Aus der Schatzkammer der Zeugnisse -- Band 3

Kapitel 65

Ruf nach ärztlichen Missionaren

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Wir leben in den letzten Tagen. Das Ende aller Dinge steht vor der Tür. Schnell erfüllen sich die Zeichen, die Christus vorausgesagt hat. Stürmische Zeiten liegen vor uns, aber laßt uns kein Wort des Unglaubens oder der Mutlosigkeit äußern. Der die Notwendigkeiten der Lage kennt, wird es so führen, daß den Evangeliumsarbeitern an den verschiedenen Orten Vorteile erwachsen, durch die sie die Aufmerksamkeit der Leute wirkungsvoller wecken können. Er weiß um die Nöte und Bedürfnisse des Schwächsten seiner Herde, und er sendet seine Botschaft in alle Welt. Er liebt uns mit ewiger Liebe. Laßt uns daran denken, daß wir eine Heilsbotschaft für eine sündenkranke Welt tragen. Möge der Herr unsern Glauben stärken und uns erkennen lassen, daß wir nach seinem Willen alle mit seiner Heilweise und mit seiner Barmherzigkeit bekannt werden! Er möchte, daß das Licht seiner Gnade an vielen Orten leuchtet.

Krankenhäuser im Dienste der Mission

An vielen Orten gibt es Seelen, die die Botschaft noch nicht gehört haben. Deshalb muß das Werk der ärztlichen Mission mit einem Eifer vorangetragen werden, wie es bisher noch nie geschehen ist. Dieses Werk ist die Tür, durch die die Wahrheit in den großen Städten Eingang findet; deshalb müssen an vielen Orten Krankenhäuser eingerichtet werden.

Heilstätten sind ein erfolgreiches Mittel, um alle Klassen der Bevölkerung zu erreichen. Unsre Krankenhäuser sind die rechte Hand des Evangeliums und öffnen Wege, auf denen leidende Menschen mit der frohen Botschaft der Heilung durch Christus erreicht werden. Die Kranken in den Anstalten können gelehrt werden, ihren Zustand dem großen Arzt anzuvertrauen, der ihre Bemühungen zur Gesundung unterstützen wird, indem er ihnen die Heilung der Seele und des Körpers schenkt.

Christus weilt nicht mehr persönlich auf Erden, um durch Städte und Dörfer gehen und die Kranken heilen zu können; er hat uns beauftragt, das von ihm begonnene Werk der ärztlichen Mission fortzuführen. Wir sollen hierin unser Bestes leisten. Es sollen Anstalten zur Versorgung von Kranken gegründet werden, wo erkrankte Männer und Frauen unter der Obhut gottesfürchtiger Ärzte ohne giftige Medikamente behandelt werden.

Ich bin unterrichtet worden, daß wir mit dem Werk, das auf dem Gebiet der Lebensreform geschehen muß, nicht zögern sollen. Durch dieses Werk können wir überall Seelen erreichen. Mir wurde besonders Licht darüber gegeben, daß viele Seelen in unsern Krankenhäusern die gegenwärtige Wahrheit annehmen und ihr folgen werden. In diesen Anstalten soll man Männer und Frauen lehren, wie sie für ihren Körper sorgen und gleichzeitig zum Glauben kommen können. Sie sollen unterrichtet werden, was es bedeutet, das Fleisch des Sohnes Gottes zu essen und sein Blut zu trinken. Christus sagt: "Die Worte, die ich rede, die sind Geist und sind Leben." Johannes 6,63.

Unsre Krankenhäuser sollen Schulen sein, in denen man auf dem Gebiet der ärztlichen Mission Unterricht erteilt. Sie sollen den sündenkranken Seelen die Blätter vom Lebensbaum darreichen, die ihnen Frieden, Hoffnung und Glauben an Jesus spenden.

Laßt das Werk des Herrn vorangehen. Die ärztliche Mission und das Erziehungswerk sollen wachsen. Ich weiß, daß es uns an eifrigen, ergebenen, verständigen und befähigten Mitarbeitern mangelt. In jeder großen Stadt müßte die ärztliche Mission vertreten sein. Viele sollten sich jetzt fragen: "Herr, was willst du, daß ich tun soll?" Apostelgeschichte 9,6. Der Herr hat die Absicht, daß seine Heilmethode ohne giftige Arzneimittel durch unsre Heilanstalten in jeder großen Stadt hervorrage. Gott verleiht allen heiligen Adel, die weiter vorangehen und in alle Orte vordringen, wo immer sie Eingang finden. Satan will das Werk so schwierig wie möglich machen, aber auf alle aufrichtigen Mitarbeiter wird sich göttliche Kraft herabsenken. Wir wollen darum, geführt von der Hand unsres himmlischen Vaters, jede Gelegenheit wahrnehmen, das Werk Gottes auszubreiten.

Der Herr spricht zu allen ärztlichen Missionaren und sagt: Geh, arbeite heute zur Errettung von Seelen in meinem Weingarten. Gott hört die Gebete aller, die ihn in Wahrheit suchen. Er hat die Kraft, die wir alle brauchen. Er erfüllt das Herz mit Liebe, Freude, Frieden und Heiligkeit. Der Charakter wird immerfort entwickelt. Wir können es uns nicht erlauben, unsre Zeit damit zu verbringen, den Absichten Gottes entgegenzuwirken.

Einige Ärzte finden es vorteilhaft, sich nach ehemaliger Tätigkeit in unsern Krankenhäusern in der Nähe dieser Anstalten niederzulassen. Sie verschließen dabei ihre Augen vor dem großen vernachlässigten und unbearbeiteten Gebiet, in dem selbstloses Wirken vielen zum Segen würde. Missionsärzte können einen erhebenden, veredelnden und heiligenden Einfluß ausüben. Ärzte, die dies nicht tun, mißbrauchen ihre Kraft und vollbringen eine Arbeit, die der Herr nicht anerkennt.

Die Ausbildung von Mitarbeitern

Wenn der Herr je durch mich gesprochen hat, dann jetzt, wenn ich sage, daß alle Diener im Erziehungswerk, im Predigtamt und in der ärztlichen Mission eine Einheit bilden müssen, in der alle unter der Aufsicht Gottes arbeiten, einander helfen und einer dem andern zum Segen wird.

Die Angestellten in unsern Schulen und Krankenhäusern sollen in ernsthafter Bereitwilligkeit arbeiten. Die Arbeit, die unter der Leitung des Heiligen Geistes und aus Liebe zu Gott und den Menschen geschieht, wird das göttliche Siegel tragen und Menschenherzen beeindrucken. Der Herr ruft unsre jungen Leute auf, unsre Schulen zu besuchen und sich schnell zum Dienst ausrüsten zu lassen. Außerhalb der Städte sollen an verschiedenen Plätzen Schulen gegründet werden, in denen unsre Jugend eine Ausbildung empfangen kann, die sie bereit macht, in die Evangeliumsarbeit oder in die ärztliche Mission einzutreten.

Man muß dem Herrn Gelegenheit geben, den Menschen ihre Pflicht zu zeigen und auf ihre Herzen einzuwirken. Niemand sollte sich verpflichten, für eine Reihe von Jahren unter der Leitung einer Gruppe von Menschen oder in einem besonderen Zweig des Werkes Gottes zu dienen; denn der Herr selbst wird Männer berufen, wie er vor alters demütige Fischer berief; er selbst wird sie in bezug auf ihr Arbeitsgebiet und die Arbeitsweise unterrichten, die sie beachten sollen. Er wird Männer vom Pflug und aus verschiedenen Tätigkeiten holen, damit sie Seelen am Rande des Verderbens die letzte Warnungsbotschaft bringen. Es gibt viele Wege, für den Meister zu wirken; der große Lehrer wird diesen Mitarbeitern das Verständnis öffnen, damit sie die Wunder in seinem Wort sehen.

Krankenschwestern als Evangelistinnen

Christus, der große Missionsarzt, ist unser Vorbild. Von ihm steht geschrieben, "daß er umherging im ganzen galiläischen Lande, lehrte in ihren Schulen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk". Matthäus 4,23. Er heilte die Kranken und predigte das Evangelium. In seinem Dienst war das Heilen eng mit dem Lehren verknüpft, in unsern Tagen braucht es nicht getrennt zu sein.

Die Krankenschwestern sollen in unsern Anstalten so ausgebildet werden, daß sie als Seelengewinner in die ärztliche Mission hinausgehen und den Dienst am Wort mit dem Bemühen um körperliche Heilung verbinden können.

Inmitten sittlicher Finsternis müssen wir unser Licht leuchten lassen. Viele, die sich jetzt noch im Dunkeln befinden, werden erkennen, daß es für sie noch eine Hoffnung auf Rettung gibt, wenn sie in uns einen Widerschein des Lichtes der Welt sehen. Wenn euer Licht auch klein sein mag, so sollt ihr doch daran denken, daß der Herr es euch gab und euch dafür verantwortlich macht, daß ihr es leuchten laßt. Irgend jemand mag seine Kerze an eurem Licht anzünden, und sein Licht kann das Mittel werden, andre aus der Finsternis herauszuführen.

Rings um uns stehen Türen zum Dienst offen. Wir könnten uns mit unsern Nachbarn bekannt machen und sie zu Christus zu führen suchen. Wenn wir es tun, wird er unsre Arbeit anerkennen und mit uns wirken.

Oft baten die Einwohner einer Stadt Jesus, daß er bei ihnen wohnen und sein Werk in ihrer Mitte fortsetzen möchte. Er pflegte ihnen dann zu sagen, daß er auch die Städte besuchen müsse, die die von ihm verkündigte Wahrheit noch nicht gehört haben. Nachdem er dann an einem Ort die Wahrheit verkündigt hatte, überließ er die Bewohner jenes Ortes sich selbst, damit sie auf dem Empfangenen weiterbauen möchten, während er an einen andern Ort ging. Seine Arbeitsweise soll heute von allen nachgeahmt werden, denen er sein Werk überließ. Wir sollen mit der Botschaft von Ort zu Ort gehen. Sobald die Botschaft an einem Ort verkündigt ist, sollen wir weitergehen und andre warnen.

Man sollte Gruppen bilden und sie sehr gründlich unterrichten, um als Krankenschwestern, Evangelisten, Prediger, Buchevangelisten und Evangeliumsschüler zu arbeiten und einen Charakter nach dem göttlichen Ebenbild zu entwickeln. Jetzt sollten wir uns darauf vorbereiten, in der Schule des Himmels eine bessere Ausbildung zu erhalten.

Durch die Unterweisung, die mir der Herr gegeben hat, weiß ich, daß wir Mitarbeiter haben sollten, die als ärztliche Evangelisten durch Städte und Dörfer reisen. Wer diese Arbeit vollbringt, wird eine reiche Seelenernte aus den höheren und niederen Schichten einbringen. Der Weg für diese Arbeit wird am besten durch den Einsatz treuer Buchevangelisten vorbereitet.

Viele werden ins Arbeitsfeld gerufen werden, von Haus zu Haus zu gehen, Bibelstunden zu geben und mit denen zu beten, die dafür aufgeschlossen sind.

Unsre Prediger, die in der Verkündigung des Wortes erfahren sind, sollen lernen, wie man einfache Behandlungen durchführt, und dann mit Geschick als Seelengewinner in der ärztlichen Mission tätig sein.

Es werden jetzt ärztliche Evangeliumsarbeiter benötigt. Ihr könnt euch jetzt nicht Jahre der Vorbereitung leisten. Bald werden Türen, die jetzt der Wahrheit offenstehen, für immer geschlossen. Verkündigt heute die Botschaft. Wartet nicht, bis der Feind von den Gebieten Besitz ergreift, die euch jetzt offenstehen. Laßt kleine Gruppen hinausgehen, die die Arbeit vollbringen, die Christus seinen Jüngern aufgetragen hat. Sie sollen als Seelengewinner arbeiten, unsre Schriften verbreiten und mit den Menschen über die Wahrheit sprechen. Sie sollen für die Kranken beten und ihnen in ihrer Not behilflich sein, jedoch nicht mit giftigen Arzneimitteln, sondern mit natürlichen Heilmitteln, und sie lehren, wie man gesund wird und Krankheiten vermeidet.