Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 3

Kapitel 22

Unterweisung der Menschen

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Wo immer die Wahrheit verkündet wird, sollte auch Unterricht in der Zubereitung gesunder Nahrung erteilt werden. Gott möchte, daß man überall die Leute lehrt, wie sie die leicht erlangbaren Erzeugnisse weise gebrauchen können. Geschickte Lehrer sollten den Menschen zeigen, wie sie die Erzeugnisse, die sie in ihrem Gebiet anbauen oder erlangen können, am vorteilhaftesten nutzen. Sie können die Armen und auch die Bessergestellten eine gesunde Lebensweise lehren.

Schon bei Beginn der Lebensreform haben wir die Notwendigkeit erkannt, zu unterrichten, auszubilden und zu lehren. Gott wünscht, daß wir diese Ausbildungstätigkeit unter der Bevölkerung fortsetzen. Wir sollten dies nicht vernachlässigen, weil wir fürchten, daß es sich auf den Verkauf der in unsern Fabriken hergestellten Reformnahrungsmittel auswirken könnte. Das ist nicht das Wichtigste. Unsre Aufgabe ist es, den Leuten zu zeigen, wie sie die bekömmlichste Kost erlangen und zubereiten und in der Wiederaufrichtung seines Ebenbildes mit Gott zusammenwirken können ...

Es ist Gottes Absicht, daß man überall Männer und Frauen ermutige, ihre Fähigkeiten in der Zubereitung gesunder Nahrung aus den natürlichen Erzeugnissen ihres Landstriches zu entfalten. Wenn sie zu Gott aufblicken und Geschicklichkeit und Scharfsinn unter den Einfluß seines Geistes stellen, werden sie lernen, wie man natürliche Produkte zu gesunder Nahrung verarbeitet. Auf diese Art werden sie fähig, die Armen zu unterweisen, wie sie sich Nahrungsmittel schaffen können, die die Fleischkost ersetzen. Wem so geholfen wurde, der kann wieder andre lehren. Ein solches Werk will mit heiligem Eifer und mit Tatkraft ausgeführt werden. Hätte man es schon früher getan, dann gäbe es heute mehr Menschen in der Wahrheit und viel mehr, die andre unterweisen könnten. Wir wollen darauf bedacht sein, unsre Pflicht zu erkennen und sie dann auch zu tun. Wir brauchen nicht hilflos und abhängig zu sein und zu warten, bis andere die Arbeit leisten, die Gott uns übertragen hat.

Im Gebrauch von Nahrungsmitteln sollten wir gesunden Menschenverstand walten lassen. Bekommt uns gewisse Kost nicht, dann brauchen wir keine Erkundigungsbriefe zu schreiben, um die Ursache der Störung zu erfahren. Wechselt die Speise; nehmt von manchem weniger; versucht eine andre Zubereitung. Bald werden wir erfahren, wie gewisse Zusammenstellungen auf uns wirken. Als intelligente Menschen wollen wir jeder für sich die Grundsätze kennenlernen und unsre persönliche Erfahrung und unser persönliches Urteil entscheiden lassen, welche Nahrung die beste für uns ist.

Die Ernährung sollte der Beschäftigung und dem Klima angepaßt sein. Einige Nahrungsmittel, die in einem Land als gut bezeichnet werden können, sind es nicht in einem andern.

Manchem wäre mit einem oder zwei Fasttagen in der Woche mehr gedient als mit vielen Behandlungen oder ärztlichen Verordnungen. Einen Tag in der Woche zu fasten, würde für sie unschätzbar wertvoll sein.

Ich bin unterwiesen worden, daß Nußnahrung oft nicht richtig verwendet wird, daß eine zu große Menge von Nüssen gebraucht wird und daß einige Nüsse nicht so bekömmlich sind wie andre. Mandeln sind Erdnüssen vorzuziehen, doch Erdnüsse in beschränkter Menge können mit Getreide zusammen verwendet werden, um eine nahrhafte und gut verdauliche Speise zu bereiten.

Oliven kann man so zubereiten, daß man sie gut zu jeder Mahlzeit essen kann. Die bei der Verwendung von Butter erwünschten Vorteile kann man sich auch durch den Genuß von richtig zubereiteten Oliven sichern. Das Öl in den Oliven heilt Hartleibigkeit; für Schwindsüchtige und für Leute mit entzündetem und gereiztem Magen ist es besser als irgendwelche Medizin. Als Nahrung ist es wertvoller als ölige Fette, die von Tieren gewonnen werden.

Es wäre besser für uns, weniger zu kochen, aber mehr Früchte in ihrem natürlichen Zustande zu essen. Laßt uns die Leute unterweisen, frische Weintrauben, Äpfel, Pfirsiche, Birnen, Beeren und alle andern zur Verfügung stehenden Früchte zu essen. Man sollte sie auch durch Einwecken für den Winter zubereiten und dazu nach Möglichkeit Gläser statt Büchsen benutzen.

Fortschreitende Reform

Bezüglich der Fleischkost sollen wir die Leute lehren, sie ganz aufzugeben. Ihr Genuß steht der besten Entwicklung körperlicher, geistiger und sittlicher Kräfte entgegen. Ebenso klar sollte unser Zeugnis gegen den Genuß von Kaffee und Tee sein. Auch üppige Nachtische sind aufzugeben. Milch, Eier und Butter stelle man nicht mit der Fleischkost auf die gleiche Stufe. In einigen Fällen sind Eier nützlich. Die Zeit ist noch nicht gekommen, da man raten muß, den Genuß von Milch und Eiern ganz aufzugeben. Es gibt arme Familien, deren Nahrung zu einem großen Teil aus Brot und Milch besteht. Sie haben nur wenig Früchte und können sich keine Nußwaren kaufen. Beim Unterweisen in der Lebensreform müssen wir, wie in aller andern Evangeliumstätigkeit, die Verhältnisse der Menschen berücksichtigen. Ehe wir nicht in der Lage sind, ihnen zu zeigen, wie sie eine wohlschmeckende, nahrhafte und doch nicht kostspielige Reformkost zubereiten können, sollten wir hinsichtlich gesunder Reformnahrung nicht die höchsten Forderungen an sie stellen.

Die Reformkost muß stufenweise entwickelt werden. Lehrt die Leute, Speisen zuzubereiten, ohne Milch und Butter zu gebrauchen. Sagt ihnen, daß bald die Zeit kommt, da der Genuß von Eiern, Milch, Sahne oder Butter nicht mehr sicher ist, da die Krankheiten unter den Tieren so zunehmen wie die Bosheit unter den Menschen. Die Zeit ist nahe, da alle Tiere der Schöpfung wegen der Bosheit des gefallenen Menschengeschlechts unter Krankheiten, dem Fluch unsrer Erde, seufzen werden.

Gott wird seinen Kindern Fähigkeiten und Geschick geben, gesunde Nahrung ohne diese Dinge zuzubereiten. Unsre Geschwister sollten alle ungesunden Rezepte beiseite lassen. Sie sollten eine gesunde Lebensweise lernen und andre lehren, was sie selbst gelernt haben. Sie sollten diese Kenntnisse, genauso wie die Bibelwahrheit, weitergeben. Sie können die Leute unterweisen, die Gesundheit zu bewahren und ihre Kräfte zu mehren, indem sie große Mengen Gekochtes vermeiden, das die Welt nur mit chronischen Krankheiten angefüllt hat. Durch Regeln und Beispiel mögen sie klarmachen, daß die Nahrung, die Gott Adam in seinem sündlosen Zustand gab, die beste Nahrung für alle ist, die diesen Zustand wiederzuerlangen trachten ...

Lebensreform, dauernde Lebensreform muß den Leuten nahegelegt und die Lehre durch unser Beispiel unterstützt werden. Echte Religion und die Gesundheitsgesetze gehen Hand in Hand. Es ist unmöglich, für die Errettung von Männern und Frauen zu wirken, ohne ihnen die Notwendigkeit darzulegen, sündigen Genüssen zu entsagen, die die Gesundheit zerstören, die Seele verderben und den Geist für die göttliche Wahrheit unempfänglich machen. In Männern und Frauen muß ein scharfer Blick für jede Gewohnheit und jede Handlung entwickelt werden, damit sie sofort alles unterlassen, was den Körper in einen ungesunden Zustand bringt und einen dunklen Schatten über das Gemüt wirft. Gott wünscht, daß seine Lichtträger stets einen hohen Maßstab vor Augen haben. Durch Richtschnur und Beispiel müssen sie ihren vollkommenen Maßstab der Reinheit hoch über Satans falschen Maßstab halten, der bei Befolgung Elend, Entwürdigung, Krankheit und Tod für Körper und Seele herbeiführt. Wer Kenntnisse empfing, wie man zur Erhaltung der Gesundheit essen, trinken und sich kleiden muß, sollte dieses Wissen andern mitteilen. Den Armen soll das Evangelium der Gesundheit von einem praktischen Gesichtspunkt aus gepredigt werden, so daß sie verstehen, wie sie ihren Körper, der der Tempel des Heiligen Geistes ist, entsprechend pflegen können.