Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 2

Kapitel 50

Das Werk für diese Zeit

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Wir stehen an der Schwelle gewaltiger und feierlicher Ereignisse. Die Weissagungen gehen in Erfüllung. Ein fremdartiger, ereignisreicher Geschichtsablauf ist in den Büchern des Himmels aufgezeichnet. In dieser Welt ist alles in Erregung. Kriege und Kriegsgeschrei sind da. Die Völker sind zornig, und die Zeit der Toten ist gekommen, daß sie gerichtet werden. Die Ereignisse überstürzen sich und führen den Tag des Herrn herbei, der sehr eilt. Nur ein Augenblick der Zeit sozusagen ist uns noch geblieben. Aber obschon sich ein Reich gegen das andere und ein Volk gegen das andere erhebt, ist der allgemeine Krieg noch nicht ausgebrochen. Noch werden die vier Winde gehalten, bis die Diener Gottes an ihren Stirnen versiegelt sind. Dann werden die Mächte der Erde ihre Kräfte zum letzten großen Streit einsetzen.

Satan ist dabei, für diesen letzten großen Streit, in dem jeder Partei ergreifen muß, Pläne zu legen. Nachdem das Evangelium der Welt fast zwei Jahrtausende lang verkündigt worden ist, zeigt Satan Männern und Frauen immer noch dasselbe Bild, das er einst Christus zeigte. In wunderbarer Weise läßt er die Reiche der Welt in ihrer Herrlichkeit an ihnen vorüberziehen und verspricht sie jedem, der niederfällt und ihn anbetet. Auf solche Art sucht er Menschen unter seine Herrschaft zu bringen.

Satan tut sein Äußerstes, sich selbst als Gott auszugeben und jeden zu vernichten, der seiner Gewalt widersteht. Heute beugt sich die Welt vor ihm. Man nimmt seine Macht als die Macht Gottes hin. Die Weissagung der Offenbarung geht in Erfüllung, daß der ganze Erdboden sich des Tieres verwunderte. Offenbarung 13,3.

In ihrer Verblendung rühmen sich die Menschen ihres bewundernswerten Fortschritts und ihrer Aufklärung. Doch vor dem Auge des Allwissenden zeigt sich unverhüllt die innere Schuld und Verderbtheit. Die himmlischen Wächter sehen die Erde voller Gewalttaten und Verbrechen. Durch Raub aller Art erwirbt man Reichtum, man beraubt nicht nur Menschen, nein, auch Gott. Die Menschen verwenden seine Mittel, um ihrer Selbstsucht zu frönen. Alles, was sie erhaschen können, muß ihrer Gier dienen. Geiz und Sinnlichkeit nehmen überhand. Die Menschen pflegen die Eigenschaften des ersten großen Betrügers. Sie haben ihn als Gott angenommen und sind von seinem Geist erfüllt.

Aber die Wolke des richterlichen Zornes hängt mit all dem, das einst Sodom vernichtete, über ihnen. In seinen Gesichten von den kommenden Ereignissen schaute der Prophet Johannes dieses Bild. Dieser Teufelsdienst wurde ihm gezeigt, es schien ihm, als stände die ganze Welt am Rande des Verderbens. Aber als er mit gespannter Aufmerksamkeit hinschaute, sah er die Schar des Volkes Gottes, das seine Gebote hält. An ihren Stirnen trugen sie das Siegel des lebendigen Gottes, und er sagte: "Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen ihnen nach. Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war eines Menschen Sohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel und schrie mit großer Stimme zu dem, der auf der Wolke saß: Schlag an mit deiner Sichel und ernte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist dürr geworden! Und der auf der Wolke saß, schlug an mit seiner Sichel an die Erde, und die Erde ward geerntet. Und ein anderer Engel ging aus dem Tempel im Himmel, der hatte eine scharfe Hippe. Und ein anderer Engel ging aus vom Altar, der hatte Macht über das Feuer und rief mit großem Geschrei zu dem, der die scharfe Hippe hatte, und sprach: Schlag an mit deiner scharfen Hippe und schneide die Trauben am Weinstock der Erde; denn seine Beeren sind reif! Und der Engel schlug an mit seiner Hippe an die Erde und schnitt die Trauben der Erde und warf sie in die große Kelter des Zorns Gottes." Offenbarung 14,12-19.

Ehe es zu spät ist

Wenn der Sturm des Zornes Gottes über diese Welt hereinbricht, werden viele zu ihrem Entsetzen entdecken, daß ihr Haus weggefegt wird, weil es auf Sand gebaut ist. Laßt sie den Warnungsruf hören, bevor es zu spät ist. Wir sollten jetzt die Verpflichtung fühlen, uns mit allem Ernst zu bemühen, anderen die Wahrheiten mitzuteilen, die Gott für unsere Zeit gegeben hat. Wir können diese Pflicht nicht ernst genug nehmen.

Das Herz Gottes ist bewegt. In seinen Augen sind Seelen sehr teuer. Wegen dieser Welt weinte Christus in Todesangst, für diese Welt wurde er gekreuzigt. Gott gab seinen eingeborenen Sohn, um Sünder zu retten, und er wünscht, daß wir andere so lieben, wie er uns geliebt hat. Er möchte, daß alle, die die Wahrheit kennen, anderen diese Erkenntnis mitteilen.

Jetzt ist es Zeit, die letzte Warnung ergehen zu lassen. In der heutigen Zeit wird die Wahrheit mit besonderer Kraft verkündigt. Doch wie lange wird das so bleiben? Nur noch kurze Zeit. Wenn wir je vor einem Wendepunkt standen, dann heute.

Jeder trifft heute seine Entscheidung für die Ewigkeit. Die Menschen müssen wachgerüttelt werden, damit sie den Ernst der Zeit und die Nähe des Tages erkennen, an dem die Prüfungszeit für uns Menschen beendet wird. Man sollte entschiedene Anstrengungen machen, um die Botschaft für unsere Zeit mit Nachdruck vor den Menschen zu verkündigen. Der dritte Engel soll mit großer Kraft vorangehen. Niemand darf dieses Werk unbeachtet lassen oder geringschätzen.

Die Erkenntnis, die wir über die dritte Engelsbotschaft empfangen haben, ist das wahre Licht. Das Malzeichen des Tieres ist eben das, als was es verkündigt worden ist. Noch verstehen wir nicht alles, was mit dieser Frage zusammenhängt. Wir werden auch nicht alles verstehen, bis die Buchrolle gänzlich aufgetan ist. Aber ein äußerst ernstes Werk muß auf Erden getan werden. Des Herrn Gebot an seine Diener lautet: "Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden." Jesaja 58,1.

Es darf keine Veränderung an den Hauptzügen unseres Werkes vorgenommen werden. Es soll in der Klarheit und Bestimmtheit dastehen, zu der es durch die Weissagung gelangt ist. Wir dürfen kein Bündnis mit der Welt eingehen in der Meinung, wir würden dadurch mehr erreichen. Wer dem Fortschritt des Werkes in der von Gott vorgezeichneten Bahn hindernd in den Weg tritt, zieht sich das Mißfallen Gottes zu. Kein Teil der Wahrheit, der das Adventvolk zu dem gemacht hat, was es ist, darf abgeschwächt werden. Wir halten die alten Marksteine der Wahrheit, der Erfahrung und der Pflicht und sollen vor aller Welt in der Verteidigung unserer Grundsätze feststehen.

Es ist notwendig, daß Männer aufstehen, die allen Menschen das lebendige Gotteswort erschließen. Männer aller Stände mit den verschiedensten Fähigkeiten und Gaben sollen einträchtig zusammenarbeiten, um zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen. Indem jeder Arbeiter seine besondere Aufgabe erfüllt, sollen alle in der Arbeit, den Menschen die Wahrheit zu verkündigen, zusammenstehen.

Die dreifache Engelsbotschaft

Die drei Engel, die in Offenbarung 14 als mitten durch den Himmel fliegend dargestellt werden, kennzeichnen das Werk derer, die die Botschaft des ersten, zweiten und dritten Engels verkündigen. Sie alle sind miteinander verbunden. Die Beweise für die bleibende und ewige Wahrheit dieser gewaltigen Botschaften, die der Gemeinde so viel bedeuten, aber in der religiösen Welt einen so heftigen Widerstand hervorriefen, sind nicht ausgelöscht. Satan sucht unablässig einen Schatten auf diese Botschaften zu werfen, damit das Volk Gottes ihre Bedeutung, ihre Zeit und ihren Rang nicht klar unterscheiden kann. Und doch wirken sie und sollen bis zum Ende der Zeit in unserem religiösen Leben ihre Kraft beweisen.

Der Einfluß dieser Botschaften ist tiefer und weiter geworden. Er hat Tausende von Gemütern zur Tätigkeit angespornt und Schulen, Verlagshäuser und Heilanstalten ins Leben gerufen. Sie alle sind Mittel Gottes, die in dem großen Werk, das durch den ersten, zweiten und dritten Engel dargestellt wird, zusammenwirken sollen, um die Erdbewohner auf das Wiederkommen Christi mit Kraft und Herrlichkeit hinzuweisen.

Liebe Geschwister, wie gern möchte ich etwas sagen, um euch auf die Bedeutung dieser Zeit und auf den Sinn der jetzt abrollenden Ereignisse hinzuweisen. Ich verweise euch auf die ernstgemeinten Bemühungen, die man zur Zeit für eine Einschränkung der religiösen Freiheit unternimmt. Gottes heiliger Gedächtnistag ist niedergerissen worden. An seiner Stelle steht vor der Welt ein falscher Sabbat ohne jede Heiligkeit. Und während die Mächte der Finsternis die Elemente von unten aufrühren, sendet Gott, der Herr des Himmels, Kraft von oben, um dieser Drohung entgegenzutreten, indem er lebendige Boten erweckt, das Gesetz des Himmels hochzuhalten. Jetzt, gerade jetzt, ist es an der Zeit, daß wir in fremden Ländern arbeiten. Wenn Amerika, das Land der religiösen Freiheit, sich mit dem Papsttum verbinden wird, um Gewissenszwang auszuüben und die Menschen zur Beobachtung eines falschen Sabbats zu zwingen, werden sich die Völker in allen Ländern der Erde verleiten lassen, seinem Beispiel zu folgen. Unser Volk ist nicht einmal halb wach, alles in seiner Kraft Stehende zu tun, um mit den ihm zu Gebote stehenden Hilfsmitteln die Warnungsbotschaft weiterzutragen.

Die letzte Gnadenbotschaft

Der Herr des Himmels wird seine Strafgerichte für Ungehorsam und Übertretung nicht über die Erde gehen lassen, bis er seine Wächter gesandt hat, um sie zu warnen. Er wird die Gnadenzeit nicht abschließen, bevor die Botschaft noch deutlicher verkündigt ist. Das Gesetz Gottes muß erhöht werden. Seine Forderungen müssen in ihrer wahren und heiligen Art dargelegt werden, damit sich die Menschen für oder gegen die Wahrheit entscheiden. Dennoch wird Gott das Werk in Gerechtigkeit abkürzen. Die Botschaft von der Gerechtigkeit Christi muß von einem Ende der Erde bis zum andern ertönen, um den Weg des Herrn zu bereiten. Das ist die Herrlichkeit Gottes, in der das Werk des dritten Engels abgeschlossen wird.

Es gibt kein Werk in dieser Welt, das so groß, so heilig und so herrlich ist, kein Werk, das Gott so ehrt, wie dieses Evangeliumswerk. Die Botschaft, die in unserer Zeit verkündigt wird, ist die letzte Gnadenbotschaft an eine gefallene Welt. Wem die Gnade zuteil wird, sie zu hören, sich aber hartnäckig weigert, die Warnung zu beachten, wirft seine letzte Hoffnung auf Erlösung von sich. Es wird keine zweite Gnadenzeit geben.

Das Wort der Wahrheit "Es steht geschrieben" ist das Evangelium, das wir zu verkündigen haben. Vor diesem Lebensbaum steht kein flammendes Schwert. Jeder, der es will, kann daran teilhaben. Es gibt keine Macht, die einen Menschen daran hindern kann, von der Frucht dieses Baumes zu pflücken. Jeder darf davon essen und ewig leben.

Geheimnisse, die die Engel gelüstet zu schauen und die Propheten, Könige und Gerechte zu begreifen wünschten, wird die Gemeinde der Übrigen als Botschaften von Gott der Welt verkündigen. Die Propheten weissagten davon und sie verlangten danach, die Weissagungen zu verstehen. Doch ihnen wurde diese Gnade nicht zuteil. Sie sehnten sich, zu sehen, was wir sehen, und zu hören, was wir hören; doch sie konnten es nicht. Das alles werden sie erst sehen, wenn Christus wiederkommt und inmitten einer Schar, die kein Mensch zu zählen vermag, die Erlösung erklärt, die er durch sein großes Opfer auf Golgatha bewirkt hat ...

Niemand darf ungewarnt bleiben

Während die Engel die vier Winde halten, haben wir nach all unserem Vermögen zu arbeiten und unsere Botschaft ohne Verzug hinauszutragen. Wir müssen dem himmlischen Weltall und den Menschen unserer entarteten Zeit den Beweis erbringen, daß unser Glaube und die ihm innewohnende Kraft in Christus ihren Ursprung hat und daß sein Wort für uns göttliche Autorität besitzt. Menschenseelen stehen in der Entscheidung, sie werden entweder Untertanen des Reiches Gottes oder Sklaven der Gewaltherrschaft Satans. Alle sollen die Möglichkeit haben, die im Evangelium angebotene Hoffnung zu ergreifen. Aber wie können sie ohne Prediger hören? Die Menschheit bedarf der sittlichen Erneuerung und der charakterlichen Entwicklung, damit sie vor Gott bestehen kann. Als Folge der herrschenden Irrlehren, die darauf abzielen, der Evangeliumsbotschaft entgegenzuwirken, stehen Seelen in Gefahr, verlorenzugehen. Wer will sich nun gänzlich weihen und ein Mitarbeiter Gottes werden?

Wenn du siehst, in welche Gefahr und welches Elend das Wirken Satans die Welt gestürzt hat, dann verzehre die dir von Gott gegebenen Kräfte nicht in müßigen Klagen, sondern gehe an die Arbeit für dich und andre. Werde wach und fühle eine Last für solche, die verlorengehen. Wenn sie nicht für Christus gewonnen werden, werden sie die ewige Seligkeit verlieren. Denke daran, was sie gewinnen könnten! Die Seele, die Gott geschaffen und Christus erlöst hat, ist von großem Wert. Wenn das Wort Gottes sie belebt, stehen ihr große Möglichkeiten zu Gebote und wird ihr geistliches Wachstum zugesichert. Ist sie gehorsam, so belebt das Wort Gottes sie, und sie wird durch den Lebensspender ewiges Leben erlangen. Eine Seele ist für den Himmel wertvoller als eine ganze Welt voller Besitz, voller Häuser, Ländereien und Geld. Für die Bekehrung einer Seele sollten wir bereit sein, unsere letzten Mittel herzugeben. Eine für Christus gewonnene Seele verbreitet himmlisches Licht um sich her, das die sittliche Finsternis durchdringt und andere Seelen rettet.

Wenn Christus die neunundneunzig Schafe verließ, um das eine verlorene zu suchen und zu retten, können wir dann gerechtfertigt sein, wenn wir weniger tun? Ist es nicht ein Verrat an dem uns anvertrauten Gut und eine Beleidigung für Gott, wenn wir es versäumen zu arbeiten, wie Christus arbeitete, und Opfer zu bringen, wie er sie brachte?

Laßt den Warnungsruf über die Länge und Breite der Erde erklingen. Sagt den Leuten, daß des Herrn Tag nahe ist und sehr eilt. Laßt niemand ungewarnt bleiben. Wir hätten uns in der gleichen Lage befinden können wie jene armen, im Irrtum verstrickten Seelen oder wie die Wilden. Je mehr Erkenntnis wir empfangen haben als andre, desto mehr sind wir verpflichtet, sie ihnen mitzuteilen.

Wir haben keine Zeit zu verlieren. Das Ende ist nahe. Der Weg zur Ausbreitung der Wahrheit von Ort zu Ort wird bald zur Rechten und zur Linken durch Gefahren eingezäunt sein. Alle nur möglichen Hindernisse wird man den Boten Gottes in den Weg legen, daß sie nicht mehr in der Lage sein werden, das zu tun, was ihnen heute noch möglich ist. Wir müssen uns unserer Aufgabe klar bewußt werden und sie so schnell wie möglich, gleichsam wie in einem Angriffskrieg, erledigen. Durch die mir von Gott gegebene Erkenntnis weiß ich, daß die Mächte der Finsternis aus dem Abgrund mit ungeheurer Anspannung arbeiten. Mit leisem Schritt schleicht sich Satan an die heran, die jetzt schlafen, um sie zu fangen, wie ein Wolf seine Beute fängt. Jetzt haben wir die Welt zu warnen, heute noch können wir ein Werk verrichten. In Kürze wird es schwieriger sein, als wir uns vorstellen können. Gott möge uns helfen, auf dem Wege des Lichtes zu bleiben, mit fest auf Jesus, unseren Führer, gerichtetem Blick zu arbeiten und mit Geduld und Ausdauer bis zum Siege vorwärtszueilen.

Gottes Volk hat ein gewaltiges Werk vor sich, ein Werk, das unaufhörlich zu größerer Bedeutung wachsen muß. Unser missionarisches Bemühen muß viel stärker werden. Vor dem Wiederkommen unseres Herrn Jesus Christus muß das Werk mit mehr Entschiedenheit getan werden als bisher. Gottes Volk darf in seiner Arbeit nicht nachlassen, bis diese Arbeit die ganze Welt umfaßt. Testimonies for the Church VI, 23.24 (1900).

Wir müssen ein rechtes Leben führen; ein Leben des Denkens und des Handelns, des stillen Gebetes und der ernsten Arbeit. Jeder, der das Licht der Wahrheit empfangen hat, sollte es als seine Pflicht ansehen, Lichtstrahlen auf den Weg von Unbußfertigen zu werfen. Er sollte ein Zeuge Christi sowohl in unseren Büros wie in unseren Gemeinden sein. Gott verlangt, daß wir lebendige Briefe seien, die jedermann kennt und liest. Eine Seele, die sich in täglichem Gebet zu Gott wendet, um Hilfe, Kraft und Stärke zu finden, wird nach edlen Dingen streben, eine klare Auffassung von Wahrheit und Pflicht haben und immerfort nach Gerechtigkeit hungern und dürsten. Wenn wir Gemeinschaft mit Gott pflegen, werden wir fähig sein, anderen durch unseren Umgang mit ihnen die Erkenntnis, den Frieden und den Ernst mitzuteilen, die in unseren Herzen sind. Dann werden wir ihnen auch ein Beispiel der unerschütterlichen Treue zu dem Werk geben können, in dessen Dienst wir stehen. Testimonies for the Church IV, 459.460 (1880).

Dürstenden Seelen ist der Weg zu der Quelle des Lebenswassers offen. Gott spricht: "Ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre." Jesaja 44,3. Nur solchen Seelen wird Licht gegeben werden, die ernstlich um Licht bitten und jeden Lichtstrahl göttlicher Erleuchtung aus seinem heiligen Wort mit Freuden aufnehmen. Durch solche Seelen will Gott Erkenntnis und Kraft schenken, die die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit erfüllen wird. Testimonies for the Church V, 729 (1889).