Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 3

Kapitel 17

Überlegt eure Bauvorhaben!

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Wir können als das von Gott erwählte Volk nicht den Zielen, Sitten, Gewohnheiten und Taten der Welt nachstreben. Wir sind nicht unbelehrt gelassen worden darüber, weltliche Vorbilder nicht nachzuahmen und den Erfolg nicht von äußeren Erscheinungen abhängig zu machen. Der Herr hat uns gesagt, woher unsre Kraft kommt: "Das ist das Wort des Herrn an Serubabel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth." Sacharja 4,6. So wie es der Herr für gut befindet, verleiht er denen, die ihm folgen, Kraft, einen starken Einfluß zum Guten auszuüben. Sie sind von Gott abhängig und müssen ihm Rechenschaft dafür abgeben, in welcher Weise sie die ihnen verliehenen Fähigkeiten einsetzen. Sie müssen sich vergegenwärtigen, daß sie Gottes Haushalter sind, und danach trachten, seinen Namen zu verherrlichen.

Die ihre ganze Liebe auf Gott richten, werden ihm folgen. Sie sind in Christus und verlieren sich selbst aus den Augen. Weltliche Reize haben keine Macht, sie von ihrer Treue abzubringen. Sie wissen, daß äußerer Glanz keine Kraft gibt. Weder Prunk noch äußere Aufmachung geben eine wahre Darstellung des Werkes, das wir als Gottes erwähltes Volk zu tun haben. Wer im Krankenhausdienst steht, sollte mit der Gnade Christi geschmückt sein. Das verleiht ihm den stärksten Einfluß zum Guten.

Der Herr ist mit uns. Seine Verheißungen sind unter der Bedingung gegeben, daß wir treu seinen Willen tun; deshalb soll beim Bau von Krankenhäusern in allen Dingen sein Wille als erstes, letztes und bestes Geltung haben.

Möchten sich doch alle, die im Dienste Gottes stehen, hüten, andern Anlaß zur Nachlässigkeit und Selbstverherrlichung zu geben, indem sie nach Aufwand streben. Gott will nicht, daß sich seine Diener in unnötige und kostspielige Unternehmungen einlassen, die der Gemeinde eine schwere Schuldenlast bringen und sie so der Mittel berauben, die im Werke des Herrn bessere Verwendung finden könnten. Solange alle, die die Wahrheit für unsre Zeit glauben, in den Wegen Gottes wandeln und Gerechtigkeit und Gericht üben, dürfen sie vom Herrn volles Gelingen erwarten. Wenden sie sich aber von dem schmalen Wege ab, dann bringen sie Verderben nicht nur über sich, sondern auch über die, welche auf sie schauen.

Wer die Errichtung medizinischer Anstalten leitet, muß ein gutes Beispiel geben. Selbst wenn Geld zur Verfügung steht, sollte man nicht mehr verbrauchen, als unbedingt nötig ist. Im Werke des Herrn muß auf die Notwendigkeiten aller Teile seines Weinberges Rücksicht genommen werden. Da alle Glieder einer Familie und Kinder eines Vaters sind, müssen auch die Einkünfte des Herrn mit Rücksicht auf die Bedürfnisse seines Werkes in der ganzen Welt verwendet werden. Der Herr achtet auf alle Zweige seines Werkes; sein Weingarten soll als ein Ganzes gepflanzt werden.

Wir dürfen das Geld der Schatzmeisterei nicht nur an wenigen Orten verbrauchen, sondern müssen uns bemühen, das Werk an vielen Plätzen aufzubauen. Neue Gebiete müssen für das Reich Gottes erschlossen werden. Andre Teile seines Weingartens sollen so ausgestattet werden, daß sie dem Wegen unsres Werkes entsprechen. Der Herr verbietet es uns, in seinem Dienst selbstsüchtige Pläne zu verfolgen. Er untersagt uns die Annahme von Plänen, die unserm Nächsten die Möglichkeit rauben, Anteil an der Verkündigung der Wahrheit zu nehmen. Wir sollen unsern Nächsten lieben wie uns selbst.

Wir sollen immer daran denken, daß unsre Arbeit mit unserm Glauben übereinstimmen muß. Wir glauben, daß der Herr bald wiederkommt. Sollte dieser Glaube nicht auch in den Gebäuden zum Ausdruck kommen, die wir errichten? Sollten wir große Geldsummen in Bauwerke stecken, die bald von dem großen Brand verzehrt werden? Unser Geld soll Seelen dienen und dazu gebraucht werden, die Kenntnis der Wahrheit allen zu vermitteln, die um ihrer Sünde willen dem Zorn Gottes verfallen sind. Laßt uns deshalb alle ehrgeizigen Pläne aufgeben und uns vor Verschwendung und Leichtsinn hüten, damit des Herrn Schatzhaus nicht leer werde und den Bauleuten die Mittel fehlen, die ihnen übertragene Arbeit zu vollenden.

Viel mehr Geld ist für unsre älteren Anstalten ausgegeben worden, als notwendig gewesen wäre. Die es taten, nahmen an, daß die besonderen Ausgaben unser Werk besser empfehlen würden. Diese Entschuldigung rechtfertigt die unnötigen Ausgaben nicht.

Christliche Einfachheit beim Bauen

Gott wünscht, daß der anspruchslose, sanfte und demütige Geist des Meisters, der Majestät des Himmels, des Königs der Herrlichkeit, sich auch in unsern Anstalten offenbare. Das erste Erscheinen Christi auf Erden wird noch nicht gebührend beachtet. Er kam, um in allen Dingen unser Vorbild zu sein. Sein Leben war ein Leben strenger Selbstverleugnung. Folgen wir seinem Beispiel, dann werden wir kein Geld unnötig ausgeben noch auf äußere Aufmachung bedacht sein. Wir sollen so auftreten, daß das Licht der Wahrheit durch unsre guten Werke leuchtet und Gott verherrlicht wird, wenn wir zur Linderung der Leiden und zur Heilung der Kranken die besten Methoden anwenden. Das Wesen des Werkes wird nicht dadurch sichtbar, daß man bedeutende Mittel in großen Gebäuden anlegt, sondern daß man in seiner Lebensführung christliche Grundsätze hochhält und ein edles, Christus ähnliches Wesen an den Tag legt.

Die in der Vergangenheit bei der Errichtung von Gebäuden begangenen Fehler sollten uns heilsame Mahnungen sein. Das beobachtete Versagen andrer muß uns zu Verbesserungen anspornen, anstatt in die gleichen Fehler zu verfallen. Bei allem Fortschritt müssen wir Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit beachten. Wir müssen uns vor unnötigen Ausgaben hüten. Der Herr kommt bald, deshalb ist es erforderlich, daß unsre Ausgaben für Gebäude mit unserm Glauben übereinstimmen; sie sollten der Schaffung freundlicher Räume, gesunder Umgebung und gesunder Kost dienen.

Die Auffassung über Errichtung und Einrichtung unsrer Anstalten muß von einer lebensechten, praktisch angewandten Kenntnis eines demütigen Wandels vor Gott geformt und gebildet werden. Nie sollte der Gedanke bestimmend sein, sich einen Anschein von Wohlhabenheit geben zu müssen. Nie sollte man Äußerlichkeiten als ein Mittel zum Erfolg ansehen. Das ist ein Trugschluß. Der Wunsch nach Aufmachung eignet sich nicht für das uns von Gott übertragene Werk. Eine äußere Wirkung, die man nur durch Aufwand größerer Geldsummen aufrechterhalten könnte, ist so unbarmherzig wie ein Tyrann, wie ein Krebsgeschwür, das sich immer weiter in lebenswichtige Organe hineinfrißt.

Leute mit gesundem Menschenverstand schätzen Bequemlichkeiten mehr als Pracht und Eleganz. Es ist ein Irrtum, anzunehmen, daß durch äußere Aufmachung mehr Patienten und damit mehr Mittel gewonnen würden. Selbst wenn dadurch ein Anwachsen der Besucherzahl zu erzielen wäre, könnten wir nicht einwilligen, unsre Sanatorien nach dem verschwenderischen Geschmack unsrer Zeit einzurichten. Der christliche Einfluß ist zu wertvoll, als daß er dafür geopfert würde. Alles in unsern Anstalten muß mit den Lehren Christi und unserm Glauben übereinstimmen. Unser Werk sollte in allen seinen Zweigen nicht Aufmachung und Verschwendung, sondern ein geheiligtes Urteilsvermögen veranschaulichen.

Weder gewaltige, kostspielige Gebäude und Einrichtungen noch mit Leckerbissen überladene Tische verschaffen unserm Werk Einfluß und Erfolg, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist und das Herz reinigt; die den Gläubigen umgebende Atmosphäre der Gnade und der Heilige Geist wirken auf Herz und Geist ein und machen sie zu einem Geruch des Lebens zum Leben und lassen die Arbeit von Gott gesegnet sein.

Gott kann sich heute genauso mit seinem Volk verbinden und ihm Weisheit geben, seinen Willen zu tun, wie er sich mit seinem Volk vor alters vereinte und ihm Weisheit zum Bau des Heiligtums gab. In der Gestaltung dieses Baues gab er eine Darstellung seiner Kraft und Majestät. Auch heute soll durch die für ihn errichteten Bauten sein Name geehrt werden. Pflichttreue, Zielbewußtsein und Tauglichkeit soll man in jedem Teil erkennen können.

Die Verantwortlichen beim Bau eines Krankenhauses sollten für die Wahrheit zeugen, indem sie im Geiste und in der Liebe Gottes handeln. So wie Noah durch den Bau der Arche die Welt warnte, so werden heute durch treue Arbeit im Bau von Anstalten Predigten gehalten und manche Herzen überzeugt und bekehrt. Weiter sollen die Mitarbeiter Sorge um die ständige Hilfe Christi tragen, damit die errichteten Anstalten nicht fruchtlos bleiben.

Denkt beim Bau der Anstalten daran, daß der Herr bei Noah und Mose alle Einzelheiten der Arche und des Heiligtums anordnete, so wacht er auch heute über die Arbeit während der Errichtung seiner Anstalten. Haltet euch stets vor Augen, daß der große Baumeister sein Werk durch sein Wort, seinen Geist und seine Vorsehung leiten will. Nehmt euch Zeit, ihn um Rat zu fragen. Gebete und Klänge heiliger Musik sollten als ein Wohlgeruch zu Gott emporsteigen. Alle müssen ihre völlige Abhängigkeit von Gott erkennen und daran denken, daß sie eine Anstalt errichten, in der ein Werk von Ewigkeitswert vorangetrieben wird, und daß sie Mitarbeiter Gottes sein sollen. "Lasset uns aufsehen auf Jesum", soll die Losung sein. Die Verheißung aber lautet: "Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten." Psalm 32,8.