Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 3

Kapitel 23

Gottes Absicht mit unsern Verlagshäusern

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"Ihr aber seid meine Zeugen, spricht der Herr", den Gefangenen die Freiheit zu verkündigen, den Gebundenen, daß ihr Gefängnis geöffnet werde, zu verkündigen das gnädige Jahr des Herrn und den Tag der Rache unsres Gottes.

Unser Verlagswerk wurde auf Anweisung Gottes und unter seiner Aufsicht ins Leben gerufen. Es war dazu bestimmt, einen besonderen Zweck zu erfüllen. Die Siebenten-Tags-Adventisten sind von Gott als ein von der Welt abgesondertes Volk erwählt worden. Durch den großen Meißel der Wahrheit sind sie aus dem Steinbruch der Welt herausgebrochen und in Gemeinschaft mit ihm gebracht worden. Er hat sie zu seinen Zeugen gemacht und sie berufen, seine Gesandten im Erlösungswerk zu sein. Der größte Reichtum an Wahrheit, der je Sterblichen anvertraut wurde, die feierlichsten und furchtbarsten Warnungen, die Gott je an die Menschen richtete, sind ihnen zur Verkündigung an die Welt übertragen worden. In der Erfüllung dieser Aufgabe sind unsre Verlagshäuser eines der erfolgreichsten Werkzeuge.

Die Verlagsanstalten sollen als Zeugen für Gott und als Lehrer der Gerechtigkeit für die Völker wirken. Von ihnen soll die Wahrheit wie eine brennende Lampe ausstrahlen. Wie das Licht eines Leuchtturmes an einer gefährlichen Küste sollen sie unablässig Lichtstrahlen in das Dunkel der Welt hinaussenden, um Menschen vor den Gefahren drohender Vernichtung zu warnen.

Die Schriften, die unsre Druckereien verlassen, sollen ein Volk vorbereiten, Gott zu begegnen. In aller Welt sollen sie das gleiche Werk tun, das Johannes der Täufer für das jüdische Volk tat. Durch aufrüttelnde Warnungsbotschaften erweckte Gottes Prophet die Menschen aus ihren weltlichen Träumen. Gott rief das abgefallene Israel durch ihn zur Umkehr. Durch seine Verkündigung der Wahrheit stellte er die volkstümlichen Irrtümer bloß. Gegenüber den falschen Lehren seiner Zeit wirkte die Wahrheit seiner Worte wie Gewißheit aus der Ewigkeit. "Tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!" lautete die Predigt des Johannes. Matthäus 3,2. Die gleiche Botschaft soll durch die Bücher und Schriften unsrer Druckereien der Welt von heute gegeben werden.

Die Weissagung, die durch das Wirken des Johannes erfüllt wurde, kennzeichnet auch unsre Aufgabe. "Bereitet dem Herrn den Weg und machet richtig seine Steige!" Vers 3. Wie Johannes den Weg für das erste Kommen, so haben wir den Weg für das zweite Kommen des Heilandes zu bereiten. Unsre Verlagsanstalten sollen die Forderungen des niedergetretenen Gesetzes Gottes erheben. Sie stehen als Reformatoren vor der Welt und müssen deutlich machen, daß das Gesetz Gottes Grundlage jeder bleibenden Erneuerung ist. In klaren, bestimmten Darlegungen sollen sie auf die Notwendigkeit des Gehorsams allen Geboten gegenüber hinweisen. Von der Liebe Christi gedrungen, sollen sie mit ihm zusammenwirken und bauen, was lange wüst lag, und einen Grund legen, der für und für bleibe. Sie sollen dastehen als solche, die die Lücken verzäunen, und als solche, die Wege ausbessern, daß man da wohnen möge. Durch ihr Verhalten ist der Sabbat des vierten Gebotes ein Zeugnis, ein beständiger Mahner Gottes, der die Aufmerksamkeit erweckt und eine Untersuchung veranlaßt, die die Gedanken der Menschen auf ihren Schöpfer lenkt.

Vergeßt nie, daß sich die Verlagshäuser in ihrem Dienst mit den himmlischen Boten vereinen sollen. Sie sind mit unter den Werkzeugen, die durch den Engel dargestellt sind, fliegend "mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, und allen Heiden und Geschlechtern und Sprachen und Völkern, und sprach mit großer Stimme. Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichts ist gekommen"! Offenbarung 14,6.7.

Von ihnen soll die drohende Ankündigung erschallen: "Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit dem Wein ihrer Hurerei getränkt alle Heiden." Offenbarung 14,8.

Die Verlagshäuser sind durch den dritten Engel dargestellt, der da folgte und mit großer Stimme sprach: "So jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Malzeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein des Zorns Gottes trinken." Offenbarung 14,9.10.

Die ernste Verantwortung unsrer Verlagshäuser

Durch unsre Verlagshäuser soll auch in starkem Maße das Werk des andern Engels vollbracht werden, der mit großer Kraft vom Himmel herabkommt und die Erde mit seiner Klarheit erleuchtet.

Welch feierliche Verantwortung ruht auf unsern Verlagshäusern! Die Leiter dieser Verlagshäuser, die Schriftleiter der Zeitschriften und die, die Bücher bearbeiten, verwirklichen durch ihre Tätigkeit die Absicht Gottes; sie sind berufen, die Welt zu warnen, und schulden Gott Rechenschaft für die Seelen ihrer Mitmenschen. Ihnen gilt genau wie den Predigern des Wortes die Botschaft, die Gott seinen Propheten vor alters gab. "Und nun, du Menschenkind, ich habe dich zu einem Wächter gesetzt über das Haus Israel, wenn du etwas aus meinem Munde hörst, daß du sie von meinetwegen warnen sollst. Wenn ich nun zu dem Gottlosen sage: Du Gottloser mußt des Todes sterben! und du sagst ihm solches nicht, daß sich der Gottlose warnen lasse vor seinem Wesen, so wird wohl der Gottlose um seines gottlosen Wesens willen sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern." Hesekiel 33,7.8.

Noch nie zuvor wirkte diese Botschaft so zutreffend und überzeugend wie heute. Mehr und mehr stellt die Welt die Forderungen Gottes als nichtig dar. Die Menschen sündigen in frecher Weise. Die Bosheit der Erdbewohner hat fast das Maß ihrer Ungerechtigkeit gefüllt. Diese Erde hat beinahe den Punkt erreicht, da Gott es dem Zerstörer gestattet, seinen Willen an ihr auszulassen. Die Aufrichtung von Menschengeboten an Stelle des Gesetzes Gottes, die Erhebung des Sonntags an Stelle des biblischen Sabbats durch menschliche Autorität ist der letzte Akt in diesem Drama. Wenn der Zwang zur Sonntagsfeier weltweit wird, wird Gott sich offenbaren. Er wird sich in seiner Majestät erheben und die Erde fürchterlich erschüttern. Er wird sich aufmachen und die Bewohner der Welt für ihre Ungerechtigkeit strafen. Die Erde wird das vergossene Blut ans Licht bringen und die Erschlagenen nicht mehr bedecken.

Der große Kampf, den Satan im Himmel hervorrief, ist bald, sehr bald für immer entschieden. Bald werden sich alle Bewohner der Erde für oder gegen die Regierung des Himmels entschieden haben. Jetzt übt Satan wie nie zuvor seine betrügerische Macht aus, um jede unbewachte Seele irrezuleiten und zu vernichten. Wir sind berufen, das Volk zu erwecken und auf den großen, bevorstehenden Streit vorzubereiten. Wir müssen alle warnen, die am Rande des Abgrundes stehen. Gottes Kinder müssen im Kampf gegen Satans Falschheit alle Kräfte einsetzen und seine Bollwerke niederreißen. Jedem Menschen auf der weiten Welt, der es hören will, sollen wir die Grundsätze erklären, die in dem großen Kampf auf dem Spiele stehen, Grundsätze, von denen ihr Seelenheil abhängt. Den Menschen nah und fern sollen wir die Frage vorlegen: "Folgst du dem großen Abtrünnigen in Ungehorsam gegen Gottes Gesetz, oder folgst du dem Sohn Gottes, der gesagt hat: ‚Ich habe meines Vaters Gebote gehalten'?"

Das ist die vor uns liegende Aufgabe, zu diesem Zwecke wurden unsre Verlagshäuser gegründet; es ist das Werk, das Gott von ihnen erwartet.

Eine Darstellung christlicher Grundsätze

Wir sollen nicht nur die Lehre der Wahrheit veröffentlichen, sondern sie in unserm Wesen und Leben auch praktisch veranschaulichen. Unsre Verlagsanstalten sollen vor der Welt als eine Verkörperung christlicher Grundsätze gelten. Wenn diese Einrichtungen die ihnen von Gott gesetzten Ziele erfüllen, steht Christus selbst an der Spitze der Arbeitskräfte. Heilige Engel überwachen die Arbeit in jeder Abteilung. Alles, was getan wird, soll den Stempel des Himmels tragen und die Herrlichkeit des Charakters Gottes widerspiegeln.

Gott hat angeordnet, daß sein Werk der Welt in klaren, heiligen Zügen dargestellt wird. Er möchte, daß seine Kinder durch ihr Leben zeigen, wie überlegen das Christentum dem Weltsinn ist. Durch seine Gnade ist Vorkehrung getroffen, daß wir in all unserm geschäftlichen Tun die Erhabenheit der himmlischen Grundsätze über die Regeln der Welt zeigen können. Wir sollen erkennen lassen, daß wir nach einem höheren Plan wirken als die Weltmenschen. In allen Dingen sollen wir Reinheit des Charakters beweisen, um zu zeigen, daß die angenommene und ausgelebte Wahrheit ihre Empfänger zu Söhnen und Töchtern Gottes, des himmlischen Königs, macht und daß diese in ihrem Tun ehrenhaft und in den kleinen wie in den großen Dingen des Lebens gewissenhaft, treu und aufrichtig sind.

Gott möchte, daß in unserm ganzen Werk, sogar in den mechanischen Verrichtungen, die Vollkommenheit seines Charakters zum Vorschein kommt. Die Genauigkeit, Geschicklichkeit, Einfühlung, Weisheit und Vollkommenheit, die Gott beim Bau des irdischen Heiligtums forderte, sollen in allem zu erkennen sein, was in seinem Dienst geschieht. Alles in seinem Dienst soll in seinen Augen so rein und wertvoll sein wie das Gold, der Weihrauch und die Myrrhe, die die Weisen aus dem Morgenlande dem Heiland als Kind in aufrichtigem, unverfälschtem Glauben darbrachten.

Auch in ihrem Geschäftsleben sollen die Nachfolger Christi Lichtträger für die Welt sein. Gott bittet sie nicht, sich selbst anzustrengen, damit sie leuchten. Er billigt keinen selbstzufriedenen Versuch, überlegene Frömmigkeit zur Schau zu tragen. Er wünscht, daß ihre Seelen von den Grundsätzen des Himmels erfüllt sind, und wenn sie mit der Welt in Berührung kommen, werden sie das Licht offenbaren, das in ihnen ist. Ihre Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit und unerschütterliche Zuverlässigkeit in allem, was sie tun, wird ein Mittel zur Erleuchtung sein.

Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden. Es kommt durch die sanfte, stille Wirkung des Wortes Gottes, durch das inwendige Wirken seines Geistes und die Gemeinschaft der Seele mit ihm, der ihr Leben ist. Die stärkste Verkörperung seiner Macht wird an Menschen sichtbar, die vollkommen in das Wesen Christi umgewandelt sind.

Äußere Erscheinungen, wie etwa Wohlhabenheit, hohe Stellung, kostbare Bauten oder Einrichtungen, sind für den Fortschritt des Werkes Gottes nicht notwendig, ebensowenig besondere Leistungen, die den Beifall der Menschen ernten und zur Eitelkeit verleiten. Weltlicher Aufwand, und sei er noch so eindrucksvoll, hat vor Gott keinen Wert.

Wir sollen uns wohl um Vervollkommnung in äußeren Dingen bemühen, müssen uns jedoch stets vor Augen halten, daß dieses Ziel nicht zur Hauptsache gemacht werden darf; es muß den höheren Belangen untergeordnet bleiben. Über dem Sichtbaren und Vergänglichen schätzt Gott das Unsichtbare und Ewige. Das Sichtbare hat nur dann Wert, wenn es ein Ausdruck des Unsichtbaren ist. Die erlesensten Schöpfungen der Kunst besitzen nicht die Schönheit, die mit der Schönheit des Charakters verglichen werden könnte, welche die Frucht des Wirkens des Heiligen Geistes im Menschen ist.

Als Gott seinen Sohn in die Welt sandte, gab er den Menschen einen unvergänglichen Reichtum, einen Schatz, gegen den alle Schätze der Menschen seit Beginn der Welt nichts sind. Christus kam auf diese Erde und trat, erfüllt von der ganzen Liebe der Ewigkeit, vor die Menschen. Das ist der Schatz, den wir durch die Verbindung mit Christus empfangen, enthüllen und an andere weitergeben sollen.

Unsre Anstalten werden das Werk Gottes so darstellen, wie sich die Angestellten ihm weihen und hingeben, und zwar dadurch, daß sie die umwandelnde Macht der Gnade Christi offenbaren. Wir sollten uns von der Welt unterscheiden, weil Gott uns sein Siegel aufgedrückt und sein Wesen der liebe in uns offenbart hat. Unser Erlöser bekleidet uns mit seiner Gerechtigkeit.

In der Auswahl von Männern und Frauen für seinen Dienst fragt Gott nicht danach, ob sie gebildet, beredt oder wohlhabend sind. Er fragt: "Sind sie so demütig, daß ich sie meine Wege lehren kann? Kann ich meine Worte in ihren Mund legen? Werden sie mich darstellen?"

Gott kann jeden Menschen in dem Maße gebrauchen, wie er seinen Geist in des Menschen Seele senken kann. Die ihm angenehmen Werke sind Taten, die sein Bild widerspiegeln. Seine Nachfolger sollen als Beglaubigungsschreiben die unauslöschlichen Wesenszüge seiner unsterblichen Grundsätze tragen.

Missionsunternehmungen

Unsre Verlagshäuser sind von Gott verordnete Zentren, durch die ein Werk verrichtet werden soll, dessen Bedeutung noch gar nicht abzusehen ist. Es gibt Einflußmöglichkeiten, die bis jetzt kaum wahrgenommen wurden, bei denen Gott aber ihre Mitarbeit verlangt.

Durch das Vordringen der Botschaft der Wahrheit in neue Gebiete sollen nach Gottes Absicht ständig neue Zentren geschaffen werden. In der ganzen Welt sollten seine Kinder Gedenksteine seines Sabbats errichten, des Zeichens zwischen ihm und ihnen, daß er sie heiligt. An verschiedenen Stellen in den Missionsgebieten müssen Verlagshäuser entstehen. Das Wesen des Werkes darzustellen, Mittelpunkte des Wirkens und der Einflußnahme zu sein, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu erwecken, die Gaben und Fähigkeiten der Gläubigen zu entwickeln, die neuen Gemeinden zu vereinen, die Bemühungen der Prediger zu unterstützen, ihnen Möglichkeiten für eine leichtere Verbindung mit den Gemeinden und für eine schnellere Verbreitung der Botschaft zu geben -- dies alles und noch viele andere Überlegungen sprechen für die Errichtung von Verlagszentren in den Missionsgebieten.

Es ist die Pflicht, ja die Freude unsrer Anstalten, an diesem Werk mitzuarbeiten; sie wurden auf Selbstaufopferung gegründet, sind durch die selbstverleugnenden Gaben der Kinder Gottes und die selbstlose Arbeit seiner Diener erbaut worden. Gott will, daß sein Volk bei der Errichtung von neuen Zentren in andern Gebieten den gleichen Opfergeist offenbare und die gleiche Hilfsbereitschaft an den Tag lege.

Für die Anstalten wie für den einzelnen gilt das gleiche Gesetz, Sie sollen nicht nur an sich denken. Ist eine Anstalt gegründet und gewinnt sie Macht und Einfluß, dann soll sie nicht ständig danach trachten, sich noch größere Möglichkeiten zu sichern. Für jede Anstalt wie für jeden einzelnen gilt, daß uns gegeben wird, um weiterzugeben. Gott gibt uns, damit wir geben. Sobald eine Anstalt festen Grund gewonnen hat, sollte sie andern Anstalten Gottes helfen, bei denen größere Bedürfnisse vorliegen.

Das stimmt mit den Grundsätzen des Gesetzes und des Evangeliums überein, Grundsätzen, die im Leben Jesu erläutert werden. Der stärkste Beweis für die Aufrichtigkeit unsrer Treue zu Gottes Gesetz und für das Bekenntnis unsrer Ergebenheit zu unserm Erlöser ist selbstlose und aufopfernde Liebe zu unsern Mitmenschen.

Es ist der Ruhm des Evangeliums, daß es auf dem Grundgedanken der Wiederherstellung des göttlichen Bildes im gefallenen Menschen gegründet ist, und zwar durch eine ständige Offenbarung des Wohltuns. Wo immer dieser Grundgedanke betätigt wird, ruht Gottes Wohlgefallen darauf.

Wer um der Wahrheit willen Christi Beispiel der Selbstverleugnung befolgt, wird einen starken Eindruck auf die Welt machen. Sein Beispiel wirkt überzeugend und ansteckend. Die Menschen sehen, daß unter Gottes Kindern der Glaube herrscht, der durch die Liebe tätig ist und der das Herz von Selbstsucht reinigt. Im Leben derer, die den Geboten Gottes gehorsam sind, sehen Weltmenschen den überzeugenden Beweis, daß das Gesetz Gottes ein Gesetz der Liebe zu Gott und den Menschen ist.

Gottes Werk soll immer seine Güte bezeugen. So wie dies im Wirken unsrer Anstalten erkennbar ist, werden sie das Vertrauen der Leute gewinnen und Hilfsquellen für das Wachstum seines Reiches erschließen. Gott wird seinen Segen vorenthalten, wo man in irgendeinem Zweig seines Werkes selbstsüchtige Ziele verfolgt. Hingegen wird er seine Kinder in der ganzen Welt mit Gütern beschenken, wenn sie diese zum Segen der Menschen verwenden.

Wir werden erleben, was sich in den Tagen der Apostel ereignete, wenn wir von ganzem Herzen Gottes Grundsatz des Wohltuns annehmen und in allen Dingen den Weisungen seines Heiligen Geistes gehorchen.

Ausbildungsstätten für Angestellte

Unsre Anstalten sollten im höchsten Sinne Missionsanstalten sein; Missionsarbeit aber beginnt immer bei denen, die uns am nächsten sind. In jeder Anstalt gibt es Missionsarbeit zu tun. Vom Geschäftsführer bis zum bescheidensten Arbeiter sollten sich alle für die Unbekehrten unter ihnen verantwortlich fühlen. Sie sollen sich ernsthaft darum bemühen, sie zu Christus zu führen. Als Erfolg ihrer Bemühungen werden viele gewonnen werden und sich im Dienste Gottes als gläubig und treu erweisen.

Wenn sich unsre Verlagshäuser für die Missionsgebiete verantwortlich fühlen, werden sie die Notwendigkeit einer umfassenden und gründlichen Ausbildung ihrer Angestellten erkennen. Es wird ihnen die Bedeutung ihrer Fähigkeiten für diese Arbeit klar werden und wie notwendig es ist, die Evangeliumsarbeiter nicht nur zum Aufbau des Werkes innerhalb ihres Landes, sondern auch zu einer wirksamen Hilfeleistung für Anstalten in neuen Gebieten zu ertüchtigen.

Gott will, daß unsre Verlagshäuser sowohl in geschäftlicher wie in geistlicher Hinsicht erfolgreiche Ausbildungsstätten sind. Geschäftsführer und Angestellte müssen stets daran denken, daß Gott Vollkommenheit in allen Dingen erwartet, die mit seinem Dienst zusammenhängen. Allen, die zur Ausbildung in unsre Anstalten eintreten, muß dies klargemacht werden. Alle sollen die Möglichkeit haben, ihre größtmögliche Leistungsfähigkeit zu erreichen. Sie könnten mit den verschiedenen Zweigen des Werkes vertraut werden, so daß sie bei einem Ruf in andre Felder eine umfassende Ausbildung haben und befähigt sind, verschiedene Verantwortungen zu übernehmen.

Die Lehrlinge schule man so, daß sie nach der Zeit im Verlagshaus hinausgehen und die verschiedenen Verlagsarbeiten in geschickter Weise aufnehmen können. Durch den besten Einsatz ihrer Kräfte treiben sie das Werk Gottes voran und sind in der Lage, die empfangenen Kenntnisse auch andern mitzuteilen.

Alle Angestellten sollte die Tatsache beeindrucken, daß sie nicht nur in geschäftlicher Hinsicht ausgebildet werden sollen, sondern auch darin, geistliche Verantwortung zu übernehmen. Jeder Angestellte sei von der Wichtigkeit einer persönlichen Verbindung mit Christus durchdrungen und habe Christi Macht, zu erlösen, persönlich erfahren. Die Angestellten sind so wie die Jugend in den Prophetenschulen zu erziehen. Ihr Innenleben werde von Gottes erwählten Werkzeugen gebildet. Es wäre gut, wenn alle eine Ausbildung in biblischen Dingen erhielten und in den Grundsätzen der Wahrheit gewurzelt und gegründet würden, damit sie den Weg des Herrn gehen, Gerechtigkeit üben und richtig urteilen könnten.

Bemüht euch in jeder nur möglichen Weise, den Missionsgeist zu wecken und zu ermutigen. Die Angestellten müssen stark von der Gnade beeindruckt sein, in diesem letzten Rettungswerk Gottes helfen zu dürfen. Möge jeder gelehrt sein, praktische Seelsorge an dem Platz zu treiben, wo er sich gerade befindet. Alle sollten lernen, in allen Missionsbemühungen das Wort Gottes als Richtschnur zu nehmen. Wird ihnen das Wort des Herrn mitgeteilt, dann empfangen sie mancherlei Anregungen, die sie befähigen, in den Missionsgebieten so zu arbeiten, daß Gott aus seinem Weinberg der beste Ertrag gebracht werden kann.

Gottes Plan erfüllt

Christus möchte durch die Fülle seiner Macht seine Kinder so stärken, daß die ganze Welt durch sie von einer Atmosphäre der Gnade umgeben wird. Wenn sich seine Kinder von ganzem Herzen Gott weihen, wird diese Absicht verwirklicht werden. Das Wort des Herrn an alle, die in unsern Anstalten tätig sind, lautet: "Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt!" Jesaja 52,11. Laßt in allen unsern Anstalten die Selbstsucht der selbstlosen Liebe und Arbeit für Seelen nah und fern weichen. Dann wird sich das heilige Öl der beiden Ölbäume in die goldenen Röhren ergießen, die sich in empfangsbereite Gefäße entleeren. Dann wird das Leben der Diener Christi Auslegung der Wahrheit durch die Tat sein.

Liebe, Gottesfurcht und das Wissen um Gottes Güte und Heiligkeit werden jede Anstalt durchwehen. Eine Atmosphäre der Liebe und des Friedens wird jede Abteilung durchdringen. Jedes Wort, jede Tat wird einen Einfluß ausüben, der dem Einfluß des Himmels entspricht. Christus wird im Menschen und der Mensch in Christus bleiben. In allem Tun und Lassen wird sich nicht das Wesen sterblicher Menschen, sondern das Wesen des unendlichen Gottes zeigen. Der göttliche Einfluß heiliger Engel wird das Innere derer durchdringen, die mit den Evangeliumsarbeitern in Berührung kommen; es wird ein guter Einfluß von ihnen ausgehen.

Sind die Angestellten so ausgebildet, dann werden sie bei einem Ruf in neue Gebiete als Vertreter des Heilandes hinausgehen. Sie können in seinem Dienst Verwendung finden und sind fähig, andern durch Lehre und Beispiel die Wahrheit für die gegenwärtige Zeit zu vermitteln. Das durch göttliche Kraft geformte Wesen wird Licht und Klarheit vom Himmel empfangen und als ein Zeuge vor der Welt stehen, der zum Thron des lebendigen Gottes weist.

Dann wird das Werk gründlich und mit doppelter Kraft vorangehen. Die Angestellten aller Zweige werden mit neuer Leistungsfähigkeit ausgerüstet. Die als Gottes Botschafter hinausgesandten Schriften werden das Siegel des Ewigen tragen. Lichtstrahlen aus dem oberen Heiligtum werden die in ihnen enthaltenen kostbaren Wahrheiten begleiten. Wie nie zuvor haben sie Kraft, die Menschen ihrer Sünde zu überführen, einen Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit zu erwecken und eine lebhafte Besorgnis um die unvergänglichen Dinge zu erzeugen. Die Menschen werden die Versöhnung der Sünden und die ewige Gerechtigkeit erkennen, die der Heiland durch sein Opfer gebracht hat. Viele werden teilhaben an der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes und mit dem Volke Gottes den bald in Kraft und Herrlichkeit wiederkommenden Herrn und Heiland willkommen heißen.