Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 2

Kapitel 78

Wiederbelebung der Buchevangelisation

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Die Bedeutung der Buchevangelisation steht mir ständig vor Augen. Dieser Arbeit fehlt seit einiger Zeit das Leben, das ihr einst Männer verliehen, die sie zu ihrer Hauptaufgabe gemacht hatten. Viele Buchevangelisten wurden von ihrer Evangeliumsarbeit weggerufen, um andre Arbeit zu tun. So sollte es nicht sein. Viele wahrhaft bekehrte und geheiligte Buchevangelisten können auf diesem Gebiet mehr leisten als auf einem andern, indem sie die gegenwärtige Wahrheit unter die Menschen bringen.

Aus dem Worte Gottes beweisen wir, daß das Ende nahe ist. Die Welt soll gewarnt werden; wie nie zuvor sollen wir Mitarbeiter Christi sein. Der Warnungsdienst ist uns anvertraut worden. Wir sollen der Welt Licht vermitteln und andern das Licht mitteilen, das wir von dem großen Lichtträger empfangen. Worte und Werke aller Menschen sollen gerichtet werden. Laßt uns nicht träge sein. Wir müssen die Welt ohne jede Verzögerung warnen. Die Buchevangelisation darf nicht verkümmern. Die Bücher, die das Licht über die gegenwärtige Wahrheit enthalten, sollen so vielen Menschen wie möglich gebracht werden.

Die Ausbildung der Buchevangelisten

Die Vorsteher unsrer Vereinigungen und andre Brüder in verantwortlichen Stellungen müssen hier ihre Pflicht tun, damit den verschiedenen Zweigen des Werkes eine gleichmäßige Aufmerksamkeit zuteil wird. Die Buchevangelisten müssen ausgebildet und geschult werden, damit sie die notwendige Arbeit verrichten können, den Menschen die Bücher mit der gegenwärtigen Wahrheit zu verkaufen. Es fehlen Männer mit tiefer christlicher Erfahrung, Männer mit ausgeglichenem Gemüt, starke, gebildete Menschen, die diese Arbeit durchführen. Der Herr wünscht, daß solche Menschen die Buchevangelisation betreiben, die andre erziehen und bei verheißungsvollen jungen Menschen Interesse für dieses Gebiet erwecken können, das sie dazu veranlaßt, die Bucharbeit aufzunehmen und sie erfolgreich durchzuführen. Manche verfügen über die Begabung, Bildung und Erfahrung, um junge Menschen so gut für die Buchevangelisation heranzubilden, daß viel mehr getan werden könnte als bisher.

Wer auf diesem Gebiet erfahren ist, hat die besondere Pflicht, andre zu unterweisen. Erzieht junge Männer und Frauen um jeden Preis dazu, die Bücher zu verkaufen, zu deren Niederschrift der Herr seine Diener durch den Heiligen Geist veranlaßte. Gott wünscht, daß wir in Treue diejenigen, die die Wahrheit annehmen, dazu erziehen, sinnvoll zu glauben und verständig nach dem Vorbild des Herrn zu wirken. Unerfahrene Menschen sollen sich mit erfahrenen Arbeitern zusammentun, damit sie lernen, wie man arbeitet. Sie sollen Gott mit allem Ernst suchen. Sie können in der Buchevangelisation Gutes leisten, wenn sie sich nach den Worten richten: "Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre." 1.Timotheus 4,16. Wer beweist, daß er wahrhaft bekehrt ist, und die Buchevangelisation aufnimmt, wird einsehen, daß sie die beste Vorbereitung für andre Zweige der Missionstätigkeit ist.

Wenn diejenigen, die die Wahrheit kennen, sie auch in die Tat umsetzten, ersänne man Mittel und Wege, um Menschen dort zu begegnen, wo sie gerade sind. Es war die Vorsehung Gottes, die die Heiligen in den Anfängen der christlichen Kirche in die Fremde zerstreute und sie aus Jerusalem in viele Teile der Welt hinausschickte. Die Jünger Christi blieben nicht in Jerusalem oder in den Städten in der Nähe, sondern sie überschritten die Landesgrenzen und begaben sich auf die großen Durchgangsstraßen, wo sie nach den Verlorenen suchten, um sie zu Gott zurückzuführen. Heute möchte der Herr sehen, daß sein Werk an vielen Orten voranschreitet. Wir dürfen unseren Arbeitseinsatz nicht auf wenige Orte beschränken.

Wir dürfen unsre Brüder nicht entmutigen und ihre Hände nicht schwächen, so daß das Werk, das Gott durch sie vollenden möchte, ungetan bleibt. Es sollte nicht zu viel Zeit damit hingehen, Männer für die Missionsarbeit vorzubereiten. Unterweisung ist zwar notwendig, alle aber sollten dessen eingedenk sein, daß Christus der große Lehrer und die Quelle aller wahren Weisheit ist.

Jung und alt sollten sich Gott weihen, die Arbeit aufnehmen, vorangehen und dabei in Demut unter der Leitung des Heiligen Geistes wirken. Wer die Schule besucht hat, sollte ins Feld hinausgehen und das Wissen, das er sich erarbeitet hat, zu praktischer Anwendung bringen. Wenn die Buchevangelisten das tun und ihre von Gott geschenkten Gaben benutzen, sich dabei von ihm beraten lassen und den Vertrieb der Bücher mit persönlichem Einsatz für die Menschen verbinden, werden ihre Fähigkeiten durch Übung zunehmen, und sie werden viele praktische Lehren erhalten, die sie auf der Schule unmöglich lernen konnten. Die auf diesem praktischen Wege erlangte Erziehung kann man mit Recht höhere Bildung nennen.

Keinen höheren Dienst

Es gibt keinen erhabeneren Dienst als die Buchevangelisation; denn sie schließt die Erfüllung der höchsten sittlichen Pflichten ein. Wer an dieser Arbeit Anteil hat, muß stets unter der Führung des Geistes Gottes stehen. Er darf sein Ich nicht verherrlichen. Was besitzen wir schon, das wir nicht von Christus empfangen haben? Unsre Liebe muß brüderlich sein, und wir sollen sie unter Beweis stellen, indem wir einander helfen. Wir müssen mitleidsvoll und höflich sein. Wir müssen zusammenstehen und am gleichen Strang ziehen. Nur wer das Gebet Christi auslebt, es im praktischen Leben zur Geltung bringt, wird die Prüfung bestehen, die über die ganze Welt hereinbrechen soll. Wer sein Ich verherrlicht, begibt sich in den Machtbereich Satans, so daß er von ihm verführt werden kann. Der Auftrag des Herrn an sein Volk lautet, das Niveau ständig zu erhöhen. Gehorchen wir seiner Stimme, dann wird er mit uns arbeiten, und unsre Bemühungen werden von Erfolg gekrönt sein. Dann werden wir bei unsrer Arbeit reichlich gesegnet werden und Schätze am Throne Gottes niederlegen.

Wüßten wir nur, was uns bevorsteht, so würden wir das Werk des Herrn nicht so zaudernd betreiben. Wir leben in einer Zeit der Erschütterungen, in einer Zeit, in der alles, was erschüttert werden kann, erschüttert wird. Wer zwar die Wahrheit kennt, aber nicht in Wort und Tat Gottes Geboten gehorcht, den wird der Herr nicht entschuldigen. Bemühen wir uns nicht, Seelen für Christus zu gewinnen, so sind wir für die unterlassene Arbeit verantwortlich, falls wir sie aus geistlicher Lässigkeit versäumten. Wer zum Reiche Gottes gehört, muß ernstlich für die Errettung von Seelen wirken. Er muß an der Wiederherstellung des Gesetzes mitwirken und es unter den Jüngern Jesu befestigen.

Der Herr möchte, daß die Erkenntnis, die er über die Schrift gegeben hat, in klaren, hellen Strahlen hervorbreche; es ist die Pflicht unsrer Buchevangelisten, sich gemeinsam und kraftvoll zu mühen, damit Gottes Plan ausgeführt werde. Ein großes und wichtiges Werk harrt unser. Der Feind der Seelen hat das klar erkannt und benutzt alles, was in seiner Macht steht, um den Buchevangelisten zu veranlassen, daß er eine andre Arbeit aufnimmt. Diese Sachlage sollte geändert werden.

Gott ruft die Buchevangelisten auf, an ihre Arbeit zurückzukehren. Er fordert Freiwillige an, die ihre gesamte Tatkraft und ihr Wissen für die Arbeit aufbieten und überall dort helfen, wo sie Gelegenheit dazu haben. Der Meister verlangt von jedem, daß er seinen Teil nach bestem Können tue. Wer wird dem Rufe Folge leisten? Wer will hinausgehen, um in Weisheit, in Gnade und in der Liebe Christi für die zu wirken, die sich nah oder fern von uns befinden? Wer will seine Bequemlichkeit und sein Vergnügen opfern, die Stätten des Irrtums, des Aberglaubens und der Finsternis betreten und dort ernst und beharrlich wirken, indem er die Wahrheit schlicht und einfach vorträgt, gläubig betet und die Menschen in ihren Heimstätten aufsucht? Wer ist bereit, heute das Lager zu verlassen und in der Kraft des Heiligen Geistes um Christi willen Schmach zu dulden, den Menschen die Heilige Schrift zu erschließen und sie zur Buße zu rufen?

Gott hat zu allen Zeiten seine Arbeiter. Wenn der Mensch zu Gott kommt, folgt er dem Ruf der Stunde. Wird also die göttliche Stimme rufen: "Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?", so wird die Antwort lauten: "Hier bin ich; sende mich!" Jesaja 6,8.

Jeder, der als Buchevangelist tätig ist, soll es im Herzen spüren, daß er Gottes Werk treibt, wenn er Menschen dient, die die gegenwärtige Wahrheit noch nicht kennen. Er läßt die Warnungsbotschaft auf den Landstraßen und an den Zäunen erschallen, um ein Volk für den großen Tag Gottes vorzubereiten, der bald über diese Welt hereinbrechen wird.

Wir dürfen keine Zeit verlieren und müssen dieses Werk fördern. Wer will jetzt mit unserm Schrifttum hinausgehen? Der Herr wird jeden, ob Mann oder Frau, für diese Arbeit befähigen, der sich der Kraft Gottes bedienen will. Alle erforderlichen Gaben, Mut, Ausdauer, Glaube und Feingefühl, werden sich einstellen, wenn sie die Rüstung anlegen. Ein großes Werk muß auf Erden verrichtet werden, und hilfsbereite Menschen werden sicher der Aufforderung nachkommen. Die Welt muß die Warnung vernehmen. Wenn der Ruf ertönt: "Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?", so antwortet darauf klar und deutlich: "Hier bin ich, sende mich!"

Auswahl der Buchevangelisten

Einige Menschen sind besser als andre für eine bestimmte Arbeit geeignet; deshalb ist der Gedanke nicht richtig, daß jedermann Buchevangelist sein kann. Einige sind für diese Arbeit nicht sonderlich veranlagt; man darf sie aber deshalb nicht für kleingläubig oder böswillig halten. Der Herr fordert nichts Unvernünftiges. Die Gemeinde ist wie ein Garten, in dem es unterschiedliche Blumen gibt, deren jede ihre Besonderheiten aufweist. Obwohl sie sich alle in vieler Hinsicht unterscheiden, hat doch jede ihren eigenen Wert.

Gott erwartet nicht, daß seine Kinder mit ihren verschiedenen Temperamenten für jedes beliebige Amt befähigt sind. Laßt uns alle dessen eingedenk sein, daß es verschiedene Pflichten gibt. Es kommt niemandem zu, jemandem den Aufgabenbereich vorzuschreiben, wenn dieser mit dessen Pflichtauffassung nicht übereinstimmt. Es ist richtig, wenn man Rat erteilt und Pläne anregt; jedem aber sollte es freistehen, die Weisung Gottes zu suchen, dem er angehört und dem er dient.

Die Vorbereitung für das Predigtamt

Einige Menschen, die Gott dazu berufen hatte, im Predigtamt zu wirken, sind als Buchevangelisten hinausgezogen. Ich wurde unterwiesen, daß dies eine ausgezeichnete Vorbereitung für ihr Anliegen ist, Erkenntnis zu verbreiten und die Wahrheiten des Wortes Gottes unmittelbar in den Familienkreis zu tragen. Bei ihrer Unterhaltung werden sie oft Gelegenheit haben, von der Wahrheit der Bibel zu sprechen. Geht man so an die Arbeit heran, wie es sein sollte, dann werden Familien besucht, und die Arbeiter werden christlichen Zartsinn und christliche Liebe für die Seelen offenbaren. Daraus wird viel Gutes hervorgehen. Dies wird für jeden eine ausgezeichnete Erfahrung sein, der Prediger werden will.

Wer sich zum Predigtamt eignet, kann bei keiner anderen Beschäftigung so umfassende Erfahrungen sammeln wie bei der Buchevangelisation.

Das Erdulden von Schwierigkeiten

Wer bei seinem Wirken Versuchungen und Prüfungen ausgesetzt ist, sollte aus diesen Erfahrungen Nutzen ziehen und lernen, sich entschiedener auf Gott zu verlassen. Er sollte in jedem Augenblick seine Abhängigkeit fühlen.

Er sollte in seinem Herzen keine Klage hegen, noch weniger sie aussprechen. Ist er erfolgreich, so sollte er sich nicht selbst rühmen, da er seinen Erfolg dem Wirken der Engel Gottes an den Herzen verdankt. Er soll daran denken, daß die himmlischen Boten neben ihm stehen, sowohl wenn er mutig als auch wenn er mutlos ist. Er sollte die Güte des Herrn anerkennen und ihn fröhlich preisen.

Christus gab seine Herrlichkeit dahin und kam auf die Erde, um für die Sünder zu leiden. Begegnen uns Schwierigkeiten in unsrer Arbeit, dann laßt uns zu ihm aufschauen, der der Anfänger und Vollender unseres Glaubens ist. Dann werden wir weder müde noch entmutigt werden. Als gute Soldaten Jesu Christi werden wir die Schwierigkeiten erdulden. Denkt daran, was er von allen wahren Gläubigen sagt: "Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerwerk und Gottes Bau." 1.Korinther 3,9.

Eine herrliche Erfahrung

Wer die Arbeit der Buchevangelisation aufnimmt, wie er es sollte, muß gleichzeitig Lehrer und Schüler sein. Während er es unternimmt, andre zu unterweisen, muß er selbst lernen, die Arbeit eines Evangelisten zu verrichten. Wenn die Buchevangelisten mit demütigen Herzen und erfüllt von echtem Tatendrang in das Arbeitsfeld hinausgehen, dann werden sie oft Gelegenheit finden, mit Seelen, die im Begriff sind, vor Mutlosigkeit zugrunde zu gehen, ein Wort zur rechten Zeit zu sprechen. Haben sie für diese Armen etwas getan, so werden sie sagen können: "Denn ihr waret weiland Finsternis; nun aber seid ihr ein Licht in dem Herrn. Wandelt wie die Kinder des Lichts." Epheser 5,8.9. Sehen sie den sündigen Wandel andrer, dann können sie sagen: "Und solche sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesu und durch den Geist unsers Gottes." 1.Korinther 6,11.

Wer für Gott arbeitet, der wird auch entmutigt werden, aber ihm gilt stets die Verheißung: "Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." Matthäus 28,20. Gott wird denen eine herrliche Erfahrung schenken, die da sagen: "Ich glaube deiner Verheißung; ich werde weder schwach noch mutlos werden."

Berichte

Wer solch eine Erfahrung bei der Arbeit für den Herrn macht, sollte darüber einen Bericht für unsre Zeitschriften verfassen, damit andre ermutigt werden. Der Buchevangelist sollte von der Freude und dem Segen, die er bei seinem Dienst als Evangelist empfängt, erzählen. Für diese Berichte sollte in unsern Zeitschriften stets Raum sein; denn sie üben einen weitreichenden Einfluß aus. Sie werden wie ein süßer Geruch in der Gemeinde sein, ein Wohlgeruch des Lebens zum Leben. Daraus kann ersehen werden, daß Gott mit denen arbeitet, die mit ihm zusammenwirken.

Ein Vorbild in der Gesundheitsreform

Duldet es nicht, wenn ihr mit Ungläubigen Umgang habt, daß man euch von den rechten Grundsätzen ablenkt. Sitzt ihr mit ihnen zu Tisch, so seid im Essen mäßig und nehmt nur von der Nahrung, die euren Geist nicht verwirrt. Meidet die Unmäßigkeit. Ihr könnt es euch nicht leisten, eure geistigen und körperlichen Kräfte zu schwächen, sonst werdet ihr am Ende unfähig, geistliche Dinge zu beurteilen. Erhaltet euren Geist in solchem Zustand, daß Gott ihm die kostbaren Wahrheiten seines Wortes einprägen kann.

Auf diese Weise könnt ihr andre beeinflussen. Viele wollen das Leben andrer bessern, indem sie gegen das vorgehen, was sie für falsche Gewohnheiten halten. Sie gehen zwar zu denen, die ihrer Meinung nach Irrende sind, und weisen auch auf Fehler hin, sie mühen sich aber nicht ernstlich und feinfühlend, sie zu den richtigen Grundsätzen hinzuführen. Versuchen wir andere zu bessern, so reizen wir nur zu oft ihren Widerstand und richten dadurch mehr Schaden an, als daß wir Nutzen stiften. Beobachtet die andern nicht, um ihre Fehler oder Irrtümer herauszustellen. Lehrt durch euer Vorbild. Eure Selbstverleugnung und euer Sieg über die Begierden seien eine Veranschaulichung des Gehorsams richtigen Grundsätzen gegenüber. Euer Leben soll den heiligenden und veredelnden Einfluß der Wahrheit bezeugen.

Von allen Gaben, die Gott dem Menschen verliehen hat, ist keine wertvoller als die Gabe der Rede. Ist sie durch den Heiligen Geist geheiligt, so bewirkt sie Gutes. Mit der Zunge überzeugen und überreden wir, mit ihr bringen wir Gott Gebet und Lobpreis dar; und mit ihr teilen wir die reichen Gedanken von der Liebe des Erlösers mit. Durch den richtigen Gebrauch der Redegabe kann der Buchevangelist den kostbaren Samen der Wahrheit in viele Herzen streuen.

Lauterkeit im Geschäftsleben

Das Werk erleidet einen Stillstand, weil jene, die vorgeben, Christi Nachfolger zu sein, den Grundsätzen der Heilsbotschaft nicht gehorchen. Die Nachlässigkeit, mit der einige alte und junge Buchevangelisten ihre Arbeit verrichtet haben, zeigt, daß sie noch Wichtiges lernen müssen. Ich habe viel oberflächliche Arbeit zu sehen bekommen. Einige haben fehlerhafte Gewohnheiten angenommen, und allerlei Mängel sind ins Werk Gottes eingeführt worden. Die Missionsvereine sind tief in Schulden geraten, weil die Buchevangelisten ihren Verpflichtungen nicht nachkamen, Buchevangelisten haben gemeint, man behandle sie schlecht, wenn sie aufgefordert wurden, pünktlich die von den Verlagshäusern erhaltenen Bücher zu bezahlen. Doch die Forderung pünktlicher Bezahlung ist die einzige Möglichkeit, Geschäfte zu tätigen.

Es sollte alles so eingerichtet werden, daß die Buchevangelisten genug zum Leben haben, ohne ihr Konto zu überziehen. Diese Tür der Versuchung muß geschlossen und verriegelt werden. So ehrlich auch ein Buchevangelist ist, es werden stets Umstände in seiner Arbeit eintreten, die eine empfindliche Versuchung für ihn darstellen.

Trägheit und Gleichgültigkeit sind keine Früchte des Christentums. Niemand kann Verdrehungskünste oder Unehrlichkeit bei der Verwaltung der Güter des Herrn anwenden und dabei schuldlos vor Gott sein. Die so handeln, verleugnen Christus durch die Tat. Während sie bekennen, Gottes Gesetz zu halten und zu lehren, beachten sie doch seine Grundsätze nicht.

Des Herrn Güter sollten treulich verwaltet werden. Der Herr hat den Menschen Leben, Gesundheit und Verstandeskräfte anvertraut, er hat ihnen körperliche und geistige Kraft verliehen, damit sie diese anwenden. Sollten diese Gaben nicht treu und fleißig zu seines Namens Ehre angewandt werden? Haben es unsre Brüder in Betracht gezogen, daß sie für alle Geistesgaben, die sich in ihrem Besitz befinden, Rechenschaft ablegen müssen? Haben sie die Güter ihres Herrn weislich verwaltet, oder haben sie seine Habe leichtsinnig vertan und stehen deshalb im Himmel als ungetreue Diener verzeichnet? Viele vergeuden das Geld ihres Herrn in lärmender, sogenannter Freude; sie erlangen keine Erfahrung in der Selbstverleugnung, sondern vertun das Geld für Nichtigkeiten und versäumen es, Jesus das Kreuz nachzutragen. Viele, die kostbare Gelegenheiten von Gott erhielten, haben ihr Leben verschwendet und erdulden nun Leid und Mangel.

Gott wünscht entschiedene Verbesserungen, die in den verschiedenen Zweigen des Werkes durchgeführt werden sollen. Der geschäftliche Teil des Werkes Gottes muß sich durch größere Genauigkeit und Pünktlichkeit auszeichnen. Es hat keine feste und entschiedene Anstrengung gegeben, um hier eine wesentliche Reform herbeizuführen.

Fleiß

Die Buchevangelisten sollten sich gründlich mit dem Buch vertraut machen, mit dem sie arbeiten, damit sie sofort die Aufmerksamkeit auf die wichtigen Kapitel lenken können.

Der Buchevangelist sollte Traktate, Flugblätter und kleine Bücher bei sich haben, die er denen überläßt, die nicht kaufen können. Dadurch kann die Wahrheit in viele Häuser eingeführt werden.

Beginnt der Buchevangelist mit seiner Arbeit, so sollte er es nicht zulassen, daß abgelenkt wird, sondern er sollte verständig und mit allem Fleiß bei der Sache bleiben. Während er seiner Arbeit nachgeht, sollte er keine Gelegenheiten ungenutzt lassen, Seelen, die nach Erkenntnis verlangen und die des Trostes der Schrift bedürfen, behilflich zu sein. Tritt der Buchevangelist seinen Weg mit Gott an, bittet er um Weisheit von oben, damit er bei seiner Arbeit nur Gutes tue, so wird er schnell seine Gelegenheiten und die Bedürfnisse der Seelen, mit denen er in Berührung kommt, erkennen. Er wird aus jeder Gelegenheit das Beste machen, um Seelen zu Christus zu ziehen. Im Geiste Christi wird er bereit sein, ein ermutigendes Wort an die Müden zu richten.

Ist er fleißig bei seiner Arbeit, stellt er den Menschen das Kreuz von Golgatha treulich vor Augen, so verdoppelt der Buchevangelist seine Kräfte, andern zu nützen. Während wir hier aber Arbeitsverfahren darlegen, können wir doch nicht eine unabweichbare Linie entwerfen, auf der sich jeder bewegen soll, denn mit den Umständen ändern sich die Fälle. Gott wird auf jene einwirken, deren Herzen der Wahrheit offenstehen und die sich nach Führung sehnen. Er wird zu seinem menschlichen Helfer sagen: "Sprich zu diesem oder jenem von der Liebe Jesu." Kaum ist der Name Jesu in Liebe und Zärtlichkeit erwähnt worden, so nahen sich bereits Engel Gottes, um das Herz zu erweichen und zu unterwerfen.

Die Buchevangelisten sollten treue Schüler sein, die lernen, wie sie ihre Arbeit erfolgreich verrichten; und wenn sie so beschäftigt sind, sollten sie Augen und Ohren offenhalten, um Weisheit von Gott zu erlangen, damit sie wissen, wie man jenen hilft, die aus Mangel an Erkenntnis Christi untergehen. Jeder Arbeiter sollte für den höchsten Dienst seine Kräfte zusammenfassen und einsetzen, um Menschen aus den Schlingen Satans zu befreien und sie an Gott zu binden, indem er sich durch Jesus Christus fest mit dem Throne Gottes, der von dem Regenbogen der Verheißung umgeben ist, verbinden läßt.

Zusicherung des Erfolges

Ein großes und gutes Werk kann durch die Buchevangelisation verrichtet werden. Der Herr hat den Menschen Feingefühl und Fähigkeiten gegeben. Wer die ihm anvertrauten Gaben zur Ehre Gottes nützt und die Grundsätze der Schrift anwendet, wird Erfolg haben. Wir sollen arbeiten und beten und unser Vertrauen auf den setzen, der uns nie im Stiche läßt.

Die Buchevangelisten sollten sich dem Wirken des Heiligen Geistes hingeben. Durch anhaltendes Gebet sollten sie sich der Kraft bemächtigen, die von Gott kommt, und auf ihn in lebendigem Glauben vertrauen. Sein großer und wirksamer Einfluß wird mit jedem wahren und treuen Arbeiter sein.

Wie Gott die Prediger und Evangelisten bei ihrem ernsten Bemühen segnet, die Wahrheit unter die Menschen zu bringen, so wird er auch den treuen Buchevangelisten segnen.

Der demütige, tüchtige Arbeiter, der dem Rufe Gottes gehorsam ist, kann sicher sein, göttlichen Beistand zu erhalten. Eine so große und heilige Verantwortung zu fühlen, erhebt an sich schon den Charakter. Es führt zur Betätigung der höchsten geistigen Eigenschaften, und diese fortgesetzte Übung stärkt und reinigt Verstand und Herz. Der Einfluß auf das eigene Leben wie auf das Leben andrer ist unberechenbar.

Nachlässige Beobachter mögen deine Arbeit weder würdigen noch ihre Wichtigkeit einsehen. Sie mögen sie für eine sinnlose Tätigkeit halten, für ein Leben voll undankbarer Arbeit und Selbstaufopferung. Der Diener Jesu aber sieht sie in dem Lichte, das vom Kreuze her scheint. Seine Opfer erscheinen klein im Vergleich mit denen des segenspendenden Meisters, und er freut sich, seinen Fußtapfen zu folgen. Der Erfolg seiner Arbeit gewährt ihm die reinste Freude und ist die reichste Belohnung für ein Leben geduldiger Mühe.