Das Sabbatschulwerk

Kapitel 21

Was es bedeutet, für Gott zu arbeiten

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"Desgleichen die jungen Männer ermahne, daß sie züchtig seien. Allenthalben aber stelle dich selbst zum Vorbilde guter Werke, mit unverfälschter Lehre, mit Ehrbarkeit, mit heilsamem und untadeligem Wort, auf daß der Widersacher sich schäme und nichts habe, daß er von uns möge Böses sagen."

Wo Glaubensgewißheit fehlt, wo keine tägliche Verbindung mit Gott gepflegt wird, da ist der Sabbatschulhelfer in seiner Lehrweise trocken und langweilig. Seine Worte sind kraftlos und gehen seinen Schülern nicht zu Herzen. Wer ein Mitarbeiter Gottes sein will, muß weit mehr tun, als nur zur Sabbatschule zu gehen, dem Gottesdienst beizuwohnen, das Lehramt zu übernehmen oder in Erfahrungsstunden Zeugnis abzulegen. Mitarbeiter Gottes sein heißt: ein Herz haben, das in starkem Verlangen für das Heil sündiger Menschen schlägt, um deretwillen Christus gestorben ist. Es bedeutet, sich voll und ganz für die Arbeit einzusetzen, stets nachzusinnen, wie der Unterricht fesselnder zu gestalten ist, und Wege zu erdenken, wie man mit allen anvertrauten Kräften nach Christi Beispiel wirken kann. Dabei muß das Ziel verfolgt werden, Menschen für seinen Dienst zu gewinnen und durch seine unendliche Liebe an ihn zu ketten.

Ein Mitarbeiter Gottes sucht seiner heiligen Verpflichtung nicht auszuweichen; er ist vielmehr willens, im Namen Jesu Arbeit auf sich zu nehmen, ja selbst Entbehrung und Schmach zu tragen. Er wird sich Zurückweisung gefallen lassen, obwohl sie schwer erträglich ist und das menschliche Ehrgefühl verletzt. Der Mitarbeiter Gottes wird daran denken, daß Jesus Schimpf und Schande, Schmähung und Tod ertrug, um die Verlorenen zu retten. Überall in der mannigfachen Arbeit des Erntefeldes sind Opfer und Selbstverleugnung erforderlich. Um aber erfolgreiche Arbeit auf dem uns zugewiesenen Gebiet leisten zu können, müssen wir die so oft für unwichtige Dinge beanspruchte Zeit zum Forschen in der Schrift verwenden. Wir müssen ferner mit der Wirksamkeit des Geistes Gottes bekannt sein. Außerdem müssen wir viel beten und ernstlich darüber nachdenken, wie wir alle unsre Fähigkeiten recht nutzbringend für die Förderung des Werkes Gottes einsetzen können.

Gott braucht euch als Helfer, die mit an seinem Reich auf Erden bauen sollen. Eure Aufgabe ist es, Seelen zu gewinnen, die Christus mit seinem eigenen Blute erkauft hat. Dürfen wir unser Helferamt in der Sabbatschule leicht nehmen und uns ohne Herzensvorbereitung an diese wichtige Arbeit begeben? Viele stellen sich ohne inneren Trieb vor die Klasse und schädigen durch ihr ungeheiligtes Wirken ein heiliges Werk.

Die erforderliche Erfahrung

Ihr Helfer und Mitarbeiter an der gesamten Sabbatschularbeit, ich sage euch in der Furcht Gottes, daß es euch unmöglich ist, ohne lebendige Verbindung mit Gott und fleißiges, ernstliches Gebet eure Arbeit mit himmlischer Weisheit zu verrichten und Christus Seelen zu gewinnen. Wer im Dienste Gottes steht, muß mit Demut bekleidet sein wie mit einem Gewand. Der Herr wird den demütigen Mithelfer beachten und segnen, der zum Lernen bereit ist und Wahrheit und Gerechtigkeit innig liebt, wo immer er sich auch befinden mag. Nehmt ihr diese Haltung ein, so werdet ihr eure Besorgtheit für eure Schüler dadurch zeigen, daß ihr euch besonders um ihr Seelenheil kümmert. Ihr werdet sie gern haben und ihnen zugetan sein, werdet sie daheim besuchen, mit ihnen über ihre Glaubenserfahrungen sprechen und auf die Weise ihren inneren Zustand kennenlernen. Euer Glauben wird sie auf Flügeln zum Thron des Vaters tragen.

Es hilft nichts, wenn ihr eure Schüler bei Unaufmerksamkeit und ungebührlichem Verhalten tadelt, ihnen Vorhaltungen macht oder euch über sie ärgert. Denkt daran, daß ihr geduldige Mitarbeiter Gottes sein sollt, daß alle himmlischen Wesen an eurem Werke Anteil nehmen und jegliche Arbeit im Werke Gottes Mühe und Arbeit der Seele erfordert. "So seid nun getrost!" 1.Samuel 4,9. Fragt euren Meister, der ein Beispiel an Demut gab und den Tod am Kreuze erduldete, was er von euch erwartet. Setzt alle euch anvertrauten Gaben in der Arbeit ein. Durch die Gnade Christi werdet ihr für den Meister ein köstliches Werk tun können. Der Reichtum aus Gott steht euch zur Verfügung; mit Gebet und Glauben könnt ihr euch auf die Verheißungen Gottes berufen und sie für eure Bedürfnisse in Anspruch nehmen. Weiht euch mit allem, was ihr seid und habt, dem Dienste dessen, der euch geliebt und sich für euch hingegeben hat. Jesus spricht: "Darin wird mein Vater geehrt, daß ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger." Das gilt für die Sabbatschule ebenso wie für das Predigtamt. Heute ist die goldene Gelegenheit, köstlichen Samen zu streuen, der aufgehen und Frucht zum ewigen Leben bringen wird. Heute sollst du ein Geruch des Lebens zum Leben sein; wenn du andern die Wahrheit weitergeben kannst, die du in einer tiefen Erfahrung erworben hast, wird sie ihre lebengebende Kraft erweisen, Menschen innerlich ergreifen und sie zu Jesu ziehen. Ist Jesus am Wirken und gesellen sich seine Mitarbeiter in seinem Geiste hinzu, so muß ein Herz wirklich hart sein, wenn die Macht göttlicher Liebe bei ihm keinen Eindruck hinterlassen und es nicht überwältigen kann.