Das Sabbatschulwerk

Kapitel 13

Durch den Heiligen Geist zum Erfolg

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Leiter und Helfer der Sabbatschule müssen durch den Heiligen Geist geführt und belehrt werden, damit sie wahre Erzieher sein und Anregungen vermitteln können und ihr Unterricht nachhaltig wirkt. Es ist das Amt des Heiligen Geistes, uns die Worte und Werke Christi voller Klarheit vor Augen zu stellen. Wer unter dieser Voraussetzung von dem Welterlöser spricht, erhöht Christus wahrhaftig und kraftvoll vor seiner Klasse. Für alle Angelegenheiten der Sabbatschule brauchen wir die Hilfe des Heiligen Geistes, der die rechten Männer und Frauen finden wird, die wir zu Leitern und Helfern bestellen können, weil sie Gottes Kinder sind.

Man fährt nicht immer gut, die Schule einem einzigen Manne anzuvertrauen; denn er wird ihr den Stempel seiner eigenen Vorstellungen und Anschauungen aufprägen. Wir brauchen Mitarbeiter, die der Schule mit neuen Gedanken dienen können und damit deren geistliches Leben heben. Gewiß kann man sie jemand anvertrauen, der lange und treu gedient hat; immer aber muß das Wohlergehen dieser Einrichtung vor persönlichen Rücksichten auf Helfer und Schüler kommen. Wenn es sich herausstellt, daß der Schule durch einen Wechsel gedient ist, indem man ihr Leiter gibt, denen die Errettung von Seelen am Herzen liegt, darf nichts einer Änderung im Wege stehen. Wer nicht von Ehrgeiz für sich selbst erfüllt ist, wird gern jede Gelegenheit ergreifen, an der Hebung und Förderung der Sabbatschüler mitzuarbeiten, wenn er auch durch eine derartige Maßnahme aus seinem Amt ausgeschieden ist. Alte und erfahrene Mitarbeiter im Werk haben sich dafür entschieden, was der Sache Gottes eine Hilfe ist. Und jüngere Leute, deren Eignung für die Arbeit noch nicht ganz erwiesen ist, dürften gern dem Beispiel der älteren Brüder folgen, die in dem ihnen Anvertrauten Treue bewiesen haben. Dadurch tragen sie zu ihrer Selbsterziehung bei, erwerben Weisheit und Feingefühl und helfen den Erfolg sichern, der für eine Arbeit so wesentlich ist.

In der Sabbatschule ist uns ein weites Arbeitsfeld gegeben, das wir sorgfältig bearbeiten müssen. Sie kann sehr wohl unsre Jugend anregen, sich dem Herrn völlig zu weihen, damit er sie in seinem Dienst gebrauchen kann. Wir brauchen in unsern Sabbatschulen fleißige, treue Helfer, die wachen und darauf achtgeben, wen der Heilige Geist bewegt, und die sich mit den Engeln Gottes zum Seelengewinn für Christus vereinigen. Den Sabbatschulhelfern ist eine heilige Verantwortung auferlegt, und die Sabbatschule muß der Ort werden, wo Männer und Frauen, die Jugend und die Kinder durch lebendige Verbindung mit Gott dahin kommen, daß sie Stützen der Gemeinde und ein Segen werden. Sie müssen tun, was sie können, daß die Gemeinde aufwärts und vorwärts komme. Sie müssen ihre Kräfte üben und mehren.

Wichtige Fragen

Wie kommt es, daß in unsern Gemeinden so viele Geschwister sind, die nicht in der Wahrheit gefestigt, gewurzelt und gegründet sind? Warum wandeln manche im Finstern und besitzen kein Licht? Warum hören wir von ihnen halbherzige und kalte Worte und soviel Klagen? Aus welchem Grunde gibt es so viele, deren Füße Abwegen und verbotenen Pfaden zustreben? Warum haben sie immer das Klagelied von Versuchungen und Niederlagen auf den Lippen? Sind sich die Gemeindeglieder angesichts dessen ihrer Verantwortlichkeit bewußt? Haben sich die Ältesten und Diakone der Gemeinde schon um die Schwachen gekümmert? Haben sie erkannt, daß die Schwankenden in Gefahr stehen, ihr Seelenheil zu verscherzen? Habt ihr durch Lehre und Beispiel versucht, die Füße der Strauchelnden auf den ewigen Felsen zu stellen? Wissen die Helfer und Leiter der Sabbatschule, daß es ihre Aufgabe ist, die Jugend auf sichere Wege zu führen, daß sie allen Eigennutz hintanstellen müssen, um dem Meister Seelen zu gewinnen? Wir haben in allen Zweigen des Werkes eine entschiedene Umkehr nötig.

In unsrer Sabbatschularbeit lassen wir uns herrliche Gelegenheiten entgehen. Männer und Frauen mit den verschiedensten Gaben mögen sich künftig beteiligen und voller Gottesfurcht ihr Bestes zur Rettung unsrer Jugend tun. Wer lediglich im äußeren Sinne Verwalter eines Amtes ist, darf nicht die Schule in seine volle Obhut bekommen und sie nach äußeren Gesichtspunkten und hergebrachten Gewohnheiten gestalten, bis alles Leben in einer Vielzahl von Vorschriften erstickt. Ordnung ist wichtig; aber außer unsern Regeln und Einrichtungen brauchen wir ein weit größeres Maß geistlicher Erkenntnis. Wir brauchen Lebenskraft, ehrliche Begeisterung und echte Anregungen. Dann werden unsre Sabbatschulen von wahrer Frömmigkeit und Reinheit erfüllt, und wir kommen auf dem Gebiet des Glaubens vorwärts. Die Furcht des Herrn durchweht die Schule. Prediger und Leiter geben sich nicht mit totem, formellem Außenwerk zufrieden, sondern setzen alles in Bewegung, daß das edelste und wirksamste Ziel auf Erden angestrebt wird. Hiermit sind Bestimmung und Aufgabe jedes Mitarbeiters in der Sabbatschule fest umrissen.

Wir brauchen in unsern Schulen Männer und Frauen mit guter Auffassungsgabe, denen der Heilige Geist hilft, im Wesen unsrer Mitmenschen zu lesen, die für die verschiedenen Wesensarten ein Verstehen haben, taktvoll und weise auf unterschiedliche Denkungsart eingehen können und Führereigenschaften besitzen. Es gibt genug, die ein höheres Amt dem Namen nach ausfüllen können, doch wenige, die den Anforderungen des Amts wirklich gewachsen sind. Es gibt viele, die mit leidlichem Geschick verwalten können; aber sie vermögen in andern keine Zuversicht und Hoffnung zu wecken, Gedanken anzuregen, Kräfte auszulösen und ein solches Leben anzufachen, daß sich die Schule als lebendige, wachsende Macht zum Guten erweist.

Auch den Helfern steht ein großes Feld offen. Sie müssen sich um eine Arbeitsweise bemühen, durch die die Gedanken und Herzen gefördert und entwickelt werden. Sie sollen die Weisheit von oben besitzen, damit ihre Arbeit an der Jugend und an den Kindern von Erfolg begleitet ist. Manche Helfer schlagen kurzsichtigerweise mit der Jugend eine Richtung ein, die kein gutes Ende verheißt. An die Stelle des Fortschritts tritt Rückschritt. Helfer und Schüler müssen mit dem Heiligen Geist angetan werden, künstliche Neuerungen vermeiden, ständig in der Gnade wachsen und im Leben und in der Kraft des Geistes fortwährend zunehmen.