Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 3

Kapitel 7

Die Heimatmission

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Der treue Zeuge sagte zur Gemeinde in Ephesus: "Aber ich habe wider dich, daß du die erste Liebe verlässest. Gedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke. Wo aber nicht, werde ich dir bald kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wo du nicht Buße tust." Offenbarung 2,4.5.

Am Anfang zeichnete sich die Erfahrung der Gemeinde zu Ephesus durch kindliche Einfalt und Inbrunst aus. Lebendige, ernste und herzliche Liebe zu Christus kam zum Ausdruck. Die Gläubigen erfreuten sich der Liebe Gottes, weil sie Christus ständig im Herzen trugen. Das Lob Gottes war auf ihren Lippen, und ihr Dank vereinte sich mit den Dankesliedern der himmlischen Familie.

Die Welt erkannte, daß sie bei Jesus gewesen waren. Sündige, reuevolle Menschen wurden durch Christus begnadigt, gereinigt, geheiligt und in Gemeinschaft mit Gott gebracht. Die Gläubigen trachteten ernstlich danach, das Wort Gottes in sich aufzunehmen und es zu befolgen. Erfüllt von der Liebe zu ihrem Erlöser, war es ihr höchstes Ziel, Seelen für ihn zu gewinnen. Sie wollten den kostbaren Schatz der Gnade Christi nicht für sich behalten. Sie empfanden die Bedeutung ihrer Berufung und brannten vor Verlangen, die frohe Botschaft, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen, bis zu den äußersten Enden der Erde zu tragen.

Die Glieder der Gemeinde waren eins in der Liebe und im Wirken. Das goldene Band der Liebe Jesu hielt sie fest umschlungen. Sie strebten danach, den Herrn immer besser zu erkennen, und Klarheit, Friede und Freude erfüllten ihr Leben. Sie besuchten die Witwen und Waisen in deren Betrübnis und hielten sich von der Welt unbefleckt. Hierin zu versagen, stand in ihren Augen im Widerspruch zu ihrem Bekenntnis und hieß für sie, ihren Heiland verleugnen.

In allen Städten machte das Werk Fortschritte. Seelen bekehrten sich und fühlten sich ihrerseits wieder gedrungen, von dem unermeßlichen Schatz zu erzählen. Sie konnten nicht ruhen, bis die Lichtstrahlen, die ihren Geist erleuchtet hatten, auch ihren Mitmenschen schienen. Scharen von Ungläubigen wurden mit der christlichen Hoffnung bekannt gemacht. Herzliche, geisterfüllte, persönliche Aufforderungen wurden an die Sünder und Irrenden gerichtet, an die Ausgestoßenen und an solche, die die Wahrheit zwar kannten, aber Vergnügungen mehr liebten als Gott.

Nach einiger Zeit jedoch begann der Eifer der Gläubigen, ihre Liebe zu Gott und untereinander nachzulassen. Die Liebe in der Gemeinde erkaltete. Meinungsverschiedenheiten entstanden, und viele wandten ihren Blick von Jesus, dem Anfänger und Vollender ihres Glaubens, ab. Die Menschen, die durch ein Leben in der Wahrheit überzeugt und bekehrt worden wären, blieben ungewarnt, Nun richtete der treue Zeuge ein Sendschreiben an die Gemeinde zu Ephesus. Ihre mangelnde Anteilnahme an der Errettung von Seelen ließ erkennen, daß sie ihre erste Liebe verloren hatten; denn niemand vermag Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte und mit allen seinen Kräften zu lieben, ohne auch die zu lieben, für die Christus starb. Gott forderte sie auf, reuevoll zu dem früheren Verhalten zurückzukehren, sonst würde er ihren Leuchter von seiner Stätte wegstoßen.

Lehren aus dem Gemeindeleben zu Ephesus

Wiederholt sich die Erfahrung der Gemeinde zu Ephesus nicht auch in der Gemeinde unsrer Tage? Wie verhält sich die Gemeinde heute, nachdem sie zur Erkenntnis der Wahrheit gekommen ist? Als ihre Glieder Gottes unaussprechliche Gnade für das gefallene Menschengeschlecht erkannten, war es ihnen unmöglich zu schweigen. Sie waren von dem Verlangen erfüllt, mit Gott zusammenzuwirken, um andern die empfangenen Segnungen mitzuteilen. Solange sie dies taten, empfingen sie auch und wuchsen in der Gnade und Erkenntnis des Herrn Jesu Christi. Und wie ist es heute?

Meine lieben Geschwister, die ihr seit langem an die Wahrheit glaubt, ich frage euch persönlich: Stimmt euer Verhalten mit dem vom Himmel gewährten Licht, mit der empfangenen Gnade und den euch vom Himmel geschenkten Gelegenheiten überein? Dies ist eine ernste Frage. Die Sonne der Gerechtigkeit ist über der Gemeinde aufgegangen; und es ist die Pflicht der Gemeinde, das Licht widerstrahlen zu lassen. Jeder darf Fortschritte machen. Die mit Christus verbunden sind, werden in der Gnade und Erkenntnis des Sohnes Gottes wachsen bis zur Vollreife von Männern und Frauen. Hätten alle, die da vorgeben, der Wahrheit zu glauben, ihre Fähigkeiten und Gelegenheiten zum Lernen und Wirken verwandt, dann wären sie stark in Christus geworden. Welcher Beschäftigung sie auch nachgehen -- ob sie Bauern, Handwerker, Lehrer oder Prediger sind -- bei völliger Hingabe an Gott wären sie tüchtige Mitarbeiter Jesu Christi geworden.

Was aber tun die Gemeindeglieder, um mit Recht "Gottes Mitarbeiter" genannt zu werden? 1.Korinther 3,9. Wo müht man sich von ganzer Seele? Wo sieht man Gemeindeglieder, die ganz von den Glaubenswahrheiten erfüllt sind und sich ganz dem Willen Gottes ergeben haben? Wo nehmen wir Christen wahr, die von der Verantwortung beseelt sind, die Gemeinde zu bauen und deren Glieder zu einem klugen, lichttragenden Volk zu erziehen? Wo sind sie, die ihre Liebesarbeit für den Meister nicht einschränken und bemessen? Unser Heiland möchte etwas von der Arbeit seiner Seele sehen und sich darüber freuen. Wie steht es mit denen, die seine Nachfolger sein wollen? Können sie beim Blick auf die Frucht ihres Wirkens zufrieden sein?

Warum ist so wenig Glaube vorhanden und die geistliche Kraft so gering? Warum sind so wenige bereit, das Joch auf sich zu nehmen und die Last Christi zu tragen? Warum muß man die Leute so nötigen, ihre Arbeit für Christus in Angriff zu nehmen? Aus welchem Grunde gibt es nur so wenige, die das Geheimnis der Erlösung enthüllen können? Warum strahlt die verliehene Gerechtigkeit Christi durch seine bekenntlichen Nachfolger nicht wie ein helles Licht in die Welt hinaus?

Die Folgen der Untätigkeit

Wenn die Menschen ihre Kräfte in der von Gott vorgeschriebenen Weise betätigen, werden ihre Fähigkeit und Geschicklichkeit zunehmen; in ihrem Suchen nach Verlorenen werden sie von himmlischer Weisheit erfüllt sein. Wie können die Gemeindeglieder erwarten, des himmlischen Reichtums teilhaftig zu werden, wenn sie in der ihnen von Gott übertragenen Verantwortung, ihren Mitmenschen Licht mitzuteilen, gleichgültig und nachlässig sind? Sobald Christen sich nicht mehr gedrungen fühlen, die in Finsternis lebenden Menschen zu erleuchten, werden sie weniger scharfsichtig; wenn sie aufhören, ihnen Erkenntnis mitzuteilen und sie zur Gnade zu führen, verlieren sie ihre Wertschätzung des Reichtums der himmlischen Güter. Und indem sie diese nicht mehr schätzen, geht ihnen die Erkenntnis verloren, wie notwendig es ist, sie den Mitmenschen zu bringen.

An verschiedenen Orten bestehen große Gemeinden. Von ihren Gliedern, die zur Erkenntnis der Wahrheit kamen, begnügen sich viele damit, das Wort des Lebens zu hören, ohne sich zu bemühen, es andern mitzuteilen. Sie fühlen sich für den Fortschritt des Werkes nicht verantwortlich und nehmen nur wenig Anteil an der Errettung von Seelen. In weltlichen Dingen entwickeln sie großen Eifer, aber im Geschäftsleben wird ihr Glaube nicht verwirklicht. Sie sagen: "Religion ist Religion, und Geschäft ist Geschäft." Sie sind der Ansicht, daß beide ihren eigenen Wirkungskreis haben, und sagen: "Laßt sie getrennt bleiben."

Die Glieder dieser Gemeinden wachsen nicht "in der Gnade und Erkenntnis unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi" (2.Petrus 3,18), weil sie Gelegenheiten vernachlässigen. Deshalb sind sie schwach im Glauben und Kinder in der Erfahrung; es mangelt ihnen an Erkenntnis. Sie sind nicht in der Wahrheit verwurzelt und gegründet. Bleiben sie in diesem Zustand, dann werden sie gewiß durch die vielen Täuschungen der letzten Tage irregeführt; denn sie ermangeln des geistlichen Vermögens, Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden.

Gott hat seinen Predigern die Verkündigung der Wahrheit aufgetragen. Die Gemeinden sollen sie annehmen und in jeder nur möglichen Weise weitergeben, indem sie Lichtstrahlen aufnehmen und verbreiten. Hier liegt unsre große Sünde. Wir sind Jahre zurück. Die Prediger haben nach den verborgenen Schätzen gesucht. Sie haben das Schatzkästlein geöffnet und die Edelsteine hervorleuchten lassen; aber die Gemeindeglieder haben nicht den hundertsten Teil dessen getan, was Gott von ihnen erwartete. Was anders als eine Verarmung des Glaubenslebens können wir erwarten, wenn die Gemeinde Predigt über Predigt hört und die Unterweisungen nicht im Leben verwirklicht? Die von Gott verliehenen Fähigkeiten verkümmern, wenn sie nicht angewandt werden. Mehr als das, verharren die Gemeinden in Untätigkeit, wird Satan sie beschäftigen. Er übernimmt das Feld und spannt die Glieder zu Arbeitsleistungen ein, die ihre Kräfte erschöpfen und ihre geistliche Gesinnung zerstören; dann aber überläßt er sie der Gemeinde als toten Ballast.

Es gibt etliche unter uns, die ihr untätiges Verhalten als eine sündige Vernachlässigung der gottgegebenen Fähigkeiten erkennen würden, wenn sie sich Zeit zum Überlegen nähmen. Geschwister, euer Heiland und alle heiligen Engel sind über eures Herzens Härtigkeit tief betrübt. Christus gab sein Leben zur Errettung von Seelen, und doch macht ihr, die ihr seine Liebe erkannt habt, so wenig Anstrengungen, die Segnungen seiner Gnade denen mitzuteilen, für die er starb. Eine derartige Gleichgültigkeit und Pflichtvergessenheit setzt die Engel in Erstaunen. Im Gericht müßt ihr den Menschen gegenübertreten, die ihr vernachlässigt habt. An jenem Tage werdet ihr euch selbst überführen und verurteilen. Möge der Herr euch jetzt zur Buße leiten! Möge er seinem Volk die Vernachlässigung der Arbeit in seinem Weinberg vergeben!

"Gedenke, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke. Wo aber nicht, werde ich dir bald kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wo du nicht Buße tust."

Ach, wie wenige erkennen die Zeit ihrer Heimsuchung! Wie viele selbst unter denen, die da bekennen, der Wahrheit für die gegenwärtige Zeit zu glauben, erkennen weder die Zeichen der Zeit, noch die Erfahrungen, durch die wir vor dem Ende hindurchmüssen! Heute waltet noch die göttliche Langmut; aber wie lange werden die Engel Gottes die Winde noch halten, so daß sie nicht über uns hereinbrechen?

Wie wenig wirklich bescheidene, hingebungsvolle und gottesfürchtige Diener Christi gibt es in unsern Gemeinden, obwohl Gottes Erbarmen so unaussprechlich groß ist! Wie wenige Herzen sind von Dankbarkeit und Lob erfüllt, weil sie berufen und geehrt wurden, einen Platz im Werke Gottes einzunehmen und an den Leiden Christi teilzuhaben!

Ein großer Teil derer, die unsre Versammlungen besuchen, sind tot in Übertretungen und Sünden. Sie kommen und gehen, wie die Tür in ihren Angeln auf- und zugeht. Jahrelang haben sie feierlichen und herzergreifenden Wahrheiten gelauscht, diese aber in ihrem Leben nicht verwirklicht. Deshalb werden sie immer unempfindlicher für den Wert der Wahrheit. Aufrüttelnde Prüfungen und Erfahrungen erwecken keine Reue in ihnen. Die lieblichsten Klänge, die Gott von menschlichen Lippen erschallen läßt -- Rechtfertigung durch den Glauben und die Gerechtigkeit Christi --, lösen in ihnen keinen Widerhall, keine Liebe und keine Dankbarkeit aus. Obgleich der himmlische Kaufherr die kostbarsten Juwelen des Glaubens und der Liebe vor ihnen ausbreitet, obwohl er sie einlädt, Gold von ihm zu kaufen, das im Feuer durchläutert ist, und weiße Kleider, damit sie sich recht kleiden können, und Augensalbe, auf daß sie zu sehen vermögen, verhärten sie ihre Herzen gegen ihn und versäumen es, ihre Lauheit gegen Liebe und Eifer einzutauschen. Sie haben den Schein eines gottseligen Wesens, aber seine Kraft verleugnen sie. Verharren sie in diesem Zustand, wird Gott sie verwerfen. Sie machen sich selbst untauglich, Glieder der himmlischen Familie zu werden.

Seelengewinnung als Hauptziel

Wir sollten nicht meinen, daß die Verkündigung des Evangeliums nur Sache der Prediger sei. Gott hat jedem in seinem Königreich eine Aufgabe zugeteilt. Jeder Christ soll ein ernsthafter, uneigennütziger Arbeiter sein, der bereit ist, für die Grundsätze der Gerechtigkeit einzustehen. Jeder sollte tätigen Anteil am Fortschritt des Werkes Gottes haben. Wozu wir auch berufen sein mögen, als Christen haben wir die Verpflichtung, der Welt Christus zu verkündigen. Wir sollen Missionare sein mit dem Hauptziel, Seelen für Christus zu gewinnen.

Gott hat seine Gemeinde berufen, Licht zu verbreiten und Bote seiner Liebe zu sein. Es ist nicht unsre Aufgabe, zu verurteilen oder anzuklagen, sondern zu Christus zu führen und die Menschen einzuladen: Lasset euch versöhnen mit Gott! Wir wollen die Menschen ermutigen, ihre Anteilnahme wecken und sie so für den Heiland gewinnen. Ist das nicht unser Anliegen, dienen wir Gott nicht mit Herz und Leben, dann berauben wir ihn des Einflusses, der Zeit, des Geldes und der Bemühungen. Versäumen wir es, unsern Mitmenschen wohlzutun, so berauben wir Gott der Ehre, die ihm durch die Bekehrung von Seelen zuteil werden sollte.

Beginne bei den Nachbarn!

Einige, die schon lange Christen sind, ohne sich für die verantwortlich zu fühlen, die im Schatten ihres Heims zugrunde gehen, mögen auf den Gedanken kommen, zum Missionsdienst in fremden Ländern berufen zu sein. Aber wo ist der Beweis ihrer Befähigung für eine solche Aufgabe? Worin bekundete sich ihre Verantwortung für Seelen? Solche Leute sollten zuerst zu Hause unterrichtet und ausgebildet werden. Wahrer Glaube und wahre Liebe zu Jesus würden in ihnen das ernstliche Verlangen erwecken, in ihrer nächsten Umgebung Seelen zu retten. Sie würden ihre ganze geistliche Kraft aufbieten, um Jesus ähnlich zu werden und sich seine Sanftmut und Demut anzueignen. Wenn Gott sie dann in fremde Länder sendet, sind sie vorbereitet.

Wer ein Werk für Gott tun will, beginnt am besten in seinem Heim, im eigenen Haushalt, in seiner Nachbarschaft und unter seinen Freunden. Hier erschließt sich ihm ein gutes Missionsfeld. Das Wirken im Rahmen der Heimatmission ist ein Prüfstein für die Fähigkeit oder Unfähigkeit, in einem größeren Wirkungskreis zu arbeiten.

Das Beispiel des Philippus und Nathanael

Philippus und Nathanael sind Vorbilder rechter Heimatmission. Philippus hatte Jesus gesehen und war überzeugt, daß dieser der Messias ist. In seiner Freude wollte er diese gute Nachricht seinen Freunden mitteilen. Auch Nathanael sollte an der Wahrheit teilhaben, die ihn selbst so glücklich machte. Wahre Gnade bekundet ihre Gegenwart im Herzen dadurch, daß sie sich andern mitteilt. Philippus suchte Nathanael, und als er ihn rief, antwortete Nathanael von seinem Andachtsort unter dem Feigenbaum. Nathanael war es noch nicht vergönnt gewesen, den Worten Jesu zu lauschen, aber im Geiste zog es ihn zu ihm hin. Er sehnte sich nach Licht und hatte in diesem Augenblick aufrichtig darum gebetet. Voller Freude rief Philippus: "Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesum, Josephs Sohn von Nazareth." Johannes 1,45. Auf Einladung des Philippus suchte und fand Nathanael den Heiland; und sogleich nach seiner Bekehrung begann auch er, Seelen für Christus zu gewinnen.

Eine der erfolgreichsten Methoden, Licht zu verbreiten, ist die persönliche Bemühung. Im Heim, im Haus des Nachbarn und am Bett des Kranken kann man in ruhiger Weise die Heilige Schrift lesen und ein Wort über Jesus und die Wahrheit sprechen. Auf diese Weise könnt ihr kostbaren Samen säen, der aufgehen und Frucht bringen wird.

Die Familie als Missionsgebiet

Unsre Arbeit für Christus soll zu Hause in der Familie beginnen. Die Erziehung der Jugend muß in andrer Weise geschehen als in der Vergangenheit. Ihr Wohlergehen erfordert weit mehr Anstrengungen, als bisher gemacht wurden. Es gibt kein wichtigeres Missionsfeld als dieses. Durch Belehrung und Beispiel sollen Eltern ihre Kinder unterweisen, wie man sich für Unbekehrte einsetzt. Die Kinder sollten so erzogen werden, daß sie Mitgefühl mit Alten und Betrübten haben und danach trachten, die Leiden der Armen und Elenden zu lindern. Man sollte sie lehren, fleißig Missionsarbeit zu verrichten. Von frühester Kindheit an kann man ihnen Selbstverleugnung, Opfersinn zum Wohle andrer und zum Fortschritt der Sache Christi einschärfen, auf daß sie Mitarbeiter Gottes seien.

Wenn sie auch lernen, für ihre Mitmenschen wertvolle Missionsarbeit zu tun, so müssen sie doch zuerst lernen, sich um die Familienglieder zu bemühen, die ein natürliches Anrecht auf ihre Liebesdienste haben. Man kann jedes Kind daran gewöhnen, einen verantwortlichen Teil der Hausarbeit zu übernehmen. Es braucht sich nicht zu schämen, Hausarbeiten zu verrichten und Besorgungen zu erledigen. Während es so beschäftigt ist, wird es keine leichtsinnigen und sündigen Wege gehen. Wie viele Stunden verschwenden Kinder und Jugendliche, anstatt sie damit auszufüllen, Pflichten des Familienlebens, die doch jemand tragen muß, auf ihre kräftigen jungen Schultern zu nehmen und auf diese Weise ihren Eltern zu helfen und ihnen liebevolle Aufmerksamkeit zu zollen. Man sollte sie an die Grundsätze der Lebensreform und an die Sorgfalt für ihren Körper gewöhnen.

Ach, daß sich die Eltern doch unter Gebet sorgfältig um das Seelenheil ihrer Kinder kümmerten! Sie sollten sich fragen: Haben wir uns zu wenig um die Kinder bemüht? Haben wir diese heilige Pflicht vernachlässigt und zugelassen, daß unsre Kinder Zielscheiben satanischer Versuchungen wurden? Müssen wir nicht Rechenschaft vor Gott ablegen, weil wir unsern Kindern erlaubten, mit ihren Fähigkeiten, ihrer Zeit und ihrem Einfluß gegen die Wahrheit und gegen Christus zu arbeiten? Haben wir nicht unsre Pflicht als Eltern versäumt und die Zahl der Untertanen Satans vermehrt?

Viele haben das Heim schmählich vernachlässigt; und es ist Zeit, göttliche Heilmittel darzubieten, damit diesem Übelstand abgeholfen werde. Welche Entschuldigung können die bekenntlichen Nachfolger Christi dafür vorbringen, daß sie es versäumten, ihre Kinder zum Dienst für den Meister zu erziehen?

Gott wünscht, daß die Familien auf Erden ein Abbild der himmlischen Familie sind. Christliche Heime, die in Übereinstimmung mit Gottes Plan gegründet und geleitet werden, dienen am wirkungsvollsten der Bildung eines christlichen Charakters und dem Fortschritt seines Werkes.

Ersehnen Eltern einen andern Zustand in ihrer Familie, dann sollten sie sich ganz Gott weihen und mit ihm zusammenwirken; das würde eine Wandlung in ihrem Heim ermöglichen.

Wären unsre eigenen Heime, wie sie sein sollten, dann dürfte man die Kinder nicht gleichgültig und untätig aufwachsen lassen gegenüber dem Anspruch Gottes, den Notleidenden zu helfen. Als des Herrn Erbteil werden sie imstande sein, die Arbeit aufzunehmen, wo sie sind. Ein Licht wird aus solchen Heimen erstrahlen, das sich als Segen für die Unwissenden erweist und diese zur Quelle aller Erkenntnis leitet. Es wird dann ein Einfluß ausgeübt, der zu Gott und seiner Wahrheit führt.

Unterweisung der Gemeinde in der Missionsarbeit

"Hüter, ist die Nacht schier hin?" Jesaja 21,11. Wird der hier erwähnte Hüter seiner Posaune einen deutlichen Ton geben können? Sorgen die Hirten für die Herde in dem Bewußtsein, daß sie Rechenschaft geben müssen? Wachen die Prediger über die Seelen, und denken sie daran, daß die Menschen, die ihrer Obhut anvertraut sind, durch das Blut Christi erkauft wurden? In der Welt ist eine große Aufgabe zu erfüllen. Welche Anstrengungen machen wir, sie zu vollenden? Die Gemeinde ist viel zu viel angepredigt worden. Wird sie aber auch angeleitet, wie sie Menschen gewinnen kann, für die Christus starb? Hat man eine Arbeitsweise so vorgeführt, daß jeder die Notwendigkeit der Mitarbeit erkennt? Offenbar haben all die vielen Predigten keine große Schar selbstverleugnender Mitarbeiter entwickelt. Diese Tatsache und ihre Folgen sind gründlich zu bedenken. Es geht um unsre Zukunft und um die Ewigkeit. Die Gemeinden verkümmern, weil sie ihre Fähigkeiten zur Verbreitung des Lichtes nicht entwickelten. Man sollte sorgfältig unterweisen, als ob der Meister selbst lehrte, damit alle ihre Erkenntnis praktisch anwenden. Die Leiter der Gemeinde könnten fähigen Gliedern Verantwortungen übertragen und sie unterweisen, wie man am besten dienen und andern zum Segen werden kann.

Jedes Mittel sollte man gebrauchen, um die Erkenntnis der Wahrheit Tausenden zu bringen, die das Zeugnis annehmen und das Bild Christi in seinen Kindern schätzen, wenn sie nur Gelegenheit haben, es zu sehen. Benutzt die Missionsstunden, um den Gemeinden zu zeigen, wie man Missionsarbeit treibt. Gott erwartet von seiner Gemeinde, daß sie ihre Glieder für die Erleuchtung der Welt ausbildet. Man sollte Unterricht geben, der Hunderte veranlaßte, ihre wertvollen Fähigkeiten in den Dienst Gottes zu stellen. Durch die Anwendung dieser Fähigkeiten würden Männer herangebildet, die einflußreiche Vertrauensstellungen einnehmen und klare, unbestechliche Grundsätze aufrechterhalten könnten. Auf diese Weise würde viel Gutes für den Meister geschehen.

Die Mitarbeit der Gemeindeglieder

Viele befähigte Geschwister rosten aus Untätigkeit, weil sie nicht wissen, wie sie sich am Missionsdienst beteiligen sollen. Ein dazu geeigneter Mann kann diesen Untätigen zeigen, wie sie mithelfen können. Gründet an vielen Orten kleine Missionsgruppen, die Männer und Frauen unterrichten, wie sie ihre Fähigkeiten anwenden und auf diese Weise entwickeln können. Alle sollen verstehen, was von ihnen erwartet wird; dann werden viele jetzt noch Unbeschäftigte zu treuen Mitarbeitern.

Das Gleichnis von den Zentnern sollte allen erklärt werden. Die Gemeindeglieder müssen zu der Erkenntnis kommen, daß sie das Licht der Welt sind und daß der Herr von ihnen erwartet, ihren Fähigkeiten entsprechend andre zu erleuchten und ihnen zum Segen zu sein. Ob reich oder arm, hoch oder niedrig, Gott ruft alle in seinen Dienst. In der Fortführung seines Werkes stützt er sich auf seine Gemeinde und erwartet von seinen Nachfolgern, daß sie als mit Vernunft begabte Wesen ihre Pflicht tun. Es ist dringend erforderlich, jeden geschulten Geist, jeden Urteilsfähigen und jede noch so geringe Fähigkeit in den Dienst der Seelenrettung zu stellen.

Überseht im Blick auf das große Werk nicht die kleinen Dinge. Ihr könntet eine kleine Aufgabe erfolgreich durchführen, beim Versuch einer größeren jedoch völlig versagen und entmutigt werden. Wo auch immer ihr eine Arbeit seht, da faßt zu.

Wenn ihr das, was euch "vor Händen kommt" (Prediger 9,10), nach bestem Können ausführt, entwickelt ihr eure Fähigkeiten und werdet so für größere Aufgaben geeignet. Viele wurden dadurch fruchtlos und welk, daß sie die täglichen Gelegenheiten geringschätzten und unscheinbare Dinge vernachlässigten.

Allen bieten sich Möglichkeiten zum persönlichen Dienst für den Herrn. Die einen können einem entfernten Freund einen Brief schreiben oder einem nach Wahrheit Suchenden eine Zeitschrift schicken, andre können Menschen, die sich in Schwierigkeiten befinden, einen Rat geben. Wer die Krankenpflege erlernt hat, kann auf diesem Gebiet helfen. Man kann auch seinen Fähigkeiten entsprechend Bibelstunden geben oder Bibelkreise leiten.

Man sollte in der Gemeinde die einfachsten Arbeitsweisen lehren und zur Anwendung bringen. Wenn die Glieder solche Pläne einmütig annehmen und beharrlich ausführen, werden sie reichen Lohn ernten, denn ihre Erfahrungen werden köstlicher, ihre Fähigkeiten wachsen, und durch ihre Anstrengungen werden Seelen gerettet.

Unausgebildete werden Missionare

Niemand wähne, daß er keinen Anteil am Werke Gottes haben könne, weil er nicht ausgebildet ist. Gott hat auch für dich eine Aufgabe. Er gab jedem sein Werk. Du kannst für dich selbst in der Schrift forschen. "Wenn dein Wort offenbar wird, so erfreut es und macht klug die Einfältigen." Psalm 119,130. Du kannst für das Werk beten. Das Gebet eines aufrichtigen, gläubigen Herzens wird im Himmel erhört. Nach deinem Vermögen sollst du dich betätigen. Jeder übt einen Einfluß zum Guten oder Bösen aus. Hat sich jemand zum Dienste Gottes geheiligt und dem Werke Christi geweiht, geht sein Einfluß dahin, Seelen für Christus zu gewinnen.

Der ganze Himmel ist tätig. Engel Gottes warten darauf, mit all denen zusammenzuarbeiten, die Pläne ersinnen, durch die die Menschen, für die Christus gestorben ist, die frohe Botschaft von der Erlösung hören können. Engel, ausgesandt zum Dienst an denen, die ererben sollen die Seligkeit, sagen zu jedem wahren Heiligen: Hier ist Arbeit für dich. "Gehet hin und tretet auf und redet ... zum Volk alle Worte dieses Lebens." Apostelgeschichte 5,20. Folgen die Angesprochenen dieser Aufforderung, wird der Herr ihnen den Weg bereiten und die erforderlichen Mittel schenken.

Erweckt die Müßigen!

Menschen gehen fern von Christus verloren; und die, welche sich als Christi Jünger bekennen, lassen sie sterben. Unsern Brüdern sind zur Errettung von Seelen Fähigkeiten anvertraut, aber einige haben sie in ein Tuch gewickelt und in der Erde vergraben. Wieviel haben solche Müßiggänger noch gemein mit jener Darstellung des Engels, der mitten durch den Himmel fliegt, um die Gebote Gottes und den Glauben Jesu zu verkündigen? Wie kann man solche Müßigen aufrütteln, damit sie sich zur Arbeit für den Meister entschließen? Was kann man den trägen Gemeindegliedern sagen, damit sie die Notwendigkeit erkennen, ihre Pfunde auszugraben und zu den Wechslern zu bringen? Im Himmel ist kein Platz für Müßiggänger oder Nachlässige. Möge Gott den schlafenden Gemeinden diese Sache in ihrer ganzen Bedeutung vor Augen stellen! Möge Zion erwachen, sich herrliche Gewänder anziehen und leuchten!

Es gibt viele eingesegnete Prediger, die noch nie wie Hirten für die Herde Gottes sorgten, die noch nie über Seelen wachten wie Menschen, die einmal Rechenschaft ablegen müssen. Anstatt sich zu entwickeln, blieb die Gemeinde schwach, unselbständig und kraftlos. Die Gemeindeglieder, gewöhnt, sich auf die Predigt zu verlassen, tun wenig für Christus; sie tragen keine Frucht, sondern werden eigennütziger und treuloser. Sie setzen ihre Hoffnung auf die Bemühungen des Predigers, daß er ihren schwachen Glauben lebendig erhalte. Weil die von Gott bestellten Hirten die Gemeindeglieder nicht sorgfältig unterrichteten, haben nicht wenige faule Knechte ihr Pfund vergraben und beklagen sich noch über das Verfahren Gottes mit ihnen. Sie erwarten, wie kranke Kinder gepflegt zu werden.

Dieser Schwächezustand darf nicht fortbestehen. Eine gut organisierte Arbeit muß in der Gemeinde verrichtet werden, damit die Glieder lernen, wie sie das Licht an andere weitergeben und dadurch selbst im Glauben erstarken und in der Erkenntnis zunehmen können. In dem Maße, wie sie das von Gott Empfangene weitergeben, festigt sich ihr Glaube. Eine arbeitende Gemeinde ist eine lebendige Gemeinde. Wir werden als lebendige Steine in den Bau gefügt, und jeder Stein soll Licht ausstrahlen. Jeder Christ wird mit einem Edelstein verglichen, der die Herrlichkeit Gottes aufnimmt und widerstrahlt.

Die Auffassung ist irrig, daß der Prediger alle Lasten tragen und alle Arbeit tun müsse. Überarbeitet er sich, wird er zusammenbrechen und ins Grab gelegt; er hätte noch leben können, wenn die Lasten dem Willen Gottes entsprechend verteilt worden wären. Um die Lasten richtig verteilen zu können, muß die Gemeinde von solchen unterwiesen werden, die die Nachfolge und Arbeitsweise Christi zu lehren vermögen.

Die Jugend als Missionare

Beachtet die Jugend; laßt sie an der Arbeit und an der Verantwortung teilnehmen. Laßt sie empfinden, daß sie Anteil daran hat, ihren Mitmenschen zu helfen und ihnen zum Segen zu werden. Sogar den Kindern zeige man, wie sie andern kleine Liebes- und Samariterdienste erweisen können.

Die Leiter der Gemeinde sollten Pläne ersinnen, wie man junge Männer und Frauen belehrt, die ihnen anvertrauten Fähigkeiten anzuwenden. Die älteren Gemeindeglieder sollten sich ernsthaft und mitfühlend für die Kinder und die Jugendlichen einsetzen. Die Prediger müssen ihre ganze Findigkeit aufbieten, um Pläne zu entwerfen, durch die sie die jüngeren Gemeindeglieder zu Mitarbeitern in ihrer missionarischen Tätigkeit gewinnen. Erwartet nicht, ihre Anteilnahme durch eine lange Predigt in der Missionsstunde erwecken zu können. Ersinnt Wege zur Entfachung eines lebendigen Eifers. Gebt jedem etwas zu tun. Gewöhnt die Jugend daran, zu tun, was ihnen aufgetragen wird, laßt sie von Woche zu Woche ihre Berichte abgeben und von ihren Erfahrungen und ihrem Erfolg erzählen, den sie durch Christi Gnade hatten. Gäben geheiligte Helfer solche Berichte ab, dann wären die Missionsstunden nicht langweilig und ermüdend, sondern lebendig, packend und gut besucht.

In jeder Gemeinde sollten die Glieder so erzogen sein, daß sie eine bestimmte Zeit der Seelengewinnung für Christus widmen. Wie kann man von der Gemeinde sagen: "Ihr seid das Licht der Welt", wenn die Glieder kein Licht verbreiten?

Ihr Hirten der Herde Christi, nehmt eure Pflicht wahr und bringt viele an die Arbeit!

Eine Erweckung der Gemeinde

Bald werden seltsame und schnelle Veränderungen vor sich gehen, und Gottes Volk soll, mit dem Heiligen Geist ausgerüstet, den Notlagen dieser Zeit mit himmlischer Weisheit begegnen und, soweit wie möglich, der verderblichen Entwicklung der Welt entgegenwirken können. Schläft die Gemeinde nicht, sondern wachen und beten die Nachfolger Christi, dann haben sie genügend Licht, um die Bewegungen des Feindes begreifen und recht einschätzen zu können.

Das Ende ist nahe! Gott ruft die Gemeinde auf, alles Rückständige zu ordnen. Mitarbeiter Gottes, ihr seid vom Herrn ermächtigt, andre mit euch ins Reich Gottes zu nehmen. Ihr seid Gottes lebendige Werkzeuge, Lichtkanäle für die Welt. Rings um euch lagern Engel des Himmels, um euch im Auftrage Christi bei der Errettung von Seelen zu unterstützen, zu stärken und zu erhalten.

Ich rufe die Gemeinden jeder Vereinigung auf: Seid standhaft und von der Welt abgesondert -- in der Welt, aber nicht von der Welt --; spiegelt die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit rein, heilig und untadelig wider; laßt im Glauben das Licht in alle Straßen und Gassen der Erde leuchten!

Wacht auf, ihr Gemeinden, ehe es für immer zu spät ist, jedes Glied nehme seine Arbeit auf und erhebe den Namen des Herrn, nach dem es genannt ist. Starker Glaube und ernste Gottesfurcht müssen an die Stelle der Trägheit und des Unglaubens treten. Gründet sich der Glaube völlig auf Christus, dann wird die Wahrheit das Herz erfreuen, und die Gottesdienste sind nicht länger uninteressant und langweilig. Eure jetzt noch kraft- und geistlosen geselligen Zusammenkünfte werden dann durch den Heiligen Geist belebt. Ihr macht täglich viele Erfahrungen, wenn euer bekenntliches Christentum zur Tat wird. Sünder werden sich bekehren. Das Wort der Wahrheit ergreift sie, und sie werden ausrufen wie einige Zuhörer der Predigten Jesu: "Wie große Dinge haben wir gesehen und gehört!"

Werden die Gemeindeglieder angesichts dessen, was die Gemeinde bei Ausführung des göttlichen Auftrages vollbringen könnte, weiterschlafen, oder werden sie aufwachen und erkennen, welche Ehre Gott ihnen in seiner gnädigen Vorsehung verlieh? Werden sie ihre ererbten Fähigkeiten entfalten, sich des Lichtes bedienen und die Notwendigkeit empfinden aufzuwachen, um drohenden, ernsten Ereignissen begegnen zu können? Ach, möchten doch alle erwachen und der Welt bekunden, daß sie lebendigen Glaubens sind, daß der Welt gewaltige Dinge bevorstehen und Jesus bald wiederkommt. Laßt die Menschen sehen, daß wir glauben, an der Grenze der Ewigkeit zu stehen.

Der Bau des Reiches Gottes wird durch die Untreue der Menschen verzögert bzw. durch ihre Treue beschleunigt. Durch den Mangel an Zusammenarbeit zwischen den Menschen und Gott wird das Werk gehindert. Die Menschen mögen beten: "Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel." Versäumen sie aber, dieses Gebet in ihrem Leben in die Tat umzusetzen, dann wird ihr Bitten fruchtlos bleiben.

Du magst schwach, irrend und sündig sein; dennoch lädt der Herr dich ein, sein Partner zu werden und die göttlichen Unterweisungen anzunehmen. Mit Christus kannst du Gottes Werke vollbringen. "Ohne mich könnt ihr nichts tun", sagt Christus.

Durch den Propheten Jesaja wurde die Verheißung gegeben: "Deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird dich zu sich nehmen." Jesaja 58,8. Die Gerechtigkeit Christi wird vor uns hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird uns zu sich nehmen. Ihr Gemeinden des lebendigen Gottes, betrachtet diese Verheißung und denkt darüber nach, ob euer Kleinglaube, euer Mangel an geistlichem Leben und an göttlicher Kraft das Kommen des Reiches Gottes aufhält. Ginget ihr voran und nähmet ihr euch der Sache Christi an, dann würden Engel Gottes euch die Wege ebnen und Herzen zur Annahme des Evangeliums vorbereiten. Wäre jeder einzelne von euch ein lebendiger Missionar, dann würde die Botschaft für diese Zeit bald allen Völkern, Nationen und Sprachen in aller Welt verkündigt sein. Das ist das Werk, das geschehen muß, ehe Christus in großer Kraft und Herrlichkeit wiederkommt. Ich bitte die Gemeinde, ernstlich darum zu beten, damit ihr eure Verantwortung zu erkennen vermögt. Seid ihr persönlich Gottes Mitarbeiter? Nein, warum nicht? Wann wollt ihr dann euren himmlischen Auftrag erfüllen?