Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 2

Kapitel 25

Die Gemeinde das Licht der Welt

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Der Herr berief sein Volk Israel und sonderte es von der Welt ab, um ihm ein heiliges Vermächtnis anzuvertrauen. Er machte sie zu Hütern seines Gesetzes, und es war seine Absicht, durch dieses Volk die Erkenntnis Gottes in der Menschheit zu erhalten. Durch die Israeliten sollte das Licht des Himmels in die dunklen Gebiete der Erde hinausstrahlen; ihre Stimme sollte alle Völker aufrufen, den Götzendienst aufzugeben und dem lebendigen und wahren Gott zu dienen. Wären sie diesem Vermächtnis treu geblieben, dann hätten sie in der Welt eine machtvolle Stellung eingenommen. Gott wäre ihr Schutz gewesen, er hätte sie über alle anderen Völker erhöht. Die Erkenntnis seiner Wahrheit wäre durch sie offenbart worden, und er hätte sie unter seiner weisen und heiligen Führung erhalten als ein Beispiel für die Überlegenheit seiner Herrschaft über jede Form des Götzendienstes.

Aber sie haben den Bund mit Gott nicht gehalten. Sie folgten dem Götzendienst anderer Völker. Statt daß sie den Namen des Schöpfers auf Erden verherrlichten, machten sie ihn durch ihren Wandel unter den Heiden verächtlich. Dennoch mußte die Absicht Gottes verwirklicht werden. Die Kenntnis seines Willens sollte auf Erden ausgebreitet werden. Gott brachte die Hand des Unterdrückers über sein Volk und zerstreute es als Gefangene unter die Völker. Viele von ihnen bereuten in der Trübsal ihre Übertretungen und suchten den Herrn. In die Länder der Heiden zerstreut, breiteten sie die Kenntnis vom wahren Gott aus. Die Grundsätze des Gesetzes Gottes standen im Gegensatz zu den Sitten und Gebräuchen der Völker. Götzendiener bemühten sich, den wahren Glauben auszurotten. In seiner Vorsehung brachte der Herr seine Diener Daniel, Esra und Nehemia vor Fürsten und Könige, um diesen Götzendienern eine Gelegenheit zu geben, die Wahrheit zu erfahren. Das Werk, das Gott sein Volk unter günstigen Verhältnissen im eigenen Lande tun lassen wollte, hatten sie durch ihre Untreue vernachlässigt. Nun mußten sie es in Gefangenschaft und unter großen Schwierigkeiten und Erschwerungen verrichten.

Wie vor alters das Volk Israel, so hat Gott in unserer Zeit seine Gemeinde berufen, ein Licht auf Erden zu sein. Die Botschaften des ersten, zweiten und dritten Engels sind das mächtige Schwert der Wahrheit, durch das er seine Gemeinde von den Kirchen und von der Welt abgesondert hat, um sie in heilige Gemeinschaft mit sich selbst zu bringen. Er hat sie zu Hütern seines Gesetzes gemacht und ihnen die großen Wahrheiten der Weissagungen für diese Zeit anvertraut. Wie vor alters die heiligen Gottessprüche dem Volke Israel, so sind diese seiner Gemeinde als ein heiliges Vermächtnis übergeben worden, damit sie der Welt verkündigt werden. Die drei Engel aus Offenbarung 14 stellen die Menschen dar, die die Gottesbotschaft annehmen und als seine Boten hinausgehen, um den Warnungsruf über die Länge und Breite der Erde zu tragen. Christus spricht zu denen, die ihm nachfolgen: "Ihr seid das Licht der Welt." Matthäus 5,14. Jeder Seele, die Christus annimmt, ruft das Kreuz von Golgatha zu: Bedenke den Wert einer Seele! "Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur." Markus 16,15. Nichts darf dieses Werk hindern. Es ist das Wichtigste in dieser Zeit, es reicht hinein in die Ewigkeit. Die gleiche Liebe für Menschenseelen, die Jesus durch seinen Opfertod offenbarte, wird jeden bewegen, der ihm nachfolgt.

Sollen wir die gleiche Erfahrung machen wie Israel?

Nur sehr wenige von denen, die die Erkenntnis erhalten haben, tun das ihren Händen anvertraute Werk. Es gibt nur wenige Männer von unwandelbarer Treue, die nicht nach Ruhe, Bequemlichkeit oder nach dem irdischen Leben streben, die jeden sich ihnen eröffnenden Weg beschreiten, um das Licht der Wahrheit scheinen zu lassen und dem heiligen Gesetz Gottes Geltung zu verschaffen. In der Welt herrschende Sünden fanden Eingang in die Gemeinden und in die Herzen derer, die den Anspruch erheben, Gottes besonderes Volk zu sein. Viele haben das Licht der Wahrheit empfangen und üben trotzdem einen Einfluß aus, der die Befürchtungen von Weltlingen und der Namenschristen zerstreut.

Selbst unter denen, die ihrem Bekenntnis nach auf den Herrn warten, gibt es Menschen, die die Welt liebhaben. Sie streben nach Reichtum und Ehre. Diese Leute meint Christus, wenn er erklärt, der Tag Gottes werde wie ein Strick über die Bewohner der Erde kommen. Jesaja 24,17. Diese Welt ist ihre Heimat. Es ist ihr Anliegen, irdische Schätze zu sammeln. Sie errichten kostspielige Wohnstätten und statten sie mit allem erdenklichen Guten aus; sie kleiden sich zum Vergnügen und frönen ihrer Eßlust. Die Dinge dieser Welt sind ihre Götzen und stehen zwischen der Seele und Christus, während sie von der furchtbaren und ernsten Wirklichkeit, mit der wir es zu tun haben, nur unklare und verschwommene Vorstellungen besitzen. Derselbe Ungehorsam und das gleiche Versagen wie einst in der Gemeinde des Alten Bundes sind in weit höherem Maße für das Volk charakteristisch, dem das große Himmelslicht der letzten Warnungsbotschaft gegeben wurde. Werden wir gleich wie jene, die unsere Gelegenheiten und Vorzüge vertun, bis Gott Unterdrückung und Verfolgung über uns kommen läßt? Soll das Werk, das im Frieden und unter verhältnismäßig günstigen Umständen getan werden könnte, ungetan bleiben, bis es in der Finsternis und unter dem Druck von Prüfungen und Verfolgungen getan werden muß?

Für ein erschreckendes Maß an Schuld ist die Gemeinde verantwortlich. Warum bemühen sich diejenigen, die die Erkenntnis haben, nicht ernstlich, sie anderen weiterzugeben? Sie sehen, wie nahe das Ende ist. Sie sehen, wie die breite Masse täglich Gottes Gebot übertritt; sie wissen auch, daß diese Seelen im Zustande der Übertretung nicht errettet werden können. Dennoch liegt ihnen mehr an ihrem Beruf, ihrer Landwirtschaft, ihren Häusern, ihrem Geschäft, ihrer Kleidung und an ihrer Speise als an den Seelen von Männern und Frauen, denen sie am Tage des Gerichts begegnen werden. Die Menschen, die dafür gelten möchten, daß sie der Wahrheit gehorchen, schlafen. Wären sie wach, dann könnten sie nicht so bequem dahinleben, wie sie es tun. In ihren Herzen liegt die Liebe zur Wahrheit im Sterben. Ihr Beispiel ist nicht geeignet, die Welt davon zu überzeugen, daß sie vor jedem anderen Volk auf Erden die Wahrheit besitzen. Gerade wo sie stark sein und täglich eine lebendige Erfahrung mit Gott haben sollten, sind sie schwach und zaudern; sie verlassen sich auf die Hilfe des Predigers, während sie doch mit ihrem Denken und ihrem Fühlen, mit Wort und Schrift, mit ihrer Zeit und ihrem Geld anderen dienen sollten.

Schwach durch eigene Schuld

Liebe Geschwister, viele von euch entschuldigen sich mit der Ausrede, sie seien nicht fähig, mit anderen zu arbeiten. Aber hat Gott euch so untüchtig erschaffen? Habt ihr nicht diese Unfähigkeit durch eure eigene Untätigkeit hervorgerufen und durch eure eigene Entscheidung zum Dauerzustand gemacht? Hat Gott euch nicht wenigstens eine Gabe verliehen, nicht zu eurer eigenen Bequemlichkeit und Befriedigung, sondern für ihn? Seid ihr euch über die Verpflichtung klar geworden, die auf euch als seinen gedingten Dienern ruht, dies euch anvertraute Kapital durch weisen und geschickten Gebrauch für ihn arbeiten zu lassen? Habt ihr nicht Gelegenheiten versäumt, eure Fähigkeiten zu diesem Zweck zu gebrauchen? Es ist auch wahr, daß einige kein wirkliches Verständnis für ihre Verantwortung vor Gott besitzen. Liebe, Urteilskraft, Gedächtnis, Voraussicht, Feingefühl, Tatkraft und jede andere Gabe dienten dem Eigennutz. Im Dienste der Sünde habt ihr mehr Weisheit entwickelt als für die Sache Gottes. Indem ihr in eifriger Betätigung weltliche Dinge gesucht und Gottes Werk vernachlässigt habt, habt ihr eure Energien verderbt und geschwächt, ihr seid sogar dumm geworden.

Immer noch beschwichtigt ihr euer Gewissen. Ihr sagt, Vergangenes könnt ihr nicht ungeschehen machen. Ihr meint, daß ihr die Kraft, die Stärke und die Geschicklichkeit nicht finden werdet, die ihr hättet haben können, wenn ihr eure Fähigkeiten so gebraucht hättet, wie Gott es verlangte. Aber denkt daran, daß er euch zur Verantwortung ziehen wird für Arbeit, die ihr nachlässig oder aus Untreue überhaupt nicht geleistet habt. Je mehr ihr eure Fähigkeiten für den Herrn einsetzt, desto leistungsfähiger und geschickter werdet ihr werden. Je inniger ihr mit der Quelle des Lichtes und der Kraft verbunden seid, desto mehr Licht wird er über euch erstrahlen lassen, und um so mehr Kraft wird euch für Gott zur Verfügung stehen. Ihr seid verantwortlich für alle euch verliehenen Fähigkeiten, die ihr eurer Weltliebe wegen nicht gepflegt habt. Als ihr Nachfolger Jesu wurdet, habt ihr gelobt, ihm und nur ihm zu dienen. Er gab euch die Verheißung, bei euch zu sein und euch zu segnen, euch mit seinem Licht zu stärken, euch seinen Frieden zu verleihen und euch Freudigkeit für sein Werk zu schenken. Wenn ihr diese Segnungen nicht erfahren habt, dann seid gewiß, daß es die Folge eures eigenen Verhaltens ist.

Um während des Krieges der Einberufung zu entgehen, machten sich manche Leute krank, andere wieder verstümmelten sich und machten sich dadurch dienstuntauglich. Das diene als Beispiel, aus dem wir ersehen können, wie es viele mit der Sache Gottes halten. Sie lassen ihre natürlichen und geistlichen Kräfte verkümmern und sind nun untauglich für die so dringend erforderliche Arbeit.

Soll ich meines Bruders Hüter sein?

Nehmt einmal an, euch würde ein bestimmter Geldbetrag zu dieser oder jener Verwendung in die Hände gegeben; würdet ihr ihn wegwerfen und erklären, daß ihr nun für seinen Gebrauch nicht mehr verantwortlich seid? Würdet ihr meinen, euch auf diese Weise die Sorge dafür ersparen zu können? Und doch handelt ihr so mit den Gaben, die Gott euch gab. Wer sich unter dem Vorwand der Unfähigkeit der Arbeit für andere entzieht, während er ganz in weltlichen Dingen aufgeht, der verhöhnt Gott. Menschenmassen gehen zugrunde; diejenigen hingegen, die das Licht der Wahrheit erhielten, sind im Kampf gegen das ganze Heer des Bösen nur eine Handvoll. Und dennoch setzen sie ihre Kräfte für alle nur denkbaren Interessen ein, nur nicht dafür, wie man es lernt, Seelen vom Tode zu erretten. Ist es dann ein Wunder, daß die Gemeinde schwach und kraftlos ist und daß Gott nur wenig für sein ihn bekennendes Volk tun kann? Sie stehen dort, wo er keine Möglichkeit hat, an ihnen und durch sie zu wirken. Habt ihr den Mut, seine Forderungen weiterhin unbeachtet zu lassen? Wollt ihr noch länger mit dem heiligsten Vermächtnis des Himmels tändeln? Wollt ihr mit Kain sagen: "Soll ich meines Bruders Hüter sein?" 1.Mose 4,9.

Bedenkt, daß eure Verantwortung nicht nach eurem jetzigen Können und Vermögen bemessen wird, sondern nach den euch ursprünglich von Gott verliehenen Kräften und nach den Möglichkeiten, sie zu vervollkommnen. Die Frage, die sich jeder selbst stellen sollte, darf nicht lauten, ob er jetzt für die Arbeit an Gottes Sache unfähig oder ungeübt ist, sondern wodurch und warum er in diesen Zustand geraten ist und wie dem abgeholfen werden kann. Gott wird uns nicht auf übernatürlichem Wege mit Eigenschaften ausstatten, die wir nicht haben; aber wenn wir jede vorhandene Fähigkeit betätigen, wird er in uns wirken und diese Fähigkeiten fördern und stärken. In uns schlummernde und seit langem gelähmte Kräfte wird er wecken und neubeleben.

Solange wir in der Welt leben, haben wir uns mit weltlichen Dingen zu befassen. Es wird immer notwendig sein, irdische und rein zeitliche Angelegenheiten zu erledigen; doch wir dürfen nicht ausschließlich darin aufgehen. Der Apostel Paulus hat uns eine sichere Regel gegeben: "Im Eifer seid nicht lässig, im Geist feurig, für den Herrn zum Dienst bereit!" Römer 12,11 (Zürcher). Auch die alltäglichen Pflichten müssen treu erfüllt werden; "mit Einfalt des Herzens", sagt der Apostel, "als dem Herrn". Kolosser 3,23. Welcherart auch unsre Arbeit sei, ob Haus- oder Feldarbeit oder geistliche Tätigkeit, wir werden sie zur Ehre Gottes ausführen, wenn uns Christus der Erste, Letzte und Beste in allem ist. Neben diesen weltlichen Obliegenheiten ist jedem Nachfolger Christi eine besondere Aufgabe zum Bau seines Reiches gestellt. Diese Aufgabe verlangt persönliche Bemühungen um die Rettung von Menschen. Wir sollen dieser Pflicht nicht nur einmal in der Woche am Ort der Anbetung nachkommen, sondern zu jeder Zeit und an jedem Ort.

Das Gelübde zum Dienst für den Meister

Jeder, der sich der Gemeinde anschließt, legt dadurch das feierliche Gelübde ab, zum Wohle der Gemeinde zu wirken und dieser Arbeit den Vorrang vor allen weltlichen Erwägungen zu geben. Es ist seine Aufgabe, eine lebendige Gemeinschaft mit Gott zu pflegen, mit Herz und Seele an dem großen Erlösungsplan teilzunehmen und durch seinen Wandel und sein Wesen die Überlegenheit der Gebote Gottes über die Gewohnheiten und die Ordnung dieser Welt darzustellen. Jede Seele, die sich zu Christus bekennt, verpflichtet sich, alles zu tun, was in ihrer Kraft liegt, um als geistlicher Arbeiter im Dienste des Meisters tatkräftig, eifrig und leistungsfähig zu sein. Christus erwartet, daß jedermann seiner Pflicht nachkommt; laßt dies die Losung innerhalb der Reihen seiner Nachfolger sein.

Wir sollen nicht warten, bis wir aufgefordert werden, unser Licht leuchten zu lassen, oder bis man uns dringend um Rat und Unterweisung bittet. Wer Strahlen von der Sonne der Gerechtigkeit empfängt, hat ihren Glanz für jedermann in seiner Umgebung auszustrahlen. Sein Glaube soll einen bestimmten und überzeugenden Einfluß ausüben. Seine innigen Gebete sollen so sehr mit dem Heiligen Geist erfüllt sein, daß sie die Seele bewegen und überwältigen. Jesus sagt: "Also lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen." Matthäus 5,16. Für einen Weltmenschen wäre es besser, niemals einem Religionslehrer zu begegnen, als unter den Einfluß eines solchen zu geraten, der die Kraft Gottes nicht selbst erfährt. Welche Begeisterung erfüllte uns, wie sehr strengten wir uns an, wie freigebig und selbstlos wären wir, ließen wir Christus unser Vorbild sein und nähmen sein Leben zu unserer Richtschnur! Wie unermüdlich arbeiteten wir, welche ernsten Bitten um Kraft und Weisheit stiegen dann zu Gott auf! Wie anders sähe es in den Herzen, in den Familien, in den Gemeinden, ja selbst in der Welt aus, wenn alle bekenntlichen Kinder Gottes den ihnen von Gott aufgetragenen Dienst als die Hauptaufgabe ihres Lebens betrachteten und in selbstloser Hingabe förderten!

Wachsamkeit und Treue wurden zu jeder Zeit von Christi Nachfolgern erwartet; doch nun, wo wir dicht an der Schwelle der Ewigkeit stehen, wo uns ein so klares Verständnis der Wahrheit geschenkt und ein so wichtiges Werk übertragen ist, müssen wir unseren Fleiß verdoppeln. Jedermann muß bis zur äußersten Grenze seines Könnens mitarbeiten. Mein Bruder, du gefährdest deine eigene Seligkeit, wenn du dich jetzt zurückhältst. Gott wird dich zur Rechenschaft ziehen, wenn du die dir von ihm aufgetragene Aufgabe nicht erfüllst. Kennst du die Wahrheit? Dann gib sie an andere weiter.

Was kann ich mehr sagen, um unsere Gemeinden zu wecken? Was kann ich denen sagen, die einen wesentlichen Anteil an der Ausbreitung der letzten Botschaft hatten: "Der Herr kommt" -- das sollen wir nicht nur mit unseren Lippen bezeugen, sondern mit unserem Leben und unserem Wesen. Aber wie vielen hat Gott Verständnis und Wissen, Einfluß und Geldmittel gegeben, die doch die Wahrheit nicht lieben und sie nicht ausleben! Sie haben den berauschenden Becher der Selbstsucht und der Weltliebe so tief geleert, daß sie trunken sind von den Sorgen dieses Lebens.

Liebe Brüder, wenn ihr so müßig, so weltlich und selbstsüchtig bleibt wie bisher, wird Gott gewiß an euch vorübergehen und andere berufen, die weniger auf sich selbst und auf weltliche Ehre bedacht sind, und die nicht zögern, gleich ihrem Herrn hinauszugehen aus dem Lager und seine Schmach zu tragen. Hebräer 13,13. Das Werk wird denen gegeben werden, die es hochschätzen und die bereit sind, es zu treiben, die auch bereit sind, seine Grundsätze in ihrem alltäglichen Leben zu verwirklichen. Gott wird sich demütige Männer erwählen, die lieber seinen Namen verherrlichen und sein Werk fördern, als für sich selbst Ehre und Vorteil suchen. Er wird Männer erwecken, die kein so umfassendes weltliches Wissen haben, aber mit ihm verbunden sind und Rat und Kraft von oben suchen.

In der Kraft wahrer Frömmigkeit

Manche unserer leitenden Männer neigen zur Nachsicht gegenüber dem Geist, den der Apostel Johannes zeigte, als er sprach: "Meister, wir sahen einen, der trieb Teufel in deinem Namen aus, welcher uns nicht nachfolgt: und wir verboten's ihm, darum daß er uns nicht nachfolgt." Markus 9,38. Organisation und Disziplin sind wichtig, aber jetzt stehen wir in der großen Gefahr, die Schlichtheit des Evangeliums Christi zu verlieren. Wir benötigen weniger Gebundenheit an äußere Formen, aber weit mehr die Kraft wahrer Frömmigkeit. Soweit sein Leben und sein Charakter vorbildlich ist, gebt jedem, der arbeiten will, die Möglichkeit, es nach seiner Fähigkeit zu tun. Auch wenn sich jemand nicht genau eurer Arbeitsweise bedient, sollt ihr ihn mit keinem Wort verurteilen oder entmutigen. Als die Pharisäer Jesus aufforderten, die Kinder, die sein Lob sangen, zum Schweigen zu bringen, sprach der Erlöser: "Wo diese werden schweigen, so werden die Steine schreien." Lukas 19,40. Die Weissagung muß erfüllt werden.

Auch in unseren Tagen muß das Werk getan werden. Die Arbeit verteilt sich auf vielerlei Gebiete; laßt jeden da arbeiten, wo er es am besten kann. Der Mann mit nur einem Zentner soll ihn nicht in der Erde vergraben. Jedem Menschen wurde entsprechend seinen geistigen Kräften von Gott eine Aufgabe zugewiesen. Wem reichere Fähigkeiten verliehen wurden, der versuche nicht, andere mit weniger Erfahrung und mit geringeren Fähigkeiten zum Schweigen zu bringen. Jemand mit nur einem Zentner kann Menschen erreichen, die ein anderer mit zwei oder fünf Zentnern nicht zu erreichen vermag. Große und kleine Gefäße sind in gleicher Weise bestimmt, durstenden Seelen das Wasser des Lebens zu bringen. Wer das Wort predigt, der soll seine Hand auch nicht auf den schlichtesten Arbeiter legen und ihm sagen: "Du mußt gerade diese Arbeit verrichten, oder du darfst überhaupt nicht mitarbeiten." Hände weg, Brüder! Laßt jeden in seiner eigenen Art arbeiten, in seiner eigenen Rüstung; laßt jeden tun, was er auf seine einfache Weise tun kann. Stärkt seine Hände darin. In diesen Tagen darf das Pharisäertum nicht herrschen. Laßt Gott wirken, durch wen er will. Die Botschaft muß vorwärtsgehen.

Ein Aufruf an Geschwister

Jeder hat seine Treue zu Gott durch den weisen Gebrauch des ihm anvertrauten Kapitals zu beweisen, nicht allein in geldlicher Hinsicht, sondern mit jeder Begabung, die dem Bau seines Reiches dient. Satan wird jede nur mögliche List anwenden, die Wahrheit von im Irrtum verstrickten Seelen fernzuhalten; doch die Stimme der Einladung und der Warnung muß sie erreichen. Wo zur Zeit nur wenige dieser Aufgabe dienen, sollten Tausende die gleiche Hingabe an den Tag legen wie sie.

Es ist niemals Gottes Absicht gewesen, daß irgendwelche Glieder der Gemeinde sich der Arbeit in seinem Werke entziehen. "Gehe hin und arbeite in meinem Weinberg", lautet des Meisters Auftrag für jeden seiner Nachfolger. Solange es unbekehrte Seelen in der Welt gibt, haben wir uns mit größtem Ernst tatkräftig, eifrig und entschieden um ihre Rettung zu bemühen. Wer das Licht der Erkenntnis empfangen hat, soll es denen mitteilen, die es nicht haben. Wenn nicht jedes einzelne Glied der Gemeinde diese Arbeit in Angriff nimmt, zeigt sich darin das Fehlen einer lebendigen Gemeinschaft mit Gott. Ihre Namen stehen dann als faule Knechte aufgezeichnet. Könnt ihr nicht erkennen, aus welchem Grunde das geistliche Leben in unseren Gemeinden nicht reger ist? Nur weil ihr keine Mitarbeiter Christi seid.

Gott gab jedermann sein Werk. Laßt uns alle Gott dienen, dann wird er uns lehren, wie wir arbeiten sollen und für welche Arbeit wir am geeignetsten sind. Doch soll niemand damit beginnen, selbständig neue Ansichten zu verbreiten. Jeder Mitarbeiter soll auf Übereinstimmung mit der Wahrheit und mit den Brüdern bedacht sein. Im Geist der Zusammenarbeit soll jeder bereit sein, sich beraten zu lassen. Aber niemand soll das Gefühl haben, man müsse bei jedem Schritt erst irgendeinen der leitenden Brüder fragen, ob man dies oder jenes tun dürfe. Sucht eure Führung nicht bei Menschen, sondern bei dem Gott Israels.

Das Werk, das die Gemeinde in einer Zeit des Friedens und des Wohlstandes nicht getan hat, wird sie in schrecklicher Prüfung unter den entmutigendsten und widrigsten Umständen verrichten müssen. Anpassung an die Welt hat die Warnungsbotschaft gedämpft und zurückgehalten; dann wird die Botschaft unter grimmigstem Widerstand der Feinde des Glaubens verbreitet werden. In der Zeit wird die Klasse der unbelehrbar Oberflächlichen, deren Einfluß den Fortgang des Werkes ständig verlangsamt hat, den Glauben aufgeben und sich auf die Seite der geschworenen Feinde Christi stellen, zu denen sie seit langem innerlich gehörten. Diese Abtrünnigen werden dann in bitterster Feindschaft alles in ihrer Macht Stehende tun, ihre früheren Brüder zu unterdrücken und zu verleumden und Unwillen gegen sie hervorzurufen. Dieser Tag steht unmittelbar vor uns.

Die Glieder der Gemeinde werden einzeln der Prüfung unterzogen werden. Sie werden in solche Verhältnisse kommen, die sie zwingen, ein Zeugnis für die Wahrheit abzulegen. Viele werden vor Ratsversammlungen oder Gerichtshöfen sprechen müssen, vielleicht allein und nur auf sich gestellt. Sie haben es versäumt, sich die Erfahrung zu sichern, die ihnen in dieser Zwangslage helfen könnte; nun sind sie durch Gewissensbisse innerlich bedrückt, weil sie günstige Gelegenheiten vergeudet und versäumt haben.

Zaudere nicht länger

Liebe Geschwister, ich bitte euch, denkt darüber nach. Jeder von euch muß etwas tun. Eure Untreue und Lässigkeit sind in den Büchern des Himmels als Schuld aufgezeichnet. Eure Kräfte und Fähigkeiten habt ihr geschwächt und verkümmern lassen. Euch fehlen die Erfahrungen und die Leistungsfähigkeit, die ihr hättet haben können. Aber bevor es für immer zu spät ist, bitte ich euch Erwacht! Zögert nicht länger! Der Tag ist fast vorüber. Die Abendsonne will gerade für immer vor euren Augen untergehen. Dennoch könnt ihr Vergebung finden, solange das Blut Christi für euch bittet. Bietet alle Kräfte der Seele auf und nützt die wenigen noch verbliebenen Stunden zu ernster Arbeit für Gott und eure Mitmenschen.

Mein Herz ist zutiefst bewegt. Worte reichen nicht aus, meine Gefühle auszudrücken, wenn ich für umkommende Seelen bitte. Soll ich vergeblich bitten? Als Botschafter an Christi Statt möchte ich euch ermuntern zu arbeiten, wie ihr nie zuvor gearbeitet habt. Eure Pflicht könnt ihr nicht auf andere abwälzen. Eure Arbeit kann kein anderer verrichten. Haltet ihr euer Licht zurück, muß irgend jemand durch eure Nachlässigkeit in Finsternis bleiben.

Die Ewigkeit liegt vor uns. Der Vorhang wird bald weggezogen werden. Was tun wir, und wie empfinden wir darüber, daß wir an einem so bedeutungs- und verantwortungsvollen Platz stehen und dennoch so sehr unsere Bequemlichkeit suchen, während um uns her Seelen umkommen? Sind eure Herzen so stumpf geworden? Können wir nicht verstehen, daß wir für die Rettung anderer zu arbeiten haben? Brüder, gehört ihr zu denen, die Augen haben und doch nicht sehen, die Ohren haben und doch nicht hören? Hat Gott euch die Erkenntnis seines Willens vergeblich geschenkt und euch vergeblich immer wieder gewarnt? Glaubt ihr den Erklärungen der ewigen Wahrheit über das, was bald über die Erde hereinbrechen wird? Glaubt ihr, daß die Gerichte Gottes über der Menschheit schweben? Könnt ihr dennoch so bequem und lässig, so sorglos und vergnügungssüchtig bleiben?

Ein Schatz im Himmel

Es ist jetzt keine Zeit für das Volk Gottes, in dieser Welt Schätze zu sammeln und das Herz daran zu hängen. Die Zeit ist nicht fern, in der wir wie einst die Jünger gezwungen sein werden, an wüsten und einsamen Stätten Zuflucht zu suchen. Wie für die Christen Judäas die Belagerung Jerusalems durch die römischen Heere das Signal zur Flucht war, so wird es für uns eine Warnung sein, wenn die USA sich die Macht anmaßen, die Feier des päpstlichen Sonntags gesetzlich zu erzwingen. Dann wird es Zeit sein, die großen Städte zu verlassen und sich auch zum Verlassen der kleineren Städte bereitzuhalten, um in der Zurückgezogenheit und Abgeschiedenheit der Berge ein Heim zu suchen. Auch heute schon sollten wir nicht in dieser Welt kostspielige Wohnungen suchen, sondern uns auf eine bessere, ja die himmlische Heimat vorbereiten. Statt unsere Geldmittel zur Befriedigung des eignen Ich auszugeben, sollten wir darauf bedacht sein, sie haushälterisch zu gebrauchen. Jede uns von Gott verliehene Gabe sollen wir zu seiner Ehre verwenden, indem wir der Welt die Warnungsbotschaft vermitteln. Gott hat für seine Mitarbeiter Arbeit in den Städten. Unsere bereits bestehenden Missionsstationen müssen unterstützt und neue gegründet werden. Es wird keine geringen Geldmittel erfordern, das Werk erfolgreich voranzutreiben. Gotteshäuser müssen errichtet werden, damit man Menschen einladen kann, die gegenwärtige Wahrheit zu hören. Gerade dafür hat Gott seinen Haushaltern Kapital anvertraut. Legt euer Vermögen nicht in weltlichen Unternehmungen fest, dadurch würde dieses Werk gehindert werden. Legt euer Geld dort an, wo ihr es zur Förderung der Sache Gottes gebrauchen könnt. Sendet eure Schätze vor euch in den Himmel.

Jedes Gemeindeglied soll sich selbst und all seinen Besitz auf den Altar Gottes legen. Mehr denn je ist heute die Mahnung des Erlösers am Platze: "Verkaufet, was ihr habt, und gebet Almosen. Machet euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nimmer abnimmt, im Himmel, da kein Dieb zukommt, und den keine Motten fressen. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein." Lukas 12,33.34. Wer seine Geldmittel in großartigen Häusern, in Landbesitz oder weltlichen Unternehmungen festlegt, sagt durch seine Handlungsweise: "Gott kann sie nicht bekommen; ich brauche sie für mich selbst." Er hat seinen Zentner in ein Tuch gebunden und in der Erde verborgen. Wer so handelt, hat Ursache, auf der Hut zu sein. Liebe Brüder, Gott hat euch Geldmittel nicht anvertraut, damit sie untätig daliegen oder damit ihr sie eifersüchtig zurückhaltet oder verbergt, sondern damit ihr sie zur Förderung seiner Sache verwendet, um Seelen vom Verderben zu retten. Jetzt ist nicht die Zeit, des Herrn Geld in euren kostspieligen Häusern und großartigen Unternehmungen festzulegen, während sein Werk Mangel leidet und darauf angewiesen ist, zu bitten, weil sein Schatzhaus nur halb versorgt ist. Der Herr ist nicht mit denen, die so handeln. Denkt daran, daß der Tag schnell näher kommt, an dem es heißt: "Tu Rechnung von deinem Haushalten!" Lukas 16,2. Könnt ihr denn die Zeichen der Zeit nicht erkennen?

Jeder Tag, der verstreicht, bringt uns dem letzten, entscheidenden Tag näher. Wir sind dem Gericht und der Ewigkeit ein Jahr näher als am Anfang des Jahres 1884 [geschrieben 1885!]. Kommen wir auch näher zu Gott? Sind wir wachsam im Gebet? Ein weiteres Jahr der uns zur Arbeit gegebenen Zeit ist Teil der Ewigkeit geworden. Jeden Tag kommen wir mit Männern und Frauen in Berührung, die dem Gericht entgegengehen. Jeder Tag kann einen entscheidenden Schnitt für manche Seele bedeuten. Mancher kann eine Entscheidung getroffen haben, die sein ewiges Schicksal festlegt. Welchen Einfluß haben wir auf diese Mitpilger ausgeübt? Welche Anstrengungen haben wir unternommen, sie zu Christus zu bringen?

Der Ernst des Lebens

Es ist etwas Ernstes, zu sterben; aber es ist weit ernster, zu leben. Jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat unseres Lebens werden uns wieder begegnen. Was wir in der Zeit der Vorbereitung aus uns machen, das müssen wir bis in alle Ewigkeit bleiben. Der Tod bedeutet eine Auflösung des Leibes, aber er ändert unsern Charakter nicht. Das Wiederkommen Christi gibt uns keinen anderen Charakter: sein Kommen verleiht ihm statt der Möglichkeit zur Änderung etwas Bleibendes.

Nochmals rufe ich die Glieder der Gemeinde auf, Christen zu sein und Christus ähnlich zu werden. Jesus hat gearbeitet, aber nicht für sich selbst, sondern für andere. Seine Arbeit brachte Verlorenen Segen und Rettung. Wenn ihr Christen seid, werdet ihr seinem Beispiel folgen. Er hat den Grund gelegt, und wir sollen mit ihm den Bau errichten. Aber womit bauen wir auf diesem Fundament weiter? "So wird eines jeglichen Werk offenbar werden; der Tag wird's klar machen. Denn es wird durchs Feuer offenbar werden; und welcherlei eines jeglichen Werk sei, wird das Feuer bewähren." 1.Korinther 3,13. Wenn ihr alle eure Gaben und Fähigkeiten den Dingen dieser Welt widmet, wird euer Lebenswerk mit Holz, Heu und Stoppeln verglichen und durch das Feuer des Jüngsten Tages verzehrt werden. Aber selbstlose Arbeit für Christus und für das künftige Leben wird sein wie Gold, Silber und Edelstein und ist unvergänglich.

Liebe Geschwister, ich bitte euch, erwacht vom tödlichen Schlaf. Es ist zu spät, die Kräfte des Geistes und des Leibes zu eigennützigen Zwecken aufzubrauchen. Seht zu, daß der Jüngste Tag euch nicht ohne einen Schatz im Himmel findet. Bemüht euch, den Triumph des Kreuzes voranzutragen und Seelen das Licht der Wahrheit zu bringen; arbeitet an der Rettung eurer Mitmenschen; dann wird euer Werk in der Feuerprobe bestehenbleiben.

"Wird jemandes Werk bleiben, ... so wird er Lohn empfangen." 1.Korinther 3,14. Herrlich wird der Lohn sein, wenn die treuen Arbeiter um den Thron Gottes und des Lammes versammelt sind. Als Johannes im Zustande der Sterblichkeit die Herrlichkeit Gottes schaute, fiel er nieder wie tot; er vermochte den Anblick nicht zu ertragen. Doch wenn das Sterbliche die Unsterblichkeit anziehen wird, werden die Erlösten Jesus gleich sein, denn sie werden ihn sehen, wie er ist. Sie stehen vor dem Thron; darin liegt der Beweis, daß sie angenommen sind. All ihre Sünden und Übertretungen sind ausgelöscht. Nun können sie die unverhüllte Herrlichkeit des Thrones Gottes schauen. Sie haben teilgenommen am Leiden Christi und mit ihm am Erlösungsplan gearbeitet. Nun teilen sie seine Freude, daß durch ihre Mitwirkung Seelen gerettet wurden, die Gott in alle Ewigkeit Lob darbringen.

Der dritte Engel, der mitten durch den Himmel fliegt und die Gebote Gottes und das Zeugnis Jesu verkündigt, stellt unser Werk dar. Während der Engel weiterfliegt, verliert die Botschaft nichts von ihrer Kraft; denn Johannes sieht, daß sie an Kraft und Stärke zunimmt, bis die ganze Erde mit ihrer Herrlichkeit erleuchtet ist. Der Weg des Volkes, das Gottes Gebote hält, ist vorwärts gerichtet, immer nur vorwärts. Die Botschaft der Wahrheit, die wir tragen, muß Völker, Sprachen und Länder erreichen. Bald wird sie mit lauter Stimme vorangehen, bis die Erde mit ihrer Herrlichkeit erfüllt wird. Sind wir auf diese großartige Ausgießung des Geistes Gottes vorbereitet? Testimonies for the Church V, 383 (1885).

Einst sah ich eine Abbildung. Ein Ochse stand zwischen einem Pflug und einem Altar und trug die Inschrift: "Zu beidem bereit" -- bereit zu Schweiß und Mühe in der Ackerfurche oder zum Verbluten auf dem Opferaltar. So sollte es mit dem Gotteskind immer sein -- bereit, dorthin zu gehen, wohin die Pflicht ruft, bereit zu Selbstverleugnung und Opfer für die Sache der Wahrheit. Die Gemeinde Christi ist auf dem Grundsatz des Opfers aufgebaut. Christus sagt: "Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach." Lukas 9,23. Er verlangt unser ganzes Herz und all unsere Neigungen. Ihm geweihte Nachfolger gaben der Welt ein Beispiel im Eifer, im Ernst und in selbstloser Arbeit; das sollte uns anfeuern und veranlassen, ihrem Vorbild nachzueifern. Wahre Gottesfurcht verleiht Ernst und feste Zielsetzung, gestaltet den Charakter zum Bilde Gottes um und befähigt uns, um des überragenden Wertes Christi willen alles andere nur als Schaden zu achten. Die Einzigartigkeit dieses Zieles wird sich als ein Element gewaltiger Kraft erweisen. Testimonies for the Church V, 307 (1885).