Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 3

Kapitel 44

Der Wert des Wortes Gottes

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Kommen in unsern Reihen Irrtümer auf, so sollen wir uns ihrethalben nicht in ein Streitgespräch einlassen. Wir sollen getreulich zurechtweisen und die Gedanken der Leute von wunderlichen und irrigen Ansichten ablenken, indem wir dem Irrtum die Wahrheit gegenüberstellen. Die Darbietung geistlicher Themen wird dem Verstand Grundsätze erschließen, die auf einem Fundament ruhen, das so beständig ist wie die Ewigkeit.

Gläubige mit einer festen und unerschütterlich christlichen Überzeugung und mit einem starken Charakter sind dem Meister sehr nützlich. Nichts kann sie vom Glauben trennen; die Wahrheit ist ihnen ein kostbarer Schatz.

Die Wahrheit Gottes wird in seinem Wort gefunden. Wer da meint, die Wahrheit für die Gegenwart irgendwo anders suchen zu müssen, muß erneut bekehrt werden. Sie haben schlechte Gewohnheiten zu lassen und böse Wege aufzugeben. Sie müssen von neuem die Wahrheit in Jesus suchen, damit ihre Wesensbildung in Einklang mit den Lehren Christi ist. Geben sie ihre Ansichten auf und erfüllen sie die ihnen von Gott übertragenen Pflichten, indem sie auf Christus blicken und in sein Bild verwandelt werden, dann sagen sie: "Näher, mein Gott, zu Dir!"

Mit dem Worte Gottes werden wir Jesus Schritt für Schritt näherkommen, unsre Liebe und Hingabe an ihn wird beständig wachsen. Je mehr wir den Geist Gottes in uns wirken lassen, desto mehr werden wir die Bibel als einzige Glaubensgrundlage anerkennen. Das Volk Gottes wird in seinem Wort Blätter vom Baum des Lebens sehen, köstlicher als im Feuer gereinigtes Gold und kräftiger als jedes andre Mittel, uns zu heiligen.

Der Lohn gründlichen Studiums

Christus und sein Wort stehen in vollkommenem Einklang miteinander. Angenommen und befolgt, öffnen sie einen sicheren Weg für die Füße derer, die im Licht wandeln wollen, wie Christus im Licht ist. Würde das Volk Gottes sein Wort recht schätzen, dann könnten wir in der Gemeinde den Himmel auf Erden haben. Die Christen forschten voll Verlangen und Hunger im Worte Gottes. Sie würden sich die Zeit abringen, um Schriftstelle mit Schriftstelle zu vergleichen und über das Wort nachzudenken. Sie verlangten mehr nach dem Licht des Wortes als nach Tageszeitungen, Illustrierten oder Romanen. Ihr größter Wunsch wäre es, das Wesen des Gottessohnes in sich aufzunehmen. Infolgedessen gestaltete sich ihr Leben nach den Grundsätzen und Verheißungen des Wortes, dessen Unterweisung für sie wie die Blätter des Lebensbaumes wäre. In ihnen würde es zu einem Brunnen, dessen Wasser in das ewige Leben quillt. Erquickende Ströme der Gnade erfrischten und belebten die Seele und ließen alle Mühe und Last vergessen. Sie würden durch die von Gottes Geist eingegebenen Worte gestärkt und ermutigt.

Die Prediger wären von göttlichem Glauben erfüllt und ihre Gebete durch den Ernst und die Gewißheit der göttlichen Wahrheit gekennzeichnet. Im Sonnenschein des Himmels würde alle Müdigkeit überwunden. Die Wahrheit wäre mit ihrem Leben verwoben, und ihre himmlischen Grundsätze würden wie ein frischer, sprudelnder Strom die Sehnsucht der Seele stillen.

Die Gedanken des Herrn bilden die Richtschnur für das Leben des Christen. Das ganze Wesen ist von den lebenspendenden Grundsätzen des Himmels durchdrungen. Die Nichtigkeiten, mit denen so viele Leute ihre Zeit vertun, werden angesichts der gesunden heiligenden Frömmigkeit der Schrift so klein, wie sie wirklich sind.

Die Bibel, und zwar die Bibel allein kann diese gute Wirkung hervorbringen. Sie ist die Weisheit und die Kraft Gottes und wirkt machtvoll in einem aufnahmebereiten Herzen. Ach, welche Höhen könnten wir erreichen, wenn wir unsern Willen dem Willen Gottes unterstellten! Wir brauchen die Kraft Gottes, wo immer wir sind. Oberflächlichkeit schwächt die Gemeinde und macht sie gleichgültig. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist suchen und sehnen sich nach Werkzeugen, durch die sie der Welt die göttlichen Grundsätze der Wahrheit vermitteln können.

Künstliche Lichter mögen aufleuchten und himmlischen Ursprung vortäuschen, aber sie leuchten nicht wie der Stern der Heiligkeit, der Stern himmlischen Glanzes, der die Füße des Pilgers und Fremdlings in die Stadt Gottes leitet. Falsche Lichter werden an die Stelle der echten treten, und viele Seelen werden eine Zeitlang getäuscht werden. Gott bewahre uns davor, daß es auch uns so ergehe! Das wahre Licht scheint jetzt und wird die Seelen erleuchten, deren Fenster himmelwärts geöffnet sind.