Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 3

Kapitel 25

Druckaufträge für andre

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Der Herr gab Anweisung, daß Verlagshäuser zur Verbreitung der gegenwärtigen Wahrheit und zur Durchführung der damit zusammenhängenden geschäftlichen Unternehmungen errichtet werden. Gleichzeitig sollen sie in Berührung mit der Welt bleiben, damit die Wahrheit wie ein Licht auf den Leuchter gestellt werde, um allen zu leuchten, die im Hause sind. Daniel und seine Gefährten kamen nach Gottes Vorsehung mit den großen Männern Babylons in Verbindung, damit diese mit der Religion der Hebräer bekannt wurden und erfuhren, daß Gott über alle Königreiche herrscht.

Daniel erhielt die schwierigste Stellung, aber während er seine Pflichten als Staatsmann gewissenhaft erfüllte, weigerte er sich standhaft, irgend etwas zu tun, das sich gegen Gott richtete. Das führte zu einer Auseinandersetzung, durch die der Herr den König von Babylon auf den Glauben Daniels aufmerksam machte. Gott hatte Licht für Nebukadnezar, durch Daniel wurden dem Könige die in den Weissagungen über Babylon und andre Königreiche angekündigten Ereignisse gezeigt. Die Deutung des Traumes Nebukadnezars führte dazu, daß Jahwe als mächtiger gepriesen wurde denn alle Herrscher auf Erden. Auf diese Weise wurde Gott durch die Treue Daniels geehrt. Der Herr wünscht, daß unsre Verlagshäuser in ähnlicher Weise für ihn zeugen.

Gelegenheiten im Geschäftsverkehr

Eines der Mittel, das diese Anstalten mit der Welt in Berührung bringt, ist der Geschäftsverkehr. Er öffnet der Verbreitung des Lichtes der Wahrheit eine Tür. Die Angestellten selbst mögen der Meinung sein, nur weltliche Geschäfte zu tätigen, während sie gerade einen Dienst ausüben, der Fragen über den Glauben und die Grundsätze hervorruft, die sie vertreten. Wenn sie den rechten Geist besitzen, werden sie zur rechten Zeit treffende Worte sprechen können. Wenn das Licht der himmlischen Wahrheit und Liebe in ihnen ist, wird es aus ihnen auch hervorleuchten. Selbst die Art ihrer Geschäftsführung wird das Wirken göttlicher Grundsätze offenbaren. Von unsern Mitarbeitern kann man wie von einem geschickten Handwerker vor alters sagen: Ich "habe ihn erfüllt mit dem Geist Gottes, mit Weisheit und Verstand und Erkenntnis und mit allerlei Geschicklichkeit". 2.Mose 31,3.

Nicht an erster Stelle

In keinem Falle dürfen unsre Verlagsanstalten in der Hauptsache Geschäftsunternehmungen sein. Stellt man dies an die erste Stelle, denn werden die Angestellten der Verlagshäuser den Zweck aus den Augen verlieren, zu dem diese errichtet wurden, und ihre Arbeit wird an Wert verlieren.

Es besteht die Gefahr, daß Geschäftsführer, die geistlich falsch ausgerichtet sind, Geschäftsabschlüsse tätigen, um strittige Dinge allein um des Gewinnes willen zu veröffentlichen. Die Folge solcher Unternehmungen ist, daß man den Zweck aus den Augen verliert, zu dem die Verlagsanstalten gegründet wurden, und so wird der Verlag wie irgendein beliebiges geschäftliches Unternehmen angesehen. In dieser Weise geschieht es, daß Gott verunehrt wird.

In einigen Verlagshäusern erfordern die geschäftlichen Notwendigkeiten ständig neue teure Maschinen und andre Dinge. Die hierzu erforderlichen Ausgaben sind für den Verlag eine starke Belastung seiner Geldmittel. Die sich steigernde Arbeitsmenge erfordert nicht nur eine größere Anlage, sondern auch mehr Arbeitskräfte, als man gründlich ausbilden kann.

Es wird erwartet, daß der geschäftliche Betrieb finanziellen Nutzen bringt. Ein Fachmann machte einen genauen Kostenüberschlag der Arbeit unsrer führenden Verlagshäuser. Er legte die Bilanz vor und zeigte, daß der Verlust den Gewinn übersteigt. Er legte ferner dar, daß diese Arbeit die Angestellten in eine ständige Hetzjagd hineintrieb. Wo aber Eile, Hetze und weltliche Geschäftigkeit die Oberhand haben, schwinden Frömmigkeit und Gottergebenheit.

Es ist nicht notwendig, die geschäftlichen Verbindungen gänzlich vom Verlagshaus zu trennen, denn dies würde den Lichtstrahlen, die in die Welt hinausgehen sollen, die Türe verschließen. Die Verbindungen mit der Außenwelt brauchen für die Angestellten nicht nachteilig zu sein, so wie auch Daniels Dienst als Staatsmann keine Abkehr von seinem Glauben und seinen Grundsätzen bewirkte. Wenn sie aber die geistlichen Angelegenheiten der Anstalt untergraben, sollte man die Tätigkeit für die Außenwelt abbrechen. Das Werk muß für die Wahrheit zeugen. Das soll immer an erster und die geschäftlichen Belange erst an zweiter Stelle stehen. Es ist unsre Aufgabe, der Welt die Warnungs- und Gnadenbotschaft zu verkünden.

Die Preise

In den Bemühungen, weltliche Kundschaft zu gewinnen, um die Geldverlegenheit der Verlagshäuser zu beheben, hat man die Preise so niedrig angesetzt, daß die Arbeit keinen Nutzen bringt. Die sich schmeichelten, einen Gewinn zu erzielen, hatten keine genaue Aufstellung aller Ausgaben angefertigt. Senkt nicht die Preise, um einen Auftrag zu bekommen! Nehmt nur solche Arbeit an, die einen Gewinn abwirft!

Es darf in unserm Geschäftsgebaren auch nicht einen Schatten von Selbstsucht oder Übervorteilung geben. Niemand darf aus der Unwissenheit oder Not eines Menschen Vorteile ziehen, indem er für eine geleistete Arbeit oder für Waren zu hohe Preise fordert. Eine starke Versuchung lauert, vom rechten Wege abzuweichen; zahllose Gründe bieten sich förmlich an, die für Anpassung an Gewohnheiten und Annahme von Praktiken sprechen, die im Grunde unehrlich sind. Einige wenden ein, daß man sich im Umgang mit Betrügern deren Gepflogenheiten anpassen müßte, da man sonst bei strenger Redlichkeit sein Geschäft ruinieren und seinen Lebensunterhalt nicht verdienen könne. Wo bleibt da das Vertrauen zu Gott? Er hat uns als Söhne und Töchter angenommen unter der Bedingung, daß wir von der Welt ausgehen, uns absondern und nichts Unreines anrühren. Wie jedem einzelnen Christen, so gelten auch seinen Anstalten die Worte: "Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit." Die anschließende Verheißung, daß alles zu diesem Leben Notwendige hinzugefügt wird, ist ganz sicher. Schreibt mit eiserner Feder in euer Gewissen wie in einen Felsen, daß wirklicher Erfolg in diesem und im zukünftigen Leben nur durch gewissenhaftes Festhalten an den ewigen Grundsätzen des Rechtes errungen wird.

Verderbliches Schrifttum

Führen unsre Verlagshäuser einen großen Teil Geschäftsaufträge durch, dann besteht die große Gefahr, daß man eine nicht einwandfreie Art von Schrifttum einführt. Bei einer Gelegenheit, als ich auf diese Gefahr aufmerksam gemacht wurde, fragte mein Führer einen, der eine verantwortliche Stellung in einem Verlagshaus bekleidete: "Was erhältst du für diese Arbeit?" Die Summen wurden ihm genannt. Hierauf sagte er: "Das ist zu wenig. Wenn du auf diese Weise verdienen willst, wirst du Verluste erleiden. Doch wenn du auch viel mehr erhieltest, diese Art von Schrifttum kann nur mit großem Verlust herausgegeben werden. Der Einfluß auf die Angestellten ist schlecht. Alle Botschaften, die Gott ihnen sendet und die ihnen die Heiligkeit des Werkes vor Augen stellen, werden wirkungslos, indem ihr so etwas zu drucken erlaubt."

Die Welt ist mit Büchern überflutet, die man lieber vernichten als verbreiten sollte. Bücher über Indianerkriege und ähnliche Dinge, die nur zum Geldverdienen gedruckt und verbreitet werden, würden besser nie gelesen. Es liegt ein satanischer Zauber in solchen Büchern. Die tief betrübenden Erzählungen von Verbrechen und Greueltaten haben eine bezaubernde Macht auf viele Jugendliche. Sie erwecken in ihnen den Wunsch, sich berühmt zu sehen, sei es auch durch die übelsten Taten. Der Einfluß andrer, mehr geschichtlicher Bücher ist kaum besser. Die Abscheulichkeiten, Grausamkeiten und zügellosen Gewohnheiten, die dort beschrieben werden, haben auf die Gedanken vieler wie ein Sauerteig gewirkt und zu ähnlichen Taten geführt. Bücher, die satanische Gewohnheiten der Menschen beschreiben, machen böse Taten volkstümlich. Die schrecklichen Einzelheiten von Verbrechen und Erbärmlichkeiten brauchen nicht festgehalten zu werden; niemand, der die Wahrheit für diese Zeit glaubt, soll sich dazu hergeben, die Erinnerung daran wachzuhalten.

Liebesromane und wertlose, aufregende Geschichten bilden eine andre Sorte von Büchern, die für jeden Leser ein Fluch sind. Der Verfasser mag eine gute Moral damit verknüpfen und sein ganzes Buch mit religiösen Gefühlen durchweben; dennoch ist in den meisten Fällen Satan in ein Engelsgewand gekleidet, um wirkungsvoller betrügen und verführen zu können. Der Mensch liebt in weitem Maße das, womit sich seine Gedanken beschäftigen. Die Leser frivoler, aufregender Geschichten werden für die ihnen obliegenden Pflichten unbrauchbar. Sie leben ein Traumleben und haben kein Verlangen, in der Schrift zu forschen und himmlisches Manna zu genießen. Der Geist ist geschwächt und verliert seine Kraft, die großen Probleme der Pflicht und des Schicksals zu durchdenken.

Mir wurde gezeigt, daß die Jugendlichen größten Gefahren ausgesetzt sind, wenn sie unsittliche Bücher lesen. Satan leitet die Jugend und auch Erwachsene ständig dazu, sich von wertlosen Erzählungen fesseln zu lassen. Könnte man einen großen Teil der veröffentlichten Bücher vernichten, dann würde man einer Plage wehren, die furchtbar wirkt, indem sie den Geist schwächt und die Herzen verdirbt. Niemand ist in den rechten Grundsätzen so fest, daß er vor der Versuchung sicher wäre. Hört entschlossen damit auf, Minderwertiges und Kitsch zu lesen!

Der Herr gestattet uns nicht, solche Bücher zu drucken noch sie zu verkaufen, denn sie sind ein Mittel, Seelen zu vernichten. Ich weiß, was ich schreibe, denn für diese Sache ist mir das Verständnis geöffnet worden. Niemand, der die Botschaft für diese Zeit glaubt, darf sich an solch einem Werk beteiligen in der Absicht, Geld zu verdienen. Der Herr wird die auf diese Weise erlangten Mittel zunichte machen; er wird mehr zerstreuen, als man gesammelt hat.

Es gibt noch andres Schrifttum, das verderblicher als der Aussatz und schrecklicher als die Plagen Ägyptens ist; vor ihm müssen unsre Verlagshäuser ständig auf der Hut sein. Wenn sie Geschäftsaufträge annehmen, müssen sie sich sehr vorsehen, damit sie nicht Schrifttum aus dem Gebiet Satans in unsre Anstalten hineinbringen. Werke über seelenverderbende Lehren, wie Hypnose, Spiritismus, katholische Gebräuche oder andre Geheimnisse der Gesetzlosigkeit, haben keinen Platz in unsern Verlagshäusern.

Die Angestellten sollen sich nicht mit etwas beschäftigen, das auch nur den leisesten Zweifel an der Gültigkeit oder Reinheit der Heiligen Schrift säen könnte. Unter keinen Umständen dürfen den Jugendlichen, deren Geist so bereitwillig irgend etwas Neues aufgreift, Gedanken des Unglaubens unterbreitet werden. Und wenn dafür auch die höchsten Preise erzielt werden, so bringt die Veröffentlichung doch unendlichen Verlust.

Druckerzeugnisse dieser Art durch unsere Anstalten laufen zu lassen, bedeutet, die verbotene Frucht von dem Baum der Erkenntnis in die Hände der Angestellten zu legen und dann der Welt darzubieten. Man ladet Satan ein, mit seinem bezaubernden Wissen seine Grundsätze sogar in die Anstalten einzuschmuggeln, die der Ausbreitung des geheiligten Werkes Gottes dienen. Bücher dieser Art herauszugeben, heißt die Kanonen des Feindes zu laden, sie in seine Hände zu geben, damit er sie gegen die Wahrheit einsetze.

Nehmt ihr an, daß Jesus im Verlagshaus verweilt, um durch Menschengeist und dienstbereite Engel zu wirken, daß er die gedruckte Wahrheit zu einer Macht gestaltet, die Welt zu warnen, wenn es zugleich Satan erlaubt wird, sogar den Geist der Angestellten im Verlag zu verderben? Kann Gottes Segen auf Schriften ruhen, die aus derselben Druckerei kommen, die satanische Irrlehren und Täuschungen druckt? "Quillt auch ein Brunnen aus einem Loch süß und bitter?" Jakobus 3,11. Die Geschäftsführer unsrer Anstalten müssen wissen, daß sie mit der Annahme ihrer Stellung für die geistige Speise verantwortlich sind, die den Angestellten während der Arbeitszeit gereicht wird. Sie sind ebenso verantwortlich für das Schrifttum, das unsre Druckereien verläßt. Sie werden zur Rechenschaft gezogen für den Einfluß, der durch Druckerzeugnisse ausgeübt wird, die dem Verlag Schande bereiten und die Angestellten oder die Welt irreführen.

Gibt man solchen Dingen in unsern Anstalten Raum, dann wird man feststellen, daß man die scharfsinnige Macht Satans nicht leicht wieder los wird. Wenn man dem Versucher böse Saat zu säen erlaubt, wird diese aufgehen und Frucht tragen. Es wird für ihn gerade in jenen Anstalten eine Ernte heranreifen, die durch die Gaben des Volkes Gottes zum Fortschritt des Werkes Christi errichtet wurden. Infolgedessen werden statt christlicher Arbeiter geschulte Ungläubige in die Welt hinausgesandt werden.

In dieser Sache ruht die Verantwortung nicht nur auf den Geschäftsführern, sondern auch auf den Angestellten. Ich habe allen Angestellten unsrer Verlagshäuser ein Wort zu sagen: Wenn ihr Gott liebt und fürchtet, dann lehnt es ab, irgend etwas mit dem Wissen zu tun zu haben, vor dem Gott Adam warnte. Die Schriftsetzer sollen sich weigern, dergleichen zu setzen, die Korrektoren, es durchgehen zu lassen; die Drucker sollten sich weigern, so etwas zu drucken, und die Buchbinder, so etwas einzubinden. Werdet ihr aufgefordert, derartiges zu bearbeiten, dann beruft eine Versammlung der Verlagsangestellten ein, um darüber Klarheit zu schaffen, was dies zu bedeuten hat. Die Leiter des Verlages mögen einwenden, daß ihr dafür nicht verantwortlich seid, sondern daß die Geschäftsführer diese Angelegenheit zu regeln haben. Dennoch, ihr seid verantwortlich -- verantwortlich für den Gebrauch eurer Augen, eurer Hände und eures Verstandes. Sie sind euch von Gott gegeben, um ihm zu dienen, nicht aber Satan.

Werden in unsern Verlagshäusern Schriften mit Irrtümern gedruckt, die das Werk Gottes hintertreiben, dann wird Gott nicht nur diejenigen zur Verantwortung ziehen, die Satan Fallen legen ließen, sondern alle, die in irgendeiner Weise an dieser Verführung mitwirkten.

Meine Brüder in verantwortlichen Stellungen, hütet euch, eure Mitarbeiter an den Wagen des Aberglaubens und der Irrlehren zu spannen. Laßt die Anstalten, die Gott zur Aussendung lebenspendender Wahrheiten gegeben hat, nicht zu Werkzeugen für die Verbreitung seelenverderblicher Irrtümer werden.

Unsre Verlagshäuser, vom kleinsten bis zum größten, sollen den Druck solcher verderblichen Schriften ablehnen. Alle, mit denen wir in Berührung kommen, sollten wissen, daß unsre Verlage keine Bücher herausgeben, die irgend etwas mit dem zu tun haben, was aus Satans Gebiet stammt.

Wir werden nicht deshalb mit der Welt in Berührung gebracht, um durch die Unwahrheiten der Welt vergiftet zu werden, sondern um die Welt wie ein Sauerteig mit Gottes Wahrheit zu durchdringen.