Das Sabbatschulwerk

Kapitel 6

Arbeit im Sinn und Geist Christi

[AUDIO]

Der Sabbatschulhelfer sollte als Mitarbeiter Gottes mit Christus zusammenwirken. Er darf sich nicht mit einem förmlichen Glauben ohne Leben zufriedengeben. Ziel aller Arbeit in der Sabbatschule muß die Seelengewinnung sein. Äußerlich mag unser Wirken fehlerfrei sein. Vielleicht sind sogar alle wünschenswerten Gaben vorhanden. Werden jedoch unsre Schüler nicht zu Christus geführt, so verfehlt der Unterricht seinen Zweck. Wenn es nämlich nicht zur Entscheidung für den Herrn kommt, werden die Betreffenden, da sie unter dem Einfluß eines Formglaubens stehen, allmählich abgestumpft. Der Helfer muß sich als Mitarbeiter Christi fühlen, wenn er an die Herzenstür solcher klopft, die Hilfe brauchen. Erschließen sich Schüler dem Wirken des Geistes und öffnen sie die Herzenstür, daß Jesus herein kann, so wird er ihren Verstand erleuchten, daß sie die göttlichen Wahrheiten erfassen können. Die Arbeit des Helfers ist einfach. Wird sie aber im Geiste getan, dann sorgt der Heilige Geist dafür, daß sie nachhaltig und kräftig wirkt.

In der Sabbatschule gilt es vor allem, persönliche Arbeit zu verrichten. Die Notwendigkeit dieser Arbeit wird noch nicht in genügendem Maße anerkannt und geschätzt. Vor allem muß das Herz des Helfers mit Dankbarkeit für Gottes Liebe erfüllt sein, die seiner Seele zuteil geworden ist. Dann kann er mit Güte und Ernst an der Bekehrung seiner Schüler arbeiten.

Wie können wir der Welt beweisen, daß die Arbeit in der Sabbatschule Daseinsberechtigung hat? Man wird sie nach ihren Früchten beurteilen. So wie eure Schüler sich geben und arbeiten, werden sie auch eingeschätzt werden. Die Jugend unsrer Sabbatschulen muß mit Verantwortlichkeiten betraut werden, damit sie ihre Fähigkeiten üben und geistliche Kraft gewinnen kann. In erster Linie weihe sich die Jugend Gott. Mit ihren ersten Erfahrungen im Glaubensleben ausgerüstet, leite man sie an, andern zu helfen. Dadurch bekommt sie Gelegenheit, ihre Gaben anzuwenden und zu lernen, was sie zum Besten ihrer Mitmenschen unternehmen kann. Die jungen Leute sollen Menschen aufsuchen, denen Hilfe not tut, nicht um törichte Gespräche mit ihnen zu führen, sondern um sich ihnen als Christen zu erweisen, als Mitarbeiter Gottes, die gerne unbekehrte Menschen gewinnen möchten.

Wenn wir in der Schrift forschen, selbstlose Anteilnahme am Ergehen andrer bekunden und alles tun, was dem Heiland gefällt, werden wir in der Gnade und Erkenntnis unsres Herrn und Erlösers zunehmen. Jeder Helfer und Schüler lege sich die Frage vor: "Was kann ich tun, um zu den getreuen Haushaltern dessen gerechnet zu werden, der sein Leben um meiner Seligkeit willen opferte?" Der Meister gibt darauf folgende Antwort: "Suche und rette das Verlorene!" Wir müssen so arbeiten, wie Christus es tat: mit Geduld, Teilnahme und dem entschiedenen Vorsatz, uns bei unsrer Arbeit, die nicht nur zeitliche, sondern ewige Werte besitzt, nicht entmutigen zu lassen. Wir müssen glauben, daß Jesus durch einen Menschen, der sich seinem Dienste weiht, viel ausrichten kann. Was können wir uns Höheres ersehnen, als Mitarbeiter Gottes zu sein und damit die uns anvertrauten Kräfte für das höchste Ziel einzusetzen, daß dieses herrliche Werk vollendet werde! Wenn unsre jungen Männer und Frauen ernst gesinnt, fromm und gottergeben sind, werden sie ihr Licht andern scheinen lassen, und die Gemeinde wird kraftvoll dastehen.

Unser Rückstand in der Arbeit

In unsrer Arbeit an der Jugend tun wir bei weitem nicht unsre Pflicht. Wir haben zwar große Erkenntnis, aber es fehlt uns an Eifer und Ernst. Unsre Inbrunst entspricht nicht den Gnadengaben, deren wir uns erfreuen. Wir müssen den kalten Bereich des Unglaubens verlassen, in dem wir stehen, und uns Gott nahen, damit er uns nahekommen kann. Wir müssen die Jugend erziehen, daß sie für das Heil von Seelen arbeiten lernt. Wenn wir das tun, lernen wir gleichzeitig mit Erfolg zu arbeiten, und wir werden brauchbare Werkzeuge in der Hand Gottes zur Bekehrung unsrer Schüler.

Ein ernster Arbeitsgeist muß von uns Besitz ergreifen, der sich ganz und gar auf Christus verläßt und in ihm unsre eigentliche Macht erkennt. Unsre Erkenntnis muß sich vertiefen, um all das recht fassen zu können, was mit dem ewigen Leben zusammenhängt. Die Gnade Christi muß unsre Herzen sanft und gehorsam machen, damit wir wahre Erzieher werden. Leiter und Helfer müssen sich fragen. Glaube ich an das Wort Gottes? Schenke ich mich dem, der sich für mich gegeben hat und den grausamen Tod am Kreuze litt, damit ich nicht umkomme, sondern ewiges Leben habe? Glaubst du, daß Jesus die Menschen um uns her gewinnen will, auch wenn sie unbußfertig dahinleben und sich dem Zuge seiner Liebe unzugänglich zeigen? Dann sprich mit zerknirschtem Herzen: Meister, ich will mich mit allen meinen Kräften in deinen Dienst stellen. Ich will mich dir ergeben. Ich traue dir und glaube, daß du allein mein Herz durch die Kraft des Heiligen Geistes rühren und dir untertänig machen kannst.