Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 2

Kapitel 79

Die Sabbatschule

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Das höchste Ziel

Das Ziel der Sabbatschule sollte die Rettung von Seelen sein. Die Methode dieser Arbeit mag fehlerfrei, die Hilfsmittel mögen so wünschenswert wie nur möglich sein; werden aber Kinder und Jugendliche durch sie nicht zu Christus geführt, so ist die Sabbatschule ein Fehlschlag; werden die Seelen nicht zu Christus gezogen, so werden sie unter dem Einfluß eines religiösen Formenwesens immer unempfänglicher. Der Lehrer sollte mit Gott zusammenwirken, wenn er an die Herzenstür derer klopft, die der Hilfe bedürfen. Entsprechen die Schüler dem Flehen des Geistes, und öffnen sie die Herzenstür, damit Jesus eintreten kann, wird er ihnen das Verständnis erschließen, daß sie Geistliches erfassen können. Des Lehrers Wirken ist einfach und schlicht, geschieht es aber im Geiste Jesu, so wird der Geist Gottes ihm Tiefe und Wirksamkeit verleihen.

In der Sabbatschule sollte viel persönliche Arbeit getan werden. Die Notwendigkeit dieser Arbeit wird nicht so anerkannt und gewürdigt, wie es sein sollte. Aus einem Herzen, das voll Dankbarkeit für die Liebe Gottes ist, die der Seele geschenkt wurde, sollte sich der Lehrer ernst und liebevoll um die Bekehrung seiner Schüler mühen.

Wie können wir der Welt klarmachen, daß das Sabbatschulwerk nicht eine bloße Formsache ist? An seinen Früchten wird man es erkennen. Es wird nach dem Charakter und nach der Arbeit der Schüler beurteilt werden. In unsern Sabbatschulen sollten der christlichen Jugend Verantwortungen übertragen werden, damit sie ihre Fähigkeiten und geistliche Kraft entwickeln kann. Die Jugend soll sich erst einmal zu Gott bekehren, und dann soll sie bei ihrer ersten Erfahrung angehalten werden, andern zu helfen. Durch diese Arbeit werden ihre Fähigkeiten geübt, und sie wird lernen, wie man Pläne zum Wohle der Mitmenschen legt und ausführt. Sie sollen die Gesellschaft derer aufsuchen, die der Hilfe bedürfen, nicht um sich auf törichte Unterhaltungen einzulassen, sondern um sich als christliche Charaktere zu erweisen, die für Gott wirken und jene gewinnen, die sich noch nicht zu Gott bekehrt haben.

Wir müssen die jungen Leute ausbilden, damit sie lernen, wie man für die Rettung von Seelen tätig ist; wenn wir sie dazu heranbilden, werden wir ebenfalls lernen, wie man erfolgreicher arbeiten kann, um ein tüchtiges Werkzeug in den Händen Gottes bei der Bekehrung der Schüler zu sein. Wir müssen vom Geist ernster Arbeit durchdrungen sein, uns an Christus klammern und ihn als unsern einzigen Kraftspender in Anspruch nehmen. Unser Gesichtskreis muß erweitert werden, damit wir uns all das, was zum ewigen Leben gehört, recht vergegenwärtigen können. Die Gnade Christi muß unsre Seelen sanft und milde machen, damit wir echte Erzieher sind.

Die Sabbatschulvorsteher und -helfer mögen sich fragen: "Glaube ich an das Wort Gottes? Übergebe ich mich dem, der sich für mich dahingegeben hat, der einen grausamen Tod am Kreuz erlitt, damit ich nicht verlorengehe, sondern das ewige Leben habe?" Glauben wir, daß Jesus die Seelen der Menschen unsrer Umgebung zu sich zieht, auch die Seelen derer, die unbußfertig dahinleben und nicht auf seine werbende Kraft eingehen? Wir sollen voller Reue sprechen: "Meister, mit allen Kräften meines Einflusses will ich mich an dich klammern. Auf dich vertraue ich, auf dich allein, damit du durch die Kraft des Heiligen Geistes mein Herz berührst und es dir unterwirfst." Counsels on Sabbath School Work 61-63.

Das Lernen der Sabbatschulbetrachtungen

Die Sabbatschule gewährt Eltern und Kindern eine vortreffliche Gelegenheit, das Wort Gottes zu betrachten. Aber um den Nutzen zu erlangen, den ihnen die Sabbatschule bieten sollte, müssen Eltern und Kinder der Betrachtung des Lehrheftes Zeit widmen und danach streben, eine gründliche Kenntnis der dargebotenen Themen zu erlangen, wie auch der geistlichen Wahrheiten, die diese Abhandlungen lehren wollen. Wir sollten ganz besonders unsrer Jugend einprägen, wie wichtig es ist, die volle Bedeutung des Schriftabschnittes, der gerade betrachtet wird, zu erforschen ...

Eltern, erübrigt jeden Tag ein wenig Zeit, um mit euren Kindern die Sabbatschulbetrachtung zu lernen. Gebt lieber eure Besuche auf, als daß ihr etwas von der Stunde, die dem kostbaren Studium der heiligen Geschichte vorbehalten ist, opfert. Eltern wie Kinder werden aus diesen Betrachtungen ihren Nutzen ziehen. Die wichtigeren Schriftstellen, die mit der Betrachtung verknüpft sind, sollen dem Gedächtnis nicht als Aufgabe, sondern als eine Gnadengabe eingeprägt werden. Wenn auch zuerst das Gedächtnis mangelhaft sein mag, durch Übung wird es erstarken, so daß ihr nach einer gewissen Zeit Freude daran haben werdet, auf diese Weise die kostbaren Worte der Wahrheit zu sammeln. Diese Gewohnheit wird sich als wertvollster Beitrag zum religiösen Wachstum erweisen ...

Geht beim Studium der Schrift im Familienkreis systematisch vor. Stellt alle weltlichen Dinge zurück, erspart euch alle unnötige Näharbeit und unnütze Vorbereitungen für das Essen, aber versichert euch dessen, daß die Seele das Brot des Lebens erhält. Man kann unmöglich die guten Ergebnisse einer Stunde oder auch nur einer halben Stunde, die täglich fröhlich und gesellig auf das Wort Gottes verwandt wird, richtig schätzen. Laßt die Schrift sich selbst auslegen. Stellt alles, was über einen bestimmten Gegenstand zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenartigen Umständen gesagt wird, zusammen. Unterbrecht eure Heimsabbatschule nicht irgendwelcher Besucher wegen. Kommen sie während der Andacht, so ladet sie zur Teilnahme ein. Stellt es klar heraus, daß ihr es für wichtiger haltet, das Wort Gottes zu erkennen, als euch die Gewinne oder Vergnügen der Welt zu sichern. Ebd. 41-43.

Die Schüler der Sabbatschule sollten es ernst nehmen, tief schürfen und mit der größten Sorgfalt nach den kostbaren Edelsteinen der Wahrheit suchen, die in den wöchentlichen Betrachtungen enthalten sind. Sie sollten die günstigen Möglichkeiten und Gelegenheiten, die sie jetzt haben, um sich ein Schriftverständnis zu erwerben, nicht vernachlässigen. Wer Gott folgen will, den möchte er gründlich mit den Beweisen für die Lehren seines Wortes ausrüsten. Wann und wo kann man das besser erreichen als in der Jugend innerhalb der Sabbatschule? Die Eltern sollen all dies nicht gleichgültig behandeln. Ebd. 22.

Die Sabbatschulstunde

Die Sabbatschule sollte der Ort sein, wo man nach den Edelsteinen der Wahrheit forscht und sie aus ihrer Umgebung des Irrtums herauslöst, um sie in die ihnen gemäße Fassung der Heilsbotschaft einzusetzen. Kostbare Edelsteine der Wahrheit, die wir lange aus den Augen verloren hatten, sollen nun den Kindern Gottes zurückerstattet werden. Die Themen "Rechtfertigung durch den Glauben" und "Die Gerechtigkeit Christi" sollten in unsern Sabbatschulen behandelt werden, damit die Jugend und die Kinder diese wichtigen Lehrgegenstände verstehen können und Lehrer und Schüler den Weg des Heils erkennen mögen. Heilige und ewige Grundsätze, die mit dem Erlösungsplan verbunden sind, waren seit langem aus dem Auge verloren, aber sie müssen wieder in ihren eigentlichen Platz im Erlösungsplan eingefügt werden, sie müssen wieder in ihrem himmlischen Licht erstrahlen und die sittliche Finsternis, in die die Welt gehüllt ist, durchdringen. Ebd. 12-13.

Um den Willen Gottes zu tun, müssen wir sein Wort erforschen, damit wir seine Lehre erkennen und alle uns anvertrauten Fähigkeiten auf diese Aufgabe verwenden. Wir müssen eifrig zum Gebet und inbrünstig und aufrichtig in unserm Dienst für Gott sein. Wer als Helfer in der Sabbatschule tätig ist, sollte nach göttlicher Wahrheit hungern und dürsten, um diesen Geist den ihm anvertrauten Schülern mitzuteilen und sie zu veranlassen, nach der Wahrheit wie nach einem verborgenen Schatz zu suchen. Unsre Sabbatschulen sollten nicht so geführt werden, daß die Schüler zu Heuchlern erzogen werden, denn dies liegt nicht im Interesse der Wahrheit. Laßt uns mehr Aufmerksamkeit darauf verwenden, Gott zu suchen, damit der Geist Gottes in der Sabbatschule weilen kann, als darauf, jede technische Neuerung zu besitzen, die wir nur wünschen können. Jegliche Anmaßung in der Sabbatschularbeit ist fehl am Platze, und der technische Ablauf der Schule ist von geringem Wert, wenn der Geist Gottes die Herzen von Lehrern und Schülern nicht besänftigt und formt. Ebd. 73.

In manchen Sabbatschulen, ich muß dies leider feststellen, überwiegt der Brauch, die Betrachtung aus dem Lehrheft abzulesen. Dies sollte nicht sein. So brauchte es nicht zu sein, wenn die Zeit, die oft unnötig und sogar sündhaft verwendet wird, dem Studium der Schrift gewidmet wäre. Es gibt keinen Grund dafür, daß die Sabbatschulbetrachtungen von Helfern oder Schülern weniger gut gelernt werden sollten als die Aufgaben der andern Schulen. Sie sollten besser gelernt werden, weil sie einen unendlich wichtigeren Lehrstoff behandeln. Eine Vernachlässigung auf diesem Gebiet mißfällt Gott. Ebd. 117-118.

Der äußere Ablauf der Sabbatschule darf nicht dahinführen, daß das eigentliche Ziel der Sabbatschule aus den Augen verloren wird. Wir sollten stets auf der Hut sein, daß Formen und Zeremonien nicht das eigentliche Ziel zurücktreten lassen. Es besteht die Gefahr, die Systematik so zu steigern, daß die Sabbatschule ermüdet, während sie doch Ruhe, Erfrischung und Segen schenken sollte.

Die Reinheit und Schlichtheit der Sabbatschule darf nicht in Formalitäten untergehen, so daß nicht mehr genügend Zeit für die religiösen Belange bleibt. Die Schönheit und der Erfolg der Schule liegen in ihrer Schlichtheit und in ihrem Ernst als Gottesdienst. Es kann zwar nichts ohne Ordnung und ohne Regel getan werden, diese können aber auch so im Vordergrund stehen, daß größere und wichtigere Pflichten vernachlässigt werden. Man sollte zu den Schülern weniger über die äußeren Vorbedingungen und das System als über ihr Seelenheil sprechen. Dies muß zum beherrschenden Grundsatz in der Sabbatschule werden. Ebd. 151.

Der Sabbatschule mangelt es nicht so sehr an Organisation als vielmehr an der Erkenntnis geistlicher Dinge. Die Mitarbeiter auf diesem Gebiet benötigen dringend die Geistestaufe, damit sie wahre Sendboten Gottes werden. Ebd. 155.

Die Missionsgaben sollten wöchentlich eingesammelt werden

Wir sind Gott dankbar, daß unsre Sabbatschulen mit zur Förderung herrlicher Unternehmungen beigetragen haben. Kinder und Jugend haben ihre Pfennige gegeben, die wie kleine Bächlein einen Strom der Wohltätigkeit gespeist haben. Wir sollten unsere Kinder so erziehen, daß sie selbstlose Handlungen verrichten, über die im Himmel Freude herrscht. Noch in der Blüte ihrer Jugend sollten die Kinder im Dienste Christi geübt werden. Man sollte sie Selbstverleugnung lehren.

Das Geben bleibe nicht einem plötzlichen Einfall überlassen. Gott hat uns darüber bestimmte Lehren erteilt. Er hat Zehnten und Gaben als Maß unsrer Verpflichtungen namentlich genannt. Wir sollen seinem Wunsch entsprechend regelmäßig und systematisch geben. Paulus schrieb an die Gemeinde zu Korinth: "Was aber die Steuer anlangt, die den Heiligen geschieht: wie ich den Gemeinden in Galatien geordnet habe, also tut auch ihr. An jeglichem ersten Tag der Woche lege bei sich selbst ein jeglicher unter euch und sammle, was ihn gut dünkt, auf daß nicht, wenn ich komme, dann allererst die Steuer zu sammeln sei." 1.Korinther 16,1.2. Jeder sollte regelmäßig und systematisch sein Einkommen überprüfen, das ihm als Segen Gottes zuteil wird; er sollte dann den Zehnten als dem Herrn heilig beiseitelegen. Dieses Geld sollte zu keinem andern Zweck, sondern ausschließlich zum Unterhalt der Prediger des Evangeliums verwendet werden. Wenn der Zehnte beiseitegelegt wurde, bringt Gaben und Opfer, nachdem Gott euch gesegnet hat. Ebd. 129-130.

Die Juden brachten bei der Geburt eines Kindes Gott ein Opfer dar, wie er es selbst angeordnet hatte ...

An Geburtstagen sollten wir die Kinder unterweisen, daß sie Grund zur Dankbarkeit Gott gegenüber haben wegen seiner Güte, durch die ihr Leben ein weiteres Jahr bewahrt wurde. Wir können dadurch herrliche Lehren erteilen. Für Leben, Gesundheit, Nahrung und Kleidung wie auch für die Hoffnung auf das ewige Leben stehen wir bei dem Geber aller Güter in Schuld; wir sind Gott gegenüber verpflichtet, seine Gaben anzuerkennen, und wir müssen unserem größten Wohltäter unsre Dankopfer darbringen. Diese Geburtstagsgaben hat der Himmel anerkannt. Ebd. 143.

Seelengewinn als Ziel

Als Arbeiter für Gott bedürfen wir mehr von Jesus und weniger von unsrer eignen Kraft. Wir sollten eine größere Verpflichtung für Seelen verspüren und täglich beten, daß uns für den Sabbat Stärke und Weisheit geschenkt werde. Ihr Helfer, versammelt euch mit euren Klassen. Betet mit ihnen, lehrt sie, wie man beten soll. Das Herz soll angerührt werden; die Bitten sollen kurz und einfach, aber ernst sein. Sprecht nur wenige, aber sorgfältig ausgesuchte Worte; aus euren Worten und eurem Beispiel sollen eure Schüler lernen, daß die Wahrheit Gottes in ihren Herzen verankert sein muß, da sie sonst der Versuchung nicht widerstehen können. Wir sähen es gern, wenn sich ganze Klassen junger Leute zu Gott bekehrten und nützliche Glieder der Gemeinde würden.

Duldet es nicht, daß eure Stärke und Tatkraft während der Woche nur weltlichen und irdischen Dingen gilt, so daß ihr keine Kraft und sittliche Stärke für den Dienst Christi am Sabbat aufbringen könnt. Gerade jetzt gilt es, ernstlich zu arbeiten. Wir dürfen keinen Augenblick in selbstsüchtiger Weise verwenden. Bei allem, was wir tun, sollten wir die Ehre Gottes im Auge haben. Wir sollten uns nie Ruhe gönnen, ehe nicht jedes Kind in unsrer Klasse die rettende Erkenntnis Christi erlangt hat. Ebd. 125.

Die Sabbatschulhelfer müssen sorgfältig und unter Gebet vor Gott wandeln. Sie müssen als solche arbeiten, die dereinst Rechenschaft abzulegen haben. Sie haben günstige Gelegenheit, Seelen für Christus zu gewinnen, und je länger die Jugend unbußfertig bleibt, desto stärker widersteht sie dem Geist Gottes. Im Laufe der Jahre wird sehr wahrscheinlich das Empfindungsvermögen für göttliche Dinge verkümmern und die Empfänglichkeit für die Einflüsse der Religion abnehmen. Satan arbeitet täglich daran, sie in ihrem Ungehorsam und ihrer Unbußfertigkeit zu bestärken, denn dann besteht immer weniger Aussicht, daß sie Christen werden. Wie wird schließlich der Rechenschaftsbericht ausfallen, der von gleichgültigen Helfern abgelegt werden soll? Warum zeigt der Helfer einen sittlichen Mangel an Selbstvertrauen, so daß er nur ungern seine Kräfte für die Bekehrung der Jugendlichen und der Kinder einsetzt? Weshalb läßt man es nicht zu, daß der Heilige Geist die Seele so erfaßt, daß die sittliche Finsternis vertrieben und andern himmlisches Licht dargeboten werden kann? Ebd. 80.

Unsre Sabbatschulhelfer müssen in reichem Maße mit dem Geist Christi erfüllt sein. Sie können nur dann Christi Mitarbeiter sein, wenn er durch den Glauben in ihren Herzen wohnt ... Um Kinder muß man sich ganz entschieden bemühen, um bei ihnen das geistliche Leben zu pflegen. Die Sabbatschulvorsteher und ihre Helfer sollten sich alle Mühe geben, um eine vollkommene Harmonie herzustellen. Eltern, Kinder und Helfer sollten zusammenwirken. Jeder Arbeiter bemühe sich um Weisheit und Feingefühl, damit er das, was Gott von ihm fordert, auch tatsächlich leisten kann. Wir sollen unser Zartgefühl und unsere Urteilskraft verfeinern, um die Gelegenheiten zum Gutestun sofort zu erkennen, zu ergreifen und nach besten Kräften zu nutzen. Ebd. 159.160.

Die Beamten und Helfer in der Sabbatschule benötigen die Führung des Heiligen Geistes, damit sie wahre Erzieher sein können, fähig, das Denken anzuregen und das, was sie ihren Schülern beigebracht haben, wieder in Erinnerung zu rufen. Es ist die Aufgabe des Heiligen Geistes, klar und deutlich an die Worte und Werke Christi zu erinnern, damit jene, die über den Erlöser der Welt Unterricht erteilen, die Fähigkeit besitzen, ihren Klassen Christus recht vor Augen zu stellen. Wir benötigen bei der Bildung der Sabbatschule die Hilfe des Heiligen Geistes, damit wir Männer und Frauen erwählen können, die den verantwortlichen Dienst eines Sabbatschulvorstehers, -beamten und -helfers ausfüllen können und Männer und Frauen Gottes sind. Ebd. 160.

Beamte und Helfer der Sabbatschule

Wählt ihr Sabbatschulbeamte, sorgt dafür, daß keine persönliche Bevorzugung den Ausschlag gibt, sondern bringt solche in die Vertrauensstellungen, von denen ihr überzeugt seid, daß sie Gott lieben und fürchten und ihn zu ihrem Ratgeber machen. Fehlen Liebe und Gottesfurcht, so gibt es einen Fehlschlag, selbst wenn glänzende Geistesgaben vorhanden sind. Jesus sagt: "Ohne mich könnt ihr nichts tun." Die Wahl der Sabbatschulbeamten sollte nicht den Schülern der Sabbatschule überlassen werden. Werden die Beamten häufig gewechselt, so wird das nur von Vorteil für die Sabbatschule sein; denn die Meinung eines Mannes soll nicht alle andern Meinungen formen. Er mag über einige ausgezeichnete Eigenschaften verfügen, und doch mag es ihm an manchem andern fehlen. Ein anderer mag gerade da tüchtig sein, wo dieser es nicht ist. Verschiedene Auffassungen und verschiedene Befähigungen tragen neue Ideen und Denkweisen hinein, und das ist wichtig. Vor allem aber wählt solche, die in Herzenseinfalt in der Wahrheit wandeln, die Gott lieben und fürchten und von ihm unterrichtet sind. Diese werden die Schüler voranbringen und nach oben ziehen. Unter weisen Helfern werden die Schüler immer aufmerksamer für Gottes Wort und gewinnen einen tieferen Einblick in die Heilige Schrift. Ebd. 165.

Der Herr ruft nach Jugendlichen beiderlei Geschlechts, damit sie sich auf eine lebenslängliche, ernste Arbeit für das Sabbatschulwerk vorbereiten. Unregelmäßige Anstrengungen werden nicht viel Gutes bewirken und euch nicht zu erfolgreichen Arbeitern im Werke Gottes machen. Wenn ihr geduldig und unermüdlich Gutes tut, werdet ihr Gottes Mitarbeiter. Ihr sollt euch täglich zu den Dienern Gottes zählen. Seid fleißig in euerm Tagewerk und achtet darauf, daß ihr keine krummen Wege wandelt, damit nicht die Schwachen durch eure Missetaten vom rechten Wege abirren. Ebd. 13.

Jeder Sabbatschulhelfer sollte ein Nachfolger Christi sein. Wer sich dagegen nicht als Jesu Jünger ausweist, indem er durch ein entsprechendes Leben bekundet, daß er kein Christ ist, den sollte man nicht auffordern, Sabbatschulhelfer zu sein; denn ihm müssen erst einmal die Grundsätze der Liebe und Gottesfurcht beigebracht werden. "Ohne mich", sagt Christus, "könnt ihr nichts tun." Johannes 15,5. Welchen Wert hätten die Unterweisungen jemandes, der nicht aus persönlicher Erfahrung die Kraft Christi kennt? Es wäre ein innerer Widerspruch, solch einen Menschen zu drängen, eine Sabbatschulklasse zu übernehmen. Noch schlimmer aber ist es, wenn man es duldet, daß eine Klasse unter den Einfluß eines Helfers gerät, dessen Kleidung und Benehmen den Heiland verleugnen, dem er angeblich dient.

Wer in der Sabbatschule lehrt, muß ein Herz besitzen, das von der Wahrheit Gottes durchwärmt und gekräftigt wurde, er darf nicht nur ein Hörer, sondern er muß ein Täter des Wortes sein. Wie die Reben vom Weinstock, so sollten sie von Christus ernährt werden. Der Himmelstau der Gnade sollte sie benetzen, damit ihre Herzen wie kostbare Pflanzen sein mögen, deren Knospen sich öffnen und erschließen und einen angenehmen Duft verströmen als Blumen im Garten Gottes. Helfer sollten fleißig das Wort Gottes betrachten und es stets erweisen, daß sie täglich in der Schule Christi lernen, daß sie daher andern das Licht mitteilen können, das sie von ihm, dem großen Lehrer und dem Licht der Welt, empfangen haben.

Die Helfer sollten ihre Verantwortung fühlen und jede Gelegenheit nutzen, sich zu vervollkommnen, damit sie den besten Dienst verrichten können mit dem Ziel, Seelen zu retten. Ebd. 93-94.

Jedem hat Gott Vernunft und Verstand gegeben. Nach eurer Fähigkeit sollt ihr eure Geistesgaben den Wechslern bringen. Der Herr möchte nicht, daß ein Arbeiter der bloße Schatten eines andern sei, den er bewundert. Der Helfer soll sich nach dem Vorbild der Person Christi richten, nicht nach dem eines irdischen, irrenden Sterblichen. Ihr sollt "in der Gnade zunehmen". Wo aber ist Gnade zu finden? Nur bei Christus, dem göttlichen Vorbild.

Laßt darum jedermann auf Christus schauen und das göttliche Vorbild nachahmen. Jeder sollte seine Kräfte aufs äußerste anstrengen, um in Übereinstimmung mit dem Plane Gottes zu wirken. Er sollte in der Schule Christi lernen, damit er die Weisheit erlangt, andre zu unterrichten. Wer als Sabbatschulhelfer tätig ist, benötigt die Weisheit und Erfahrung, die Gott dem Nachfolger Christi geben kann. Der Helfer soll von der Sanftmut und Demut Christi lernen, damit er ein wirklicher Helfer werde und seine Schüler für Christus gewinne, so daß auch diese wieder treue Missionare in dem großen Erntefeld werden. Ebd. 106.

Bei uns besteht ein Mangel an ausgebildeter Begabung; wir haben keine Männer, die ausreichend gebildet sind, um unsre Sabbatschulen und Gemeinden so zu leiten, wie es sich gehört. Viele, die die Wahrheit kennen, verstehen sie immer noch nicht so, daß sie sie selbständig darlegen können. Sie sind noch nicht fähig, sie so darzustellen, daß den Menschen ihr heiliger und erhabener Charakter klar wird. Statt weniger Unterricht, brauchen sie eine gründlichere Ausbildung. Es ist niemandem möglich vorauszusehen, wozu er berufen werden mag. Er mag in Lagen geraten, wo er ein rasches Urteilsvermögen und gut ausgewogene Beweisgründe nötig hat; es gereicht daher zur Ehre Christi, wenn die Zahl der gut ausgebildeten Arbeiter unter uns zunimmt; sie werden besser imstande sein, die Wahrheit klar und verständlich mitzuteilen, und die Wahrheit sollte möglichst fehlerfrei dargeboten werden. Ebd. 156.

Gottes Werkzeuge

Meine tiefe Anteilnahme gilt unsern Sabbatschulen im ganzen Land, weil ich glaube, daß sie Werkzeuge Gottes für die Unterweisung unsrer Jugend in den Bibelwahrheiten sind. Eltern und Helfer müssen beständige Anstrengungen machen, um die Jugend für Dinge von ewiger Bedeutung zu begeistern. Die Sabbatschule ist ein Missionsfeld, und sehr viel mehr Missionsgeist sollte in diesem wichtigen Werk offenbar werden, als es in der Vergangenheit der Fall war. Ebd. 10.