sei einfältig wie die eines Kindes und dabei doch rein und reif. Denn sie stehen vor Gott und haben ihren Schülern den Herrn Jesus vorzuleben. Im Geiste der Hingabe und mit innigem Feingefühl sollen sie sich vor ihre Klasse stellen und an das Wort Jesu denken: "Sehet zu, daß ihr nicht jemand von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel." Die Engel Gottes, die allezeit das Angesicht des Vaters im Himmel sehen, wachen über der Jugend, die ihr in den Wegen des Heils unterweist. Denkt daran, ihr Prediger und Helfer! Himmlische Engel sind bei euch, die ihr ein Werk tut, das entweder für euren Glauben oder eure Untreue Christus gegenüber zeugt.

In unsern Sabbatschulen würde weit wirksamere Arbeit getan werden, wenn sich die Helfer vor Augen hielten, daß der Heilige Geist der Offenbarer himmlischer Dinge ist; wenn sie bedächten, daß er es ist, der die himmlische Wahrheit in den Herzen wirksam macht, während sie im Geiste Christi wirken; wenn sie sich stets vergegenwärtigten, daß Engel sie umgeben und daß sie sich auf einem heiligen Grunde befinden. Den Helfern ermangelte es dann nicht an geistlicher Kraft und Gnade; denn sie vergäßen nie, daß Gott gegenwärtig ist. Sie wären sich allezeit bewußt, daß sie durch Christus nur Mittler seines himmlischen Lichtes sind. Ihre Arbeit verrichteten sie mit Ernst und vollem Krafteinsatz, und sie wären auch stets dessen eingedenk, daß der Heilige Geist ihrer Schwachheit aufhilft.

Die Leiter und Helfer unsrer Sabbatschulen müssen bekehrt sein und aus ihrer gewohnheitsmäßigen Gleichgültigkeit herauskommen. Die köstlichen Lehren der Wahrheit dürfen nicht langweilig und leblos vorgetragen werden. Durch täglichen Umgang mit dem Herrn, dadurch, daß die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit in unser Leben fallen, müssen unsre Bemühungen mit lebenspendender Kraft gesegnet und so in der Seelengewinnung fruchtbar werden. Wir dürfen nicht aufhören, unser Sinnen auf Christus zu richten, damit wir geistliche Gedanken und Absichten hegen können und unser Unterricht unter der Leitung des Heiligen Geistes stehe. Der Heilige Geist befähigt in seinen höchsten Auswirkungen die Menschen zu den besten Leistungen und erreicht, daß Gott nach seinem Willen und Wohlgefallen durch sie wirken kann.

Christus spricht: "Ohne mich könnt ihr nichts tun." Wer für ihn arbeitet, ist nicht auf sich selbst gestellt. Er erhält den Geist Gottes, damit er Gottes Willen und Wohlgefallen erfüllt und nicht seinem Fleisch zuliebe lebt, noch dessen Lüste befriedigt. Lieber Helfer, unterstell dich der Leitung des Geistes! So wie der Geist Gottes die Herzen der Jugend zieht, ziehe auch du sie durch Zartgefühl und Liebe. Lade sie ein und bitte sie, ihre Herzen Gott zu schenken.

Unsre Jugend ist Christi erkauftes Eigentum. Er hat sie mit einem unendlich hohen Kaufpreis erworben. Jesus liebt besonders unsre Kleinen. Mit inniger Anteilnahme schaut er auf die Jugend; denn er weiß, daß Satan sie auf den breiten Weg zu ziehen sucht, den er ihnen verlockend vor Augen stellt. Doch Jesus gebietet den Engeln, auf diese unerfahrenen Seelen besonders achtzugeben, sei es zu Hause, in der Schule oder in der Sabbatschule. Der Geist ringt beständig um sie und sucht sie zu Gott zu lenken. Wer Gottes Mitarbeiter ist, fühlt eine persönliche Verantwortung und wird ernstlich mitarbeiten, Seelen für Christus zu gewinnen.

Gebet und Geduld sind erforderlich

Die Schüler in euren Klassen mögen schwer beeinflußbar und unbeugsam sein. Sie mögen sogar zum Bösen neigen und dadurch eure Geduld auf eine harte Probe stellen. Trotzdem sind ihre Herzen ein Ackerboden, in den ihr den himmlischen Samen streuen müßt, der einmal eine gute Ernte zeitigen soll. Wenn der Geist Gottes den Helfer nicht erfüllt, wird dieser den Mut und seine Selbstbeherrschung verlieren und mag durch ein ungeduldiges Wort oder eine scharfe Gegenäußerung all seinen Einfluß einbüßen und damit seine Arbeit vernichten.

Die Sabbatschulhelfer müssen mit Sorgfalt und Gebet vor Gott wandeln. Sie müssen sich immer vor Augen halten, daß sie dereinst Rechenschaft zu geben haben. Sie haben Gelegenheit, Seelen für Christus zu gewinnen; und je länger die Jugend verhärtet bleibt, desto mehr verschließt sie sich dem Einfluß des Geistes Gottes. Mit zunehmendem Alter wird erfahrungsgemäß die Empfänglichkeit für göttliche Dinge und religiöse Einflüsse geringer. Satan nutzt jeden Tag aus, um sie in ihrem bisher geübten Ungehorsam und in ihrer Unbußfertigkeit zu bestärken. Auf diese Weise wird es immer unwahrscheinlicher, daß sie jemals Christen werden. Wie wollen Helfer, die diesen Dingen gleichgültig gegenüberstehen, dereinst Rechenschaft ablegen? Darf mangelndes Selbstvertrauen den Helfer innerlich hemmen und ihn behindern, sich ernsthaft für die Bekehrung unsrer wertvollen Jugend einzusetzen? Ist es nicht an der Zeit, daß der Heilige Geist Bedingungen schaffe, die der seelischen Schwäche wehren und die Möglichkeit herbeiführen, andre mit himmlischem Licht zu erleuchten?

Der wahrhaft bekehrte Sabbatschulhelfer wird sich von seinem Ziel des Einsseins mit Christus nicht abbringen lassen, noch von dem Gott geleisteten Treuegelöbnis abweichen. Dem Stolz, der Sucht nach eigenem Vergnügen, der Verschwendung von Mitteln an kostspielige Liebhabereien, der Huldigung alles auffälligen Wesens wird er Kampf ansagen und statt dessen ein Beispiel in geistlicher Haltung, Lebensführung und Kleidung geben.

Ihr Mitarbeiter in der Sabbatschule, wen wollt ihr euch zum Vorbild nehmen, Christus oder die Welt? Seid ihr zu dem Entschluß bereit: "Ich will das Kreuz auf mich nehmen und Jesus folgen"? Wollt ihr nicht so starken Glauben üben, wie er ihn besaß, so starken Ernst, mit dem er ermahnte, die erhabenen Grundsätze der Wahrheit so vorleben wie er und auf die Weise in eurem Leben und Wesen zeigen, was der Glaube Jesu aus euch gemacht hat? Wollen wir nicht die Ermahnung des Apostels beherzigen: "Zieht den Herrn Jesus Christus an und seid dem Leibe nicht so zu Diensten, daß böse Begierden dadurch erregt werden"? (Menge-Übersetzung).

Die Jugend braucht das Vorbild wahrer Gottesfurcht. Dieses wird sich als lebendige Kraft und starker Einfluß erweisen. Aus tiefer Frömmigkeit entspringen Freudigkeit, Frische und ständiges Wachstum. Solche Glaubenshaltung muß die Jugend vor Augen haben, wenn sie zu Jesus gezogen werden soll. Derartiger Glaube wird seinen göttlichen Eindruck auf Seelen nicht verfehlen, und wer ihn besitzt, wird an Geist und Leib durch die lebendige Gnade Gottes erneuert werden.

Ihr Erzieher und Helfer, versucht das doch einmal ein Jahr lang und seht zu, ob ihr dann nicht sagen könnt: Der Herr hat wunderbar durch uns gewirkt; denn viele Seelen sind als kostbare Garben in seine himmlische Scheune gesammelt worden.