Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 3

Kapitel 8

Unterstützung der Missionsgebiete

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Der Anfänger unsrer Erlösung ist auch ihr Vollender. Nimmt man eine Wahrheit ins Herz auf, so schafft sie Raum für die nächste. Wer immer die Wahrheit annimmt, dessen Kräfte werden zur Arbeit angeregt. Wenn unsre Gemeindeglieder Gott wirklich lieben, werden sie die besten und stärksten Eigenschaften an den Tag legen. Je edelmütiger ihr Wesen ist, desto kindlicher wird ihr Gemüt sein und entgegen aller Selbstsucht dem Worte Gottes vertrauen.

Aus dem Worte Gottes strahlt eine Fülle von Licht; wir müssen erwachen und die vernachlässigten Gelegenheiten wahrnehmen. Wären alle treu und gäben sie Gott in Zehnten und Gaben das Seine zurück, dann würde der Welt der Weg geöffnet, die Botschaft für unsre Zeit zu hören. Erglühten die Herzen der Kinder Gottes von der Liebe zu Christus, wäre jedes Gemeindeglied von dem Geist der Selbstaufopferung beseelt und bekundeten alle tiefen Ernst, dann fehlte es weder in der Heimatmission noch in der äußeren Mission an Geldmitteln. Unsre Mittel würden sich vervielfachen; tausend Türen, sich nützlich zu erweisen, würden sich öffnen und uns zum Eintreten einladen. Wäre Gottes Plan, der ganzen Welt die Gnadenbotschaft zu verkündigen, von seinem Volke durchgeführt worden, so wäre Christus bereits wiedergekommen, und die Heiligen wären schon in der Stadt Gottes willkommen geheißen worden.

Wenn es jemals eine Zeit gab, in der Opfer erforderlich waren, so ist es jetzt. Wer Geld besitzt, sollte erkennen, dass die Zeit da ist, es für Gott einzusetzen. Verschwendet keine Mittel für Erleichterungen an Plätzen, wo das Werk schon aufgebaut ist. Fügt nicht Gebäude zu Gebäude, wo das Werk bereits fest gegründet ist. Verwendet die Mittel vielmehr zur Gründung von Missionsstationen in neuen Gebieten. Auf diese Weise werdet ihr Seelen gewinnen, die ihrerseits beim Aufbau mithelfen werden.

Denkt an unsre Missionen in fernen Ländern. Einige von ihnen kämpfen hart, um wenigstens bestehen zu können; ihnen fehlen mitunter die einfachsten Arbeitserleichterungen. Baut das Werk in diesen dürftigen Feldern auf, anstatt dort noch Erleichterungen hinzuzufügen, wo sie schon reichlich vorhanden sind. Immer und immer wieder hat der Herr hierüber gesprochen. Sein Segen kann nicht auf seinem Volke ruhen, wenn es seine Weisungen nicht beachtet.

Sparsamkeit im Heim

Übt Sparsamkeit in euren Heimen. Viele besitzen Götzenbilder und beten sie an. Werft eure Götzen hinaus! Gebt eure selbstsüchtigen Vergnügungen auf. Ich flehe euch an, verschwendet keine Mittel, um eure Wohnungen auszuschmücken, denn es ist Gottes Geld und wird von euch zurückgefordert werden. Ihr Eltern, verschwendet um Christi willen kein Geld, um die Launen eurer Kinder zu befriedigen. Lehrt sie nicht, nach Titeln und Gepränge zu streben, um Einfluß in der Welt zu gewinnen. Wird sie das geneigt machen, Seelen zu retten, für die Christus starb? Nein! es wird nur Mißgunst, Neid und bösen Argwohn in ihnen entstehen lassen. Eure Kinder würden schließlich dahin kommen, mit dem Aufwand und der Verschwendung der Welt zu wetteifern und das Geld des Herrn für Dinge auszugeben, die zu ihrem Glück und zu ihrer Gesundheit nicht notwendig sind.

Erzieht eure Kinder nicht zu der Ansicht, dass sich eure Liebe zu ihnen darin zeigen müsse, dass ihr ihren Stolz, ihre Verschwendungssucht und ihren Hang zur Protzerei duldet. Es ist jetzt nicht die Zeit, Wege ausfindig zu machen, wie man am besten Geld ausgibt. Verwendet eure Erfindungsgabe dazu, wie man noch mehr sparen kann. Anstatt selbstsüchtige Neigungen zu befriedigen und Geld für Dinge auszugeben, die das klare Denken und nüchterne Urteilen untergraben, solltet ihr darauf bedacht sein, euch selbst zu verleugnen, damit ihr helfen könnt, das Banner der Wahrheit in neuen Gebieten aufzupflanzen. Der Verstand ist eine Gabe; gebraucht ihn, um ausfindig zu machen, wie ihr eure Mittel am besten für die Errettung von Seelen anwenden könnt.

Lehrt eure Kinder, dass Gott einen Anspruch hat auf alles, was sie besitzen, einen Anspruch, den niemand zu tilgen vermag. Was sie besitzen, ist ihnen nur anvertraut; es ist gleichzeitig ein Prüfstein ihres Gehorsams. Begeistert sie dafür, Sterne für ihre Krone zu gewinnen, indem sie mithelfen, Seelen von der Sünde zur Gerechtigkeit in Gott zu führen.

Geld ist ein notwendiger Schatz; verschwendet es nicht für Leute, die es nicht benötigen. Manche hingegen brauchen eure freiwilligen Gaben. Zu oft versäumen es die Vermögenden, daran zu denken, wie viele Menschen in der Welt hungern, weil sie nicht genügend zu essen haben. Vielleicht entgegnen die Besitzenden: "Ich kann sie doch nicht alle ernähren!" Wenn ihr die Lehren Christi über Sparsamkeit befolgt, könnt ihr wenigstens einen ernähren. Vielleicht ist es euch auch möglich, viele zu sättigen, die zeitlicher Speise bedürfen; doch ihr könnt ihnen auch das Brot des Lebens darreichen. "Sammelt die übrigen Brocken, daß nichts umkomme." Das sagte der, dem alle Schätze des Weltalls gehören. Während seine wunderwirkende Kraft Tausenden Nahrung gab, lehrte er gleichzeitig Sparsamkeit.

Rechter Gebrauch von Zeit, Kraft und Geld

Seid sparsam im Gebrauch eurer Zeit. Sie gehört dem Herrn. Auch eure Kräfte gehören dem Herrn. Habt ihr verschwenderische Gewohnheiten, so brecht mit ihnen. Solche Gewohnheiten machen euch untauglich für die Ewigkeit. Sparsamkeit, Fleiß und Mäßigkeit sind für euch und eure Kinder sogar in dieser Welt ein besseres Erbteil als eine reiche Aussteuer.

Wir sind Gäste, Pilger und Fremdlinge auf Erden. Laßt uns unsre Mittel nicht zur Befriedigung von Wünschen ausgeben, die Gott einzuschränken empfiehlt. Laßt uns unsern Mitmenschen ein gutes Vorbild sein und unsern Glauben durch Beherrschung unsrer Wünsche richtig bekunden. Mögen die Gemeinden aufstehen und wie ein Mann mit Eifer arbeiten als solche, denen das volle Licht der Wahrheit für diese letzten Tage scheint! Möge euer Einfluß andere Menschen tief beeindrucken von der Heiligkeit der göttlichen Forderungen!

Hat Gottes Vorsehung euch Reichtum beschieden, dann hegt nicht den Gedanken, daß ihr keiner nutzbringenden Arbeit mehr nachzugehen braucht, weil ihr genug zu essen und zu trinken habt und fröhlich sein könnt. Steht nicht müßig abseits, während andre arbeiten, um Mittel für das Werk zu erlangen. Legt euer Vermögen im Werke Gottes an. Bedenkt: Wenn ihr eure Pflicht bei der Hilfeleistung für die Verlorenen aus Trägheit nicht erfüllt, beladet ihr euch mit einer untilgbaren Schuld.

Gott gibt den Menschen die Kraft, Wohlstand zu erwerben. Doch gab er ihnen diese Fähigkeit nicht nur zu ihrem eigenen Wohl, sondern auch als Möglichkeit, dem Herrn das Seine wiederzugeben. In diesem Sinne ist es keine Sünde, Reichtum zu erwerben. Geld soll durch Arbeit verdient werden. Jeder Jugendliche soll zum Fleiß erzogen werden. Die Bibel verurteilt niemanden wegen seines Reichtums, wenn er ihn ehrlich erworben hat. Die selbstsüchtige Liebe zu unrechtmäßig angelegtem Gelde aber ist eine Wurzel allen Übels. Reichtum wird sich als Segen erweisen, wenn wir ihn als Eigentum Gottes betrachten, der mit Dank empfangen und dem Spender in Dankbarkeit wiedergegeben wird.

Welchen Wert hat der größte Reichtum, wenn er in teuren Wohnhäusern oder in Bankkonten angelegt wird? Was wiegt aller Reichtum gegenüber der Errettung einer Seele, für die der Sohn des Unendlichen gestorben ist?

Denen, die sich in den letzten Tagen Schätze gesammelt haben, ruft der Herr zu: "Euer Reichtum ist verfault, eure Kleider sind mottenfräßig geworden. Euer Gold und Silber ist verrostet, und sein Rost wird euch zum Zeugnis sein und wird euer Fleisch fressen wie ein Feuer."

Der Herr bittet uns: "Verkaufet, was ihr habt, und gebet Almosen. Machet euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nimmer abnimmt, im Himmel, da kein Dieb zukommt, und den keine Motten fressen. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Lasset eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, auf daß, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald auftun. Selig sind die Knechte, die der Herr, so er kommt, wachend findet. Wahrlich ich sage euch: Er wird sich aufschürzen und wird sie zu Tische setzen und vor ihnen gehen und ihnen dienen. Und so er kommt in der andern Wache und in der dritten Wache und wird's also finden: selig sind diese Knechte. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb käme, so wachte er und ließe nicht in sein Haus brechen. Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu der Stunde, da ihr's nicht meinet." Lukas 12,33-40.