Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 1

Kapitel 22

Gottesfurcht in der Familie

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Im Geist schaute ich die hohe und verantwortungsvolle Stellung, die Gottes Kinder einnehmen sollten. Sie sind das Salz der Erde und das Licht der Welt und müssen ebenso wandeln, wie Christus einst wandelte. Schwere Heimsuchungen werden sie durchzukosten haben, denn die Gegenwart ist eine Zeit des Zwistes und der Anfechtung. Unser Heiland spricht in Offenbarung 3,21: "Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Stuhl." Diesen Lohn werden nicht alle empfangen, die sich als Nachfolger Christi ausgeben, sondern nur die, die ebenso überwinden, wie er überwunden hat. Wir müssen Christi Leben kennenlernen und erfahren, was es bedeutet, ihn vor aller Welt zu bekennen.

Wollen wir Christus bekennen, muß er dies Bekenntnis in uns wirken. Niemand kann Christus wirklich bekennen, es sei denn, Christi Sinn und Geist wohnen in ihm. Wenn der Schein eines gottseligen Wesens oder die Anerkennung der Wahrheit immer ein Bekenntnis zu Christus darstellten, könnten wir sagen, daß der Weg, der zum Leben führt, breit ist und daß ihrer viele sind, die ihn finden. Wir müssen begreifen, wodurch wir Christus bekennen oder verleugnen. Es liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit, ihn mit unseren Lippen zu bekennen, in unseren Werken jedoch zu verleugnen. Die Frucht des Geistes, die sich im Leben kundtut, ist ein Bekenntnis zu Christus. Wenn wir für ihn alles aufgegeben haben, wird unser Leben anspruchslos, unsere Unterhaltung geistlich betont, unser Wandel Gott wohlgefällig werden. Der machtvolle, läuternde Einfluß der Wahrheit auf das Herz und ein tägliches Leben nach dem Vorbild des Charakters Christi sind ein Bekenntnis zu ihm. Sind Worte ewigen Lebens in unseren Herzen ausgesät, werden Gerechtigkeit und innerer Friede daraus reifen.

Wir können Christus in unserem Leben verleugnen, indem wir dem Hang nach Bequemlichkeit oder der Eigenliebe nachgeben, indem wir unziemliche Scherze und unangebrachte Späße machen oder die Ehre der Welt suchen. Auch in unserer äußeren Erscheinung können wir durch Anpassung an weltliche Sitten, durch hoffärtiges Gebaren oder teure Kleidungsstücke Christus verleugnen. Nur durch unablässige Wachsamkeit und durch ein beharrliches und nahezu ununterbrochenes Gebetsleben werden wir imstande sein, in unserem Leben den Charakter Christi oder den heiligenden Einfluß der Wahrheit an den Tag zu legen. Viele vertreiben Christus durch eine unduldsame, leidenschaftliche Gesinnung aus ihren Familien. In dieser Hinsicht haben sie mancherlei zu überwinden.

Der gegenwärtige geschwächte Zustand der menschlichen Familie wurde mir vor Augen geführt. Jede Generation nahm gesundheitlich immer mehr ab, und heute plagen Krankheiten aller Art das Menschengeschlecht. Tausende armer Sterblicher vegetieren mit entstellten, kranken Körpern, zerrütteten Nerven und verdrießlichen Sinnen in einem für sie erbärmlich gewordenen Dasein dahin. Satans Macht über die menschliche Familie wird größer. Wenn der Herr nicht bald käme und Satans Macht vernichtete, würde die Erde in kurzer Zeit entvölkert sein.

Es ist ganz offensichtlich, daß sich Satan besonders um die Kinder Gottes bemüht. Viele von ihnen befinden sich in einem Zustand des Zweifelns und des Verzweifelns. Die Seele wird durch körperliche Gebrechen in Mitleidenschaft gezogen. Ein listiger und mächtiger Feind belauert ihre Schritte und benutzt seine Kraft und Geschicklichkeit, um sie von dem rechten Weg abzubringen. Es ist nur zu oft der Fall, daß die Kinder Gottes nicht auf der Hut sind. Darum bleibt ihnen Satans Vorhaben häufig verborgen; denn er arbeitet mit solchen Mitteln, bei denen er sich im Hintergrund halten kann. Auf diese Weise erreicht er oft sein Ziel.

Glaubensgeschwister haben in Patentangelegenheiten und anderen Unternehmungen Geld angelegt und Freunde, die die Sorge und Unruhe eines solchen Geschäftes eigentlich nicht ertragen können, veranlaßt, sich ebenfalls daran zu beteiligen. Ihr ängstlich besorgter, überbeanspruchter Geist greift nun ernstlich ihren bereits kranken Körper an. Sie werden verzagt, schließlich ganz verzweifelt und verlieren jegliches Selbstvertrauen und glauben, Gott hätte sie verlassen. Sie wagen nicht anzunehmen, daß Gott ihnen gnädig sein wird. Diese armen Seelen werden der Herrschaft Satans nicht überlassen bleiben. Sie werden ihren Weg durch das Dunkel finden und erneut ihren schwankenden Glauben auf Gottes Verheißungen setzen. Er wird sie befreien und ihre Sorge und Trauer in Friede und Freude verwandeln. Die Glaubensgeschwister müssen aus diesen Dingen, die sie zu ertragen hatten, lernen, sich nicht mehr um Patentangelegenheiten und ähnliche Unternehmungen zu kümmern. Sie sollten nicht einmal ihren Brüdern gestatten, in ihnen falsche Hoffnungen zu wecken, sich in solche Unternehmungen einzulassen. Ihre Erwartungen lassen sich nicht verwirklichen; sondern sie werden dann auf das Kampffeld des Feindes geworfen, ohne für den Streit gerüstet zu sein.

Mittel, die man zur Förderung des Werkes Gottes in seine Schatzkammer hätte bringen sollen, sind verloren, wenn sie in einigen dieser modernen Unternehmungen angelegt werden. Wenn ein Adventgläubiger die Möglichkeit und Fähigkeit hat, sich diesen Patentrechten und Erfindungen zu widmen, sollte er nicht unter seine Glaubensgeschwister gehen und dort sein Arbeitsfeld suchen, sondern zu den Ungläubigen. Lockt eure Brüder, die ihr Vermögen Gott zu weihen wünschen, nicht durch euren Namen und euer Bekenntnis als Adventist an euch, sondern geht in die Welt und laßt die Ungläubigen, die sich nicht um den Fortgang des Werkes Gottes kümmern, ihre Mittel zur Verfügung stellen.

Mir wurde die Notwendigkeit gezeigt, die Türen unserer Häuser und Herzen dem Herrn zu öffnen. Sobald wir ernstlich für uns und unsere Familien wirken, werden wir die Hilfe Gottes erfahren.

Die bloße Beachtung des Sabbats sowie morgendliche und abendliche Andachten sind keine sicheren Beweise unseres Christseins. All diese äußeren Formen mögen genauestens beachtet werden, und dennoch kann wahre Frömmigkeit fehlen. "Der sich selbst für uns gegeben hat, auf daß er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken." Titus 2,14. Alle, die sich Christi Nachfolger nennen, sollten ihr Temperament beherrschen und niemals ärgerlich oder ungeduldig sprechen. Für den Ehemann und Vater ziemt es sich, dem heftigen Wort, das ihm auf der Zunge liegt, Einhalt zu gebieten. Er muß die Wirkung seiner Worte im voraus bedenken, damit sie nicht Kummer und Schaden verursachen.

Gebrechen und Beschwerden zeigen sich vor allem bei Frauen. Das Glück der Familie ist in hohem Maße von der Frau und Mutter abhängig. Wenn sie kränklich und nervös ist und ihr ein Übermaß an Arbeit zugemutet wird, verzagt das Gemüt, weil sich die Ermüdung des Körpers auf das Gemütsleben überträgt. Außerdem begegnet sie nur zu oft der teilnahmslosen Zurückhaltung des Mannes. Wenn sich nicht alles so abspielt, wie er es wünscht, tadelt er die Frau und Mutter. Ihre Sorgen und Lasten sind ihm so gut wie unbekannt, und oftmals kann er sich nicht in ihre Lage versetzen. Er ist sich der Tatsache nicht bewußt, daß er damit dem großen Feind bei seinem Zerstörungswerk behilflich ist.

Der rücksichtsvolle Ehemann

Der Ehemann sollte durch seinen Glauben an Gott dem Treiben Satans Einhalt gebieten. Gegenüber den gemeinsamen Interessen der Ehegatten scheint er jedoch blind zu sein. Er behandelt sie gleichgültig und weiß nicht, was er damit anrichtet. Seinem Glück wirkt er unmittelbar entgegen und zerstört auch das Glück seiner Familie. Die Frau wird verzagt und entmutigt. Hoffnung und Frohsinn schwinden. Sie erfüllt ihre sich täglich wiederholenden Hausfrauenpflichten nur noch mechanisch, weil sie einsieht, daß die Arbeiten eben getan werden müssen. Aber das Fehlen ihres Frohsinns und ihrer Beherztheit ist im ganzen Familienleben spürbar. In den Reihen der Sabbatgläubigen sind viele solcher unglücklichen Familien anzutreffen. Engel tragen diese beschämenden Nachrichten gen Himmel, wo sie in den Büchern verzeichnet werden.

Der Mann sollte seiner Familie große Aufmerksamkeit schenken. Besonders zartfühlend soll er dem Empfinden einer schwachen Frau begegnen. Manche Krankheit kann er dadurch verhüten. Freundliche, gütige und ermutigende Worte wirken heilsamer als die besten Mediziner. Sie bringen dem verzagten und verzweifelten Herzen neuen Mut. Das Glück und der Sonnenschein, die durch freundliche Handlungen und ermutigende Worte in die Familie gebracht werden, ersetzen zehnfach die aufgewandte Mühe.

Der Ehemann muß daran denken, daß ein erheblicher Teil der Verantwortung in der Kindererziehung auf der Mutter ruht und daß ihr Anteil an der Formung der Gesinnung ihrer Kinder nicht gering ist. Allein diese Tatsache müßte genügen, für seine Frau die zärtlichsten Empfindungen auszulösen. Mit allem Eifer sollte er ihr diese verantwortungsvolle Aufgabe erleichtern. Er muß sie ermutigen, sich auf seine herzliche Liebe zu stützen. Zu seiner vornehmsten Aufgabe gehöre es, ihren Sinn himmelwärts zu wenden, wo es Kraft, Frieden und schließlich Ruhe für die Müden gibt. Er kehre nicht mit umwölkter Stirn nach Hause zurück, sondern bringe mit seiner Gegenwart Sonnenschein in die Familie. Seiner Frau sollte er helfen, aufwärts zu schauen und Gott zu vertrauen. Gemeinsam können sie dann die Verheißungen Gottes in Anspruch nehmen und seine reichen Segnungen für die Familie empfangen. Unfreundlichkeit, Klage und Verdruß verschließen Jesus das Heim. Ich schaute im Geist, daß die Engel Gottes ein Haus meiden, in dem es unfreundliche Worte, Verdrießlichkeit und Streit gibt.

Eine heitere Ehefrau

Ich weiß, daß auch oft genug die Frau versagt. Ihre Anstrengungen, die eigenen Stimmungen zu beherrschen und die Familie glücklich zu machen, sind nicht stark genug. Es gibt ihrerseits häufig Verdruß und unnötiges Klagen. Der Mann kommt von seiner Arbeit müde und abgespannt nach Hause und begegnet einer finsteren Miene anstatt froher, ermutigender Worte. Er ist auch nur ein Mensch. Die Liebe zu seiner Frau nimmt ab, er verliert das Vergnügen an seinem Heim, sein Pfad wird dunkel und sein Mut zerbricht. Er gibt seine Selbstachtung auf und die Würde, die er nach Gottes Forderung behaupten sollte. Der Mann ist das Haupt der Familie, gleichwie Christus das Haupt der Gemeinde ist. Gott mißfällt es, wenn die Ehefrau einen Weg verfolgt, durch den der Einfluß des Mannes geschmälert wird und der ihn von seiner erhabenen, verantwortungsvollen Stellung wegführt. Es gehört zur Pflicht der Frau, ihre Wünsche und ihren Willen dem Manne unterzuordnen. Beide sollten nachgiebig sein; dennoch gibt Gottes Wort der Entscheidung des Mannes den Vorrang. Es wird der Würde der Frau nicht abträglich sein, sich ihrem Mann zu fügen, den sie zu ihrem Anwalt, Ratgeber und Beschützer erwählt hat.

Für den Ehemann gilt, seine Stellung innerhalb seiner Familie freundlich und dennoch entschieden zu wahren. Manche haben sich gefragt, ob es nötig ist, sich ständig in der Gewalt zu haben und Zurückhaltung zu üben. Ich sehe eine große Aufgabe vor uns: die Erforschung unserer eigenen Herzen. Wir müssen auf uns selbst eifrig bedacht sein. Wir müssen uns bewußt machen, worin wir fehlen, und uns dann davor hüten. Unsere Stimmungen müssen wir völlig beherrschen. "Wer aber auch in keinem Wort fehlt, der ist ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten." Jakobus 3,2.

Das Licht, das unseren Weg erleuchtet, und die Wahrheit, die sich unserem Gewissen anvertraut, werden die Seele entweder verdammen und vernichten oder heiligen und umgestalten. Wir leben zu nahe am Abschluß der Gnadenzeit, um mit Oberflächlichkeiten zufrieden zu sein. Die gleiche Gnade, die wir bisher als ausreichend ansahen, wird uns jetzt nicht stützen. Unser Glaube muß zunehmen, und wir selbst müssen im Wandel und in der Gesinnung Christus ähnlicher werden, um den Versuchungen Satans erfolgreich widerstehen zu können. Gottes Gnade ist für jeden Nachfolger Christi ausreichend.

Satans Angriff auf das Heim

Unsere Anstrengungen, den Angriffen Satans zu widerstehen, müssen ernsthaft und ausdauernd sein. Er benutzt seine Stärke und Geschicklichkeit, um uns von dem rechten Weg abzubringen. Er überwacht unser Kommen und Gehen auf eine Gelegenheit, uns zu schaden oder zu vernichten. Am erfolgreichsten ist seine Arbeit, wenn sie im Verborgenen geschieht. Er schädigt vor allem diejenigen, denen seine Verführungskünste unbekannt sind; denn er könnte keinerlei Vorteile gewinnen, wenn seine Angriffsweise bekannt wäre. Die Werkzeuge, die er zur Verwirklichung seiner Absichten und zum Abschießen seiner feurigen Pfeile benutzt, sind häufig unsere eigenen Familienmitglieder.

Wenn unsere Lieben einmal übereilt reden und handeln und uns dadurch zutiefst kränken, so war das gewiß nicht ihre Absicht. Satan jedoch bauscht ihre Worte und Taten so sehr auf, daß wir uns getroffen fühlen. Wir versteifen unseren Widerstand gegen denjenigen, von dem wir annehmen, daß er uns verletzt hat, bedenken aber nicht, daß wir dadurch Satans Versuchungen unterstützen. Wir ertragen lieber die Beeinträchtigung unseres Glückes, indem wir versuchen, für das einzustehen, was wir "unser Recht" nennen, ehe wir Gott um Festigkeit gegen die Versuchungen Satans bitten. Auf diese Weise überlassen wir Satan einen zwiefachen Sieg. Wir handeln aus gekränkter Eitelkeit, und er benutzt uns als seine Helfer, um diejenigen zu verletzen und zu quälen, die uns gar nicht beleidigen wollten. Zuweilen mag der Frau das Verlangen des Mannes unvernünftig erscheinen. Betrachtete sie jedoch die Angelegenheit unvoreingenommen unter einem für den Mann günstigen Blickwinkel, könnte sie erkennen, daß die Aufgabe ihres eigenen Gesichtspunktes und die Unterwerfung unter sein Urteil, selbst wenn dies ihrem Empfinden widerspräche, beide vor Unglückseligkeit bewahren und ihnen einen großen Sieg über Satans Anfechtungen geben würde.

Ich erfuhr, daß der Feind entweder um die Verwendbarkeit oder sogar um das Leben der Gottesfürchtigen ringen wird. Solange sie in dieser Welt leben, wird er versuchen, ihren Frieden zu stören. Seine Macht jedoch ist begrenzt. Er mag zwar veranlassen, daß man den Schmelzofen erhitzt, aber Jesus und seine Engel werden die gläubigen Christen behüten, damit nichts außer der Spreu verzehrt werde. Das von Satan angezündete Feuer hat keine Macht, echtes Metall zu zerstören oder zu zersetzen. Dennoch ist es wichtig, gegen Satans Eindringen jede nur mögliche Pforte zu schließen. Jede Familie sollte es sich angelegen sein lassen, so zu leben, daß Satan aus ihrem Reden und Handeln keinen Gewinn ziehen kann, um sie nacheinander niederzureißen. Auch jedes Familienglied sollte daran denken, daß alle gerade soviel Festigkeit besitzen, wie sie benötigen, um unserem listigen Feind zu widerstehen. Mit ernsten Gebeten und unerschütterlichem Glauben muß sich jeder auf die Gnadengabe des Blutes Christi stützen und seine rettende Kraft erflehen.

Wandelt im Glauben!

Die Mächte der Finsternis umgarnen die Seele und verschließen den Blick auf Jesus. Zeitweise können wir nur mit Kummer und Entsetzen warten, bis die Finsternis vorübergeht. Diese Augenblicke sind manchmal schrecklich. Alle Hoffnung scheint umsonst zu sein, und Verzweiflung erfaßt uns. In diesen fürchterlichen Stunden müssen wir lernen, Gott zu vertrauen, uns einzig und allein auf die versöhnende Kraft des Sühneopfers zu stützen und uns in all unserer hilflosen Unwürdigkeit auf die Gnade des gekreuzigten und auferstandenen Heilandes zu verlassen. Wenn wir so handeln, werden wir niemals umkommen -- niemals! Es gehört nicht viel dazu, in der Kraft der Gnade festzustehen, wenn unser Pfad durch das Licht erhellt wird. Doch in Hoffnung geduldig zu warten, während uns Wolken umgeben und alles verfinstern, das erfordert Glauben und Demut. Beides wird dazu beitragen, daß unser Wille in dem Willen Gottes aufgeht. Wir sind zu schnell entmutigt und schreien inbrünstig, daß die Prüfung von uns genommen werde, während wir doch um Geduld im Durchhalten und um Gnade zum Überwinden bitten sollten.

Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Wir mögen in der Familie seine Erlösung angenommen haben, aber wir müssen vor allem an sie glauben, für sie leben und unaufhörlich Gott vertrauen. Wenn wir unser hitziges Temperament dämpfen und unsere Worte beherrschen, werden wir auf diesem Gebiet große Siege erlangen. Solange wir aber unsere Worte und unser Wesen nicht zügeln, sind wir Sklaven Satans. Wir sind von ihm abhängig, und er führt uns in Gefangenschaft. Alle zänkischen, unfreundlichen, ungeduldigen und ärgerlichen Worte bereiten seiner teuflischen Majestät den Weg. Und das ist ein kostspieliger Weg, kostspieliger als irgendeine Gabe, die wir Gott opfern können denn er zerstört den Frieden und das Glück ganzer Familien, untergräbt die Gesundheit und ist unter Umständen für den Verlust der Glückseligkeit des ewigen Lebens verantwortlich.

Die Beschränkung, die uns das Wort Gottes auferlegt, ist zu unserem Besten. Unsere Familien und unsere Umgebung werden glücklicher, unser Geschmack wird verfeinert und unser Urteilsvermögen geheiligt. Schließlich erlangen wir den Frieden des Herzens und das ewige Leben. Unter dieser heiligen Beschränkung werden wir in der Gnade und Demut zunehmen, und es wird uns nicht mehr schwerfallen, im Umgang die rechten Worte zu finden. Das natürliche, leidenschaftliche Temperament wird im Zaum gehalten, und Christus, der nunmehr in uns wohnt, wird uns zu jeder Zeit beistehen. Dienstbare Engel werden bei uns verweilen und dann mit Freuden die Botschaft von der Vertiefung unseres geistlichen Lebens himmelwärts tragen, um in den Büchern des Himmels eine entsprechende Bemerkung einzutragen.