Das Sabbatschulwerk

Kapitel 4

Das Ziel der Sabbatschule

[AUDIO]

Helfer und Schüler sind Gott für die Gnadengaben, deren sie sich erfreuen, verantwortlich; denn sie sollen mit Gott zusammenwirken und von der rettenden Gnade Gottes vor aller Welt ein entschiedenes Zeugnis ablegen. Die Leistungsfähigkeit und der Einfluß dessen, der für Gott wirkt, stehen im Verhältnis zu seiner sittlichen Reife und Lauterkeit. Ein rechter Helfer wird sich mit dem Inhalt der Sabbatschulbetrachtung gründlich beschäftigen; denn dadurch wird er in das Verständnis des Evangeliums eindringen. Er wird sein Licht denen scheinen lassen, die noch nicht von den herrlichen Strahlen der Wahrheit erleuchtet sind. Die Herzen müssen aufgetan werden, um das Licht zu empfangen, das vom Worte Gottes scheint. Ein Schüler, der das Wort Gottes aufnimmt, kann den empfangenen Segen seinen Mitschülern vermitteln. Er kann andern zum Heil werden, wenn er die Betrachtung mit Geduld, Freundlichkeit und Verständnis mit solchen durchnimmt, die sich noch nicht lebhaft mit göttlichen Dingen beschäftigen. Doch muß er klar und überzeugend unterweisen. Diese Art der Arbeit erfordert Weisheit von oben; denn wir müssen den Heilsbedürftigen mit einnehmendem Wesen begegnen und sie zu Christus führen, bei dem alle Sehnsucht gestillt wird.

Hat sich ein junger Mensch bekehrt, dann darf er nicht untätig bleiben. Wir wollen ihm im Weinberg des Herrn eine Arbeit zuweisen. Er muß jedoch nach seinen Fähigkeiten beschäftigt werden; denn der Herr hat einem jeglichen sein Werk gegeben. Laßt uns in jeder Hinsicht mit dem Herrn zusammenwirken und uns aller Hilfsmittel bedienen, durch die wir den in der Sabbatschule vorhandenen Kräften zu nutzbringender Entfaltung verhelfen können. Die Bewohner der Erde schließen sich einer der beiden Heerscharen an, die es in dieser Welt gibt. Über der einen weht das Banner Christi, des Lebensfürsten, über der andern das Banner Satans, des Fürsten der Finsternis. Beide werben um die Menschen. Helfer und Schüler müssen tüchtig ihre Kräfte anspannen, damit die Heerscharen Christi ständig aufgefüllt werden, und jeden Menschen einladen, sich unter die Blutfahne des Fürsten Immanuel zu stellen.

Vermeide törichte und unnütze Fragen!

Die Sabbatschulbetrachtungen sollen so durchgenommen werden, daß sie Licht in Herz und Gemüt strahlen. Voraussetzung hierzu ist die Leitung des Helfers durch den Heiligen Geist. Dieser wird alle Eitelkeit entfernen. Er wird darüber wachen, daß wir nicht übereilt reden noch unüberlegt handeln, und dafür sorgen, daß sich die Gnade Gottes mit unsern Bemühungen zum Heil von Seelen vereint. Das ist das erhabene Endziel unsrer Sabbatschule. Die Sabbatschule ist kein Feld zur Austragung unsrer Streitigkeiten; wir dürfen sie nicht dazu benutzen, Meinungsverschiedenheiten in den Vordergrund zu stellen. Alles das soll aus der Sabbatschule herausbleiben; größter Wert muß auf Eintracht gelegt werden. Wenn wir einmal einen Gedanken aufnehmen, der aus der Klasse herausgekommen ist, so dürfen wir nicht zulassen, daß dabei Streitsucht entsteht, die Auseinandersetzungen und Gegensätzlichkeiten im Gefolge hat.

Die Sabbatschule soll ein Ort sein, wo nach der Wahrheit gesucht wird, Irrtümer beseitigt werden und die kostbare Perle in das Geschmeide des Evangeliums eingefügt wird. Kostbare Wahrheitsschätze, auf die man lange nicht mehr geachtet hat, sollen heute den Kindern Gottes wiedergeschenkt werden. Die Rechtfertigung durch den Glauben und die Gerechtigkeit Christi müssen in unsern Schulen hervorgehoben werden, damit unsre Jugend diese wichtigen Wahrheiten versteht und Helfer und Schüler den Weg des Heils erkennen. Heilige und ewige Grundwahrheiten, die zum Erlösungsplan gehören, waren lange Zeit hindurch aus dem Blickfeld geraten; sie müssen in unsrer Erkenntnis vom Heilsplan wieder die berechtigte Stelle einnehmen und aufs neue in ihrem alten himmlischen Glanze erstrahlen, all die geistliche Finsternis erleuchtend, in der die Welt befangen ist. Die Jugend möge besonders auf das Wort des weisen Mannes achten: "Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand." Sie führe einen stillen Wandel vor dem Herrn, bete und gebe auf sich acht; verlasse sich ständig auf ihn und setze gleichzeitig ihre volle Kraft ein; nutze alle ihre Möglichkeiten im Vertrauen darauf, daß der Herr viel durch sie ausrichten kann, wenn sie sich ihm ganz hingibt. Bei jedem Schritt möge sie sich die Frage vorlegen: "Befinde ich mich auf göttlichem Wege?" Demut zeichnet denjenigen aus, der wahre Weisheit besitzt. Was immer er auch erreicht haben mag, er wird weder auf sich selber bauen noch stolz sein.

Lebenslänglicher Dienst

Der Herr beruft junge Leute, sich zu lebenslangem ernsthaftem Dienst in der Sabbatschule zu rüsten. Mit krampfhaften Anstrengungen ist nicht viel Vernünftiges zu erreichen, noch Erfolg im Werke Gottes zu erzielen. Dagegen können wir durch geduldiges Beharren in rechtem Handeln Mitarbeiter Gottes werden. Sage dir heute, daß du ein Knecht Gottes bist. Sei für den heutigen Tag treu in deiner Arbeit. Beschreite keine krummen Wege, damit der Unsichere infolge deiner schlechten Führung nicht vom Pfade der Gerechtigkeit abirre. Der Herr wünscht in der Sabbatschule Helfer, die ihren Dienst von ganzem Herzen tun, sich bemühen, ihre Gaben zu mehren, und über das schon Erreichte hinauskommen wollen. Der Herr will freudige Christen in seiner Gemeinde haben; denn wer arbeitet, wird weniger versucht als derjenige, der nichts tut. Wer getreulich an Christus glaubt, wird ein rechter Mitarbeiter Gottes werden. Sein Geist regiert ihn und läutert sein Wollen, beherrscht sein Wünschen und zeitigt in seinem Leben köstliche Frucht zur Ehre Gottes. Wer treulich an Christus glaubt, ist ein Lichtträger. Aus dem Worte Gottes schöpft er immer neue Erleuchtung, und er steht in lebendiger Verbindung mit der Sonne der Gerechtigkeit. Niemand verfalle auf den Gedanken, daß keine Wahrheit mehr zu offenbaren übrig sei. Wer sorgfältig und unter Gebet nach Wahrheit sucht, wird immer noch aus dem Worte Gottes herrlich erleuchtet werden. Allerlei Edelsteine sind noch hier und dort vorhanden, die wir suchen und zum Eigentum der letzten Gemeinde machen müssen. Aber wir erhalten nicht nur darum göttliches Licht, damit es unsre Stärke sei, sondern daß wir es auch in die Finsternis strahlen lassen. Das Volk Gottes muß das Lob dessen verkündigen, der sie berufen hat zu seinem wunderbaren Licht. Christus hat von den Seinen gesagt. "Ihr seid das Licht der Welt", und das Licht ist dazu gesandt, damit es weit hinausscheine und die Finsternis erleuchte.

Die Sabbatschule ist nicht nur darum ein wichtiger Teil des Missionswerkes, weil sie jung und alt Erkenntnis aus Gottes Wort vermittelt, sondern in ihnen auch Liebe zu dessen heiligen Wahrheiten und das Verlangen erweckt, zum eigenen Frommen in ihr Verständnis einzudringen. Vor allem aber leitet sie dazu an, das Leben nach den Lehren des Wortes einzurichten.

Die Sabbatschularbeit ist wichtig. Alle, die sich für die Wahrheit einsetzen, sollten dazu beitragen, daß diese Arbeit Frucht schafft.

An vielen Orten sollen Gruppen von Sabbathaltern gegründet werden. Oft werden es keine großen Kreise sein; trotzdem dürfen wir sie nicht vernachlässigen. Wir dürfen sie nicht sich selbst überlassen. Dann würden sie absterben, weil sich niemand persönlich um sie bemüht und sie gefördert hat. Wir dürfen die Arbeit nicht vorzeitig aufgeben und müssen darauf achten, daß alle in der Wahrheit genügend unterrichtet, im Glauben gegründet sind und an allen Zweigen des Werkes Anteil nehmen, bevor wir sie alleinlassen, um anderswo weiterzuarbeiten.

Im Missionsfeld hat es sich gezeigt, wann immer nahezu vergeblich gearbeitet wurde. Es kann nämlich ein noch so guter Redner die Arbeit aufgenommen haben, es nützte nichts, wenn man die Einzelarbeit vernachlässigte, niemand anleitete, wie er arbeiten soll, noch zeigte, wie man Versammlungen hält, an der Missionsarbeit tätigen Anteil nimmt und sich erfolgreich um Menschen bemüht. Gerade durch die Sabbatschule können wir viel erreichen: Wir können Einsicht für die Verpflichtung des einzelnen wecken und ihn auch an die Arbeit bringen. Gott ruft zur Arbeit für ihn auf, und die Prediger sind hierbei zur Führern berufen.