Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 1

Kapitel 87

Mangel an Opfergeist

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Der Segen Gottes wird auf denen in ... ruhen, die die Sache Christi tief im Herzen tragen. Die im Glauben und aus Liebe für unseren gekreuzigten Erlöser dargebrachten freiwilligen Opfer unserer Brüder und Schwestern werden in Form von Segnungen auf sie zurückkommen; denn Gott verzeichnet und bewahrt jede großherzige Tat seiner Heiligen. Zum Bau eines Gotteshauses gehören große Glaubensübung und Vertrauen zu Gott. Wer in geschäftlichen Angelegenheiten nichts wagt, wird nur geringe Fortschritte machen. Weshalb sollten wir nicht auch einem Unternehmen für Gott Glauben entgegenbringen und in seinem Werk Mittel anlegen?

Manche sind freigebig mit dem Wenigen, was sie besitzen, solange sie in Armut leben; sobald sie jedoch zu Wohlstand kommen, werden sie geizig. Ihr Glaube ist deshalb so klein, weil ihre Wohltaten mit ihrem Wohlstand nicht Schritt halten und sie dem Werk Gottes nichts geben, was für sie ein wirkliches Opfer bedeutet.

Nach dem israelitischen System wurde verlangt, daß zuerst dem Herrn Wohltaten erwiesen werden sollten. Bei der Ernte und Weinlese waren die Erstlinge der Früchte des Feldes -- Getreide, Wein und Öl -- dem Herrn als Opfer zu weihen. Die Nachlese und die Enden der Felder sollten den Armen überlassen werden. Unser liebreicher himmlischer Vater übersah die Bedürfnisse der Armen nicht. Die erste Wolle nach dem Scheren der Schafe und die ersten Körner nach dem Dreschen des Weizens waren dem Herrn darzubringen. Den Juden war ausdrücklich geboten, die Armen, Witwen, Waisen und Fremdlinge zu ihren Festen einzuladen. Am Ende jedes Jahres mußten alle unter feierlichem Eid aussagen, ob sie nach Gottes Geheiß gehandelt hatten oder nicht.

Diese Anordnung wurde von Gott getroffen, um dem Volk einzuprägen, daß er in allen Dingen die erste Stelle einnehmen muß. Durch diese Art der Wohltätigkeit sollte ihrem Gedächtnis eingeschärft werden, ihr gnädiger Meister sei nicht nur der eigentliche Eigentümer ihrer Felder und ihrer Schaf- und Rinderherden, sondern der Gott des Himmels sei es auch, der ihnen Sonnenschein und Regen für die Zeit der Saat und der Ernte schickt. Alles, was sie besaßen, war von ihm geschaffen. Alles gehörte dem Herrn, und er hatte sie zu Haushaltern seiner Güter eingesetzt.

Die Freigebigkeit der Israeliten beim Bau der Stiftshütte und der Errichtung des Tempels wirft ein helles Licht auf ihren mildtätigen Geist, der bei den Christen irgendeines späteren Zeitpunktes seinesgleichen suchte. Sie waren eben von ihrer langen Knechtschaft in Ägypten befreit worden und wanderten in der Wüste umher; kaum hatten sie die Heere der Ägypter, die ihnen auf ihrer eiligen Reise nachgesetzt waren, hinter sich gelassen, als das Wort des Herrn zu Mose kam: "Sage den Kindern Israel, daß sie mir ein Hebopfer geben und nehmt dasselbe von jedermann, der es willig gibt." 2.Mose 25,2.

Sein Volk hatte wenig Besitztümer und keine schmeichelhaften Aussichten, sie zu vermehren. Sie hatten aber ein Ziel vor sich Gott ein Heiligtum zu errichten. Der Herr hatte gesprochen, und sie mußten seiner Stimme gehorchen. Nichts behielten sie zurück! Alle gaben mit willigen Händen nicht etwa eine bestimmte Summe ihres Einkommens, sondern einen großen Teil ihres gesamten Besitzes. Freudig und von ganzem Herzen opferten sie diesen Teil dem Herrn und gewannen dadurch sein Wohlgefallen. War nicht alles sein Eigentum? Hatte nicht er ihnen alles gegeben, was sie besaßen? War es nicht ihre Pflicht, dem Geber sein Eigentum zurückzugeben, wenn er danach verlangte?

Kein Drängen war nötig. Das Volk brachte sogar mehr, als man verlangt hatte. Ihm wurde gesagt, seiner Gebefreudigkeit Einhalt zu gebieten, denn es war bereits mehr vorhanden, als überhaupt verwendet werden konnte. Beim Bau des Tempels begegnete der Aufruf nach Hilfsmitteln abermals aufrichtiger Erwiderung. Das Volk opferte nicht unwillig. Sie freuten sich auf das Gebäude, das zur Anbetung Gottes errichtet werden sollte, und stifteten für diesen Zweck mehr als genug. David lobte den Herrn vor der ganzen Gemeinde und sprach: "Denn was bin ich? Was ist mein Volk, daß wir sollten vermögen, freiwillig so viel zu geben? Denn von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir's gegeben." 1.Chronik 29,14. Noch einmal dankte David in seinem Gebet mit diesen Worten: "Herr, unser Gott, aller dieser Haufe, den wir zugerichtet haben, dir ein Haus zu bauen, deinem heiligen Namen, ist von deiner Hand gekommen, und ist alles dein." 1.Chronik 29,16.

David erkannte sehr wohl, von wem all diese Gaben herrührten. Wenn doch die heute lebenden Menschen, die sich der Liebe des Heilandes erfreuen, erkennen würden, daß ihr Silber und Gold dem Herrn gehört und zur Vermehrung seiner Herrlichkeit verwendet und nicht widerwillig zurückgehalten werden sollte, um sich selbst zu bereichern und zu beschenken. Gott hat ein unbestreitbares Recht auf alles, was er seinen Geschöpfen verliehen hat. Alles, was sie besitzen, gehört ihm.

Es gibt große und heilige Ziele, die erhebliche Mittel erfordern. Geld, das auf diese Weise angelegt ist, wird dem Spender größere und bleibendere Freude bereiten, als wenn er es für sein persönliches Vergnügen ausgäbe oder aus Gewinnsucht zusammenscharrte. Verlangt Gott von uns einen Schatz, ganz gleich in welcher Höhe, so macht die bereitwillige Erfüllung des göttlichen Verlangens diese Gabe zu einem geheiligten Opfer für ihn. Dadurch sammelt sich für den Geber ein Schatz im Himmel an, den weder die Motten fressen noch das Feuer verzehren noch Diebe nachgraben und stehlen können. Diese Kapitalanlage ist sicher. Das Geld kommt in Beutel, die keine Löcher haben; es ist sicher verwahrt.

Können Christen, die sich einer umfassenderen Erkenntnis rühmen, als sie die Hebräer besaßen, weniger geben als diese? Können Christen, die nahe dem Ende der Zeit leben, mit ihren Gaben zufrieden sein, wenn diese nicht halb so großzügig sind wie die der Israeliten, deren Freigebigkeit das Wohl der eigenen Nation im Auge hatte. Das Werk Gottes erstreckt sich in diesen letzten Tagen über die ganze Welt. Die Botschaft der Wahrheit soll alle Nationen, Sprachen und Völker erreichen; die in den verschiedensten Sprachen herausgegebenen Veröffentlichungen sollen wie die Herbstblätter weit umher ausgestreut werden.

Das Kreuz offenbart das Wesen des Opferns

Es steht geschrieben: "Weil nun Christus im Fleisch für uns gelitten hat, so wappnet euch auch mit demselben Sinn." 1.Petrus 4,1. Und wiederum steht geschrieben: "Wer da sagt, daß er in ihm bleibt, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt hat." 1.Johannes 2,6. Laßt uns einmal fragen, was unser Heiland getan hätte, wenn er in unseren Verhältnissen gewesen wäre. Welche Mühen hätte er zur Rettung von Seelen auf sich genommen? Diese Frage wird durch das Beispiel Christi beantwortet. Er gab seine Königswürde auf, legte seine himmlische Herrlichkeit ab, opferte seine Reichtümer und bekleidete seine Göttlichkeit mit menschlicher Natur, um die Menschen dort zu erreichen, wo sie lebten. Sein Beispiel zeigt, daß er sein Leben für die Sünder dahingab.

Satan sagte Eva, daß durch die Befriedigung unerlaubter Eßlust ein außerordentlich glückseliger Zustand erreicht werden könnte. Doch die dem Menschen gegebene Verheißung Gottes erfüllt sich durch die Selbstverleugnung. Als Christus am schmachvollen Kreuz für die Erlösung der Menschheit Todesqualen litt, wurde die menschliche Natur erhöht. Nur durch das Kreuz kann das Menschengeschlecht erhöht werden, um sich mit dem Himmel zu verbinden. Selbstverleugnung und Leiden begegnen uns auf unserer Reise gen Himmel auf Schritt und Tritt.

Ein freigebiger Geist entspricht der Gesinnung himmlischer Wesen. Ein selbstsüchtiger Geist ist satanischen Ursprungs. Die selbstaufopfernde Liebe Christi ist am Kreuz sichtbar geworden. Er gab alles, was er besaß, und dann gab er sich selbst, damit der Mensch erlöst werden konnte. Das Kreuz Christi wendet sich an das mildtätige Herz eines jeden Nachfolgers des gelobten Heilandes. Der dort veranschaulichte Grundsatz lautet: Geben, geben und nochmals geben! Das ist die wahre Frucht eines Christenlebens, die sich in wirklicher Wohltätigkeit und in guten Werken äußert. Der Grundsatz weltlich gesinnter Menschen heißt: Nehmen und abermal nehmen! Auf diese Weise glauben sie sich der Glückseligkeit versichern zu können; doch führen sie diesen Gedanken in seiner ganzen Tragweite durch, so werden Not und Tod die Früchte sein.

Allen Bewohnern dieser Erde die Botschaft Gottes zu bringen und sie aus ihrer Schuld und Gleichgültigkeit zu lösen, das ist die Aufgabe der Nachfolger Christi. Menschen müssen die Wahrheit empfangen, um durch sie geheiligt zu werden. Wir sind die Träger des göttlichen Lichtes. Unsere Fähigkeiten, Mittel und Erkenntnisse sind uns nicht nur zu unserem eigenen Vorteil gegeben; sie müssen für die Seelengewinnung eingesetzt werden; sie müssen dazu dienen, den Menschen aus seinem Sündenleben emporzuheben und ihn durch Christus zu Gott zu führen.

Wir sollten in diesem Werk mit besonderem Eifer wirken und uns bemühen, reumütige und gläubige Sünder dem göttlichen Erlöser zuzuführen, und ihnen ein tieferes Verständnis für Gottes Liebe zu uns Menschen vermitteln. "Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3,16. Welch eine unvergleichliche Liebe! Unsere tiefsten Gedanken sollten wir dieser Liebe widmen, der bewunderungswürdigen Liebe Gottes für eine Welt, die ihn nicht liebte! Diese Tatsache übt eine geradezu überwältigende Macht auf die menschliche Seele aus. Sie beugt die Vernunft unter den Willen Gottes. Menschen, die gierig danach trachten, Wohlstand zu erlangen, und die in ihrem weltlichen Streben enttäuscht wurden und nun unglücklich sind, brauchen die Erkenntnis dieser Wahrheit, um den ruhelosen Hunger und Durst ihrer Seele zu stillen.

Der Fluch der Selbstsucht

In eurer großen Stadt fehlt es an Sendboten, um denen das Licht Gottes zu bringen, die im Schatten des Todes leben. Erfahrene Hände in Verbindung mit der Weisheit und der Kraft des Glaubens sind nötig, um müde Seelen an das Herz des barmherzigen Erlösers zu heben. Oh, welch ein Fluch ist die Selbstsucht! Sie hindert uns nicht nur, in den Dienst Gottes zu treten, sondern auch daran, die Ansprüche der Pflicht wahrzunehmen, die unser Herz mit inbrünstigem Eifer in Begeisterung versetzen sollten. Es gilt, unsere ganzen Kräfte dem Gehorsam Christi zuzuwenden. Am gleichen Strang mit den Rädelsführern des Irrtums zu ziehen, bedeutet, der falschen Seite zu helfen und unseren Feinden das Übergewicht zu verschaffen. Die Wahrheit Gottes kennt kein Zugeständnis an die Sünde, keine Verbindung mit der Arglist und keine Gemeinschaft mit der Übertretung. Es fehlt an Streitern, die beim Namensaufruf stets antworten und zu sofortigem Einsatz bereit sind, und nicht an solchen, die im Bedarfsfall auf der Seite des Feindes zu finden sind.

Uns ist eine große Aufgabe zugewiesen. Dennoch gibt es viele, die vorgeben, diesen heiligen Wahrheiten zu glauben, aber durch Satans Trügereien gelähmt sind. Sie tun nichts für das Werk Gottes, sondern hemmen es eher. Wann werden sie so handeln wie die Gläubigen, die auf den Herrn warten? Wann werden sie einen solchen Eifer zeigen, daß er mit ihrem Glauben übereinstimmt? Viele Menschen halten ihre Mittel eigennützig zurück und beschwichtigen ihr Gewissen mit dem Vorhaben, für Gottes Werk nach ihrem Tode etwas Großes zu tun. Sie machen ein Testament, in dem sie der Gemeinde und ihren verschiedensten Belangen einen erheblichen Betrag vermachen. Dann setzen sie sich mit dem Gefühl zur Ruhe, alles getan zu haben, was von ihnen erwartet werden konnte. Worin besteht bei diesem Schritt ihre Selbstverleugnung; Sie haben sich im Gegenteil wahrhaft selbstsüchtig gezeigt. Wenn sie ihr Geld nicht mehr länger in irgendeiner Weise anlegen können, dann erst wollen sie es Gott zur Verfügung stellen. Sie halten es aber zurück, solange es ihnen nur möglich ist, bis sie durch einen Boten, den sie nicht abweisen können, genötigt werden, darauf zu verzichten.

Solch ein Vermächtnis ist oftmals das Zeugnis unverfälschten Geizes. Gott hat uns alle zu seinen Haushaltern gemacht. In keinem Fall hat er uns ermächtigt, unsere Pflicht zu vernachlässigen oder sie anderen zu überlassen. Niemals werden wir dringender nach Mitteln zur Förderung der Wahrheit Gottes verlangen als jetzt. Unser Geld wird niemals mehr Gutes verrichten als in der gegenwärtigen Zeit. Seine richtige Verwendung auch nur einen Tag aufzuschieben, heißt die Zeit zu beschränken, in der es in der Seelengewinnung Gutes zu verrichten vermag. Wenn wir anderen Menschen überlassen, was Gott uns aufgetragen hat, schädigen wir nicht nur uns selbst, sondern auch den, der uns das alles gab, was wir besitzen. Wie können andere unser Werk der Wohltätigkeit besser ausführen als wir selbst? Gottes Willen entspricht es, daß jeder Mensch während seiner Lebenszeit auf diesem Gebiet seinen eigenen Willen vollstrecken soll. Mißgeschicke, Unglück oder Verwicklungen können auf immer geplante Liebestaten zum Scheitern bringen, wenn der Besitzer des angehäuften Vermögens nicht mehr da ist, um es zu schützen. Es ist traurig, daß so viele Menschen die gegenwärtige treffliche Gelegenheit vernachlässigen, Gutes zu tun, und lieber darauf warten, aus ihrer Haushalterschaft verstoßen zu werden, als dem Herrn die Mittel zurückzugeben, die er ihnen verliehen hat, damit sie seiner Verherrlichung dienen.

Hütet euch vor Geiz!

Ein auffallendes Merkmal in den Lehren Christi ist die Häufigkeit und der Ernst, mit denen er den Geiz tadelte und auf die Gefahr weltlicher Erwerbungen und maßloser Gewinnsucht hinwies. In den Wohnungen der Reichen, im Tempel und auf den Straßen warnte er alle, die nach Erlösung verlangten: "Sehet zu und hütet euch vor dem Geiz." Lukas 12,15. "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon." Matthäus 6,24; Lukas 16,13.

Die zunehmende Hingabe an Gelderwerb und Selbstsucht, die ja das Verlangen nach Gewinn erst hervorbringt, ist die Ursache, daß sich das Wohlwollen Gottes von der Gemeinde abwendet und daß deren geistliches Wesen abstumpft. Wer sich mit seinen Geistes- und Körperkräften ständig müht, Reichtümer anzusammeln, wird die Forderungen Gottes und der Menschlichkeit vergessen. Wenn Gott uns mit Wohlergehen gesegnet hat, so ist das keine Aufforderung, unsere Zeit und Aufmerksamkeit von ihm abzuwenden, um sie auf die uns verliehenen Gaben hinzulenken. Der Geber ist größer als die Gabe. Wir sind nicht unser selbst wir sind teuer erkauft. Haben wir jenen unermeßlichen Preis vergessen, der für unsere Erlösung bezahlt worden ist? Ist die Dankbarkeit im Herzen erstorben? Beschämt nicht das Kreuz Christi ein eigennützig behagliches und genußsüchtiges Leben?

Was wäre geschehen, wenn Christus, der Undankbarkeit und Schmähungen überdrüssig, die ihm von allen Seiten begegneten, sein Werk aufgegeben hätte? Was wäre geschehen, wenn er niemals den Augenblick erreicht hätte, an dem er sagen konnte: "Es ist vollbracht"? Was wäre geschehen, wenn er, entmutigt von dem ihm zuteil gewordenen Empfang, wieder gen Himmel aufgefahren wäre? Was endlich wäre geschehen, wenn er niemals im Garten Gethsemane durch jene seelischen Todesqualen, die aus seinen Poren den Schweiß trieben, gleichwie große Blutstropfen, hätte hindurchzugehen brauchen.

Christus wurde in seinem Dienst für die Erlösung der Menschheit von einer beispiellosen Liebe getrieben und einer ebensolchen Hingabe an den Willen des Vaters. Er mühte sich zum Besten der Menschen bis in die Stunde seiner Erniedrigung hinein. Er verbrachte sein Leben in Armut und Selbstverleugnung für den verworfenen Sünder. In einer Welt, deren Herr und Schöpfer er war, hatte er keinen Platz, um sein müdes Haupt hinzulegen. Wir ernten nun die Früchte dieser unsagbaren Selbstaufopferung; und doch, wenn es zu arbeiten gilt und unser Geld benötigt wird, um das Werk des Erlösers in der Seelengewinnung zu fördern, entziehen wir uns unserer Verpflichtung und bitten um Entschuldigung. Unwürdige Trägheit, sorglose Gleichgültigkeit und gottlose Selbstsucht verschließen unsere Sinne den Ansprüchen Gottes.

Mußte Christus, die Majestät des Himmels, der König der Herrlichkeit, das schwere Kreuz und die Dornenkrone tragen und den bitteren Kelch trinken, während wir uns gemächlich zurücklehnen, uns selbst verherrlichen und der Seelen vergessen, für die er gestorben ist, um sie mit seinem kostbaren Blut zu erkaufen? O nein! Laßt uns geben, solange wir über etwas verfügen! Laßt uns so handeln, solange wir dazu imstande sind! Laßt uns wirken, solange es Tag ist! Laßt uns unsere Zeit und unsere Mittel dem Dienst Gottes weihen, damit wir seine Billigung und seinen Lohn empfangen können.